Arboretum

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englisch: arboretum; französisch: arboretum; italienisch: arboreto.


Christina Anna Lanzl (2025)


Garten mit Arboretum, Trsteno bei Dubrovnik, gegr. 1494–1502, Planzeichnung der Situation 1978 von Maja Kovačević.
Martin Gosky, Arbustum seu arboretum poetice, Wolfenbüttel 1650, Titelkupfer.
Johann Heinrich Ursin, Arboretum Biblicum, 4. Aufl. Nürnberg 1699, Frontispiz.
The Physic Garden, Chelsea (London), Plan gestochen von John Haynes, 1751
Pflanzschema für Immergrüne Gehölze nach James Maeder, 1779
Kleiner Tannengarten, Landgräfliche Gärten in Homburg vor der Höhe, Plan, 1784
Schwetzingen, Schlosspark, Eingangstor zum Arboretum, um 1810, Detail.
John Claudius Loudon, Encyclopaedia of Gardening, London 1826, S. 943, Detail.
Plan des Botanischen Gartens in Oxford mit Pinetum von Charles Daubeny nach einer Zeichnung von William Hart Baxter, 1850
Jacques Huber, Arboretum amazonicum, 1900, Titelblatt.
Der Königliche Botanische Garten mit Arboretum in Dahlem, Plan, 1909


I. Definition

Ein Arboretum ist eine geplant angelegte Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern. Meistens wird dabei eine große Vielfalt sowohl exotischer als auch heimischer Gewächse angestrebt. In der Regel ist das Arboretum Teil eines Botanischen Gartens oder einer Parklandschaft.

II. Begriff

Das Wort „arboretum“ von lat. arbor (Baum) ist am frühesten für den Anfang des 2. Jh. belegt, allerdings wurde es damals nur selten anstelle von „arbustum“ (Baumwerk, Strauchwerk, Baumanpflanzung) verwendet.[1] Das Synonym „Dendrarium“, vom Altgriechischen „δένδρον“ (Baum) wird mit Ableitungen neben anderen Begriffen nur im Russischen verwendet (Дендрарий, Дендропарк).[2]

Im Westen wurde der Begriff in der frühen Neuzeit zunächst vor allem im übertragenen Sinn in der genealogischen[3] und exegetischen Literatur (z. B. (Abb.)[4](vgl. Garten, allegorisch) gebraucht. Arboretum wurde dabei z. T. von Arbustum unterschieden (vgl. Abb.), unter dem man vorrangig Strauchwerk verstand. Eine der frühesten Belege für das Verständnis von Arboretum im hier definierten Sinn ist die für 1753 überlieferte Bezeichnung „Arboretum et diversis arboribus Indicis“ für einen Teil des Holländischen Gartens von Schloss Schönbrunn.[5] Im deutschsprachigen Raum waren insbesondere für primär als Nutzgärten angelegte Arboreten auch die Begriffe Baum-Garten und Baum-Schule üblich.[6] So trug auch das 1790 durch Gartendirektor Johann Gottlob Schulze bei Schloss Sanssouci angelegte Arboretum, das zugleich Ausbildungseinrichtung war, den Namen „Königliche Landesbaumschule und Gärtnerlehranstalt zu Potsdam und Sanssouci“.[7]

Spezifische Arboreta wurden je nach Baum- oder Strauch- bzw. Staudenart auch „Fruticetum“ (für Sträucher und Stauden) oder „Pinetum“ (für Nadelgehölze; z. B. Abb.) bezeichnet. Häufig verwendete man auch das französische Wort „Bosquet“ (Wäldchen, Gehölz; vgl. Boskett), auch als Synonym für ein spezifisches Arboretum wie den Tannengarten (z. B. Abb.).[8]

Zur Verbreitung des Begriffs Arboretum trug der schottische Botaniker und Landschaftsarchitekt John Claudius Loudon (1782–1843) in seinen zahlreichen Publikationen, insbesondere durch das Handbuch „Arboretum et Fruticetum Britannicum, or the trees and shrubs of the British Isles“, 1838, bei.[9]

III. Geschichte

Form und Funktionen wandelten sich im Laufe der Zeit: War das Arboretum zunächst Teil einer geometrisch angelegten Gartenanlage, das der (fürstlichen) Repräsentation (z. B. Abb.) und dem Naturerlebnis auch zum Zweck der Rekreation im Sinne eines Lusthains diente,[10] wurde es spätestens mit der Aufklärung ein Ort der Forschung, des Unterrichts im Sinne einer Schausammlung und der Nachzucht. Neue Gestaltungsformen kamen mit der Verbreitung der Landschaftsgärten auf. In der Gegenwart dient das Arboretum neben der Naherholung vor allem dem Naturschutz und der Erprobung sowie Entwicklung resilienter Arten.

