Fons vitae

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englisch: Fons vitae; französisch: Fons vitae; italienisch: Fons vitae.


Esther P. Wipfler (2004)

RDK X, 175–184


RDK X, 175, Abb. 1. Sarkophag. Ravenna, wohl 5. Jh.
RDK X, 177, Abb. 2. Godescalc-Evangelistar. 781-783.
RDK X, 177, Abb. 3. Kasten für eine Staurothek.
RDK X, 179, Abb. 4. Psalter. St. Albans, zw. 1123 und 1135.
RDK X, 181, Abb. 5. Tafelgem. Jan und Hubert van Eyck, Gent, voll. 1432.
RDK X, 183, Abb. 6. Kupferstich. Philips Galle, 2. H. 16. Jh.

I. Definition

Unter F., „Brunnen des Lebens“ oder „Quelle des Lebens“, werden solche Bildmotive behandelt, die für die Darstellung Christi verwendet wurden und Quellen- oder Brunnendarstellungen sowie Wassergefäße meistens zusammen mit seinem Bild zeigen.

Nicht berücksichtigt sind Darstellungen, die zwar F. genannt sind und Christus als Bestandteil eines Brunnens zeigen können, aber den Fons pietatis (Fons misericordiae) veranschaulichen sollen (s. Sp. 148). Ebenfalls ausgeschlossen sind Motive, die als F. bezeichnet, aber nicht auf Christus zu beziehen sind. Dies betrifft vor allem Darstellungen Mariens (Fons gratiae, Sp. 126f.).

II. Quellen

Die Grundlage für das Verständnis von F. als Metapher für Christus sind vor allem die Verse Io 4,13f. und 7,37 sowie Apoc 21,6 und 22,17.

Der Brunnen ist ein im AT geläufiges Bild für die unerschöpfliche Weisheit Gottes (Sir 1,5, Prov 18,4, Bar 3,12 und Num 21,16), das auf Christus übertragen wurde. Gleichermaßen wurden Gen 2,9, Ps 35,10 und 42,2f., Is 12,3, Prov 9,5 sowie Cant 4,15 häufig christologisch interpretiert (ausführlich dazu: Hans-Jörg Spitz, Die Metaphorik des geistigen Schriftsinns ..., Mchn. 1972 [Münstersche MA-Schrn., 12], S. 109-121; zur neueren theol. Lit.: Karl Matthäus Woschitz, F. - Lebensquell ..., Frbg. i. Br. usw. 2003 [Forschgn. zur europ. Geistesgesch., 3]).

Weitreichende Wirkung hatte die Interpretation des Ambrosius, der den Brunnen im Garten Eden (Gen 2,9) mit Christus gleichsetzte und diesen als Quelle des Lebens, der Weisheit und der Gnade bezeichnete, woraus die Tugenden entsprängen: „Fons vitae aeternae est ... Sicut ergo fons vitae est Sapientia, fons gratiae spiritalis“ in: De Paradiso liber unus, cap. 3, P. L . 14, Sp. 270f. Ähnlich argumentierte Hrabanus Maurus in seinem Genesis-Kommentar: „Fluvius de paradiso exiens, imaginem portat Christi de paterno fonte fluentis, qui irrigaret Ecclesiam suam verbo praedicationis et dono baptismi ...“ (P. L . 107, Sp. 479; vgl. zur Rezeption, mit weiteren Stellen: Lauretus, S. 461f.).

In der Hymnik ist die christologische Verwendung der Brunnenmetapher häufig (Beisp.: „Fons est Christus“ in „De sanctis Evangelistis“, 12./13. Jh.: Anal. Hymn. 55, S. 12, Nr. 7).

Da die Vorstellung des Lebensbrunnens grundlegend für das Verständnis der Taufe ist, wurde auch das Taufbecken häufig als F. bezeichnet.

Frühes Beispiel dafür ist eine Inschrift des 5. Jh. im Baptisterium des Lateran: „Fons hic est vitam, qui totum diluit orbem / sumens de Christi vulnere principium ([8] S. 55); vgl. auch u.a. Ebstorf, Kr. Uelzen, Taufbecken, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche, dat. 1310; Inschrift: „Fons vivus aqua regenerans unda purificans“ (Sibylle Appuhn-Radtke, Kloster E. , Mchn. und Bln. 122002 [K.führer 176/2], S. 10 und Abb. S. 11).

III. Darstellungen

Für die Darstellung von F. gab es keinen einheitlichen Bildtypus. Die Gestaltung von Brunnen oder Quelle bei der Illustration derselben Textstelle wurde oft variiert. Bis ins Spät-MA wurde Christus in menschlicher Gestalt oder als Lamm Gottes jedoch nur attributiv verbildlicht.

