Fußschale
englisch: cup, tazza, mazer; französisch: coupe; italienisch: tazza.
Sibylle Appuhn-Radtke (2016)
RDK X, 1293–1332
I. Definition und Abgrenzung
Die Fußschale ist eine meist flache, kreisrunde, ovale oder passförmige Schale auf unterschiedlich geformtem, gelegentlich figürlich ausgebildetem Fuß. Der großflächige Schalenboden eignete sich für Dekorationen aller Art. Im Gegensatz zur antiken Kylix hat die Fußschale in der Regel keine Henkel, aber gelegentlich einen Deckel. Die flache, ausladende Cuppa und der überwiegend schlanke Fuß unterscheiden sie von Pokal und Fußbecher. Im Gegensatz zum Fußtablett (Tablett) ist der Schalenspiegel nur selten völlig plan. Große Fußschalen konnten auch als Tafelaufsatz oder als Teil eines solchen dienen.
Fußschalen bestehen am häufigsten aus Metall, Glas, geschnittenen Steinen oder Keramik; seltener sind aus Elfenbein oder Holz gedrechselte Exemplare.
II. Alternative Bezeichnungen
Für Gefäße der Renaissance wird oft die italienische Bezeichnung „tazza“ verwendet ([19] S. 18; [27] S. 72; Salvatore Battaglia, Grande dizionario della lingua italiana, Bd. 20, Turin 2000, S. 779f.). In historischen Inventaren sind hingegen auch unspezifische Bezeichnungen wie „Schälel“ (unter anderem bei [1] Nr. 866/750) oder „Trinkgeschirr“ zu finden ([21] S. 291), in Florenz 1589 „navicella“ für eine ovale Fußschale mit Deckel ([23] S. 126). In Dresden wurden Fußschalen auch als „Schüßel“, „Vase“ oder „Pocal“ bezeichnet (Inventar der Dresdner Kunstkammer 1733, 1741, 1765 und 1879: [47] S. 55, 61 und 93).
III. Funktionen und Bedeutung
Über Darstellungen von Fußschalen auf Gemälden, Inschriften auf den Gefäßen selbst und aus Quellentexten sind mögliche Funktionen zu erschließen.
A. Tafelgerät
Die antike Nutzung von Fußschalen als Trinkgefäße war auch in der Neuzeit bekannt. In dieser Funktion zeigen sie unter anderem Gemälde von Caravaggio und Peter Paul Rubens, die Bacchus und Bacchanten darstellen (Ausstellungskatalog „Caravaggio e caravaggeschi a Firenze“, Florenz 2010, S. 104–106, Kat.nr. 2; Ausstellungskatalog „Rubens in Wien“, Wien 2004, S. 60–63, Kat.nr. 10). In einem Stillleben von Willem van Aelst, 1657, enthält die gläserne Tazza offensichtlich Weißwein, der Deckelpokal neben ihr Rotwein ([26] S. 192f., Abb. 103). Auch ein Emblem des Otto van Veen, das sich auf den Weingenuss des Weisen bezieht, zeigt in der Pictura Minerva mit einer Tazza (Motto: „Ex vino sapienti virtus“: Otho Vaenius, Q. Horati Flacci Emblemata ..., Antwerpen 1607, S. 166f.). – Für die Nutzung einer silbervergoldeten, um 1675 geschaffenen Fußschale aus Zürich als Trinkgefäß spricht deren Inschrift am Lippenrand der Cuppa: Sie war ein „Badgeschenk“, das dem Empfänger standesgemäßes Weintrinken in einer Badestube ermöglichen sollte. Den Schalenspiegel schmückt ein gravierter Tondo nach Matthäus Merian, der das Gastmahl Josephs und seiner Brüder zeigt (London, Victoria and Albert Museum: Eva-Maria Preiswerk-Lösel, Kunsthandwerk, Disentis 1991 [Ars Helvetica, 3], S. 114f., Abb. 94). – Auf einer Brüsseler Tapisserie mit dem Gastmahl der Kalypso aus dem 2. Viertel des 18. Jh., hält die Nymphe ihrer Dienerin eine Fußschale entgegen, die diese mit Wein füllt ([45] S. 86f.).