Spätestens seit der frühen Neuzeit waren Gärten mit Arboreten für Aristokratie und Patriziat vor allem Prestigeobjekte, die ihre internationalen Beziehungen auch durch exotische Bäume vor Augen führten. Eine der ältesten bekannten Anlagen geht auf die Initiative der in der Stadtrepublik Ragusa (Dubrovnik) ansässigen Familie Gučetić (Gozze) zurück, die im nahegelegenen Trsteno von 1494–1502 ihren Sommersitz mit Garten auf einem 25 Hektar großen Gelände anlegen ließ (Abb.).[11] Ein fünfzehn Meter langes Aquädukt diente der Bewässerung. Schiffskapitäne lieferten eine große Auswahl an Samen und Pflanzen im Auftrag der Familie. Das Arboretum mit über 400 Baum- und Straucharten, das vielfältige Umgestaltungen ebenso wie Zerstörungen erfuhr, wird von der Kroatischen Akademie der Wissenschaften verwaltet.

In barocken Gärten gab es ebenfalls abgegrenzte Flächen mit Sträuchern und Bäumen, zum Teil fruchttragenden Arten, dies ist z. B. für den Edinburgher Botanischen Garten für 1670 belegt.[12]

Spätestens seit dem 18. Jh., als mit der Verbreitung der Landschaftsgärten die Gehölze zum wichtigsten Gestaltungselement wurden, entstanden zahlreiche Arboreten. Im ersten Drittel des 18. Jh. wurden die ersten Pineten auch im Kontext der Planungen immergrüner Gärten angelegt, so geht die Koniferensammlung des Herzogs von Argyll in Whitton auf diese Zeit zurück (Plan von 1766: Abb.).[13] Um die Mitte des 18. Jh. erhielt die wissenschaftliche Gehölzkunde u. a. durch den Botaniker Henri Louis Duhamel du Monceau (1700–1782) eine neue Grundlage.[14] Einflussreich war auch das mehrfach aufgelegte „Gardener's Dictionary“ (London 1731) von Philip Miller (1691–1771),[15] der über 50 Jahre lang den Chelsea Physic Garden in London betreute, der auch ein Arboretum enthielt (Abb.). Millers Gehölz-Pflanzschemen erfuhren eine lang anhaltende Rezeption (z. B. Abb.) auch in Deutschland.[16]

Zwei reine Tannengärten ließ Landgraf Friedrich V. Ludwig (1748–1820) zwischen 1770 und 1773 in Homburg anlegen, wobei er beim Kleinen Tannenwald einen Wildgarten des 17. Jh. in eine Anlage umgestalten ließ, die geometrische Elemente mit solchen des englischen Landschaftsgartens verband (Abb.).[17]

Nordamerikanische Gehölze pflanzte man in europäischen Gärten seit den 1730er Jahren an, für Hohenheim wurde 1779 ein eigenes Verzeichnis des sog. Amerikanischen Gartens veröffentlicht.[18]

Den im 17. Jh. gegründeten Royal Botanic Gardens, Kew, wurden unter der Ägide der Prinzessin von Wales Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg (1719–1772) und John Stuart, 3. Earl of Bute, viele exotische Bäume hinzugefügt und ein Arboretum als eines der ersten in England dort angelegt.[19] Dessen 11.000 Bäume bedecken über zwei Drittel der Gärten und weisen mehr als 2.000 zum Teil seltene und alte Sorten auf, darunter Exemplare aus dem 18. Jh.

