Greif

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englisch: griffin, griffon, gryphon; französisch: griffon; italienisch: grifone.


Géza Jászai (2015)

Achtamar (Türkisch-Armenien), Kreuzkirche, Relief an der Außenwand, Greif über Bären (Teufel) und Hasen (Unzucht) triumphierend, 915/921.
Canosa, Dom, Bischofsthron, Relief, Greifen am Lebensbrunnen, 1080/1089.
Evangeliar aus dem Dom zu Paderborn, Ornamentgrund mit Greif, um 1100 (Detail).
Orta S. Giulio (Isola di S. Giulio), S. Giulio, Kanzelbrüstung, Relief: Greif tötet einen Drachen, um 1110/1120.
Beaulieu-sur-Dordogne, S.-Pierre, Südportal, Relief: Greif als Seelenretter, um 1130.
Sagra di S. Michele (Piemont), Zodiakusportal, Säulenbasis, Greifen überwältigen einen Sünder, um 1130.
Padua, S. Giustina, Säulenträger, Greif mit getötetem Löwen, wohl Meister Nikolaus, 1140/1145.
Oxford, Bodleian Library, Ms. Ashmole 1511 (Bestiarium), Greif mit Schwein in den Krallen, 12. Jh.


Musterbuch aus dem Zisterzienserkloster Rein, Greif zwischen anderen Fabelwesen und Tieren, 12. Jh.
Fidenza, Dom S. Donnino, rechtes Westportal, Relief, Greif der einen Hirsch überwältigt, Benedetto Antelami zugeschrieben, 1170.
Mailand, S. Ambrogio, Atrium, Kapitell, Greif schlägt Huftier, 1170/1174.
S. Cassiano a Settimo (Provinz Pisa), S. Cassiano, rechtes Portal, Architrav: Zwei Greifen überwältigen einen Bären (Teufel), um 1180.
Bonanus von Pisa, Bronzetür am Westportal des Doms von Monreale, 1185.
Tragaltar, Vier Greifen als Wächter, 2. Hälfte 12. Jh.
Kästchen, Elfenbein, Greifen im Kampf, 12. Jh.
Wandfliese, Regensburg, um 1175.
Marburg, Elisabethkirche, Fenster, Der fünfte Schöpfungstag, Greifenpaar unter den Vögeln, um 1250.
Bursa mit zwei Greifen in Gold- und Silberbroschierung, 13. Jh.
Diaspergewebe mit Greifen, die Lebensbäume behüten, Lucca, um 1300.
Fabeltierteppich, wohl oberrheinisch, zwischen 1450 und 1475.
Sandro Botticelli, Federzeichnung zu Dantes Göttlicher Komödie, Purgatorium, Der Greif als Zugtier des Wagens der Ecclesia, um 1500.
Hans von Goßheim, Illustration des Reiseberichts von Jean de Mandeville, 1471.
Hans von Windsheim (?), Kupferstich "Auszug der Kinder Israels aus Ägypten" mit Greif gegen Drachen, dat. 1481.
Martin Schongauer, Greif, Kupferstich, um 1480/90.
Wappen der Stadt Köln mit Löwe und Greif als Wappenhalter, um 1500.
Nikolaus Glockendon, Wappen des Kardinals Albrecht von Brandenburg, 1533.
Marx Labenwolf d. J. und Hans Reisinger, Brunnenfigur, 1580/1600.
Adriaen de Vries, Kaiser Rudolf II., 1603.
Elias Geyer, Trinkgefäß, 1608–1610.
Cesare Ripa, Iconologia, 1613.
Georg Schmidt, Halsuhr mit Tragefigur eines Greifen, Augsburg, vor 1617.
Leuchterpaar nach dem Entwurf von Sir William Chambers, ausgeführt 1767.
Speyer, Kleine Greifengasse, Hauszeichen, dat. 1781.
Wilhelm von Kaulbach, Vorderdeckel von Johann Wolfgang von Goethes „Reineke Fuchs“ aus dem J. G. Cotta’schen Verlag, Leder mit Goldprägung, 1846, Reineke Fuchs auf seinem Streitwagen als römischer Legionär, gezogen von einem Greif.
Wilhelm von Kaulbach, Federzeichnung zu Wolfgang Goethes „Reineke Fuchs“, 1844/1845, für die Druckausgabe von 1846: Der Greif als Dame mit dem Maler spazierend.

I. Allgemeines

A. Name

Der Name „Greif“ ist seit dem 10. Jh. nachweisbar. Das Mittelhochdeutsche „grif(e)“, das auf das Althochdeutsche „grif(o)“ zurückgeht, ist entlehnt aus dem spätlateinischen „gryps, gryp(h)is“. Dieses stammt aus dem griechischen „gryps“, das wohl mit grypós (krummnasig) verwandt ist und möglicherweise vom hebräischen „kerub“ (Cherub) abgeleitet wurde.[1] Der Ursprung des Wortes wird im Akkadischen vermutet.[2]

B. Eigenschaften

Der Greif ist ein Fabelwesen altägyptischen Ursprungs. Er besteht aus Teilen des Adlers und des Löwen, aus Kopf, Brustgefieder, Füßen, Klauen und Flügeln des Adlers und dem kräftigen Körper des Löwen, um die Lüfte und die Erde gleicherweise beherrschen zu können.

Bereits in der Antike war die Vorstellung von der übernatürlichen Größe und Kraft der Greifen lebendig. Auch die Raubtier-Eigenschaften dieser beiden Tiere sind dem Greif von Anfang an eigen. Dies gilt auch für seine königliche Stellung, denn nach der Fabeldichtung sei der Adler „König der Vögel“ und der Löwe „König der Tiere der Erde“. Die beiden wichtigsten Kriterien, die für den Terminus „Greif“ bestimmend sind, sind ausschließlich die beiden Merkmale „Adlerkopf“ und „Löwenleib mit Flügeln“. Diese Tiergestalt erfuhr im Laufe ihrer fünftausendjährigen Geschichte mannigfache Verwandlungen. Die Veränderungen, z. B. die Stellung der Flügel, die Übernahme der Vorderfüße vom Löwen, die Zufügung eines Ziegenbartes oder das ‚Ausrüsten’ mit Reisszähnen, sind nicht wesensbestimmend. Schon im Alten Ägypten wurden die langen, spitzen Ohren charakteristische Merkmale des Greifen, die er als Wüstentier vermutlich von Anubis, dem schakalköpfigen Gott, übernommen hat, andererseits wirkte vielleicht ein anderes Fabelwesen, der Drache, auf die Vorstellung vom Greif ein.[3] In dieser Gestalt potenzierten sich übernatürliche Stärke und Würde, scharfes Sehen, feines Hören und Schnelligkeit.

II. Quellen

A. Orient

Im Orient des 4./3. Jahrtausends wurde der Greif, das Fabelwesen der Wüste, als eine mit numinoser Kraft ausgestattete Tiermacht verehrt. Von Ägypten aus gelangte das Motiv nach Vorderasien und Kreta.[4]

Die numinose Eigenschaft des Greifen ist erst aus dem 2. Jh. n. Chr. schriftlich überliefert: In einer Tierfabel des demotischen Papyrus Leiden I 384 wird das philosophische Zwiegespräch zwischen zwei Geiern über die Kausalität der Vergeltung erzählt: „Wer tötet, wird wieder getötet, und wer das Töten befiehlt, dessen Untergang wird wieder befohlen werden“ (15,6f.). So wird die Hundsfliege von der Eidechse gefressen, die Eidechse aber vom Waran und dieser wiederum von der Schlange, bis endlich der Löwe vom Greif, dem „mächtigsten der Tiere, dem Vergelter, dem kein Vergelter vergilt“ (15,1f.), getötet wird. Die Tradition dieser Fabel reicht wohl bis in das ägyptische Neue Reich (1552–1306 v. Chr.) zurück.[5]

B. Griechisch-römische Antike

Die Griechen und nach ihnen die Römer übernahmen die Form des Greifen aus Ägypten, vermittelt durch die minoische Kunst.[6] Der Greif war das Begleittier der Göttin Nemesis.[7]

Die verschiedenen Bildgedanken wurden gleichermaßen aus dem Orient übermittelt: der magisch-apotropäische Charakter des Greifen, der Greif als Wächter des Lebensbaumes, der Lebensquelle, als Beschützer eines Portals, eines Thrones, des Gottes oder Götterbilder, als Reittier eines Gottes, vor allem aber als Grab-Wächter im Totenkult. So zeigt z. B. das Grabmal der Secundier in Igel, 1. Hälfte 3. Jh., Eros und Greif (neuzeitliche Kopie im Rheinischen Landesmuseum Trier). In der keltischen Kunst ist das Motiv des Greifen seit dem 5. Jh. v. Chr. nachweisbar.[8]

Die literarische Überlieferung setzt mit Hesiod (um 700 v. Chr.) ein; in seiner „Ornithomanteia“ (Vogelschau) nennt er als Quelle das Epos „Arimaspea“ des Aristeas von Prokonnesos, das auch anderen als Vorlage diente. Aischylos (525/524–456 v. Chr.) bezeichnet in „Der gefesselte Prometheus“ die Greifen als „Hunde des Zeus“. Herodot (etwa 485–425 v. Chr.) erzählt in seinen Historien, Buch 4,5–82 (über die Skythen) und Buch 3,116, dass das Gold im Norden der Sage nach von den einäugigen Arimaspen den Greifen geraubt worden sei.[9] Strabon (etwa 63 v. Chr. – 19) beschrieb ein Gemälde des Korinthers Aregon mit der Darstellung einer auf einem Greifen emporgetragenen Artemis in Buch 8, cap. 3 seiner „Geographika“.[10] Plinius der Ältere (23–79) beschrieb in dem den Vögeln gewidmeten Buch seiner „Naturalis historia“, die Greifen als Fabelwesen mit gekrümmten Schnabel.[11] Pausanias (etwa 150–200), erwähnt Greifen in der Beschreibung Griechenlands: „Die Greife sind Tiere, die wie Löwen sind, aber Schnabel und Flügel von Adler haben“; er hebt hervor, dass die große Statue der Athena auf dem Parthenon in Athen einen Helm trug, der mit Bronzereliefs geschmückt war, welche in der Mitte eine Sphinx zeigte, sie war auf beiden Seiten von Greifen flankiert. Philostratos von Lemnos (etwa 170 bis nach 215) schrieb in Buch 3, cap. 48 der „Vita Apollonii“ von den Greifen, die Gold ausgraben. Sie lebten in Indien und würden dort verehrt, da sie der Sonne geweiht seien. Deshalb fügten die indischen Künstler, welche die Sonne abbildeten, ihren Darstellungen ein Viergespann mit Greifen bei. Die Greifen hätten die Stärke der Löwen, seien jenen aber durch ihre Flügel überlegen. Damit könnnten sie allerdings nur kurz fliegen, da sie anstelle des Gefieders rote Membranen besäßen.[12] Ausführlich handelte auch Claudius Aelianus (176–240) in „De natura animalium“ (17 Bücher über die Natur der Tiere) von dem Mischwesen: Es sei ein indisches Tier, habe die Klauen eines Löwen, weiße Flügel, ansonsten sei das Gefieder auf dem Rücken schwarz, aber vorne rot, und am Hals dunkelblau; seine Augen seien flammend. Seine Nester baue es auf den Bergen. Die Baktrier sagten, die Greifen bauten ihre Nester aus Gold, das herabfallende Gold nähmen die Inder, die dies jedoch leugneten;[13] Nonnos aus Panopolis (Ende 5./Anfang 6. Jh.) beschrieb in den „Dionysiaká“ den Greifen als Vogel der Rache, der den Thron der Nemesis bewacht.[14]

C. Altes Testament

Im Pentateuch (Lev 11, 13–20; Deut 14,11–19) erscheint der Greif – nach der Übersetzung der Vulgata – im Speiseverbot der Israeliten an zweiter Stelle: „Haec sunt quae de avibus comedere non debetis, et vitanda sunt vobis: aquilam et gryphem“.[15]

D. Christentum

1. Spätantike und frühes Mittelalter

Origenes (um 180/181–um 251) beschrieb den Greifen als ein für den Menschen unüberwindliches Tier.[16] Die antike Überlieferung über den Greifen wird weitertradiert, z. B. durch Epiphanios von Salamis (um 315–403).[17] Im byzantinischen Physiologus (Secunda byzantina Physiologi redactio) wird der Greif in einem kosmologischen Zusammenhang beschrieben: Ein Greif schütze die Erde vor der aufgehenden Sonne mit seinen Flügeln, ein anderer Greif folge der Sonne bis zu ihrem Untergang. In gleicher Weise schützten Maria und der Erzengel Michael die Menschen vor Gottes Zorn.[18] Diese Analogie scheint jedoch für die bildenden Künste nicht wirksam geworden zu sein.

Isidor von Sevilla (etwa 560–636), würdigte das Tier in seinen Etymologien ausführlich: „Grypes vocatur, quod sit animal pinnatum et quadrupes. Hoc genus ferarum in Hyperboreis nascitur montibus. Omni parte corporis leones sunt; alis et facie aquilis similes; equis vehementer infesti. Nam et homines visos discerpunt.“ (liber XII, cap. 2, 17).[19] Dass Isidor zuvor schon Christus mit dem Löwen („pro regno et fortitudine“) sowie dem Adler („propter quod, post resurrectionem ad astra remeavit“) verglichen hatte (liber VII, 2, 43f.)[20], ermöglichte die Deutung des Greifen als Christussymbol.