A. Frühchristliche Kunst

F. ist als Bildmotiv in der frühchr. K. des Westens und Ostens oft wiedergegeben: als Vase oder Kelch, zuweilen in einer Tholos oder als Paradiesesberg mit den vier Strömen, häufig bekrönt mit dem Kreuz, einem kelchförmigen Gefäß, dem Christusmonogramm oder dem Lamm Gottes. Vereinzelt ist auch die Person Christi dort dargestellt; seltener ist F. nur einfache Wasserstelle. Fast immer umgeben den F. Tiere, am häufigsten ist dabei der Hirsch (nach Ps 41,2). In vielen Beispielen gibt es auch Pflanzen wie die Weinranke (vgl. W. v. Reybekiel, Der „Fons vitae“ in der christl. K., Niederdt. Zs. f. Volkskde. 12, 1934, S. 87-136, hier S. 92).

Das Wandgem. in der Katakombe an der Via Latina in Rom, 3. Jh., zeigt ein kelchförmiges Becken auf hohem Schaft in einem Garten mit Hirsch und Reh. Auf dem Bodenmosaik im Baptisterium von Ohrid in Mazedonien, M. 5. Jh., ist ein von Tieren umgebener zweistöckiger Brunnen mit einem oktogonalen Grundbecken dargestellt, aus dem sich das Wasser in die Paradiesesströme teilt ([9] Abb. 2, 5f.). Eine Quelle mit zwei Hirschen weist das Mosaik im Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna, M. 5. Jh., auf ([6] Abb. S. 56). - Die Mosaiken von Iunca in Tunesien, 5. Jh., und in der Marienkapelle in Râs Siâga am Berg Nebo, Jordanien, 6. Jh., zeigen F. in der Tholos, die auch in der karol. Buchmal. als Bildformel für F. verwendet wurde ([9] Abb. 2, 4, 10 und 12; s. Sp. 179).

Ein Bodenmosaik im Baptisterium von Salona, 5. Jh./A. 6. Jh., zeigt F. als doppelhenkelige Vase mit zwei Hirschen ([1] Taf. 17c).

Die Darstellung von F. als Berg mit den Paradiesesströmen ist vielfach belegt: Das Apsismosaik der Kirche Hosios David des Latomouklosters in Thessaloniki, M. 5. Jh., trägt eine Inschrift, die den „Brunnen des lebendigen Wassers“ ausdrücklich nennt ([3] S. 183 und Taf. XIII,1). Vom Kreuz bekrönt und mit einem trinkenden Hirsch dargestellt ist der Paradiesesberg auf dem Reliquiar aus Henchir Ziara in Algerien, 5./6. Jh., (Rom, Vat. Mus., Mus. Sacro), ebenso auf dem Relief einer als Antemensale wiederverwendeten Platte in St-Germain in Genf, 4./5. Jh. ([1] Taf. 21c,d). Auf dem sog. Sarkophag Konstantins III., wohl 5. Jh., im Mausoleum der Galla Placidia steht auf dem Paradiesesberg das Lamm Gottes (Abb. 1; [6] S. 219f.), wie es auch für das Apsismosaik in Alt-St. Peter überliefert ist ([3] Taf. VI,1), ebenso auf einem Sarkophag in Marseille, zw. E. 4. und M. 5. Jh. ([1] Taf. 24c; vgl. ferner: [4] Abb. 226); mit dem Kelch bekrönt ist der Paradiesesberg in den Mosaiken aus dem Baptisterium von Karthargo-Bir-Ftouhha, wohl vor 430 (Paris, Mus. du Louvre, und Tunis, Bardo Mus.: [1] Taf. 20a,b).

Seltener ist die ganzfigurige Darstellung Christi auf dem Paradiesesberg wie an Sarkophagen in Marseille, zw. E. 4. Jh. und M. 5. Jh., und aus St-Nicaise in Reims, 2. H. 4. Jh. ([4] Abb. 160; [1] Taf. 24b).

B. Mittelalter

Bei der Darstellung von F. wurden die aus der frühchr. Kunst bekannten Motive aufgenommen; ganz- oder halbfigurige Darstellungen Christi sind selten.