Das nach seinem Auftraggeber Kurfürst Carl Theodor (1724–1799) benannte „Arborium Theodoricum“ im Schlosspark der Sommerresidenz Schwetzingen westlich von Heidelberg wurde von Friedrich Ludwig Sckell (1750–1823, 1806 geadelt) angelegt. Ab 1776, im Anschluss an eine Studienreise nach England, ließ er im Auftrag Carl Theodors eingekaufte Gehölze im Norden des Schlossgartens anpflanzen. Der von Nicolas de Pigage entworfene Tempel mit der Inschrift „Botanicae Silvestri Anno MDCCLXXVIII“, der am Rande errichtet wurde, stellte eine explizite Huldigung an die Botanik des Waldes dar.[20] Anschließend gestaltete Sckell die Fasanerie zum „arboretum des plantes Extrangères et pepinière des dites plantes rares“ um, wie es Nicolas de Pigage 1784 bezeichnete.[21] Ab 1804 wurde dieses Konzept durch den neuen Gartendirektor Johann Michael Zeyher (1770–1843) zum forstbotanischen Garten weiterentwickelt und auch beschrieben.[22] Das nördliche Eingangstor zu dieser Anlage ziert die Inschrift „Arboretum“ und ist mit dem Kurhut bekrönt, es verweist damit auf den Stifter der Anlage (Abb.). Der gesamte Baumbestand des Schlossparks von rund 6.000 Bäumen auf über 72 Hektar ist Anfang 2025 vom Klimawandel bedroht, Hunderte Bäume sind zur Fällung vorgesehen.[23]

Das Arboretum von Balaine in Villeneuve-sur-Allier wurde von der Landschaftsgärtnerin und Schriftstellerin Aglaé Adanson (1775–1852) auf einer Fläche von 20 Hektar im englischen Stil angelegt, einem Gelände, das sie 1814 als Geschenk erhielt. Sie dürfte die dafür erforderlichen Kenntnisse u. a. von ihrem Vater Michel Adanson (1727–1806) erworben haben, der im botanischen Garten von König Ludwig XV. (1710–1774) im Petit Trianon von Schloss Versailles gearbeitet hatte. Aglaé Adanson legte in Balaine ab 1804 das Land trocken und fasste das Wasser in mäandrierende Bäche ein. Auf einer Fläche von 21 Hektar ließ sie eine umfangreiche Sammlung von Gehölzen anlegen, wobei sie weniger widerstandsfähige Arten geschützt in Waldlichtungen anpflanzte. Mit über 1.200 Baum- und Straucharten und vielen Unterpflanzungen aus Stauden, u. a. Mammutbäume, Libanon-Zedern, japanische Ahorne sowie Magnolien, Azaleen und Hortensien, gilt Balaine als eines der größten Arboreten Frankreichs.[24].

Das Sammeln von Gehölzen in Gärten als lebende Museen der Dendrologie bzw. Gehölzkunde ist eng mit der europäischen Kolonialgeschichte und der damit verbundenen Ausweitung der internationalen Handelsbeziehungen verknüpft. Arboreten wurden als Versuchsflächen angelegt, um importierte Gehölze zu kultivieren und zu erforschen. Die Anlage konnte pflanzensystematisch, geografisch oder nach ästhetischen Kriterien erfolgen,[25] entscheidend war jedoch auch die jeweilige Größe und Beschaffenheit des Terrains. Loudons zahlreiche Publikationen, insbesondere die umfangreiche Enzyklopädie der Bäume und Sträucher „Arboretum et Fruticetum Britannicum“ von 1838, trug zur Gründung zahlreicher neuer Arboreten bei und setzte Standards für die Anlage von Gärten mit Arboreten bis ins 20. Jh. (z. B. in Dahlem: Abb.). Sein Ideal war die pittoreske Gruppierung bei der Bepflanzung (siehe Abb.).[26] Er plante dementsprechend u. a. das Derby Arboretum in Richmond (Entwurf), das, 1840 eröffnet, als erster öffentlicher Park Englands gilt. Es wurde finanziert durch den englischen Großindustriellen Joseph Strutt, der zugleich Bürgermeister von Derby war.[27] In Deutschland legte Eduard Carl Adolf Petzold (1815–1891) für den Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau in Muskau ein Arboretum mit einer Vielzahl seltener und ausländische Baumarten an und beschrieb es ausführlich.[28] Die Pläne sind erhalten.[29] Petzold konnte dabei schon auf Karl Heinrich Emil Kochs (1809–1879) „Hortus dendrologicus“ (Berlin 1853) zurückgreifen, das dieser vor dem Hintergrund seiner Sammeltätigkeit für die Landesbaumschule in Potsdam (1903 nach Dahlem verlegt: Abb.) in Zusammenarbeit mit dem General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten, Peter Joseph Lenné (1789–1866), verfasst hatte.[30]