2. Hoch- und Spätmittelalter

Hrabanus Maurus (780–856) schöpfte in seinem um 844 verfassten Buch „De universo“ aus der Definition des Isidor von Sevilla: „Griphes vocatur, quod sit animal pennatum et quadrupes. Hoc genus in Hyperboreis nascitur montibus. Omni parte corporis leones sunt, alis et facie aquilis similes, equis vehementer infesti. Nam et homines vivos discerpunt. Hi possunt significare ferocitatem persecutorum et elationem superborum, qui infesti sunt hominibus, qui simplicitatem Christianam sequuntur et rationabiliter vivunt.“[21] Für Johannes Scotus Eriugena (810–877), De divisione naturae libri V, liber. III, 39, war der Greif Symbol der Keuschheit: „Tantae castitatis ferunt esse gryphum, qui dum semel conjugale consortium perdiderit, semper castitatem suam inviolatam conservat, prioris conjugii memorans.“[22]

Honorius von Autun (um 1080 – um 1137) griff in seiner Enzyklopädie „De imago mundi“ auf Isidor von Sevilla zurück;[23] ähnlich Pseudo-Hugo von St. Viktor (1096–1141), De bestiis et aliis rebus libri 17,[24] De gryphone: „Gryphs, seu, ut Isidorus scribit, gryphus est animal pennatum et quadrupes, quod in hyperboreis nascitur montibus, omni parte corporis leoni, alls et facie aquilis simile, equis vehementer infestum. Nam et homines vivos discerpit, et integros in vidum asportet.“ So ist für Hugo der Greif die Verkörperung des Teufels ohne Glaube, Liebe und Güte.[25] Hildegard von Bingen (1098–1179) beschrieb den Greif in ihrem Werk „Subtilitatum diversarum naturarum creaturarum libri IX“, VI. 1, folgendermaßen: „Griffo valde calidus est, et quiddam: de natura bestiarum habet. Nam de natura volucrum ita velox est ut eum moles super corpore suo non gravaret; de natura autem bestiarum homines comedit“.[26] Ähnlich kritisch äußern sich auch Johannes von Genua (gestorben 1208) in seiner „Summa grammaticalis valde notabilis, que catholicon nominatur“[27] und Alexander Neckam (1157–1217) in „De naturis rerum libri II“, cap. XXXI[28]. Albertus Magnus (um 1193–1280) zweifelte an der Existenz des Greifen und verwies ihn ins Reich der Fabel.[29] Thomas von Aquin (1224/25–1274) deutete ihn in seiner „Summa theologica“ als Symbol für Habsucht.[30]

Andere Autoren des 13. Jh. wie Bartholomäus Anglicus (gestorben um 1250/60) in „De proprietatibus rerum“,[31] Arnold von Sachsen in „De finibus rerum naturalium“, um 1225,[32] Vinzenz von Beauvais (um 1198–1264) in „Speculum maius“, verfasst zwischen 1256 und 1259 (lib. 16, cap. 90),[33] und Thomas von Cantimpré (1201–1263/80) im „liber de natura rerum“, Teil 1,[34] blieben in ihren naturgeschichtlichen Kompilationen der Tradition treu.

Konrad von Megenberg (1309–1374) verarbeitete sie dann ausführlich in seinem „Buch der Natur“: „Grifis haizt ain greife. Das ist ain vogel, sam Jacobus [von Vitry] spricht, der ist auzdermâzen grimme und übele und ist des leibes sô starch, daz er ainen gewâpenten man überwindet und in toett. Er hât grôz scharpf klâen oder kraeul, dâ mit er den menschen und andreu tier zereizt, und die klâen sint sô grôz, daz in die läut köpf dar auz machent und trinkväzzer. Der vogel ist vierfüezig und ist dem adlarn gleich an dem haupt und an den flügeln, iedoch ist er verr groezer, das ander tail seines leibes ist ainem lewen geleich, und wont auf den pergen, die dâ haizent hyperborei. der vogel ist den menschen gar veint und den pfärden. er legt in sein nest ainen stain, der haizt agathes. […]. Rabanus [Maurus] spricht, daz die greifen golt auzgraben und sich gar sêr fräuen, wenn si daz golt anzehen.“[35] Nicolaus Pergamenus betonte ausdrücklich den tyrannischen Charakter des Greifen.[36]

Jean de Mandeville fabulierte in seinem um 1356 kompilierten Reisebericht etwas ausführlicher: „Dort [in Baktrien] gibt es auch mehr Greife als in irgendeinem anderen Lande. Manche Leute behaupten, ein Greif sehe vorn wie ein Adler aus und hinten wie ein Löwe. Sicher sagen sie die Wahrheit, weil diese Tiere tatsächlich so aussehen. Aber ein Greif besitzt einen größeren und stärkeren Körper als acht Löwen und mehr Kraft und Größe als hundert Adler. Es steht fest, daß ein Greif einen Reiter mit seinem Pferde entführen kann, auch zwei Ochsen mitsamt dem Wagen und allem, was sie in jenem Wagen ziehen wollen. Ganz sicher trägt er an seinen Vorderpranken Krallen, die so groß sind wie das Horn eines Ochsen. Aus seinen Klauen kann man gute Trinkgefäße herstellen. Seine Federn sind so stark, daß man daraus gute Bogen anfertigt, mit denen sich schießen läßt.“[37]

III. Darstellungen

A. Vorkommen

1. Textillustration

Selten kommt der Greif in der Illustration von Ez 1,4ff. vor: In einer hebräischen Bibel des 13. Jh. ist unter den drei Tieren der Vision Ezechiels der Vogel Ziz als Greif wiedergegeben.[38] Die Darstellung des Greifen unter den Tieren des Paradieses als Illustration zu Gen 1,20–25 in Handschriften, z. B. im „Hortus Deliciarum“ der Herrad von Landsberg,[39] um 1180, hatte dagegen eine umfangreiche Nachfolge auch in anderen Medien (s. C 3.).

Häufiger ist die Darstellung des Greifen in Bestiarien, Reiseberichten und ähnlichen Schriften. Dabei wurde er zumeist als gewalttätiges Wesen geschildert: So ist z. B. in einem Bestiarium der 2. Hälfte 13. Jh. (Westminster Abbey Library, Ms. 23, fol. 25v)[40] ein Greif dargestellt, der einen Menschen überwältigt hat und gerade dessen Kopf verschlingt. Auch in anderen mittelalterlichen Bestiarien erscheinen die Greifen meist im Tierkampf, z. B.: Oxford, Bodleian Library, Ms. Ashmole 1511, fol. 15v (Abb.): Greif mit einem Schwein in seinen Krallen; Greif, der ein Pferd in seinen Fängen hält, 12. Jh.;[41] ebenso: London, British Library, Harley Ms 4751, fol. 7v, Salisbury, um 1230–1240; Heinrich von Schüttenhofen, „De naturis animalium“ (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. lat. 1599, fol. 2v: Initiale U mit Greif in Angriffsstellung gegen einen Drachen, Heiligenkreuz, 1299).[42] Ähnlich ist der Greif in spätmittelalterlichen Reisebeschreibungen vergegenwärtigt, z. B. im „Livre des Merveilles“ des Marco Polo, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. fr. 2810, fol. 88r: Greif in der Fauna der Insel Madagaskar, Ms. fr. 2810, fol. 211v: der Greif im Kampf gegen Kentauren (Episode aus Mandevilles Reisen), um 1410/20, geschrieben für den Herzog von Burgund Jean sans peur.[43] Hans von Goßheim stellte bei seiner Illustration des Reiseberichts von Jean de Mandeville Textes 1471 den Greifen dar, wie er einen Ochsen im Schnabel trägt (Abb.).[44]

Der Greif wird auch in Etymachietraktaten als Teil fingierter Wappen beschrieben und dargestellt, so in einer deutschen Handschrift, dat. 1457 (München, Bayerische Staatsbibliothek Cod. germ. mon. 514, fol. 138r), auf dem Banner der Humilitas.[45]

Bei der Illustration des Alexanderromans oder der selbständigen Darstellung von Szenen daraus wurde insbesondere die Szene der Luftfahrt des antiken Helden mit Hilfe von Greifen häufig gewählt (siehe Alexander der Große), da sie im Mittelalter als Sinnbild der Superbia galt und auch als Gegenbild der Himmelfahrt Christi dienen konnte.

In der Divina Commedia, vollendet um 1320, beschrieb Dante Alighieri, wie ein Greif den zweirädrigen Triumphwagen der Kirche (Ecclesia Christi) zieht, begleitet von den vier apokalyptischen Wesen (Purgatorio 29,108f.). Sandro Botticelli illustrierte dies um 1500 (Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana; Berlin, Kupferstichkabinett; Abb.).[46]

Die Illustrationen von Lewis Carrolls 1865 erschienenen Märchen „Alice’s Adventures in Wonderland“ von John Tenniel zeigen Greifen als tragisch-komische Gestalten.

2. Tierfriese

a. Kirchliche Baukunst

In der abendländischen Sakralarchitektur, vor allem der Romanik, wurde der Greif häufig in Tierfriesen zusammen mit anderen Tieren und Fabelwesen gezeigt. Beispiele: Souvigny (Allier), ehem. Prioratskirche St. Pierre-et-Paul, oktogonaler Säulenschaft mit Greif (bezeichnet „GRIFO“) zwischen Tieren, gegen 1150;[47], Beaulieu-sur-Dordogne, ehem. Benediktinerklosterkirche Saint-Pierre, Portal der Vorhalle, Tympanonrelief, der Greif als Seelenretter in der Hölle, in Kampfstellung gegen einen Hund Abb.);[48] Fontevrault (Maine-et-Loire), ehem. Abteikirche Notre-Dame de Grand-Moûtier, Kapitell mit Greif, Fassade, 12. Jh.;[49] Bonn, Münster St. Martin, Kapitell im Westflügel des Kreuzgangs: Relief mit Greif, 1140/50;[50] Regensburg, Greif auf einer Wandfliese, um 1175, die wohl aus dem Kreuzgang des Benediktinerklosters St. Emmeram stammt (Abb.), Lucca, Dom S. Michele, Westfassade, mehrere Steineinlegearbeiten mit Darstellungen des Greifen als Überwinder von Untieren, 13. Jh.[51]

Eine besondere Variante der Tierfries-Darstellungen mit Greif ist jene, bei der der Greif dem Lamm Gottes, dem Licht des himmlischen Jerusalems, zugeordnet ist, z. B. in Gernrode, St. Cyriakus, Tierfries des Heiligen Grabes, um 1080;[52] Mariana (Korsika), Alte Kathedrale S. Maria Assunta „La Cronica“: Bogenfries mit Greif und Löwen, die das Lamm Gottes schützen, 1110/1120;[53] Benevent, Kathedrale, Mittelportal der Westfassade, Tierfries mit Lamm Gottes, 1125/30;[54] Cività Castellana, Dom, Triumphbogenfries der Vorhalle mit dem Lamm Gottes, das von zwei Greifen flankiert ist, um 1210.

b. Kästchen

In der Bilderwelt der Kästchen, Briefladen und Truhen haben die Greifen wohl vor allem die Bedeutung des Wächters, z. B. Kästchen, Deckel mit Greifenpaaren, 10./11. Jh. (Paris, Petit Palais, Sammlung Dutuit);[55] Kästchen mit gegenständigen Greifen, wohl aus Cordoba, datiert 1005 (Pamplona, Museo de Navarra);[56] Elfenbein-Kästchen mit Greif als Bewacher des Schlosses, Süditalien, 11. Jh. (New York, Metropolitan Museum of Art);[57] Kästchen aus Elfenbein mit Pyramidenstumpfdeckel: Tierfries mit Greifen, Süditalien, 1. Hälfte 11. Jh. (Paris, Sammlung Maurice de Rothschild).[58] Bei den Greifen auf den Plaketten, die auf einem Kästchen im byzantinischen Stil neu montiert wurden (Paris, Musée de Cluny, Musée national du Moyen Âge, Inv.nr. Cl. 8680), wird eine Entstehung in Konstantinopel im 11. Jh. vermutet.[59] Elfenbeinkästchen mit Löwe und Greif, Süditalien, 11. Jh. (Bologna, Museo Civico); Kasten, Tierfries mit Greif, Süditalien, 12. Jh. (Paris, Musée de Cluny, Musée national du Moyen Âge, Inv.nr. 1374); Kästchen mit Tierfries und paarweise gegenübergestellten Greifen, Italien, 12. Jh. (Detroit, Institute of Arts); Elfenbein-Kasten: Greif(e) und andere Tiere in quadratischen Feldern, Italien, 12. Jh. (Cambridge, Fitzwilliam-Museum); Kasten mit Löwe und Greif, Sizilien, 12. Jh. (Pisa, Museo Nazionale di S. Matteo).[60]

c. Olifante

Eine Reihe von Signalhörnern, sog. Olifante, sind mit Tierfriesen geschmückt, in dem auch Greifen erscheinen, da sie zur Tierwelt der Jagd gehören.

Dabei ist jedoch nicht immer zu entscheiden, ob der Greif als Jäger oder Gejagter dargestellt wurde, z. B. der Reliquien-Olifant von Landgraf Albert III. von Habsburg, 1199 dem Kloster Muri geschenkt, Süditalien, 2. Hälfte 11. Jh. bis 1. Hälfte 12. Jh. (Wien, Kunsthistorisches Museum Inv.nr. 4073);[61] Olifant, Süditalien (?), 11. bis frühes 12. Jh. (London, British Museum, Inv.nr. 1979, 0701.1);[62] weitere Beispiele sind in Berlin, St. Petersburg, Hannover, Toulouse, Angers und Paris bewahrt.[63]

d. Textilien

Häufig sind Tierfriese mit Greifen auf liturgischen Gewändern und Reliquienstoffen dargestellt; zum Beispiel: Seidengewebe mit Greif in Kreismuster, 10. Jh. (Lüttich, Schatz der Kirche St. Martin);[64] einfarbige Seide mit Greifenpaaren, Syrien, 11. Jh. (London, Victoria and Albert-Museum, Inv.nr. 1863.8233);[65] Tunika Kaiser Heinrichs II., Borten mit Goldstickerei: schreitende Greifen mit nach oben gerichteten Schwingen und Schwänzen, Regensburg (?), 1. Viertel 11. Jh.;[66] bunter Greifenstoff, Byzanz, 12. Jh. (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz);[67] Seidendamast mit Greifen, Löwen und Vögeln, Byzanz, 12. Jh. (London, Victoria and Albert–Museum);[68] weissgrundiger Seidenlampas mit Greifen in Kreismustern, Irak, 12. Jh., in Zweitverwendung: Hülle der Reliquien des hl. Siviard (Sens, Schatz der Kathedrale);[69] Potentianus-Stoff mit Greifenmuster, Sizilien, um 1200 (Sens, Schatz der Kathedrale);[70] Kasel und Pluviale (Chormantel) des Papstes Bonifaz VIII., armenisches Seidengewebe mit Kreismustern, verziert mit Greifen, Doppeladlern und Löwen, vor 1295 (Anagni, Museo del Duomo).[71]

Die weite Verbreitung der mittelalterlichen Seidenstoffe mit Greifdarstellungen bezeugen auch die gemalten Stoffe des 14./15. Jh. in Italien, z. B. Taddeo di Bartolo, Tafelbild „Der hl. Franziskus mit Heiligen“ (Muster am Mantel des hl. Constantin mit Greifen), 1403/1404 (Perugia, Galleria Nazionale dell’Umbria); Tafelbild des Michele di Matteo „Thronende Madonna mit Heiligen“ (Muster des Mantels der hl. Katharina mit Greifen), kurz nach 1427 (Venedig, Galleria dell’Accademia); Michele die Matteo, Tafelbild „Madonna in Halbfigur mit dem Jesuskind“, um 1430/40 (Baltimore, Walters Art Gallery).[72]