1. Buchmalerei

In Hss. war F. als Vase oder Kelch mit zwei gegenständig angeordneten Vögeln ein sehr verbreitetes Motiv, das auch spätestens seit der 2. H. 11. Jh. als Ornament verwendet wurde Beisp.: Florenz, BML, ms. Plut. I, 56, fol. 3v und 8v, Evangeliar, Beth-Zagba, Syrien, 586; Venedig, BN Marciana, cod. gr. I, 8, fol. 5r, Konstantinopel, 10. Jh. (Carl Nordenfalk, Die spätantiken Kanontafeln ..., Göteborg 1938, Taf.bd., Taf. 130, 140, 10a); Tetraevangeliarfragment, Vashpurakan (Armenien), um 1000, Wien, Bibl. der Mechitharisten, cod. 697, fol. 1r, Faks. bearb. von Heide und Helmut Buschhausen, Bln. 1981; Beisp. aus der 2. H. 12. Jh. aus Lucca: Edward B. Garrison in: La Bibliofilia 75, 1973, S. 105-124.

F. als ungefaßte Quelle ist selten belegt.

In der Initiale „Q(uem)“ zu Ps 41 im sog. Albani-Psalter in St. Godehard in Hildesheim, zw. 1123 und 1135, verschlingt der Hirsch einen mit einem vegetabilen Ornament verwobenen Wellenstrom: Abb. 4; Kristine Haney, The St. Albans Psalter ..., N.Y. usw. 2002 (Stud. in the Humanities, 60), S. 492-494.

Ganzseitige Darstellungen von F. als Brunnen in der Tholos sind ab dem ausgehenden 8. Jh. erhalten.

Die Ill. der Weihnachtsperikope des sog. Godescalc-Evangelistars, 781-783, zeigt die mit einem Kreuz bekrönte Tholos, die von acht Säulen getragen wird und von Tieren - u.a. einem Hirsch sowie Pfauen - umgeben ist: Abb. 2; ähnlich auch zwei Ill. im Evangeliar von St-Médard in Soissons, A. 9. Jh. (Paris, BNF, cod. lat. 8850, fol. 6v und 11r) und im sog. Codex aureus von St. Emmeram, voll. 870 (München, Bayer. St.bibl., cod. lat. mon. 14 000, fol. 11r): [8] S. 46; zur möglichen marianischen und ekklesiologische Deutung von F. im Godescalc-Evangelistar: ebd. S. 63 und 71. Als Ill. zu Is 12,3 erscheint F. im Utrecht-Psalter, Reims um 830: Hier schöpfen Männer mit Kelchen das heilbringende Wasser aus einem vierpaßförmigen Brunnenbecken (Utrecht, Univ.bibl., Hs. 32, fol. 83v: Faks., Graz 1982 [Codd. sel., 75]; vgl. Kommentarbd., S. 92); ähnlich in einer Initiale des Albani-Psalters, p. 372: dort ist nur ein Mann dargestellt, der Wasser aus dem Strom schöpft, aus dem der Lebensbaum wächst: Otto Pächt u.a., The St. Albans Psalter (Albani Psalter), Ld. 1960 (Stud. of the Warburg Inst., Bd. 25), Taf. 91d.

In byz. Evangeliaren des 11. Jh. war der Typus des mehrstöckigen Brunnens gebräuchlich (Beisp. s. [9] S. 34f.; vgl. Sp. 177).

In der Pfingstminiatur des Evangeliars für Eb. Kuno von Falkenstein, um 1380, im Domschatz zu Trier, Hs. Nr. 66, wurde F. zum eucharistischen Motiv umgedeutet: Der mit fensterartigen Öffnungen versehene Kastenbrunnen spendet der Gemeinde nicht nur Wasser, sondern auch Hostien.

Unentschieden ist, ob der rote, oktogonale Behälter mit goldenen Scheiben im Pfingstbild des Trierer Codex Egberti, 980, der mit „communis vita“ bezeichnet ist (Trier Stadtbibl., cod. 24, fol. 103r), nach Apoc 22,1 als F. zu deuten ist ([7]; [10] S. 307f.; vgl. auch die unvollendete Darstellung in einem Trierer Epistolar, 4. V. 10. Jh., Berlin, St.bibl. PK, ms. theol. lat, fol. 34, fol. 26r: Kat. Hss. Bln., R. 3, Bd. 1, Kat.nr. 90, Abb. 300). Die ähnliche Darstellung des Altares mit dem blutenden Lamm Gottes im Sigebert-Sakramentar, wohl Minden, bald nach 1022, scheint jedoch gegen eine Deutung als F. zu sprechen (Berlin, St.bibl. PK, ms. theol. lat. 2, fol. 8v: Ausst.kat. „Kaiser Heinrich II. 1002-1024“, Bamberg 2002, Abb. S. 298).

Die Durchbrucharbeit eines Buchdeckels, maasländisch, zw. 1150 und 1170, zeigt das Lamm mit den Paradiesesflüssen als Bild für Christus ([10] S. 305, Anm. 387; Alain Erlande-Brandenburg, Mus. de Cluny guide, Paris 1986, S. 95, Abb. 14).

