Amymone
englisch: Amymone; französisch: Amymone; italienisch: Amimone.
Lothar Freund (1935)
RDK I, 669–670
Nach Roscher [1] ist A. eine Tochter des Danaos und der Europa, die Neptun vor einem sie bedrängenden Satyr rettet. Als „Raub der A.“ durch Neptun oder einen Triton wird in den meisten Sammlungen nach dem Vorgange von Bartsch Dürers Kupferstich „Das Meerwunder“ (B. 71) und die nach ihm kopierten und von ihm abgeleiteten Darstellungen (Wenzel v. Olmütz, B. 52; Ladenspelder; Georg Pencz, B. 93; Plakette des Meisters der Jagdszenen im Berliner K.F.M.; Brettstein von Hans Kels in Wien, 1537, u. a.) bezeichnet. Daß diese Benennung zu Unrecht erfolgt ist, hat vor allem Konrad Lange [2 u. 3] nachgewiesen, der sich auch mit den anderen versuchten mythologischen Deutungen befaßte und darlegte, daß es sich beim „Meerwunder“ kaum um eine genau bestimmbare antik-mythologische Szene handeln könne.
Literatur
1. Roscher I, 1, Sp. 337f. 2. Konrad Lange, Dürers Meerwunder, Zs. f. bild. K. 11, 1900, S. 198ff. 3. Ders., Rep. f. K.-Wiss. 46, 1925, S. 87ff. 4. H. Tietze u. E. Tietze-Conrat, Der junge Dürer, Augsburg 1928, Nr. 128 (hier weitere Lit. angegeben).
Empfohlene Zitierweise: Lothar Freund, Amymone, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I (1935), Sp. 669–670; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89428> [18.02.2021]
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