In Analogie zu den Stoffmustern mit Greif kommen auch in der Buchmalerei im Muster der Purpurgründe Greifen vor, z. B. in Kreismedaillons mit Elefanten, Löwen und Greifen auf der Miniatur in einem Beatuskommentar zur Apokalypse, 11. Jh. (Paris, Bibliothèque nationale de France, ms. lat. 8878, fol. 198); Miniatur zum Prolog von Lc 1,1 „(Quoniam quidem multi) conati sunt ordinare narrationem, quae in nobis completae sunt, rerum“ mit Löwen, Greifen und Vögeln, Evangeliar aus dem Paderborner Dom, Helmarshausen, um 1100 (Trier, Dombibliothek, Ms., 138, fol. 85r, Abb.).[73]

3. Kunsthandwerk

a. Gefäße

In der liturgischen Kunst des Mittelalters war das Gießgefäß zur Handwaschung, das Aquamanile, auch in Greifengestalt üblich. Beispiele haben sich aus der Zeit vom frühen 12. bis ins 15. Jh. erhalten.[74]

Bereits in der Antike gab es Trinkgefäße mit Greifenkörpern, z. B. Rhyton mit Greif-Protome aus Silber, 23 cm hoch, Achämenidisches Reich, 5.–4. v. Chr. in (London, British Museum).[75]

Für das weltliche Zeremoniell des Mittelalters, z. B. bei Gastmählern, sind solche Gefäße erst aus dem 15. Jh. erhalten; weit verbreitet waren Trinkhörner auf Greifenfüßen, sog. Greifenklauen. Allein die im neuen Grünen Gewölbe in Dresden bewahrte Sammlung enthält acht Exemplare;[76] aber auch Trinkgefäße, die von dem Fabeltier getragen wurden oder geschmückt waren, sind erhalten oder belegt: So dient der Greif als Fuß bei einem Gefäß, um 1400 (Wien, Kunsthistorisches Museum);[77] vom Meister des hl. Sebastian, Köln, 15. Jh., stammt der Entwurf für ein Trinkgefäß, das von einem Löwen und einem Greif sitzend gehalten wird;[78] ein Becher aus dem Ratssilber der Stadt Zwickau, kurz vor 1474, ruht auf drei Greifen;[79] das Trinkgefäß der „Gesellschaft zum Greifen“ für das „Gesellschaftsmähli“ von dem Goldschmied Sebastian I. Schilling aus dem Jahr 1606 besitzt die Form eines stehenden Greifen, Basel, Historisches Museum);[80] bei dem Pokal der Weberzunft in Gestalt eines Greif hat dieser eine Weberelle in seinen Fängen. Er wurde von dem Goldschmied Philipp Jacob IV. Drentwett, Augsburg 1708/1710 angefertigt.[81]

Künstlerisch herausragende Stücke sind die beiden Trinkgefäße in Form von Greifen von Elias Geyer aus vergoldetem Silber mit jeweils einem Seeschneckengehäuse als Unterleib, Leipzig 1608–1610, in Dresden, neues Grünes Gewölbe. Die beiden ca. 38,4 cm hohen Greifen halten in angriffslustiger Pose eine Hellebarde vor sich. Einen der beiden Greifen (Inv.nr. IV 132) schenkte Kurfürst Christian II. 1609 seinem Bruder, Herzog Johann Georg. Sein Pendant (Inv.nr. IV 127) wurde erst 1640 im Inventar der Kunstkammer erwähnt. Die Köpfe sind abnehmbar. Bei der Entwicklung dieses Motivs haben wohl die Kupferstiche von Hans Collaert d. Ä. eine Rolle gespielt.[82]

b. Andere Bereiche

In der Zeit des beginnenden Klassizismus erlebt das Fabelwesen Greif eine sonderbare ‚Auferstehung‘ in einer völlig verwandelten Gestalt. Insbesondere in der Möbelindustrie wurde das Fabelwesen zum Ornament degradiert. Dies zeigen die Leuchterpaare in Gestalt von zwei Greifen nach dem Entwurf von Sir William Chambers (Abb.).[83] Friedrich Gottlieb Schadow entwarf einen Konsoltisch mit Greifen für das Potsdamer Stadtschloss in Berlin, gegen 1802;[84] Karl Lauckhardt schuf einen Sessel mit Greifenlehnen für das Schloss Wilhelmshöhe in Kassel: Die Greifen scheinen unter der Sessellehne fast erdrückt;[85] vgl. die Sessel mit Greifenlehnen von 1825 und 1840.[86]

Ein Beispiel für Greifen als Fabelwesen des Empire ist der für das Schloss in Karlsruhe 1837 geschaffene Thronsessel (Karlsruhe, Badisches Landesmuseum).[87] Die leblos gewordene Steifheit dieser Greifen ist nicht zu verkennen.

Das Vorbild der Darstellung des Greifen in der Heraldik zeigt einer Reihe von Figurenuhren des 16. und 17. Jh., bei denen der Greif als Halter des Zifferblattes dient, das häufig wie ein Wappenschild gestaltet ist (Abb.).[88]

4. Heraldik

Als Sinnzeichen für Kraft, Macht und Herrschaft war der Greif in der Heraldik außerordentlich verbreitet als Wappentier und als Schildhalter.

Man findet ihn auf Waffen, Urkunden, Siegeln, Münzen, Orden, Grabsteinen, Totenschilden, Grabmälern, Epitaphien und Epitaphaltären (auf Stifterwappen) in ganz Europa. Dabei kann das Motiv in Familien- oder Geschlechterwappen, Gemeinschaftswappen, Amtswappen und Stadtwappen (z. B. Abb.) und Hauszeichen (Abb.) vorkommen. Nicht selten ist der Greif auch Bestandteil von Buchdruckermarken (z. B. Abb.).

Als „redendes“ Wappentier erscheint der Greif in den Wappen vieler Städte (z. B. Greifendorf, Greifenhagen, Greifenhain, Greifenstein, Greifenthal, Greifswald, Greifenberg bei Greifswald).

Für die Vielfalt des Wappengebrauchs mit Greifen ist das Herzogtum Brandenburg ein anschauliches Beispiel: Der Greif ist Wappentier des Herzogtums Brandenburg mit rotem Adler, rotem Greif und schwarzem Löwen;[89] auf dem Wappenstein Albrechts von Brandenburg von 1527 (Mainz, Landesmuseum) repräsentiert der Greif als Wappentier die Familie;[90] die Wappen auf den Brandenburger Teppichen, 1530/32 (Mainz, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Inv. Nr. T.033a,b)[91] zeigen neben dem Wappen Albrechts von Brandenburg auch die fünfzehn Wappen seines Adelgeschlechtes: schwarzer Greif je zweimal auf goldenem, ein roter Greif auf goldenem Grund; das Missale Albrechts von Brandenburg, datiert 1533, besitzt rote und schwarze Greifen als Wappentiere (Aschaffenburg, Stiftspfarrei St. Peter und Alexander, Codex Aschaffenburg 126 (Abb.).[92]

Besonders verbreitet ist der Greif als Wappentier in der Ostseeregion: So zeigt das Wappen des Herzogtums Stettin einen roten Greifen mit goldenem Schnabel und silbernen Fängen; das Herzogtum Pommern führt einen roten Greif im Schild; das Wappen des Herzogtums Kassuben zeigt den Rot und Grün dreimal quergeteilten Greif in Silber; das Wappenbild des Herzogtums Barth hat einen schwarzen Greif in Gold mit silbernen Schwungfedern am oberen Flügelende und das Herzogtum Wolgast einen schwarzer Greif, in Gold; ähnlich gestaltet sind die Wappen für die Herzogtümer Usedom, Zollern und Bernstein;[93] Der Greif ist auch Wappentier der Herzogtümer Mecklenburg (Abb.), Preußen und Holstein; der Grafen von Salm, der Freiherren von Sprintzenstein, von Aspan und von Greiffenberg[94] sowie des Fürstabtes Martin Gerbert von St. Blasien, der 1791 die Brauerei „Rothaus“ gründete, die den Greif noch immer im Wappen führt.

Der Schild des Heinrich von Frauenberg zeigt einen Greifen im Codex Manesse, UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, fol. 61v. Greifen schmücken ebenso die fürstlichen Wappen von Rheina-Wollbeck[95] und des Herzogtums von Grothus.[96]

Prächtige Beispiele zeigen die Wappen der Fürsten Esterházy, die Wappen von 1687, 1712 und 1804: goldener Greif auf blauem Grund mit silbernen Rosen in der linken Vorderklaue.[97]

Unter den deutschen Bistümern ist der Greif das Wappentier des Bistums Schwerin (goldener Greif auf blauem Grund, zugleich Wappentier des Mecklenburg-Schwerinschen Greifordens).[98]

Darüber hinaus führen auch bürgerliche Geschlechter den Greif in ihren Wappen.[99]

Im Ornamentfries der „Pala Baglioni“ aus der Raffael-Werkstatt, datiert 1507, mit Greifen, die von Putten mit Früchten verwöhnt werden und die Krone des Himmels erhalten, haben die Fabeltiere eine doppelte heraldische Bedeutung; sie verweisen sowohl auf den Auftraggeber als auch den Bestimmungsort: Die Altartafel wurde von Grifonetto Baglioni in Auftrag gegeben, der Greif ist zugleich Wappentier der Stadt Perugia, da das Werk für die Kirche S. Francesco al Prato in Perugia bestimmt war (Perugia, Galleria Nazionale dell’Umbria). Die Gestaltung dieses Greifenfrieses wurde wohl angeregt durch die Gebälkreste vom Forum Traiani. Das Fragment aus den „Terme di Tito“ wurde auch durch eine Federzeichnung von Domenico Ghirlandaio überliefert (Escorial, Bibliothek, Sign. 28-II-12, fol. 46).[100]

Anschauliche Beispiele für den Greif als Schildhalter zeigen ein Wappenschild des Aachener Domschatzes mit zwei Greifen, ein Geschenk König Ludwigs I. von Ungarn-Anjou für die „Ungarische Kapelle“ des Aachener Domes, 1369/80;[101] das kurfürstliche Wappen des Erzbistums Köln mit Greif und Löwe als Schildhalter;[102]; Prunkwappen der Freiherrn von Stael II, III.[103] Zwei Greifen halten die Wappen der Epitaphien für Kaiser Maximilian I. und König Philipp von Spanien, 1518 und 1520, in Augsburg, ehemalige Dominikanerkirche;[104] zwei Greifen hielten auch das Wappen der Mendoza und Vega in dem im Bürgerkrieg zerstörten Salòn de Salvajes des Palacio del Infantado in Guadelajara.[105]

Beispiele aus dem bürgerlichen Bereich finden sich insbesondere in Köln und Basel: Greif und Löwe halten das Wappen der Stadt Köln (Abb.) u. a. im Löwenhof des Rathauses, zwischen 1541 und 1594, an der Tür des Senatsaales, Melchior von Rheydt zugeschrieben, datiert 1601, erneuert 1891 und am Portal des Kölner Zeughauses von Melchior von Rheydt, datiert 1601;[106] die Wappenscheibe der drei Ehrengesellschaften Kleinbasels von Adolf Mieg, Basel, datiert 1854, zeigt den Greif neben dem Löwen und dem wilden Mann als Ehrenzeichen der drei Hauptfiguren des alljährlich zu Jahresbeginn stattfindenden Kleinbasler Vogel-Gryff-Umzuges.[107] Vereinzelt wird das Motiv im 19. Jh. auch noch in der Bauzier verwendet, wie eine Reihe von blinden Wappen mit zwei Greifen an bürgerlichen Fassaden des gleichen Entwerfers in Berlin-Kreuzberg um 1890 zeigt (Lübbener Str. 12, Sorauer Str. 28 und Oppelner Str. 14).

C. Bildthemen

Die ältesten Darstellungen sind dem Kampf des Greifen mit Repräsentanten des Bösen gewidmet. Die vornehmlich positive Deutung des Fabeltieres ließ auch eine Vielzahl von Bildmotiven im christologischen Bereich zu.

1. Kampf

a. Gegen Monstra und (unreine) Tiere

Das Motiv des Greifen im Tierkampf ist schon für die Zeit um 2900 v. Chr. belegt.[108] Als Sinnzeichen für übernatürliche Kraft gegen das Böse in Tier und Mensch wird der Greif bereits in der Frühzeit des Mittelalters dargestellt, am häufigsten als Kämpfer gegen verschiedene Tiergestalten, z. B. auf einer Reliquiar-Gürtelschnalle aus einem Klerikergrab der Kirche St. Ulrich und Afra in Augsburg, 7. Jh.: Zwei Greifen wenden sich gegen eine Schlange;[109] auf einer Scheiben-Fibel aus Capua, 1. Hälfte 7. Jh. (Paris, Bibliothèque nationale de France, Cabinet des Médailles, Abb.), mit einem Greif, der einen Stier überwältigt hat; Elfenbeinrelief von einem Kästchen: zwei Greifen kampfbereit gegen Kentauren und Hasen, 9. Jh. (Berlin, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Bode-Museum);[110] Elfenbeinrelief, England oder Norditalien (?), 2. Hälfte des 8. Jh. oder um 900 (Paris, Musée de Cluny, Musée national du Moyen Âge).[111]

Das Hochmittelalter ist überaus reich an Beispielen, die den Greif im Tierkampf zeigen (Abb.), besonders in Elfenbeinarbeiten byzantinischen Ursprungs (z. B. Abb.); Relief eines zwölfseitigen Kastens mit Greif in Kampf gegen Stier und Schlange, 11./12. Jh. (Sens, Schatz der Kathedrale); Kasten mit der Szene „Löwen und Greif(en) jagen Hasen“, 12. Jh. (Ivrea, Schatz der Kathedrale); Kästchen mit Greif(en), der einen Hasen (Sinnbild für Unzucht) niederschlagen, 12. Jh. (Pisa, Museo Civico di S. Matteo).[112]

Auch byzantinische oder byzantinisch beeinflusste Textilien sind oft mit Tierkampfszenen geschmückt: So ist der „Greifenstoff“ aus dem Sarkophag einer Tochter Pippins des Kurzen: Greifen in Kreismedaillons, die einen Stier übewältigen, 8. Jh. (Köln, Schatz der Kirche St. Ursula);[113] Seidenstoff-Fragment mit Greif, der über ein Huftier triumphiert, aus dem Viventia-Sarkophag, Iran (?), 9./10. Jh. (Köln, Museum Schnütgen);[114] Gereon-Teppich mit Rundmedaillons, in denen ein Greif einen Stier niederschlägt, Rheinland (?), 3. Viertel 11. Jh. (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv. Nr. Gew. 421).