Die ersten Planungen eines Arboretums in den USA sind für Boston 1841 belegt und gehen auf Andrew Jackson Downing (1815–1891) zurück, der Loudons Konzept für Nordamerika adaptierte und einflussreiche Schriften verfasste.[31] Ermöglicht wurde die Realisierung in Boston vor allem durch den Kaufmann James Arnold (1781–1868), der einen Teil seines Vermögens zur Förderung landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Forschung der Universität Harvard vermacht hatte; das Arboretum sollte so weit wie möglich alle Bäume, Sträucher und krautigen Pflanzen enthalten, ob einheimisch oder exotisch, die im Freien gezüchtet werden können. Das nach ihm benannte 1973 gegründete Arnold Arboretum der Harvard University wurde ab 1883 über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren vom Direktor des Arboretums, dem Botaniker und Dendrologen Charles Sprague Sargent (1841–1927), zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Frederick Law Olmsted (1822–1903) angelegt, den er 1874 für die weitere Planung hinzuzog, die Downings Ideen fortführte. Olmsted hatte bereits 1858 ein Arboretum für den New Yorker Central Park mitentworfen. Olmsted konzipierte das Arnold Arboretum auf 55,4 Hektar hügeligem Land als Teil einer Kette verschiedener Grünflächen, Boston's Emerald Necklace genannt, das sich in einem Bogen vom zentralen Public Garden bis zum Franklin Park im Südwesten erstreckt, von dessen höchsten Punkten die Silhouette der Stadt zu sehen ist.[32] Sammler aus aller Welt, insbesondere aus Japan und China, schickten Samen zum Keimen nach Boston, aber auch Gehölze aus Europa, Russland und dem Südosten Amerikas. Darüber hinaus wurden sog. Pflanzenjäger (plant hunters) wie Ernst Henry Wilson (1876–1930) mit dem Erwerb von Pflanzen beauftragt, von 1907–1911 bereiste dieser zu diesem Zweck China.[33] Allerdings stellte sich heraus, dass Pflanzen aus der südlichen Hemisphäre wie Nordafrika, Australien, Ostindien oder Südamerika, für das raue Klima Neuenglands weniger geeignet waren. Mittlerweile besteht das Arnold Aboretum aus 107 Hektar Gelände und umfasst 15.000 Pflanzen, die weltweit 4.500 Baum- und Straucharten repräsentieren. Fünf Millionen Exemplare werden für die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung gestellt. Eine reichhaltige Bibliothek sowie ein (Foto-)Archiv zur Gartenbaukunst und Botanik ergänzen die Sammlung.[34]

Zunächst aus rein wirtschaftlichen Interessen entstand das Späth-Arboretum in Berlin: Es ging aus der 1720 von Christoph Späth (1696–1746) in Kreuzberg damals noch außerhalb Berlins gegründeten Obst- und Gemüsegärtnerei hervor, die Franz Späth (1839–1913) 1864 als Späth’sche Baumschulen Handel GmbH nach Britz bei Berlin verlegte. Er veranlasste 1879 die Anlage des Arboretums nach Plänen des Berliner Stadtgartendirektors Gustav Meyer (1816–1877), der bereits einen dendrologischen Garten für Berlin-Steglitz entworfen hatte,[35] im Stil eines englischen Landschaftsparks, um (seine) Neuzüchtungen und kürzlich eingeführte Gehölze zu erproben sowie seinen Kunden Schaupflanzungen zu präsentieren. Um die Jahrhundertwende war es mit 225 Hektar die größte Baumschule weltweit. 1961 wurde das Arboretum dem neu gegründeten Institut für Spezielle Botanik der Humboldt-Universität zu Berlin angegliedert, gegenwärtig zählt man u. a. 1200 Gehölzarten und -sorten.[36]

Seit Anfang des 20. Jh. trat die systematische Anlage in Konkurrenz zum sog. Waldgarten, der als harmonisches Ensemble von Bäumen und Sträuchern einen natürlichen Eindruck vermittelt. Im brasilianischen Museu Paraense in der Stadt Belém im Bundesstaat Pará legte der schweizerisch-brasilianische Botaniker Jacques Huber um 1900 in einem botanischen Garten ein Arboretum an und dokumentierte den existierenden Bestand des dortigen Urwalds in einer mit zahlreichen Schwarzweißfotografien ausgestatteten Abhandlung, dem „Arboretum Amazonicum“ (Abb.).[37]