Allerdings dienten Fußschalen häufig als Dessertschalen der Präsentation von Obst oder Konfekt (Lorenz Seelig, Schaubuffet und Hoftafel ..., in: [9] S. 174–180). Bei entsprechender Größe und aufwendiger Gestaltung übernahmen sie seit dem 17. Jh. die Funktion von Tafelaufsätzen. So zeigt die Darstellung eines Festmahls in Hohenems von Antoni Bays, 1578, die reich mit Fußschalen besetzte Tafel, auf denen Gästen unterschiedliche Obstsorten und Konfekt zum Verzehr angeboten werden (ebd., Abb. S. 175–177). Ein Stillleben von Georg Flegel, um 1600, präsentiert Eiszuckerstangen in einer silbervergoldeten Fußschale ([45] S. 56f.). Konfekt enthält auch die Tazza auf einem um 1600 entstandenen Stillleben von Clara Peters (München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.nr. 1524; Detail bei [27] S. 72, Abb. 60). Lukas van Valckenborch versah den Tisch in seinem „Festlichen Gastmahl“ (Privatbesitz) mit mehreren Fußschalen, auf denen Gebäck liegt, während das Obst auf flachen Platten präsentiert wird (Joseph Lammers, Fasten und Genuß. Die angerichtete Tafel als Thema des Stillebens, in: [10], S. 402–429, bes. S. 403, Abb. 212).
Weitere Funktionen sind nur vereinzelt belegbar: Sehr große Fußschalen aus Majolika wurden in der italienischen Renaissance als Kühlgefäße verwendet. Im 19. Jh. gab es auch Siegertrophäen in dieser Form ([27] S. 75). Eine Fußschale als Träger von Visitenkarten ist 1904 belegt (Nachdrucks des Katalogs WMF 1904: [6] S. 53).
B. Schaugefäß
Kostbare Fußschalen dienten häufig als Schaugefäße auf Buffets oder als Kunstkammerstücke. Ihre Schalenspiegel wurden vielfach als Bildflächen benutzt; die hier gezeigten Darstellungen konnten auf historische Ereignisse anspielen, an die man zu festlichen Anlässen erinnerte. Kommunale Fußschalen wurden überwiegend in den Schatzkammern des Rats aufbewahrt, fürstliche Exemplare gingen in die Kunstkammern ein (z. B. München: [1]; [17]; Dresden: [2]; Württemberg: [22]; Wien: Sabine Haag und Franz Kirchweger (Hgg.), Die Kunstkammer. Die Schätze der Habsburger, Wien 2012; [42]; Florenz: [23]).
Esaias van de Velde gab z. B. ein Fest im Freien wieder, bei dem ein dreistufiges Schaubuffet, auf dem unter anderem zwei Fußschalen standen, aufgebaut war ([27] S. 19, Abb. 6). – Teil einer Kunstkammersammlung ist eine Fußschale mit figürlichem Fuß auf Jan II Brueghels Gemälde „Venus und Cupido in der Galerie eines Sammlers“, um 1620 (Philadelphia Museum of Art: [26] S. 310f., Abb. 184). Auch die Ansicht eines Kunstkammerregals von Johann Georg Hinz (Haintz, Heintz), 1666, enthält eine Fußschale mit Deckel aus Achat in kostbarer Fassung mit Steinbesatz (Hamburg, Kunsthalle: Katalog „Die deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Gemälde 1350–1800“, bearbeitet von Martina Sitt und Gerrit Walczak, Bd. 1, Hamburg 2007, S. 190–192, Nr. 435). – Besonders repräsentative Fußschalen im Besitz von Korporationen oder Adelsgeschlechtern dienten bei der Begrüßung von Gästen auch als Willkomm (Reinhard Sänger in: [8] Bd. 2, S. 613).
C. Ausdrucksträger
Die Verwendung von Fußschalen als Attribut von Personifikationen und als Teil barocker Stillleben spricht dafür, dass man diesen Gefäßtypus ähnlich wie den Pokal als Zeichen von weltlicher Freude, Reichtum und Überfluss verstand.
In Cesare Ripas „Iconologia“ soll die Personifikation der „Allegrezza“ eine Karaffe mit Wein und eine „gran tazza d’oro“ tragen. Die Illustration der Ausgabe Padua 1618 zeigt eine Fußschale auf hohem Fuß mit flacher Cuppa (Nachdruck Turin 1986, S. 37). „Opulentia“ hält auf einem Alabasterrelief nach Stichvorlage von Hendrik Goltzius, 1612–1615, ebenfalls eine Tazza (Abb.). Hieronymus II Francken malte um 1600 ein Stillleben aus Edelmetallgefäßen, Gold- und Silbermünzen und gesiegelten Briefen, das als Allegorie der Habgier zu verstehen ist, denn im Hintergrund ist der Tod des Geizigen zu sehen; zwei Fußschalen aus Silber und Gold, die erste im Typ der Tazza mit reliefiertem Spiegel, vertreten zusammen mit einem Prunkpokal den Aspekt des Reichtums (Ausstellungskatalog „Frans II. Francken ...“, Basel 2009, S. 72, Nr. 14). – Lotterieplakate des 16. Jh. warben entsprechend mit der Darstellung von Edelmetallgefäßen, unter anderem aufgestapelten Fußschalen, z. B. London, 1567 (Abb. 5; [26] S. 46f., Abb. 15), und Amsterdam, 1592 (Gerhard Bott, Gemalte Schätze, in: [10] S. 438).