Aus der Zeit der Ottonen stammen Denkmäler besonderen Ranges: Emaillierte Goldplatte mit Greif(en) im Kampf gegen einen Drachen, Konstantinopel (?), um 950 (Preslav, Arkheologicheski Muzei „Veliki Preslav“, Inv. Nr. 3381/2);[115] Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, Miniatur auf Pergament: Greifen in Kreismedaillons, die eine Hindin überwältigen, datiert 972 (Wolfenbüttel, Niedersächsisches Staatsarchiv, 6 Urk. 11);[116] Krugdekor mit Greif, der einen Hirsch erschlägt, aus dem Goldschatz von Nagyszentmiklós, Krug-Nr. 2, 10./11. Jh. (Wien, Kunsthistorisches Museum).[117]

Die Tierkampfszenen mit Greif waren in der Architekturplastik der abendländischen Romanik sehr verbreitet. In der deutschen Kunst, z. B. in Mainz, Dom St. Martin und St. Stephan, Ostchor, südliche Vorhalle, Reliefs, 1120/1125: Greife neben zwei Löwen, die einen Bock schlagen und Greifenpaar, die zwei Drachen überwältigen;[118] Andlau (Bas-Rhin), Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, Relief am Westbau: Greif überwältigt einen Otter (?), um 1130;[119] Relief am Taufstein aus der Klosterkirche zu Disibodenberg: Greif gegen Schlangen und Drachen, 12. Jh. (Speyer, Historisches Museum der Pfalz).[120]

Zahlreich zu finden sind Tierkampf-Darstellungen mit Greif(en) in der italienischen Kunst der Romanik, wo die Gegenwart der antiken Denkmäler mit diesem Motiv durch das ganze Mittelalter hindurch inspirierend gewirkt hat. Vor allem an Kirchenportalen sind die Darstellungen wohl von apotropäischer Bedeutung, z. B. in Orta, S. Giulio, Isola di S. Giulio, Kanzelrelief: Greif tötet einen Drachen, um 1110/1120 (Abb.);[121] Argenta, S. Giorgio, Tympanonrelief: zwei kampfbereite Greifen gegen eine (verlorene) Mittelfigur gerichtet, datiert 1122; Pavia, S. Michele Maggiore, rechtes Westportal, Kapitell mit Greif, der ein kleines Tier in seinen Krallen hält, um 1120/30;[122] Como, S. Fedele, Nordportal, linkes Gewände: Greif tötet einen Drachen, um 1120/30;[123] Bari, Kathedrale S. Sabino, Relief von der Chorschranke: Greif überfällt einen Löwen, in der Pinacoteca Provinciale;[124] Castelnuovo dell'Abate, S. Antimo, ehem. Benediktinerabteikirche, Architrav des Südportals: zwei Greifen schützen zwei Adler in Abwehrhaltung gegen zwei Drachen, um 1150;[125] Verona, Dom S. Maria Matricolare, Zierfries an der Apsis mit Greif(en) gegen Drachen, 1140/50;[126] Mailand, S. Ambrogio, Atrium, Kapitell, Greif, der ein anderes Tier überwältigt, 1170/74 (Abb.);[127] Fidenza, Dom S. Donnino, Westfassade, Reliefs oberhalb der Nischenstatue König Davids: Greifen gegen einen Drachen und Greif überwältigt einen Hirsch, um 1170 (Abb.);[128] Baptisterium S. Giovanni, Kapitell: Greif besiegt einen Stier, 12. Jh.;[129] Pieve dei Santi Ippolito e Cassiano (San Casciano a Settimo), Architrav des rechten Portals: zwei Greifen besiegen einen Bären (Symbol des Teufels), datiert 1180;[130] Sessa Aurunca, Dom, Portalbekrönung in der Vorhalle: Greif als Schlangentöter, um 1180/90;[131] Pisa, Kanzelfuß im Baptisterium an der Mittelstütze: Greif, der einen Widder erschlagen hat, Nicola Pisano, 1259/60.[132]

Die Kirchenbauten der französischen Romanik zeigen das Bildmotiv des Tierkampfes mit dem Greifen seltener: z. B. Moissac, ehem. Abteikirche St. Pierre, Ostgalerie des Kreuzganges: sog. Martinskapitell mit Greif beim Tierkampf, wohl um 1100;[133] Souillac, Bestienpfeiler, Teil des Westportals der ehem. Abteikirche S.-Marie, an die Portalrückseite versetzt: vier Greifen in Tierkampf verwickelt, wobei der oberste Greif als Retter eines Menschen in Erscheinung tritt, 1130/40;[134] Beaulieu-sur-Dordogne (Corrèze), ehem. Klosterkirche, Tympanon des Westportals, zu Füßen des Weltenrichters Christus: Greif als Retter einer guten Seele vor einem Höllenhund, 1. Hälfte 12. Jh.[135]

Die Ikonographie des Greifen in Tierkampf war bis nach Spanien, Portugal, Schweden, Norwegen, Russland und auch in Armenien (Abb.), verbreitet; weitere Beispiele: S. Cugat del Valles, Kreuzgang der ehem. Klosterkirche: Kapitell mit Greif, der einen Ochsen überfällt, 12. Jh.;[136] Sangüesa, S. María la Real, Fassade: zwei Greifen im Kampf mit Sirenen, um 1180;[137] Rio Mau, S. Cristóvão, Augustiner-Chorherrenkirche, Tympanon des Nordportals: Greif gegen Drache, um 1180;[138] Lund, Kathedrale, Ende 12. Jh., linke Seite des N-Portals: Greif beim Überwältigen eines Widders, Ende 12. Jh.[139]

Wie die mittelalterliche Symbolik des Greifen politisch aktualisiert werden konnte, zeigt der Kupferstich des Monogrammisten „h. w.“ (Hans von Windsheim?) mit dem „Auszug der Kinder Israels aus Ägypten“, datiert 1481 (Abb.): Der Kampf des Greifen gegen den Drachen steht für die Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst.[140]

Selbständige Darstellungen sind eher selten und erst aus späterer Zeit bekannt, z. B. die Bronzefigur eines Greifen, der einen Löwen reisst, um 1580/1590, aus dem Lustgarten des Stuttgarter Schlosses (Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum, Inv.nr. KK 40).

b. Gegen Sünder und Heiden

Für den Kampf gegen Menschen sind vereinzelt Beispiele anzutreffen, z. B. in Modena, Dom S. Gimignano, Westfassade, Hauptportal, Türpfosten links: Greif mit dem Kopf eines getöteten Menschen in seinem Schnabel, 1099/1110;[141] Hamersleben (Kr. Oschersleben), St. Pankratius, ehem. Stiftskirche der Augustiner-Chorherren, Kapitell im Langhaus mit einem Greifen, der einen nackten Menschen fängt, Ende der 60er Jahre des 12. Jh.;[142] Freiburg im Breisgau, Münster Unserer Lieben Frau, Bogenkämpfer am Portal der ehemaligen Nikolauskapelle, um 1210/1220: Kampf des Greifen mit einem Krieger;[143] Wien, Dom St. Stephan, „Riesentor“, um 1230/1235: Greif überwältigt einen Menschen.[144]

2. Wächter

a. Hüter des Lebensbaumes (arbor vitae)

Das Bildmotiv des Greifen als Hüter des Lebensbaumes (arbor vitae), des Sinnbildes der göttlichen Weisheit (Prov 11,30; 15,4), des Siegespreises der Seligen (Apoc 2,7; 22,44), ist bis in die Spätantike zurückzuverfolgen. Bis ins Hochmittelalter kam das Motiv jedoch nur vereinzelt vor, vor allem in der Funeralikonographie, danach sind die Belege häufiger besonders bei Objekten, die der Eucharistie dienen, sowie beim Dekor.

Beispiele: Sarkophag mit dem „Guten Hirten“ am Sockel und zwei Greifen am Lebensbaum, 4. Jh. (Rom, Lateran-Museum); Charenton-du-Cher, Sarkophag aus der ehemaligen, um 620 gegründeten Abtei, mit graviertem Dekor: zwei Greifen als Hüter des Lebensbaumes, wohl merowingisch, 7. Jh. (Bourges, Musee du Berry);[145] Cividale del Friuli, Gallixtus-Baptisterium, langobardische Schmuckplatte, das sogenannte „Steinrelief des Patriarchen Sigwald“, 762/765: zwischen den vier himmlischen Wesen der Apokalypse „Kreuz und Lebensbaum“, die durch zwei Greifen gehütet werden;[146] Aquileja, Dom, Schmuckplatte mit Greifen als Hüter des Lebensbaumes, 9. Jh.;[147] Marmorrelief einer Ablutionswanne aus Sevilla mit zwei Greifenpaaren am Baum des Lebens, datiert 987 (Madrid, Museo Arqueologico Nacional);[148] Braga (Portugal), Deckelbüchse aus Córdoba mit zwei Greifen am Lebensbaum, um 1005;[149] Kästchen, Córdoba, datiert 1005 (Museo de Navarra);[150] Ornamentbänder mit Greifen als Hüter des Lebensbaumes, Buchmalerei, Echternach, vor 1039 (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Codex Aureus Epternacensis, fol. 51v); Goslarer Evangeliar, Echternach, zw. 1050 und 1056: Zierseiten (Stoff-Imitationen) mit gegenständigen Greifen am Lebensbaum;[151] Elfenbeinkasten, mit Greifen und Elefanten als Lebensbaum-Hüter, 11. Jh. (Köln, Kunstgewerbemuseum, Inv.nr. D 20);[152] Venedig, San Marco, Mosaik des Fußbodens: Zwei Greifen als Hüter des Lebensbaumes, 4. Viertel 11. Jh.;[153] Weihwasserkessel aus St. Alban in Mainz, 1116–1119: Greif als Lebensbaum-Hüter (Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Dom- und Diözesanmuseum D 83)[154]; Klein-Mariazell (N. Ö.), Südportal der ehem. Benediktinerabtei: Sturzbalken mit Lebensbaum, der durch zwei Greifen behütet ist, kurz nach 1136;[155] S-Pierre d'Aulnay, Langhaus, Kapitell mit Greifen bewachten Lebensbaum, 1130/1140;[156] Ilbenstadt (Gemeinde Niddatal), ehemalige Prämonstratenserklosterkirche, Westhalle, Portal, südliches Gewände: Greifenpaar als Hüter des Lebensbaumes, um 1135;[157] Kassette, Lebensbaum durch Greifen bewacht, frühes 12. Jh. (Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv.nr. 10.006).[158] Wladimir, Demetrios-Kathedrale, Nordwand, 1193/1197;[159] Louannec, Pfarrkirche, Kasel, sogenannte „Chasuble de Saint-Yves“, Spanien, 2. Hälfte 13. Jh.;[160] Messgewand (Diaspergewebe) mit Greif- und Pfauen-Dekor an Lebensbäumen, Lucca, um 1300 (Münster, Domkammer der Kathedralkirche St. Paulus); Gewänder und Stoffe desselben Luccheser Stoffes zeigen auch die Sammlungen in Aachen (Domschatz), Riggisberg (Abegg-Stiftung), Köln (Museum Schnütgen), Uppsala (Domschatz) und London (Victoria and Albert-Museum);[161] Danzig, Marienkirche, Seidenlampas,[162] Vorderer Orient, 14. Jh.: Greifen am Lebensbaum;[163] Fassadendekoration des Hauses Vicolo del Campanile 4, Rom, ursprünglich vielleicht von Giovanni Maria Falconetto, um 1520, erneuert durch E. Maccari 1876: antikische Greifenpaare, die Lebensbäume bewachen;[164] Nicolas Poussin, Das Urteil Salomons, 1649: Am Thron des Königs Salomons, des gerechten Richters, flankieren zwei Greifen einen Lebensbaum; die Greifen am Richterthron Salomons rufen die Greifen der griechischen Göttin Nemesis in Erinnerung, mit Allusion auf die strafende Gerechtigkeit (Paris, Musée du Louvre, Inv.nr. 7277).[165]

b. Hüter des Lebensbrunnens (fons vitae)

In Analogie zu den Darstellungen der durch Greifen bewachten Lebensbäume sind – allerdings seltener – Darstellungen des Lebensbrunnens mit Greifen zu finden. Die Fontana Maggiore in Perugia, vollendet 1278 von Nicola und Giovanni Pisano, trägt in ihrer Bekrönung zwei Vogel- und zwei Löwengreifen als Wasserspeier, die um einen mittleren Pinienzapfen gruppiert sind. Dadurch werden zwei Vorstellungen verbunden, der Greif als Hüter des Lebensbrunnens (fons vitae) sowie des Lebensbaums (arbor vitae), die auf die im Gesamtprogramm des Brunnens gezeigte heilsgeschichtliche Dimension verweisen.[166]

Weitere Beispiele: Vier gegenständige Greifenpaare mit Kelch auf der Rückseite des Diptychons aus der Sammlung Harrach, westgotisch, 7. Jh. (Köln, Museum Schnütgen);[167] Canosa, Dom S. Sabino, Bischofsthron: zwei Greifen trinken aus einem Kelch, 1080/89 (Abb.);[168] Salerno, Dom, Bronzetür: Greifen an einem Lebensbrunnen, Ende 11. Jh.;[169] Abtei Mozat (Auvergne), Relief mit zwei aus einem Kelch trinkenden Greifen, 12. Jh.; Barneville (Basse-Normandie), Saint-Germain, Kapitell mit Greifen am Kelch des Lebens, 2. Hälfte 12. Jh.;[170] Venedig, S. Marco, Marmorrelief: Greifen am Lebensbrunnen, aus dem eine Pinie (Symbol des Lebensbaumes) hinausragt, Anfang 13. Jh.;[171] Guadalajara, Palacio del Infantado, Hofarkaden, vollendet 1492: Greifenpaare mit stilisiertem Lebensbaummotiv;[172] Giacomo Barozzi da Vignolas Entwurf für ein ionisches Säulenkapitell in seiner 1562 erschienenen „Regola delle cinque ordini dell’Architettura“ zeigt am Architrav als Dekor Greifen zwischen Vasen und Kandelabern (Zeichen für das ewige Feuer).[173]

In der Neuzeit kommt das Motiv nur noch vereinzelt vor. So ist es fraglich, wenn der Greif im 16. Jh. als Brunnenbekrönung eingesetzt wird (z. B. Abb.), ob damit an die Tradition des Wächters des Lebensbrunnens angeknüpft werden sollte oder eine allgemeinere Deutung anzunehmen ist.