Ab den späten 1980er Jahren orientierten sich die Institutionen im Hinblick auf den ökologischen, politischen und institutionellen Wandel neu, indem sie die Biodiversität in der Planung auch bei den Arboreten an die oberste Stelle setzte.[38] Weltweit entstanden Arboreta, in denen die autochthone Flora erforscht wird, wobei der Klimawandel eine neue Herausforderung darstellt.[39]

IV. Darstellungen

Darstellungen, die die Spezifika von Arboreten erkennen lassen, sind – abgesehen von Plänen – eher selten. So zeigt das Frontispiz der Gedichtsammlung „Arbustum seu arboretum poetice“ von Martin Gosky (1586–1656), die 1648 anlässlich des 70. Geburtstages Herzog August des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (1579–1666) erschien, die Angabe der Offizin, Stern, umgeben von einem Arboretum mit verschiedenen Bäumen (Abb.).[40] In Nahsicht gezeigte Ausschnitte bilden häufig außergewöhnliche Bäume oder Stauden ab.[41]

Anmerkungen

  1. So konstatierte Aulus Gellius (um 130), dass „arboretum“ im Vergleich zum gebräuchlichen „arbustum“ eher unbekannt sei (Noctium Atticarum, Commentarius, liber 17, 2, 25: „Arboreta ignobilius verbum est, arbusta celebratius“; vgl. Heinrich Georges, Ausführliches Lateinisch-Deutsches Handwörterbuch, 12. Aufl., Bd. 1, Hannover 1969, Sp. 538).
  2. Z. B. das Dendrarium in Sochi, das 1892 auf Veranlassung des Schriftstellers und Verlegers Sergej Chudekow (1837–1928) angelegt wurde (https://dendrarium.ru/ [18.02.2025]); allgemein zur Nomenklatur der Gartenkunst in Russland: Aleksandra Veselova, Vom Schreiben über Gärten: zur Herausbildung der Fachbegriffe der Gartenkunst in Russland von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, in: Die Gartenkunst 25, 2013, 1, S. 97–104.
  3. So zeigt das Titelblatt des „Arboretum genealogicum“ von Johann Gans (1591–1662) eine Allee von Stammbäumen, in deren Kronen die Reichsäpfel auf die Herrschaftsgebiete Europäischer Herrscherhäuser hinweisen (Johann Gans, Arboretum genealogicum: exhibens omnes fere imperii principes et Europae hodie reges linea recta a Rudulpho I. imperatore descendentes, 1. Aufl. Prag 1635: urn:nbn:de:bvb:12-bsb10328116-6). Auf den Tafeln illustrieren weitverzweigte, belaubte Baumstrukturen die familiären Beziehungen des deutschen Königs Rudolf I. von Habsburg (1218–1291), ergänzt von Kurzbiografien der Stammväter innerhalb der einzelnen Kapitel. Die Einzelstammbäume bilden somit ein genealogisches Arboretum. Eine andere genealogische Studie, das „Arboretum europäischer Helden“ von Johann Just Winckelmann (1620–1699), 1665 (Johann Just Winckelmann, Arboretum Genealogicum Heroum Europaeorum : Ostendens, Quomodo omnes fere Europaei Principes ex unica Oldenburgica Familia, & quidem a Dieterico Fortunato defluant ...; Cui accessit Commentatio De dignitate, utilitate & iucunditate Studii Genealogici, Oldenburg 1665 [1]), sollte veranschaulichen, dass „fast alle europäischen Fürsten von der einzigen Oldenburg-Familie abstammen“, und zwar von Dietrich von Oldenburg (1390–1440).
  4. Johann Heinrich Ursin, Arboretum Biblicum: in quo arbores & fructices passim in S. literis occurrentes, ut & plantae, herbae ac aromata, notis philologicis, philosophicis, theologicis, exponuntur, & illustrantur; nunc praecipuis emblematibus & arboribus, aere incisis, exornatum, à vitiis purgatum, atque indicibus utilissimis, rerum, dictorum ... nominumque ... adauctum: adjunctâ Theologiae symbolicae sylva, 1. Aufl. 1663, Nürnberg: Daniel Tauber 1699 (VD 17, 1:000066F); die in der Heiligen Schrift vorkommenden Bäume und Früchte sowie Pflanzen, Kräuter