Daneben gab die Ill. von Apoc 22,1 Anlaß zur Verbildlichung von F.

In einer fläm. Hs., um 1400, thronen Gottvater und das Lamm Gottes über den Paradiesesströmen (Paris, BNF, Ms. néerl. 3, fol. 23r: Mariette Hontoy, Les min. de l’apocalypse flamande de Paris, Scriptorium 1, 1946/1947, Taf. 42).

2. Wand- und Deckenmalerei

Die frühchr. Tradition der Darstellung von F. in Apsismosaiken wurde in der Deckenmalerei fortgeführt.

Im Deckengem. von S. Pietro al Monte in Civate, 1. H. 12. Jh., ist der thronende Christus mit dem Lamm über der Quelle im Paradiesgarten dargestellt; er hält das aufgeschlagene Evangelium mit dem Zitat von Apoc 22,17 ([2] Abb. 9). - In S. Clemente in Rom, geweiht 1118 oder 1119, ist der zum Lebensbaum ausgestaltete Kruzifixus auf den Quellen der Paradiesesflüsse wiedergegeben (Werner Telesko, Ein Kreuzreliquiar in der Apsis? ..., Röm. Hist. Mitt. 36, 1994, Abb. 1 und 3). Vom Kreuz bekrönt und mit einem trinkenden Hirsch dargestellt ist der Paradiesesberg auf dem Apsismosaik der Lateransbasilika in Rom, 13. Jh. ([1] Taf. 23a). Den Paradiesesberg mit F. stellten 1559 die Mitarbeiter der Zuccari in S. Sabina in Rom bei der Erneuerung des teilweise zerstörten Apsismosaiks in Fresko dar. Dabei zeigten sie F. jedoch - wohl vom ursprünglichen Vorbild abweichend - in Gestalt eines dreistufigen Wasserfalls, dessen Quelle aus dem Paradiesesberg austritt und acht Lämmer tränkt ([3] S. 151f. und Taf. I, 2).

3. Skulptur und Plastik

Mehrere Bildmotive aus dem Zusammenhang von F. sind auf Steinreliefs nachweisbar. Ob es sich dabei um Darstellungen von F. handelt oder ob diese als rein formale Antikenzitate zu verstehen sind (vgl. Sp. 179), ist nicht ermittelt.

Eine Schrankenplatte (?) aus Konstantinopel oder Venedig, 11./12. Jh. zeigt ein über den Brunnen gebeugtes Pfauenpaar; auf einer Platte aus Venedig, 13. Jh., sitzt das Pfauenpaar auf dem aus der Brunnenschale erwachsenden Lebensbaum: Kat. „Das Mus. für Spätantike und Byz. K.“, Bln. 1992, S. 240, Nr. 142, und S. 253, Nr. 153; Bei dem angeblich spätma. Relief aus parischem Marmor aus Venedig in Berlin, das einen doppelstöckigen Brunnen mit Pfauenpaar oben und trinkendem Hirsch unten zeigt (Kat. „Rom-Byzanz-Rußland. Ein Führer durch die Frühchr.-byz. Slg.“, Bln. 1957, Abb. 31), handelt es sich um ein neuzeitliches Werk (frdl. Mitt. Arne Effenberger, Bln.).

Beispiele aus der Goldschmiedekunst sind selten: Abb. 3.

4. Tafelmalerei

F. ist seit dem frühen 15. Jh. bezeugt, die meisten Werke stehen in Zusammenhang mit Darstellungen nach Apoc 22,1.

Auf dem sog. Genter Altar von Jan und Hubert van Eyck, voll. 1432, ist der Brunnen im ummauerten Garten zusammen mit der Taube des Hl. Geistes und Gottvater dargestellt (Abb. 5). Die Kopie (?) eines Tafelgem. aus der M. 15. Jh. mit dem Lebensbrunnen im Zentrum zeigt auf dem Wasserspiegel schwimmende Hostien; auf dem Spruchband ist jedoch Cant 4,15 zitiert: „Fons ortorum. Puteus aquarum viventium“ (RDK III, Sp. 95f., Abb. 3; De Vlaamse Schilderkunst in het Prado, Antw. 1989, S. 42-44; [2] S. 51-111).

Eine Kanontafel aus dem frühen 16. Jh. in Neapel zeigt F. in Verbindung mit dem Agnus Dei im „Garten der Tugenden“: Alois Thomas, Die Darstellung Christi in der Kelter ..., Ddf. 1936, Abb. 47.