c. An Kirchenportalen

Die Wächterfunktion des Greifen lebt im Mittelalter weiter, aber nicht mehr im Totenkult, sondern an den Portalen der Kirchengebäude, vor allem in der romanischen Kunst Italiens (Abb.), insbesondere in der Romagna und Apulien, z. B. Tuscania, S. Pietro, Westfassade mit zwei Greifen, beiderseits der Zwerggalerie oberhalb des Hauptportals, vor 1093; Ferrara, S. Giorgio, Meister Nicolaus: säulentragende Greifen, heute frei vor dem Hauptportal des Domes aufgestellt, um 1135;[174] Padua, S. Giustina (Abb.): Zwei Greifen, um 1140/1145, vom Portal der abgebrochenen romanischen Basilika, frei aufgestellt vor dem Bau aus der Epoche der Renaissance: Der eine Greif hält einen erschlagenen Löwen in seinen Krallen, der andere hat einen Reiter zusammen mit seinem Pferd überwältigt; Verona, S. Maria Matricolare, Hauptportal mit Vorhalle, Meister Nicolaus, nach 1139: säulentragende Greifen mit ihren Beutetieren, Drachen und Ochsen.[175]

An den süditalienischen Dombauten der Zeit um 1200 werden die Wächterfiguren an den Portalen verdoppelt: In der Bekrönung, d. h. auf den Kapitellen der Portalsäulen, die von Löwen getragen werden, erscheinen die Greifen als Träger des Portalbogens, so in S. Leonardo in Siponto, Nordportal, Ende 12. Jh., und Bitonto, S. Valentino, Hauptportal, um 1200/1210;[176] Sessa Aurunca, Bischofspalast: zwei Greifen oberhalb des Portalarchitravs, Spolien von der Kathedrale, die ursprünglich ähnlich aufgestellt waren wie die Greifen in Bitonto.[177]

Greifen wurden nicht nur vor oder an Portalen, sondern auch in den Tympana und Gewänden dargestellt: Argenta, S. Giorgio, Tympanon mit zwei Greifen, datiert 1122;[178] Ferrara, Dom S. Giorgio, rechtes Westportal: Greifen im Tierfries des Tympanons mit der Hand Gottes, um 1135;[179] Relief am Gewände des Schottenportals von St. Jakob in Regensburg, um 1200: Greifen als Thronwächter (?);[180] Scala bei Amalfi, S. Salvatore, Greifskulptur am Türpfosten, um 1200; Trani, Dom S. Nicola Pellegrino, Hauptportal: Rankenfries mit Greifen und Fabelwesen, Ende 12. Jh.;[181] Massa Marittima, Dom S. Mariae Himmelfahrt und S. Cerbone, Fassade, Tympanon mit Greifen als Säulenträgern, nach 1287.[182]

Auch die Greifen, die an den hochmittelalterlichen Bronzetüren von Kathedralen wie in Gnesen (1170/1180), Monreale (Abb.) und Benevent (um 1200/1210) dargestellt sind, markieren die Grenze zwischen sakralem und profanem Bereich.[183]

d. Im Innenraum des Kirchengebäudes

Die Greife an Kapitellen und in Portalzonen mittelalterlicher Bauten dienen wohl auch hier als apotropäische Wächter. Beispiele befinden sich in Pavia, S. Michele Maggiore: Kapitell an der südlichen Langhausarkade mit zwei Greifen, die die Szene des Opfers Kains und Abels begleiten, um 1120/30,[184] S.-Dié, Kathedrale S. Maurice, Kapitell mit der Darstellung von vier einander gegenüberstehenden Greifen, um 1155;[185] Freiburg im Breisgau, Münster, nördliches Seitenschiff, Dienstkapitell mit Greifen, um 1170/80; Montivilliers, ehemalige Klosterkirche, Relief mit Greifen am Bogen des südlichen Querhauses, 12. Jh.;[186] Monreale, Sizilien, Dom: Relief an den Wangen des Königsthrones, 12. Jh.: Greifen als Wächter; Cefalú, Dom S. Salvatore, Doppelkapitell im Kreuzgang mit zwei Greifen, um 1170/80.[187]

Ein seltener Beleg für die apotropäische Bedeutung des Greifen auf einem liturgischen Buch ist der Deckel des Evangeliars Heinrichs II., Anfang 11. Jh, aus Bamberg mit acht gegenständigen Greifen, die das Buch gleichsam beschützen (München, Bayerische Staatsbibliothek, cod. lat. mon. 4454).[188]

3. Irdisches Paradies

Der Greif wurde häufig in der Fauna des irdischen Paradieses (vgl. Gen 1,20) dargestellt, oft im Zusammenhang der Benennung der Tiere durch Adam, z. B. auf der Rückseite der Areobindus-Tafel, 506, der Greif in einer Reihe mit Panther, Löwe und Einhorn, Frankreich, um 850 (Paris, Musée du Louvre);[189] Cuxa (Roussillon), St. Michel de Cuxa, Relief mit Greif unter Tieren, um 1120/25; Otranto, Dom, Meister Pantaleone: Mosaikfußboden „Das irdische Paradies“, der Greif unter dem Baum des Lebens, datiert 1165;[190] Ferentillo, S. Pietro in Valle, Wandgemälde mit Adam unter den Tieren, um 1190.[191] Glasgemälde mit der Erschaffung der Vögel (Der fünfte Schöpfungstag), Gen 1,20f., „alle Arten von gefiederten Vögeln“, unmittelbar vor der Hand des segnenden Gottvaters: ein Greifenpaar, um 1250, Marburg an der Lahn, Elisabethkirche (Abb.); Northumberland Bestiary, ms. 100, fol. 2: Der Schöpfergott inmitten der Tieren des Paradieses, ein Greif neben einem Adler, Nordengland um 1250 (Los Angeles, The J. Paul Getty Museum).[192]

Davon abgeleitet sind die zahlreichen Darstellungen auf oberrheinischen Wandteppichen im 15. Jh., die Greifen zusammen mit anderen (Fabel)tieren im Wald, bei der Jagd auch als Reittier der sogenannten Wilden Menschen zeigen;[193] vgl. ferner die Tapisserie auf Schloss Burg, flämisch um 1500, die einen Greif zusammen mit wilden Tieren um einen Brunnen versammelt in einem „Hortus conclusus“ zeigt.[194]

4. Christus

a. Symbol

Die Bestandteile des Greifen aus Adler und Löwe wurden nach Isidor von Sevilla als Hinweis auf Christus (siehe II.D.1.) sowie die seinen beiden Naturen zugehörigen Sphären Himmel und Erde gedeutet; so z. B. bei dem monumentalen Bronzegreif, der wohl in Andalusien um 1000 entstanden ist und 1089 nach Pisa gelangte, wo er bis zum 19. Jh. den Ostgiebel des Domes (oberhalb des Hochaltarraumes) geschmückt hat; seine Schwingen zeigen gravierte Darstellungen des Adlers und des Löwen.[195] Bei der Mantelschließe eines Chormantels, um 1320/30, die einen Rundfries mit Adler, Löwe und Greif besitzt, wurde das Motiv offenbar ebenfalls mit dieser Bedeutung verwendet (Stockholm, Statens Historiska Museum, Inv.nr. 423).[196]

Weitere Beispiele sind die sog. Kuppelreliquiare in London (Victoria & Albert Museum) und Berlin (Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Kunstgewerbemuseum), die wohl in Köln um 1180 geschaffen wurden: Beide ruhen auf den Rücken von vier liegenden Greifen.[197]

Der Vorderdeckel des Psalters aus Komburg, 1220/1230 (Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Hs. bibl. fol. 46), zeigt in der Darstellung der Majestas Domini anstatt der vier Wesen der Apokalypse zwei Christus flankierende Greifen.[198]

Der Sockel der Mittelstütze der Kanzel Giovannis Pisanos in S. Andrea in Pistoia, vollendet 1301, besteht aus den drei Christussymbolen Adler, Löwe und Greif, die so das Heilsgebäude der Kirche Christi tragen.[199]

Das Fortleben der christologischen Symbolik des Greifen in der Renaissance bezeugt auch das Hochaltarbild „Die Madonna auf dem Greifenthron“ der ehem. Franziskanerklosterkirche aus Pesaro von Marco Zoppo, 1471 (Berlin, Gemäldegalerie, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Inv.nr. 1170).

b. Attribut

Der universale Charakter der Botschaft Christi konnte auch durch die Darstellungen von Tierkreiszeichen symbolisiert werden, die jeweils von vier Greifen getragen werden, z. B. in Florenz, San Miniato al Monte, Marmorfußboden mit Tierkreiszeichen und Greif-Eckmedaillons, datiert 1207;[200] Florenz, Baptisterium S. Giovanni, Fußbodenmosaik, wohl frühes 13. Jh.: die Tierkreiszeichen sind an den vier Ecken von Greifen gestützt, die wiederum von Atlanten getragen werden.[201]

Eine eucharistische Interpretation des Greifen wird durch seine Darstellung mit Weinreben, Trauben oder Kelchen nahegelegt, z. B. im Greifenfenster in St-Denis (Paris), ehem. Abteikirche der Benediktiner, Kapelle St-Osmanne: Zehn Greifen in Kreismedaillons mit Weinreben-und Trauben-Dekor, um 1140;[202] Elfenbein-Täfelchen mit Greif, der eine Traube in seinem Schnabel trägt, Spanien (?), um 1150 (Privatbesitz);[203] zwei Greifen mit einem Kelch in der Mitte auf einem Kapitell in der Abteikirche Saint-Pierre et Saint-Caprais de Mozac, 12. Jh.;[204] Darstellung eines laufenden Greifen in Stuck (?) auf einer der Seitenwände des Altarbaldachins in San Pietro al Monte a Civate, letztes Viertel, 11. Jh.;[205] Goldener Tragaltar des Freiburger Münsterschatzes, wohl aus einer maasländischen Werkstatt, 2. Hälfte 12. Jh., zeigt vier Greifen in runden Eckmedaillons auf der Vorderseite des Altarsteins (Abb.);[206] Trier, Dom St. Peter: Greifen auf dem Bogenfries der Archivolte der nördlichen Chorschranke, um 1190, in Ranken aus Weintrauben;[207] Seidengewebe „Luisine“, reihenweise versetzte Greifen zwischen Weinblättern und Lilien, 2. Hälfte 13. Jh., Köln, Kunstgewerbemuseum, Inv.nr. Z.614.[208]; Korporalientasche: Greif in Relief-Goldstickerei, Deutschland, 14. Jh. (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.nr. 1879.50).[209]

5. Minne

Die kostbaren, aus Seidengewebe mit Gold- und Silberbroschierung angefertigten Taschen, die zum Teil als Liebesgaben dienten, konnten ebenso wie die Teppiche und Brettspiele mit dem Greifmotiv geschmückt sein. Die Bedeutung variiert hier je nach Ort der Darstellung vom reinen Schmuck zum Wächtersymbol und kann in diesem Kontext wohl auch als Bild für die Bezähmung der Leidenschaft verstanden werden. Das seltene Beispiel einer Bursa des 13. Jh. aus einem Stoff mit Greifenmuster (Abb.).[210]

Ein Kästchen aus dem 15. Jh., das im Halleschen Heiltumsschatz als Reliquienbehälter diente, zeigt an seiner vorderen Breitseite links vom Schloss einen Löwen und rechts einen Greif, die das Schloss des Kästchens bewachen (London, Victoria and Albert-Museum, Inv.nr. A.570–1910). Der Aschaffenburger Codex, Halle, um 1526 (Hofbibliothek Aschaffenburg, ms. 14, fol. 31v) überliefert das Aussehen des Kästchens.[211] Bei dem Holzkästchen aus Feldahorn, Schweiz, aus der Zeit um 1500 bewachen gekrönte Greifen den Verschluss (Württembergisches Landesmuseum in Stuttgart. Inv. Nr. 9608).

Spätmittelalterliche Minne-Teppiche zeigen auch Greifen vermutlich als Sinnzeichen für das Bezähmtsein, z. B. Minneteppich-Fragment, wohl Basel, 1430/1440 (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Inv.nr. K 6211): Greif zwischen Dame und Hofmann (Mainz, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Fabeltier-Teppiche, Inv. Nr. T.497a und 497b).[212]; Basel, Historisches Museum, Bildteppich „Liebespaar mit Fabeltieren“, um 1480.[213]

Brettsteine mit Greifdarstellungen, die bei verschiedenen Brettspielen in der höfischen Welt ihre Verwendung fanden, stammen meist aus Frankreich des 11./12. Jh., die noch in den Sammlungen von Paris, London und Poitiers erhalten sind.[214]

6. Emblematik

In der emblematischen Literatur werden weitere Eigenschaften des Greifen aufgegriffen, z. B. bei Gilles Corrozet (Hecatomgraphie, Paris 1540), ist der Greif das Symbol für Grausamkeit, die keine Gnade kennt.[215] In dem von Ignaz Franz Xaver von Wilhelm verfassten, zweibändigen Fürstenspiegels „Annus politicus ...“, 1731 und 1739, verkörpert der Greif die Grausamkeit, hier allerdings als Eigenschaft des (schlechten) Herrschers.[216] Begleitet vom Glück erscheint der Greif als Personifikation der Tugend auch mit dem Motto „Virtute duce comite fortuna“ im zweiten Band des Emblembuches von Gabriel Rollenhagen 1613.[217] Der Greif dient oft als Symbol der Freigebigkeit (Largitas, Liberalitas), so auch bei Nikolaus von Reusner 1581: „Aus reinem Gold baut der Greif sein Nest, und er wählt als Platz den Gipfel eines steilen Felsens, der einzigartige Vogel, der mit seinem gekrümmten Schnabel alle anderen besiegt, den der Löwe, der Tiger und das feurige Pferd fürchtet ... Dies ist die einzige Tugend des goldenen Reichtums: großzügig den Guten zu helfen, die anderen nützlich sind.“[218]

7. Attribut

a. Personifikationen

Der Greif begleitet aufgrund seiner Fähigkeiten nicht nur die Personifikation der Luft, sondern auch Darstellungen von Scientia, Fama und der mit ihr verwandten Begriffe: Im „Hortus deliciarum“ ist er Reittier der Personifikation der Luft, um 1180.[219] In der Kathedrale von Chartres wird die Statue der „Scientia“ unter den vierzehn Beatitudines an der äußeren Archivolte der Vorhalle, 1. Hälfte 13. Jh., von Greifen auf ihrem Schild getragen; Attribut der Demut ist der Greif im Kampf der Tugenden und Laster (z. B. Etymachietraktat, dat. 1457, München, Bayerische Staatsbibliothek, cod. germ. mon. 514, fol. 138r).[220]

Unterschiedlichen Tugenden ist der Greif auf Albrecht Dürers Riesenholzschnitten zugeordnet, die er im Auftrag Kaiser Maximilians ausgeführt hat: Beim Triumphzug des Kaisers ist dieser Greif Reittier der „Fama“, Schildhalter des kaiserlichen Wappens, „Lenker“ der Räder des kaiserlichen Triumphwagens „Dignitas et Gloria“, „Magnificentia et Honor“, vollendet 1518. An der „Ehrenpforte“ für Kaiser Maximilian erscheint der Greif dreifach: dem „Trommler“ zugesellt, am Marien-Medaillon als Greifanhänger und mit der Devise des Kaisers „halt maß“, vollendet 1518, Wien, Albertina: Albrecht Dürer, Triumphwagen Kaiser Maximilians, Federzeichnung, 1518; „Der große Triumphwagen“, 1518, aquarellierte Federzeichnung.