und aromatische Pflanzen werden dort ausführlich gedeutet und illustriert; Eduard Isphording, Kräuter und Blumen. Kommentiertes Bestandsverzeichnis der botanischen Bücher bis 1850 in der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Nürnberg 2008, Nr. 132; Wolfgang Harms u. a., SinnBilderWelten. Eemblematische Medien in der Frühen Neuzeit, München 1999, Nr. 16. Ein weiteres Beispiel ist: Johannes Meursus, Arboretum sacrum, Sive De Arborum, Fructicum, & Herbarum, consecratione, proprietate, usu ac qualitate: Libri III., Leiden 1642: urn:nbn:de:bvb:12-bsb10302502-0 [13.02.2025]
  5. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 178.
  6. Beispiele: Rolf Kirsch, Frühe Landschaftsgärten im niedersächsischen Raum, Göttingen 1993, S. 471, Nr. 22 (Schwöbber 1714) und S. 483, Buchstabe r (Harbke 1751).
  7. Gerd Schurig, Die Rolle der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Potsdam bei der Ausbildung von Gartenkünstlern, in: Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 21, 2017, S. 11–19.
  8. Stella Junker-Mielke, Gartendenkmale – Chance und Verpflichtung. Entwicklungsstudien am Beispiel der Parkanlagen Kleiner Tannenwald und Großer Tannenwald in der Gartenlandschaft Bad Homburg v. d. Höhe, in: Burgen und Schlösser 43, 2002, 1, S. 11–21, hier 15f. mit Abb. 5; vgl. Stella Junker-Mielke und Gerta Walsh, Der Kleine Tannenwald, in: Stella Junker-Mielke und Gerta Walsh, Die Landgräflichen Gärten Entwicklungsgeschichte und gartenkünstlerische Wertung, Bad Homburg v. d. Höhe 2001, S. 55, Abb. 22.
  9. Beryl Hartley, Sites of Knowledge and Instruction: Arboretums and the "Arboretum et Fruticetum Britannicum", in: Garden History 35, 2007, Supplement: Cultural and Historical Geographies of the Arboretum, S. 28–52.
  10. Zu den vielfältigen Funktionen auch im Rahmen von Theater- und Musikaufführungen sowie Festen siehe exemplarisch: Helena Langewitz, Oper – Garten – Lustschloss. Natur im Musiktheater und die Gartenanlage der kurfürstlichen Sommerresidenz Schwetzingen im 18. Jahrhundert, Zürich 2024 (Materialien des ITW Bern, 21).
  11. Ana Deanović, Perivoj Gučetić u Arboretomu Trsteno: pitanja njegove reintegracije i prezentacije, in: Rad Jugoslavenske Akademije Znanosti i Umjetnosti, Razred za Likovne Umjetnosti 7, 1978, S. 201–230; Mladen Obad Šcitaroci und Bojana Bojanic Obad Šcitaroci, Trsteno Garden and Arboretum, in: Patrick Taylor (Hg.), The Oxford Companion to the Garden, Oxford 2006, S. 477.
  12. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 84.
  13. Clemens Alexander Wimmer, Bäume und Sträucher in historischen Gärten: Gehölzverwendung in Geschichte und Denkmalpflege, Dresden 2001 (Muskauer Schriften, 3), S. 156f. Ferner zu Immergrünen Gärten und Pineten: Ders., Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 246.
  14. Henri Louis Duhamel du Monceau, Traité des arbres et arbustres, qui se cultivent en France en pleine terre, Paris 1755 (deutsche Übersetzung von Christoph Oelhafen, Nürnberg 1762).
  15. Die vierte Auflage wurde ins Deutsche übersetzt: Allgemeines Gärtner-Lexikon, Nürnberg 1750–1758.
  16. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 136 mit Abb. 223.
