Apostelbalken
englisch: Rood-beam; französisch: Poutre apostolique; italienisch: Iconostasi con le figure degli apostoli.
Leonie Reygers (1935)
RDK I, 829–01
Apostelbalken nennt man den waagerechten Tragebalken der Triumphbogen-Kreuzgruppe, wenn er mit den Bildern der Apostel oder mit ihnen symbolisch entsprechenden Darstellungen in der Zwölfzahl geschmückt ist. Zu den ältesten erhaltenen Exemplaren gehört das Fragment eines romanischen A. aus Iburg im Diözesanmuseum von Osnabrück aus dem Anf. 13. Jh. [1]. Er zeigt im Hochrelief das Brustbild Christi mit der kreuzgeschmückten Weltkugel in der Rechten und zu beiden Seiten Rundscheiben aus Laubwerk mit Rosetten und Tierkreiszeichen. Ein A. des 13. Jh. in der Stiftskirche zu Bücken (Abb.) ist mit kleinen, durch Säulchen getrennten Nischen ausgestattet, die die Sitzfiguren der Apostel (mit Büchern) und als Mittelpunkt Maria mit dem Kinde zeigen. Der A. des Halberstädter Domes (um 1220) ist auf der Vorderseite durch kleeblattförmige Nischen gegliedert, die Brustbilder der Apostel mit Attributen enthalten; das Mittelstück bilden zwei das Triumphkreuz stützende Engel, die Rückseite zeigt Prophetenbilder.
Zur Abbildung
Bücken (Hannover), Stiftskirche. Apostelbalken, Anf. 13. Jh. Nach Rich. Siebel, Die Stiftskirche St. Materniani et St. Nicolai zu Bücken, Wienhausen 1927.
Literatur
1. Fritz Witte, Ein romanischer Apostelbalken, Zs. f. christl. K. 34, 1921, 112ff.
Verweise
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