Auf Maarten van Heemskercks Kupferstich „Saturn“, um 1568, ist der Greif Zugtier des Wagens des Saturn.[221] Als Attribut des Flusses Ganges erwähnt ihn Ripa.[222] Bei Cartari sind zwei Greifen Attribute der Göttin Minerva als Kriegsgöttin auf dem Helm dargestellt, wie es bei Pausanias beschrieben ist (s. II.B.).[223]

Das Mischwesen ist auch Symbol für die Kampfesbegierde, zum Beispiel in der Symbolographia von Jacobus Boschius („Avidus committere pugnam“).[224] Der Greif als Symbol für Vertrauen und Ansehen (Credito) mit der Devise „Solutus omni foenore“ wird auch bei Ripa 1613 erwähnt und abgebildet (Abb.),[225] ebenso für „Preeminence de Rang“ in der von Jean Baudoin bearbeiteten Ausgabe.[226] Als Sinnbilder für Stärke und Macht zieren Greif und Löwe die Büste Rudolf II. von Adriaen de Vries, datiert 1603 (Abb.).[227]

Bisweilen ist der Greif Attribut des Consilio (Rat), der Custodia (Bewahrung) und der Vigilantia (Wachsamkeit).[228]

b. Heilige

Der Greif als Heiligenattribut kommt nur beim hl. Eremiten Himerius von Cremona vor.[229]

8. Karikatur

In der Spätgotik entstanden Darstellungen, die den Greif von seiner Größe, Stärke und Würde beraubt zeigen, z. B. der Kupferstich „Mann im Kampf mit einem Greif“ von Meister E. S., um 1450;[230] ähnlich bei einer Darstellung des „Meister mit dem Bandrollen“, Kupferstich „Querfüllung mit wilden Menschen und Tieren“: Ein wilder Mann überfällt von hinten einen Greif, 15. Jh.[231] Martin Schongauers Darstellung, um 1480/90 (Abb.), zeigt einen völlig entkräfteteten Greif mit gespaltenen Hinterfüßen, der sich wie nach einem verlorenen Kampf zerzaust davon stehlen will.[232] Diese Füße weisen auf eine ‚seltsame’ Kreuzung (mit einem Bock ?) hin. Dieses Merkmal zeigt auch der abgemagerte Greif des Hieronymus Bosch als Reittier eines nackten Jünglings im „Garten der Lüste“, um 1490, Madrid, Prado.[233] Eindeutige Bocksfüße besaß auch der Greif einer zerstörten Figurenuhr von Johann Ott Halaicher, gegen 1640.[234]

Hans Leinbergers Skulpturen-Gruppe „Der gerechte Richter“, die im Auftrag der Nürnberger Ratsherren um 1515 geschaffen wurde und den sogenannten „Richter auf dem Fabeltier“ zeigt, stellt einen Greif vor, der dem Richter als Stuhl dient, ganz erschöpft mit müdem Kopf und seitlich heraushängender Zunge (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum).[235]

Mitte des 19. Jh. wurde der Greif erneut karikierend dargestellt in den Zeichnungen von Wilhelm von Kaulbach, die er für Goethes „Reineke Fuchs“ zwischen 1841 und 1845 schuf (Abb.; Abb.). Die Ironie gegen den Greif ist vernichtend. Auf dem Vorderdeckel in rotem Leder mit Goldprägung erscheint Reineke Fuchs als römischer Legionär auf einem Streitwagen, der von einem Greif mit Scheuklappen und gebundenen Schwingen gezogen wird (Abb.); auf dem Titelkupfer sind zwei Greifen als Ornamentsockel eingesetzt und zum Schluss, auf Seite 257, geht der Maler-Illustrator Arm in Arm mit einem Greif spazieren (Abb.): der Greif ist als Frau verkleidet, trägt eine putzige Haube, seine Pranken sind frommerweise mit einem Rosenkranz umwickelt, seine Schwingen sind artig zusammengebunden, damit er nie mehr hochfliegende ‘Gedanken’ haben soll. Das gleiche Paar, den falschen Greif und den Maler führt Reineke Fuchs zum Spazieren, fröhlich auf seinem Steckenpferd reitend.