  17. Stella Junker-Mielke, Gartendenkmale – Chance und Verpflichtung. Entwicklungsstudien am Beispiel der Parkanlagen Kleiner Tannenwald und Großer Tannenwald in der Gartenlandschaft Bad Homburg v. d. Höhe, in: Burgen und Schlösser 43, 2002, 1, S. 11–21 hier 15f.; Stella Junker-Mielke und Gerta Walsh, Der Kleine Tannenwald, in: Stella Junker-Mielke und Gerta Walsh, Die Landgräflichen Gärten Entwicklungsgeschichte und gartenkünstlerische Wertung, Bad Homburg v. d. Höhe 2001, S. 54–65, hier 54; ein Beispiel für einen Tannengarten der zweiten Hälfte des 19. Jh. im eklektizistischen Stil ist die Anlage von Carl Theobald Eulefeld (1818–1877) und Franz von Neumann d. Ä. (1815–1888) im Herzoglichen Park Gotha: Jakob Schäffer, Die Nadelholzpflanzung hinter dem herzoglichen Museum in Gotha, Gotha 1895; Katja Pawlak, Der Tannengarten im Herzoglichen Park Gotha in Geschichte und Gegenwart, in: Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 21, 2017, S. 159–171; Jens Scheffler, Die Nadelgehölzsammlung. Eine Sonderform des Arboretums, in: ebd., S. 172–174.
  18. Iris Lauterbach, Facettierte Wahrnehmung. Der Garten von Hohenheim, in: Zeugnisse eines Gartentraums. Die Hohenheim-Gouachen aus dem Besitz Herzog Carl Eugens von Württemberg, Regensburg 2016, S. 93–105 hier 104; zu amerikanischen Gärten: Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 179.
  19. Pläne gezeichnet von William Chambers 1763 und Friedrich Wilhelm Heyken 1791: Sigrid Puntigam (Hg.), Der Mecklenburgische Planschatz. Architekturzeichnungen des 18. Jahrhunderts aus der ehemaligen Plansammlung der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin, Bd. 2, Dresden 2020, Kat.nr. 362 (Iris Lauterbach); zu den Veränderungen im 19. Jh. und ihrem Kontext: Paul Elliott, Charles Watkins und Stephen Daniels, "Combining Science with Recreation and Pleasure": Cultural Geographies of Nineteenth Century Arboretums, in: Garden History 35, 2007, Supplement: Cultural and Historical Geographies of the Arboretum, S. 6–27 hier 15f.
  20. Claus Reisinger, Der Schloßgarten zu Schwetzingen, Worms 1987, S. 59–61.
  21. Clemens Alexander Wimmer, Bäume und Sträucher in historischen Gärten: Gehölzverwendung in Geschichte und Denkmalpflege, Dresden 2001 (Muskauer Schriften, 3), S. 155. Sckell legte für seine Konzepte auch die „Nothwendigkeit der Baumschulen ausländischer und einheimischer Bäume und Sträucher bei großen Gartenanlagen“ ausführlich dar: Friedrich Ludwig von Sckell, Beiträge zur Bildenden Gartenkunst für angehende Gartenkünstler und Gartenliebhaber, München 1825 (https://doi.org/10.5962/bhl.title.85306 [20.2.2025]), S. 231f.
  22. Johann Michael Zeyher und Georg C. Roemer, Beschreibung der Gartenanlagen zu Schwetzingen, 1. Aufl. 1809, 2. verb. Aufl. Mannheim 1815, S. 41f.; vgl. Clemens Alexander Wimmer, Bäume und Sträucher in historischen Gärten: Gehölzverwendung in Geschichte und Denkmalpflege, Dresden 2001 (Muskauer Schriften, 3), S. 155.
  23. https://bi-medien.de/fachzeitschriften/galabau/baumpflege/klimawandel-kranke-baeume-sperrungen-im-schwetzinger-schlossgarten-g19168 (01.02.2025).
  24. Patrick Taylor, Balaine, Arboretum de, in: Ders. (Hg.), The Oxford Companion to the Garden, Oxford 2006, S. 32.
  25. Vgl. Brent Elliott, From the Arboretum to the Woodland Garden, in: Garden History 35, 2007, Supplement: Cultural and Historical Geographies of the Arboretum, S. 71–83.
  26. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 274–278.
  27. Patrick Taylor, Derby Arboretum, in: Ders. (Hg.), The Oxford Companion to the Garden, Oxford 2006, S. 131f.; https://www.parksandgardens.org/places/derby-arboretum (24.01.2025).
  28. Eduard Carl Petzold, Arboretum Muscaviense. Über die Entstehung und Anlage des Arboretum Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande zu Muskau nebst einem beschreibenden Verzeichniss der sämmtlichen, in demselben cultivirten Holzarten, Gotha 1864; zu Petzold: Michael Rohde, Von Muskau bis Konstantinopel. Eduard Petzold ein europäischer Gartenkünstler 1815–1891 (Muskauer Schriften, 2), Dresden 1998; Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 294–297.