C. Neuzeit

1. Druckgraphik

F. wurde in graphischen Darstellungen häufig unter der Bezeichnung Fons pietatis verbreitet (s. Sp. 148).

Die Darstellung von Philips Galle zeigt den als F. bezeichneten Brunnen mit dem *Guten Hirten in einem Hortus conclusus (Abb. 6; B. ill. 56, S. 208); F. im Zusammenhang einer Passionsdarstellung: Kupferst. des Monogrammisten „S“, niederl. oder kölnisch, 1. V. 16. Jh. (Hollstein, Dutch Fl. engr. 13, S. 182, Nr. 291).

In der Emblematik wurde am häufigsten der Springbrunnen für F. verwendet.

Beisp.: F. mit den Lemmata „Congregat ut Dispergat“, „Durando sustinet“ und „Defluit Ex Alto Facilis“ (Boschius, class. III., Taf. 15, Nr. 269; class. III., Taf. 18, Nr. 320; class. III., Taf. 31, Nr. 566).

2. Malerei

In der Malerei des 19. Jh. wurde das Motiv mehrmals durch Caspar David Friedrich dargestellt: Er zeigte F. als natürliche Quelle in einer gebirgigen Waldlandschaft, über der sich das Kreuz mit dem Gekreuzigten oder einem Strahlenbündel erhebt (z. B. „Kreuz im Gebirge“, Gem., dat. 1812, K.mus. Düsseldorf: Werner Hofmann, Caspar David Friedrich ..., Mchn. 2000, S. 73, Abb. 36f.).

In der religiösen Malerei im 20. Jh. wurden viele Darstellungsformen für F. aufgegriffen.

Beispielhaft dafür ist das Werk des Malers Rudolf Schäfer (Renata von Poser, R. S. Kirchenausstattungen ..., Rgbg. 1999, S. 135f., mit Abb. SW 102; S. 198f. und Abb. F 98; S. 174-179 mit Abb. F 65).

Zu den Abbildungen

1. Ravenna, Mausoleum der Galla Placidia, sog. Sarkophag Konstantins III., wohl 5. Jh. Nach: [6] S. 57.

2. Paris, BNF, ms. nouv. aq. lat. 1203, sog. Godescalc-Evangelistar, fol. 3v, Hofschule Karls des Großen, 781-783. Foto Abbildungsslg. RDK.

3. Rom, Vat. Mus., Mus. Sacro, Deckel eines Kastens für eine Staurothek, Silberblech, graviert, 9. Jh. Nach Bibl. Apost. Vat., Mus. Sacro, Itinerario, Rom 1938, Abb. 11.

4. Hildesheim, St. Godehard, Albani-Psalter, St. Albans, zw. 1123 und 1135. Foto Dombibl. Hildesheim.

5. Gent, St. Bavo, Altarretabel, Jan und Hubert van Eyck, Gent, voll. 1432. Öl auf Holz, 135 × 236 cm. Foto Abbildungsslg. RDK.

6. Philips Galle, Kupferstich, 2. H. 16. Jh. Nach B. ill. 56, S. 208.

Literatur

1. Bernhard Domagalski, Der Hirsch in spätantiker Lit. und K. ..., Münster 1990 (Jb. für Antike und Christentum, Erg.bd. 15). - 2. Volker Herzner, Jan van Eyck und der Genter Altar, Worms 1995. - 3. Christa Ihm, Die Programme der chr. Apsismal. vom vierten Jh. bis zur M. des achten Jh., Stg. 21992 (Forschgn. zur Kg. und christl. Arch., 4). - 4. Guntram Koch, Frühchr. Sarkophage, Mchn. 2000. - 5. Anette Michels, Philosophie und Herrscherlob als Bild ..., Münster 1987 (Kg.: Form und Interesse, 10). - 6. Clementina Rizzardi [Hg.], Il Mausoleo di Galla Placidia a Ravenna, Modena 1996. - 7. Alois Thomas, Ikon. Stud. zur Darst. des Lebensbrunnens in trierischen Hss. des MA, Kurtrierisches Jb. 8, 1968, S. 59-83. - 8. Paul A. Underwood, The Fountain of Life in Mss. of the Gospels, Dumbarton Oaks Papers 5, 1950, S. 43-138. - 9. Tania Velmans, Quelques versions rares du thème de la Fontaine de vie dans l’art paléochr., Cah. arch. 19, 1969, S. 29-43. - 10. Ewald M. Vetter, Die Kupferstiche zur Psalmodia Eucaristica des Melchor Prieto von 1622, Münster 1972 (Span. Forschgn. der Görresges., 2. R., 15).