Anmerkungen

  1. Adolf Furtwängler, Gryps, in: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, hg. von Wilhelm Roscher, Bd. 1,2, Leipzig 1886, S. 1742–1777; Konrat Ziegler, Greif, in: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike, Bd. 2, Stuttgart 1967, Sp. 876f.
  2. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. 4,1, bearbeitet von Artur Hübner und Hans Neumann, Leipzig 1935, S. 5–11; Friedrich Wild, Gryps – Greif – Gryphon (Griffin). Eine sprach-, kultur- und stoffgeschichtliche Studie, in: Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 241, 4. Abhandlung, Wien 1963, S. 3–28; Bernfried Schlerath, Altpreussisch AUKIS „Grif“ und letauisch APUOKAS „Eule“, in: Sprache in der Slavia und auf dem Balkan, Festschrift für Norbert Reiter, Wiesbaden 1993 (Opera Slavica, N. F. 25), S. 225–232; Friedrich Kluge und Elmar Seebold, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. Aufl. Berlin/New York 1999, S. 336.
  3. Erika Simon, Zur Bedeutung des Greifen in der Kunst der Kaiserzeit, in: Latomus 21, 1962, S. 749–780.
  4. J. Leibovits [Yeshayahu Leibowitz], Le Griffon dans le Moyen-Orient antique, in: Antiqot. Journal of the Israel Department of Antiquities, Jerusalem 1955, S. 75–88; Winfried Barta, Der Greif als bildhafter Ausdruck einer altägyptischen Religionsvorstellung, in: Jaarbericht van het Vooraziatisch-Egyptisch Genootschap Ex Oriente Lux 23, 1973/1974, S. 335–357; Hans Bonnet, Greif, in: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, 1. Aufl. 1952, 3. unveränderte Aufl. Berlin 2000, S. 262f.; Eva Eggebrecht, Greif, in: Lexikon der Ägyptologie 2, 1997, Sp. 895f.
  5. Demiotischer Papyrus Leiden I 384 (Leiden, Universitätsbibliothek); freundliche Mitteilung von Hans Wolfgang Müller, Ludwig-Maximilian-Universität München, Ägyptisches Institut.
  6. Der Neue Pauly, Bd. 4, Stuttgart/Weimar 1998, Sp. 1217f.
  7. Hans-Peter Laubscher, Zur Bildtradition in römisch-ptolomäischer Zeit, in: Jahrbuch des Deutschen Archaeologischen Instituts 111, 1996, S. 225–248.
  8. Beispiele: Pferdemann und Löwenfrau. Mischwesen der Antike, Ausstellungskatalog München 2000, S. 158–161; Bernhard Goldman, The Development of the Lion-Griffin, in: American Journal of Archaeology 64, 1960, S. 319–328; Eduard Hollerbach und Géza Jászai, Greif, in: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 2, Freiburg i. Br. u. a. 1970, Sp. 202–204.
  9. Herodot, Historien, ed. Josef Feix, Bd. 1, 2. Aufl. München 1977, S. 463.
  10. Stefan Radt (Hg.), Strabons Geographika, Bd. 2, Buch V–VIII: Text und Übersetzung, Göttingen 2003, S. 419.
  11. Gaius Plinius Secundus, Naturkunde, Bd. 10, hg. und übersetzt von Roderich König, Düsseldorf/München 1986, S. 96f.; vgl. Gaius Julius Solinus (Ende 3./Anfang 4. Jh.): C. Iulii Solini Collectanea rerum memorabilium, ed. Theodor Mommsen, Berlin 1895, S. 86, 22.
  12. Vgl. Philostratos. Das Leben des Apollonios von Tyana, griechisch-deutsch, hg., übersetzt und erläutert von Vroni Mumprecht, München/Zürich 1983, S. 334f.
  13. Buch 4, cap. 27: Aelian. On the characteristics of animals, with an english translation by A. F. Scholfield, Bd. 1, London/Cambridge, Mass. 1958, S. 240f.
  14. Dionysiaká 48, 382ff.: Nonnos. Werke in zwei Bänden, aus dem Griechischen übertragen von Dietrich Ebener, Bd. 2, Berlin/Weimar 1985, S. 260.
  15. In der Einheitsübersetzung ist dies mit dem Wort „Schwarzgeier“ korrigiert (Die Bibel. Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung, Freiburg i. Br. u. a. 2010, S. 104 und 185); „Beinbrecher“ übersetzte Martin Buber (Die fünf Bücher der Weisung, 12. verb. Aufl. der neubearb. Ausg. von 1954, Gerlingen 1997 [Die Schrift verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig, Bd. 1], S. 299 und 515).
  16. „Peri archon libri IV“, lib. IV, 17; Patrologiae cursus completus …, series Graeca, hg. von Jacques Paul Migne, Bd. 11, Paris 1857, Sp. 379f.
  17. Konrat Ziegler, Gryps, in: Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft, hg. von August Pauly. Neue Bearbeitung von Gustav Wissowa und Wilhelm Kroll, Bd. VII, Stuttgart 1912, Sp. 1923.
  18. Francesco Sbordone (Hg.), Physiologus, Mailand u. a. 1936, S. 182f.; Physiologos. Le bestiaire des bestiaires, hg. und übers. von Arnaud Zucker, Grenoble 2004, S. 264.
  19. Isidor von Sevilla, Etymologiarum sive Originum libri XX, hg. von Wallace Martin Lindsay, Oxford 1911, Bd. 2; vgl. liber XIV, cap. 3, 7.
  20. Isidor von Sevilla, Etymologiarum sive Originum libri XX, hg. von Wallace Martin Lindsay, Oxford 1911, Bd. 1.
  21. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 111, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1852, Sp. 222A.
  22. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 122, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1865, Sp. 738.
  23. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 172, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1895, Sp. 32.
  24. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 177, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1854, Sp. 84.
  25. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 177, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1854, Sp. 116f.
  26. Patrologiae cursus completus ... series Latina, Bd. 197, hg. von Jacques Paul Migne, Paris 1882, Sp. 1287; vgl. Hildegard von Bingen, Liber simplicis medicinae, Physica: lib. VI, De avibus, cap. I, De griffone.
  27. Catholicon, Mainz 1460, Nachdruck Westmead 1971, s. v. Arimaspi, Griphes
  28. Alexanderi Neckam De Naturis Rerum libri duo sapientiae, hg. von Thomas Wright, London 1863 (Rerum Britannicarum Medii Aevi Scriptores, 34), Nachdruck Nendeln 1967, S. 83.
  29. Albertus Magnus, De animalibus libri XXVI, hg. von Hermann Stadler, Münster 1916–1920, S. XXIII, 24, 46.
  30. Thomas von Aquino, Summa theologica, hg. von Bernardus Maria de Rubeis u. a., Turin 1922, s. th. Ia–IIae, q. 102, art. 6 ad 1.
  31. De proprietatibus rerum lib. 12, cap. 19; lib. 18, cap. 56; lib. 19, cap. 96: Nachdruck der Ausg. London 1582, New York 1976, S. 184, 368 und 411f.
  32. Emil Stange, Die Encyklopädie des Arnoldus Saxo, Erfurt 1905–1907.
  33. Vinzenz von Beauvais. Speculum quadruplex sive speculum maius. Naturale, doctrinale, morale, historiale, Bd. 1, Douai 1624, Nachruck Graz 1964, S. 1210.
  34. Liber de natura rerum. Thomas Cantimpratensis, hg. von Helmut Boese, Berlin 1973.
  35. Konrad von Megenberg, Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer 1861, Nachdruck Hildesheim 1962, S. 190; Ulrike Spyra, Das 'Buch der Natur' Konrads von Megenberg. Die illustrierten Handschriften und Inkunabeln, Köln u. a. 2005 (Pictura et Poesis, 19), S. 146 und 176, mit Abb. 38.
  36. Nicolaus Pergamenus, Dyalogus creaturarum optime moralizatus, cap. „De grife tyranno“, 1. Aufl. Gouda 1489, in: Johann Georg Theodor Graesse, Die beiden ältesten lateinischen Fabelbücher des Mittelalters, Tübingen 1880, S. 234f.
  37. Johann von Mandeville. Von seltsamen Ländern und wunderlichen Völkern. Eine Reisebuch von 1356, Herausgabe, hg. und übers. von Gerhard Grümmer, Leipzig 1986, S. 186f.
  38. Hebräische Bibel des 13. Jh. (Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ms. B. 30-32 inf, fol. 135v): Zofia Ameisenowa, Animal-headed gods, evangelists, saints and righteous men, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 12, 1949, S. 21–45.
  39. Z. B. im Rosalie B. Green u. a. (Ed.), Herrad of Hohenbourg Hortus deliciarum, London u. a. 1979 (Studies of the Warburg Institute, 36), Bd. 2, S. 14 (fol. 8v).
  40. Franco Porsia, Liber monstrorum …, Bari 1976, Taf. 10.
  41. Oxford Ashmole 1511, Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift Ms. Ashmole 1511 – Bestiarium aus dem Besitz der Bodleian Library, Oxford u. a. 1982; Bestiarium. Die Texte der Handschrift MS. Ashmole 1511 der Bodleian Library Oxford in lateinischer und deutscher Sprache, hg. von Franz Unterkircher, Graz 1986 (Interpretationes ad codices, 3), S. 32f.; Peter Armour, Greifen, in: John Cherry (Hg.), Fabeltiere, Stuttgart 1997, Abb. 132.
  42. John Block Friedman, The Monstrous Races in Medieval Art and Thought, Cambridge 1981, Abb. 38.
  43. Rudolf Wittkower, Allegorie und der Wandel der Symbole in Antike und Renaissance, Köln 1977, S. 151–158, Abb. 111 und 116.
  44. Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. poet. fol. 4, fol. 70r.
  45. Nigel Harris, The Latin and German ‚Etymachia‘, Textual History, Edition, History, Tübingen 1994 (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, 102), S. 140f.
  46. Joseph Chierici, II grifo dantesco, Rom 1967; Peter Armour, Dantes Griffin and the History of the World, Oxford 1989.
  47. Bernhard Rupprecht, Romanische Skulptur in Frankreich, München 1975, Taf. 199.
  48. Nach French handelt es sich um eine verdammte Seele, die zum jüngsten Gericht gezerrt wird: Jean M. French, The innovative imagery of the Beaulieu portal program sources and significance, Ithaca, NY, Cornell Univ., Diss., 1972, Mikrofiche Ann Arbor 1985, S. 116f.; Michel Pastoureau, Tympans et portails romans, Paris 2014, Abb. S. 49.
  49. Bianca Kühnel, Crusader Art of the Twelfth Century, Berlin 1994, Abb. 23; vgl. auch das Greifenkapitell der Himmelfahrtskirche in Jerusalem: ebd., Abb. 20.
  50. Josef Herberg (Hg.), Kirchen in Bonn, Petersberg 2011, Abb. S. 56.
  51. Z. B. Clara Baracchini und Antonio Caleca, Il duomo di Lucca, Lucca 1973, Abb. 111 und 175.
  52. Wera von Blankenburg, Heilige und dämonische Tiere. Die Symbolsprache der deutschen Ornamentik im frühen Mittelalter, Leipzig 1943, 2. Aufl. Köln 1975, Abb. 15.
  53. A. und F. Rother, Korsika, Köln 1982, Abb. 54.
  54. Dorothy F. Glass, Romanesque Sculpture in Campania, University Park/Pa. 1991, Abb. 180.
  55. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jahrhunderts, Bd. 1, Berlin 1930, Taf. VII und VIII, Nr. 20a–e.
  56. Bianca Kühnel, Crusader Art of the Twelfth Century, Berlin 1994, S. 116 mit Abb. 105.
  57. Dorothy F. Glass, Romanesque Sculpture in Campania, University Park/Pa. 1991, Abb. 78.
  58. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jh., Bd. 2, Berlin 1934, Nr. 236a.
  59. Jean-Pierre Caillet, L'antiquité classique, le haut moyen âge et Byzance au musée de Cluny, Paris 1985, S. 152f.
  60. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jahrhunderts, Bd. 2, Berlin 1934 , Taf. XVII, Taf. LXI, Taf. XLI, 62a–c, Taf. XXXI, 52a–e, Abb. 63 a–c.
  61. Avinoam Shalem, Die mittelalterlichen Olifante, Berlin 2014, Bd. 1, S. 273–278, Kat.nr. B 5; Bd. 2, Taf. B 5a.
  62. Ebd., Bd. 1, S. 317–322, Kat.nr. B 17; Bd. 2, Taf. B 17d.
  63. St. Petersburg, Staatliche Ermitage, Inv.nr. B – 5, Süditalien oder Sizilien (?), Ende 12. – Anfang 13. Jh.: Ebd., Bd. 1, S. 250–252, Kat.nr. A 30; Bd. 2, Taf. A 30c; Hannover, Kestner-Museum, Inv.nr. 418 Cul., Süditalien oder Sizilien (?), 2. Hälfte 11. – 1. Hälfte 12. Jh.: Ebd., Bd. 1, S. 244f., Kat.nr. A 26; Bd. 2, Taf. A 26d; Toulouse, Musée Paul-Dupuy, Inv.nr. MPD 18036 (sog. „Horn Rolands“), Süditalien, 2. Hälfte 11. – 1. Hälfte 12. Jh.: Ebd., Bd. 1, S. 264–270, Kat.nr. B 3; Bd. 2, Taf. B 3d; Angers, Musée des Beaux-Arts, Inv.nr. GF 2105, Byzanz, Italien oder östlicher Mittelmeerraum, 11.–12. Jh.: Ebd., Bd. 1, S. 311–314, Kat.nr. B 15; Bd. 2, Taf. B 15f.
  64. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 2, Berlin 1913, Abb. 215.
  65. Leonie von Wilckens, Die textilen Künste. Von der Spätantike bis um 1500, München 1991, Abb. 59.
  66. Percy Ernst Schramm und Florentine Mütherich Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, Bd. 1 München 1962 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, 2), Nr. 133.
  67. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 2, Berlin 1913, Abb. 248.
  68. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 2, Berlin 1913, Abb. 258.
  69. Leonie von Wilckens, Die textilen Künste. Von der Spätantike bis um 1500, München 1991, Abb. 72.
  70. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 1, Berlin 1913, Abb. 211.
  71. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 2, Berlin 1913, Nr. 260.
  72. Brigitte Klesse, Seidenstoffe in der italienischen Malerei, Bern 1967, Nr. 24, 304, 51.
  73. Kunst und Kultur im Weserraum 800–1600, Ausstellungskatalog Corvey 1966, Münster i. W. 1966, Nr. 179.
  74. Beispiele: 12. Jh.: Wien, Kunsthistorisches Museum; Anfang 13. Jh.: Paris, Musée de Cluny, Musée national du Moyen Âge; 13. Jh.: Ferrara, Palazzo Schifanoia, und Berlin, Kunstgewerbemuseum (Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Inv.nr. K 4170); um 1400/1410: New York, The Metropolitan Museum of Art (Inv.nr. 1975.1.1413); 1. Hälfte 15. Jh.: Paris, Musée du Louvre; Krakau, Museum Czartoryski (Inv.nr. VII.1177); Berlin, Kunstgewerbemuseum (StMPK Inv.nr. 90.429); Otto von Falke und Erich Meyer, Romanische Leuchter und Gefäße, Gießgefäße der Gotik, Berlin 1935 (Denkmäler Deutscher Kunst. Bronzegeräte des Mittelalters, 1), Nr. 503f., Nr. 607f; Nürnberg 1300–1550, Kunst der Gotik und Renaissance, Ausstellungskatalog Nürnberg 1986, Abb. 22.
  75. Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel, Ausstellungskatalog Mannheim, Regensburg 2009, S. 284, Kat.nr. 95 mit Abb.
  76. Z. B. Inv.nr. IV 269 (Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 517).
  77. Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 515.
  78. Max Lehrs, Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im 15. Jahrhundert, Tafelbd. 1–9, Wien 1908–1934, Nachdruck New York 1969, Nr. 350
  79. Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 634.
  80. Historisches Museum Basel, Basel 1994, Nr. 281.
  81. Historisches Museum Basel, Basel 1994, Nr. 290.
  82. Dirk Syndram, Schatzkunst der Renaissance und des Barock. Das grüne Gewölbe zu Dresden, München u. a. 2004, S. 50 mit Abb.; Detail: Dirk Syndram, Die Entwicklung der Kunstkammer unter Kurfürst Johann Georg I., in: Die kurfürstlich-sächsische Kunstkammer in Dresden. Geschichte einer Sammlung, hg. von Dirk Syndram und Martina Minning, Dresden 2012, S. 79 mit Abb. 1.
  83. Sir William Chambers. Architect to George III, hg. von John Harris und Michael Snodin, New Haven und London 1996, S. 160–162, mit Abb. 239–242.
  84. Georg Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 3, München 1983, Abb. 295.
  85. Georg Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 3, München 1983, Abb. 321.
  86. Georg Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 3, München 1983, Abb. 502f.
  87. Georg Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 3, München 1983, Abb. 506.
  88. Klaus Maurice, Die deutsche Räderuhr. Zur Kunst und Technik des mechanischen Zeitmessers im deutschen Sprachraum, Bd. 2, München 1976, Nr. 302, 305, 307, 309 und 454.
  89. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Johann Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe, München 1975, Taf. 1,5.
  90. Drache, Greif und Liebesleut’. Mainzer Bildteppiche der Spätgotik, bearbeitet von Winfried Wilhelmy, Mainz 2000, Abb. 72.
  91. Drache, Greif und Liebesleut’. Mainzer Bildteppiche der Spätgotik, bearbeitet von Winfried Wilhelmy, Mainz 2000, Kat.nr. 5 mit Abb. 4 und 67.
  92. Der Kardinal Albrecht von Brandenburg. Renaissancefürst und Mäzen, Bd. 2, Regensburg 2006, Abb. S. 28.
  93. Drache, Greif und Liebesleut’. Mainzer Bildteppiche der Spätgotik, bearbeitet von Winfried Wilhelmy, Mainz 2000, Taf. 5a,b.
  94. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Johann Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe, München 1975, Taf. 1,7; 1,15; 1,40; 1,92.
  95. Max von Spießen, Wappenbuch des westfälischen Adels, Bd. 2, Görlitz 1901–1903, Taf. 243.
  96. Max von Spießen, Wappenbuch des westfälischen Adels, Bd. 2, Görlitz 1901–1903, Taf. 178.
  97. Von Raffael bis Tiepolo. Italienische Kunst aus der Sammlung des Fürstenhauses Esterházy, Frankfurt a. M. 1999, S. 36 und 727.
  98. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Johann Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe, München 1975, Taf. 1,51.
  99. Ottfried Neubecker, Großes Wappen-Bilder-Lexikon der bürgerlichen Geschlechter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, Augsburg 1997, S. 1065.
  100. Hubert Locher, Raffael und das Altarbild der Renaissance, Berlin 1994, Abb. 7 und 66.
  101. Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 274.