  29. Z. B. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, Abb. 420.
  30. Karl Heinrich Emil Koch, Hortus dendrologicus. Verzeichnis der Bäume, Sträucher und Halbsträucher, die in Europa, Nord- u. Mittelasien, im Himalaya und in Nordamerika wild wachsen und möglicher Weise in Mitteleuropa im Freien ausdauern; nach dem natürlichen Systeme und mit Angabe aller Synonyme, so wie des Vaterlandes, aufgezählt und mit einem alphabetischen Register versehen, Berlin 1853.
  31. Andrew Jackson Downing, A Treatise on the Theory and Practice of Landscape Gardening, Adapted to North America; with a View to the Improvement of Country Residences, New York/London 1841, 10. Aufl. 1923; Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 288f.
  32. Paul Elliott, Charles Watkins und Stephen Daniels, "Combining Science with Recreation and Pleasure": Cultural Geographies of Nineteenth Century Arboretums, in: Garden History 35, 2007, Supplement: Cultural and Historical Geographies of the Arboretum, S. 6–27 hier 10, fig. 2; Ida Hay, Science in the Pleasure Ground: a History of the Arnold Arboretum, Boston, Mass 1995.
  33. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht: Charles Sprague Sargent und Ernest Henry Wilson, Plantae Wilsonianae: An Enumeration of the Woody Plants Collected in Western China for the Arnold Arboretum of Harvard University During the Years 1907, 1908, and 1910, Cambridge 1913–1917; Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 316.
  34. John T. Bethell u. a., Harvard A to Z, Cambridge 2004, S. 27–30; Patrick Chassé, Arnold Arboretum, in: Patrick Taylor (Hg.), The Oxford Companion to the Garden, Oxford 2006, S. 19f.
  35. Clemens Alexander Wimmer, Lustwald, Beet und Rosenhügel. Geschichte der Pflanzenverwendung in der Gartenkunst, Weimar 2014, S. 297–300 hier 299 mit Abb. 425 (1971 veröffentlichter Plan für den dendrologischen Garten für Berlin-Steglitz).
  36. Paul Brückner (Hg.), 120 Jahre Späth-Arboretum. Vom Späth’schen Hauspark zum Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin in Baumschulenweg; 1879–1999, Berlin 1999.
  37. Jacques Huber, Arboretum Amazonicum. Museu Paraense de Historia Natural e Ethnographia. Iconographie des plantes spontanées et cultivées les plus importantes de la région Amazonienne, Pará 1900; z. B.: ebd., Taf. 2 (Mumbáca), Taf. 3 (Yarina), Taf. 5 (Seringueira), Taf. 10 (Rio Capim), Taf. 11 (Ubussú).
  38. Isobel Akerman, A Great Responsibility: Biodiversity Crisis in the Royal Botanic Gardens, Kew, in: Environmental History 29, 2024, S. 447–473 (http://doi.org/10.1086/730559).
  39. Reinhard F. Hüttl u. a., Historische Gärten und Klimawandel: Eine Aufgabe für Gartendenkmalpflege, Wissenschaft und Gesellschaft, Berlin/Boston 2019 (http://doi.org/10.1515/9783110607772); Bruno Fady und Gaspard Rihm, Arboretums, Common Gardens and Forest Tree Resilience, in: New Forests 53, 2022, S. 603–606 (https://doi.org/10.1007/s11056-022-09908-y).
  40. Martin Gosky, Arbustum seu arboretum poetice, Wolfenbüttel 1650: urn:nbn:de:bvb:12-bsb11200172-6 [13.02.2025]; Peter Mortzfeld (Hg.), Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Biographische und Bibliographische Beschreibungen mit Künstlerregister, Bd. 3, München 1998, Nr. A 8021.
  41. Beispiele siehe Jacques Huber, Arboretum Amazonicum. Museu Paraense de Historia Natural e Ethnographia. Iconographie des plantes spontanées et cultivées les plus importantes de la région Amazonienne, Pará 1900.

Verweise