  102. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Johann Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe, München 1975, Taf. 1,3.
  103. Max von Spießen, Wappenbuch des westfälischen Adels, Bd. 2, Görlitz 1901–1903, Taf. 302.
  104. Peter Halm, Die „Fier Gulden Stain“ in der Dominikanerkirche zu Augsburg, in: Studien zur Geschichte der europäischen Plastik. Festschrift für Theodor Müller, hg. von Kurt Martin u. a., München 1965, S. 195–222, Abb. 3 und 6.
  105. Francisco Layna Serrano, El Palacio del Infantado en Guadelajara, 2. Aufl. Guadelajara 1997 (Obras completas, 4), Abb. S. 33.
  106. Isabelle Kirgus, Renaissance in Köln. Architektur und Ausstattung, 1520–1620, Bonn 2000 (Sigurd-Greven-Studien, 3), S. 143 und 148.
  107. Historisches Museum Basel, Basel 1994, Nr. 228.
  108. Dazu mit weiteren Beispielen bis ins 12./13. Jh.: Brigitte Pedde, Altorientalische Tiermotive in der mittelalterlichen Kunst des Orients und Europas, Weimar 2009, S. 227–241 mit Taf. 126–134.
  109. Joachim Werner (Hg.), Die Ausgrabungen in St. Ulrich und Afra in Augsburg 1961–1968, München 1977 (Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, 23), S. 301f.
  110. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jh., Bd. 1, Berlin 1930, Nr. 121.
  111. Jean-Pierre Caillet, L'antiquité classique, le haut moyen âge et Byzance au Musée Cluny, Paris 1985, Nr. 59, Abb. S. 131; Adolph Goldschmidt, Die Elfenbeinskulpturen, Bd. 1, Berlin 1914, Taf. LXIX, Nr. 156.
  112. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jh., Bd. 1, Berlin 1930, Taf. LXXII, 124 f.; Taf. XLIV, 64a–d; Taf. XLIII, 63a–e.
  113. Otto von Falke, Kunstgeschichte der Seidenweberei, Bd. 2, Berlin 1913, Abb. 213.
  114. Anton von Euw und Peter Schreiner (Hg.), Kaiserin Theophanu II, Köln 1991, Abb. 19
  115. Otto der Grosse. Magdeburg und Europa II, Ausstellungskatalog Magdeburg 2001, Mainz 2001, Nr. VI.58b, A
  116. Kaiserin Theophanu, Bd. 2, Ausstellungskatalog Köln 1991, S. 175ff., Abb.
  117. Kaiserin Theophanu, Bd. 2, Ausstellungskatalog Köln 1991, Abb. 11.
  118. Günther Binding, Wanderung von Werkmeistern und Handwerkern im frühen und hohen Mittelalter ... , Stuttgart 2005 (Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, 43,1), Abb. 48 und 52.
  119. Rainer Budde, Deutsche romanische Skulptur, München 1979, Abb. 142.
  120. Wera von Blankenburg, Heilige und dämonische Tiere, Leipzig 1943, 2. Auf. Köln 1975, Abb. 112–114.
  121. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 7.
  122. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 8.
  123. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 5.
  124. Pina Belli d’Elia, Romanisches Apulien, Würzburg 1989, Abb. 64.
  125. Italo Moretti und Renato Stopani, Romanische Toskana, Würzburg 1983, Abb. 35.
  126. Günter Brucher, Die sakrale Baukunst Italiens im 11. und 12. Jh., Köln 1987, Taf. 5.
  127. Über die Rezeption solcher oberitalienischen Skulpturen im Maasgebiet auch am Beispiel des Greifenmotivs: Elisabeth den Hartog, Romanesque Architecture and Sculpture in the Meuse Valley, Leeuwarden 1992, S. 100f., mit Abb. 138–141.
  128. Moritz Woelk, Benedetto Antelami, Münster 1995, Abb. 17 und 148.
  129. Italo Moretti und Renato Stopani, Romanische Toskana, Würzburg 1983, Abb. 13.
  130. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 140.
  131. Dorothy F. Glass, Romanesque Sculpture in Campania, University Park/Pa. 1991, Abb. 143.
  132. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 2, Gotik, München 2000, Taf. 1. Zum Kontext der Darstellung des Greifen nach Ezechiel 14,12–20: Géza Jászai, Ordo salutis. Zur Ikonologie der Pisaner Baptisteriumskanzel des Nicola Pisano, in: Das Münster 63, 2010, S. 142–150.
  133. Bernhard Rupprecht, Romanische Skulptur in Frankreich, München 1975, Taf. 46.
  134. Marcel Durliat, Romanische Kunst, Freiburg im Breisgau 1983, Abb. 60.
  135. Bernhard Rupprecht, Romanische Skulptur in Frankreich, München 1975, Taf. 50.
  136. Marius Schneider, Singende Steine, Rhythmus-Studien an drei romanischen Kreuzgängen, München 1978, Abb. 7.
  137. Xavier Barral i Altet u. a., Romanische Kunst, Bd. 2, München 1984, Abb. 82.
  138. Gerhard N. Graf u. a., Romanisches Portugal, Würzburg 1991, S. 297, Abb. 120f.
  139. Otto Rydbeck, Lunds Domkyrkas Byggnadshistoria, Lund 1923, S. 152, Abb. 131.
  140. Max Lehrs, Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im 15. Jahrhundert, Wien 1908–1934, Nachdruck New York 1969, Textband VIII, S. 220–227, Tafelband Abb. Nr. 550.
  141. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 18.
  142. Anne-Christin Schöne, Die romanische Kirche des ehemaligen Augustinerchorherrenstiftes in Hamersleben, Köln 1999 (Veröffentlichungen der Abteilung Architekturgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, 68), S. 97f. mit Fig. 11 und Abb. 22.
  143. Anton Legner, Deutsche Kunst der Romanik, München 1982, Taf. 92.
  144. Hermann Fillitz, Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd. 1, München/New York 1998, Abb. 32, Nr. 37.
  145. Jean Hubert u. a., Frühzeit des Mittelalters, München 1968, Abb. 25.
  146. Wera von Blankenburg, Heilige und dämonische Tiere, Leipzig 1943, 2. Auf. Köln 1975, Abb. 176.
  147. Hermann Fillitz (Hg.), Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd. 1, München/New York 1998, Abb. 7.
  148. Erich Kühnel, Die islamischen Elfenbeinskulpturen, VIII.–XIII. Jh., Berlin 1971, Text-Abb. 4.
  149. Erich Kühnel, Die islamischen Elfenbeinskulpturen, VIII.–XIII. Jh., Berlin 1971, Taf. XXX;
  150. Erich Kühnel, Die islamischen Elfenbeinskulpturen, VIII.–XIII. Jh., Berlin 1971, Taf. XXII–XXV, Nr. 35.
  151. Percy Ernst Schramm und Florentine Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, Bd. 1, München 1962 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, 2), Nr. 155.
  152. Adolph Goldschmidt und Kurt Weitzmann, Die byzantinischen Elfenbeinskulpturen des 10.–13. Jahrhunderts, Bd. 1, Berlin 1930, Nr. 113b.
  153. Dazu mit weiteren Beispielen: Hiltrud Kier, Der mittelalterliche Schmuckfußboden, unter besonderer Berücksichtigung des Rheinlandes, Düsseldorf 1970 (Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, Beiheft 14), S. 64.
  154. Das Reich der Salier, Ausstellungskatalog Speyer, Mainz 1992, Nr. 4.
  155. Hermann Fillitz, Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd. 1, München/New York 1998, Kat.nr. 94.
  156. Ferdinand Werner, Aulnay de Saintonge und die romanische Skulptur in Westfrankreich, Worms 1979, S. 52f., mit Abb. 293; Rémy Prin, Aulnay, d'ombre et de lumière, Saint-Jean-d’Angély 2009, Farbabb. S. 128.
  157. Günther Binding, Wanderung von Werkmeistern und Handwerkern im frühen und hohen Mittelalter ..., Stuttgart 2005 (Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main; 43,1, Abb. 46.
  158. Hermann Fillitz und Martina Pippal, Schatzkunst, Salzburg 1987, Kat. Nr. 18, Abb. 18,2.
  159. Wolfgang Jean Volbach und J. Lafontaine-Dosogne, Byzanz und der christliche Osten, Berlin 1985, Nr. 300a.
  160. Leonie von Wilckens, Die textilen Künste. Von der Spätantike bis um 1500, München 1991, Abb. 153.
  161. Géza Jászai, Die Domkammer der katholischen Kirche St. Paulus in Münster, Kommentare zu ihrer Bilderwelt, Münster i. W. 1991, Nr. 118.
  162. Walter Mannowsky, Der Danziger Paramentenschatz. Kirchliche Gewänder und Stickereien aus der Marienkirche, Bd. 1, Berlin 1931, Nr. 22.
  163. Leonie von Wilckens, Die textilen Künste. Von der Spätantike bis um 1500, München 1991, Abb. 124.
  164. Gunter Schweikhardt, Die Kunst der Renaissance, Köln u. a. 2001, S. 35, mit Abb. 64.
  165. Nicolas Poussin, Ausstellungskatalog Paris 1994, Nr. 183.
  166. Kathrin Hoffmann-Curtius, Das Programm der Fontana Maggiore in Perugia, Düsseldorf 1968, S. 47–49, Abb. 3–6.
  167. Hermann Schnitzler, Das Schnütgen-Museum. Eine Auswahl, 4., Aufl. Köln 1968, S. 18–20, mit Abb. 3c.
  168. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Abb. 70f.
  169. Kathrin Hoffmann-Curtius, Das Programm der Fontana Maggiore in Perugia, Düsseldorf 1968, Abb. 46.
  170. Lucien Musset, Romanische Normandie, Würzburg 1989, Abb. 99.
  171. Wolfgang Wolters (Hg.), Die Skulpturen von San Marco in Venedig, München usw. 1979, Abb. 198.
  172. Francisco Layna Serrano, El Palacio del Infantado en Guadelajara, 2. Aufl. Guadelajara 1997 (Obras completas, 4), Abb. S. 34f. und S. 42f.
  173. Günter Imscher, Kleine Kunstgeschichte des europäischen Ornaments seit der frühen Neuzeit, Darmstadt 1984, Taf. 75.
  174. Herbert Schade, Dämonen und Monstren. Gestaltungen des Bösen in der Kunst des frühen Mittelalters, Regensburg 1962, Abb. 14.
  175. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, S. 95, Abb. 47.
  176. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Abb. 208 und 213.
  177. Dorothy F. Glass, Romanesque Sculpture in Campania, University Park/Pa. 1991, Abb. 147.
  178. Christine B. Verzar, Text und Bild in der norditalienischen Romanik, in: Herbert Beck und Kerstin Hengevoss-Dürkop (Hg.), Studien zur Geschichte der europäischen Skulptur im 12./13. Jh., Frankfurt a. M. 1994, Bd. 1, S. 497, Bd. 2, S. 299, Abb. 5.
  179. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, S. 90, Abb. 45; weitere Beisp. ebd., Taf. 42, 175, 179, 215.
  180. Herbert Schade, Dämonen und Monstren. Gestaltungen des Bösen in der Kunst des frühen Mittelalters, Regensburg 1962, Abb. 20.
  181. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 203.
  182. Enzo Carli, L’arte a Massa Marittima, Siena 1976, Abb. S. 20 und 28.
  183. Ursula Mende, Die Bronzetüren des Mittelalters 800–1200, München 1983, 51, 96, Abb. 34, Abb. 80, Taf. 207, Abb. 104, Taf. 191.
  184. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 13.
  185. Hans-Günther Marschall und Rainer Schotta, Romanisches Lothringen, Würzburg 1985, Abb. 78.
  186. Luden Musset, Romanische Normandie (Ost), Haute-Normandie, Würzburg 1987, Abb. 58.
  187. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 1, Romanik, München 1998, Taf. 225.
  188. Percy Ernst Schramm und Florentine Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, München 1962 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, 2), Bd. 1, Nr. 112.
  189. Wolfgang Fritz Volbach, Elfenbeinarbeiten der Spätantike und des frühen Mittelalters, Mainz 1976, Nr. 12, S. 34 und Taf. 6.
  190. Christine Ungruh, Das Bodenmosaik der Kathedrale von Otranto (1163–1165). Normannische Herrscherideologie als Endzeitvision, Affalterbach 2012 (Studien zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, 9), S. 257–260 mit Abb. 90 und Taf. 70; vgl. u. a. auch die Darstellung des Greifen in den Bodenmosaiken in Bari, S. Nicola, Bitonto, Kathedrale, Termoli, Kathedrale, Trani, Kathedrale, Corigliano Calabro (Cosenza), S. Maria Patir, und auf der Insel San Nicola (Tremiti), Abteikirche S. Maria a Mare: Ebd., S. 365 mit Abb. 178, Taf. 84f., 115, 117, 119.
  191. Giulia Tamanti, Gli affreschi di San Pietro in Valle a Ferentillo, Neapel 2003, Taf. IV.
  192. Pen and Parchment. Drawing in the Middle Ages, Ausstellungskatalog New York u. a. 2009, Nr. 42; Western Manuscripts and Miniatures, Auktionskatalog Sotheby’s, London, 29. Nov. 1990, Nr. 101; s. auch ebd., fol. 26r: Greif, der einen Hasen tötet.
  193. Z. B.: Anna Rapp Buri und Monica Stucky Schürer, zahm und wild. Basler und Strassburger Bildteppiche des 15. Jh., Mainz 1990, Kat. Nr. 7, 10, 18, 24 und 86.
  194. J. Christof Roselt, Bergisches Museum. Bildkatalog aus den kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Bergischen Museums Schloss Burg an der Wupper, Remscheid 1965, S. 74; ders., Der Bildteppich von Schloss Burg, in: Romerike Berge. Zeitschrift für Heimatpflege im Bergischen Land 11, 1961/62, S. 179–187.
  195. Paul Schubring, Pisa, Leipzig 1902, Abb. 83f.
  196. Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 328–330.
  197. Dietrich Kötzsche, Höhepunkte romanischer Schatzkunst. Die Kuppelreliquiare in London und Berlin und ihr Umkreis, Ausstellungskatalog Berlin 2006, S. 56f. mit Abb.
  198. Frauke Steenbock, Der kirchliche Prachteinband im frühen Mittelalter von den Anfängen bis zum Beginn der Gotik, Berlin 1965, Abb. 165.
  199. Joachim Poeschke, Die Skulptur des Mittelalters in Italien, Bd. 2, Gotik, München 2000, Taf. 113.
  200. Wiltrud Mersmann, Rosenfenster und Himmelskreise, Mittenwald 1982, Abb. 46.
  201. Italo Moretti und Renato Stopani, Romanische Toskana, Würzburg 1983, Abb. 23f.
  202. Louis Grodecki, Les Vitraux de Saint-Denis I, Paris 1976, S. 55, Taf. IV, Abb. 183–192.
  203. Victor H. Elbern, Scrinium eburneum..., Ein neues romanisches Reliquienkästchen, in: Aachener Kunstblätter 50, 1982, S. 160–171, Abb. 1,4.
  204. Luca Frigerio, Bestiario medievale. Animali simbolici nell'arte cristiana, Mailand 2014, Abb. S. 438.
  205. Luca Frigerio, Bestiario medievale. Animali simbolici nell'arte cristiana, Mailand 2014, S. 433.
  206. Hermann Gombert, Der Freiburger Münsterschatz, Freiburg im Breisgau 1965, Abb. 1, S. 45f.
  207. Wera von Blankenburg, Heilige und dämonische Tiere, Leipzig 1943, 2. Aufl. Köln 1975, Abb. 17.
  208. Barbara Markowsky, Europäische Seidengewebe, Köln 1976, Nr. 6, S. 119.
  209. Weitere Beispiele: Liselotte Wehrhahn-Stauch, Die Tiergestalt auf Textilien, in: Ciba-Rundschau, 1967, 1, S. 36–40, Abb. 25–29.
  210. Géza Jászai, Gewebt – gewirkt – gestickt. Meisterwerke der Textilkunst aus sieben Jahrhunderten, Unna 1975, Nr. 7.
  211. Albrecht von Brandenburg, Ausstellungskatalog Mainz 1990, Nr. 63.
  212. Drache, Greif und Liebesleut’. Mainzer Bildteppiche der Spätgotik, bearb. von Winfried Wilhelmy, Mainz 2000, Abb. 27 und 33.
  213. Drache, Greif und Liebesleut’. Mainzer Bildteppiche der Spätgotik“, bearbeitet von Winfried Wilhelmy, Mainz 2000, Abb. 17.
  214. Adolph Goldschmidt, Die Elfenbeinskulpturen, Bd. 3, Berlin 1923, Nr. 166, 234 und 240.
  215. Arthur Henkel und Albrecht Schöne (Hg.), Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Stuttgart 1967, Sp. 380.
  216. SinnBilderWelten. Emblematische Medien in der frühen Neuzeit, Ausstellungskatalog München 1999, S. 127.
  217. Arthur Henkel und Albrecht Schöne (Hg.), Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Stuttgart 1967, Sp. 626f.
  218. Arthur Henkel und Albrecht Schöne (Hgg.), Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Stuttgart 1967, Sp. 797f.
  219. Rosalie B. Green u. a. (Ed.), Herrad of Hohenbourg Hortus deliciarum, London u. a. 1979 (Studies of the Warburg Institute, 36), Bd. 2, S. 13 (fol. 8r).
  220. Nigel Harris, The Latin and German ‚Etymachia‘, Textual History, Edition, History, Tübingen 1994 (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, 102), S. 140f.
  221. New Hollstein Dutch, Maarten van Heemskerck, Bd. 2, Nr. 552,1.
  222. Cesare Ripa, Iconologia ..., Siena 1613, S. 244.
  223. Vincenzo Cartari, Le imagini con la spositione de i die de gli antichi, Venedig 1592, S. 292, mit Taf. S. 293.
  224. Jacobus Boschius, Symbolographia, Augsburg 1701, Nachdruck Graz 1972, Class II, Taf. VII, Nr. CXLV.
  225. z. B. Cesare Ripa, Iconologia ..., Siena 1613, S. 136; vgl. Cesare Ripa, Iconologia ..., Venedig 1645, S. 127.
  226. Iconologie, ou explication nouvelle de plusieurs Images, emblemes, et autres figures, Paris 1644, S. 152, CXXIX.
  227. Daniel Arasse und Andreas Tönnesmann, Der europäische Manierismus. 1520–1610, München 1997 (Universum der Kunst, 42), S. 258 mit Abb. 164.
  228. Norma Cecchini, Dizionario sinottico di iconologia, Bologna 1976, S. 460.
  229. Lexikon der Christlichen Ikonographie Bd. 6, Freiburg i. Br. u. a. 1974, Sp. 538.
  230. Janez Höfler, Der Meister E. S. Ein Kapitel europäischer Kunst des 15. Jh., Regensburg 2007, Textband, S. 116, Tafelband, Abb. 317.
  231. Max Lehrs, Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im 15. Jahrhundert, Tafelband 4, Wien 1921, Taf. 113, Nr. 335
  232. Hollstein's German Engravings, Etchings and Woodcuts 1400–1700, Bd. XLIX, compiled by Lothar Schmitt, hg. von Nicholas Stogdon, Rotterdam 1999, Nr. 93, mit Abb. S. 199.
  233. Hans Belting, Hieronymus Bosch. Garten der Lüste, München 2002, Abb. S. 46.
  234. Klaus Maurice, Die deutsche Räderuhr. Zur Kunst und Technik des mechanischen Zeitmessers im deutschen Sprachraum , Bd. 2, München 1976, Nr. 309.
  235. Kurt Rathe, Der Richter auf dem Fabeltier, in: Festschrift für Julius Schlosser, hg. von Arpad Weixlgärtner und Leo Planiscig, Zürich u. a. 1927, S. 187–208.

Verweise