Gestürzte Fußschalen verwiesen hingegen auf Vanitas: Auf der „Allegorie der Vergänglichkeit“ von Cornelis de Vos, Ende der 1620er Jahre, ist neben einer schönen Frau und Kindern mit Seifenblasen ein übervolles Prunkbuffet aufgebaut, auf dem achtlos eine silberne Fußschale hinter vergoldete Gefäße gestürzt ist (Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich-Museum: Katalog „Die flämischen Gemälde des 16. und 17. Jh.“, bearbeitet von Rüdiger Klessmann, München 2003, S. 109; Ausstellungskatalog „Die Sprache der Bilder ...“, Braunschweig 1978, Abb. S. 17 und S. 174–177, Kat.nr. 41). Das Stillleben „Römer mit Silberschale und Zitrone“ von Willem Claesz Heda, 1636, zeigt halb verzehrte Früchte und hinter einer Taschenuhr eine umgestürzte silberne Fußschale ([10] S. 426, Abb. 223; Gian Casper Bott und Norbert Wolf [Hgg.], Stillleben, Köln u. a. 2008, S. 40).
IV. Geschichte
Fußschalen wurden vor allem in Epochen hergestellt, deren Kunsthandwerker sich auf Gefäßtypen der klassischen Antike zurückbezogen, d. h. besonders in Renaissance, Klassizismus und Neorenaissance. Mittelalterliche Fußschalen waren offenbar seltener als Pokale und Fußbecher (zu einer Ausnahme siehe unten).
A. Renaissance und Manierismus
1. Italien und iberische Halbinsel
a. Glas
Die ältesten Glasgefäße im Typ der Fußschale entstanden im 3. Drittel des 15. Jh. auf Murano (Abb. 2). Sie waren formal angeblich von byzantinischen Gefäßen abhängig ([19] S. 18). Mit ihrem relativ breiten und niedrigen Fuß sowie der tiefen, gerippten oder paßförmigen Kuppa stehen sie typengeschichtlich dem Pokal nahe. Der Dekor der überwiegend aus ungefärbtem Glas, seltener aus Kobalt- oder Milchglas bzw. türkis gefärbter, opaker Glasmasse geblasenen Fußschalen besteht meistens aus aufgeschmolzenen Emailglasperlen, Wappen in Emailmalerei oder Figurenszenen. Beispiele: Ebd., S. 18f.; [11] S. 48f., Abb. 29, S. 68, Abb. 47; Luigi Zecchin, Vetro e vetrai di Murano. Studi sulla storia del vetro, Bd. 2, Venedig 1989, S. 220–224; Bd. 3, Venedig 1990, S. 38, 82, 87, 117, 122f. und 199; William D. Wixom, A Venitian Tazza with Putti, The Bulletin of the Cleveland Museum of Art 49, 1962, S. 24–31; [7] S. 50f., Kat.nr. 2f., S. 57, Kat.nr. 14; Esther P. Wipfler, Fons. Studien zur Quell- und Brunnenmetaphorik in der europäischen Kunst, Regensburg 2014, S. 149, Abb. 56.
Im Lauf des 16. Jh. bevorzugte man hingegen schlanke Balusterfüße und zunehmend flache Schalenkörper. Auf Dekor verzichtete man entweder ganz oder brachte ornamentale Schmuckbordüren in Diamantriss an, gelegentlich auch kalte, deckende Bemalung ([19] S. 23, 25, 29). Diesen Typus vertritt bereits eine vor 1514 (?) entstandene Fußschale mit dem Wappenschild der Anne de Bretagne, Königin von Frankreich. Der Spiegel der flachen Cuppa ist zart gerippt, der hohe Fuß profiliert und mit deutlichem Nodus versehen (Abb. 3; [14] S. 17).
Seit dem 16. Jh. wurden Fußschalen u. a. aus Fadenglas hergestellt. Die eingelegten, oft gedrehten Glasfäden („vetro a retortoli“) dekorieren entweder nur einen Teil des Schalenspiegels oder umfassen netzartig das gesamte Gefäß („vetro a reticello“). Beispiele im British Museum: Hugh Tait, Venezianisches Glas, Dortmund 1982, S. 152f., Nr. 93, S. 160f., Nr. 104f., S. 166f., Nr. 109f.; [7] S. 56, Kat.nr. 12.
b. Metalle
Fußschalen aus Edelmetallen wurden in Italien anscheinend wesentlich seltener hergestellt als im Norden; jedoch erwarb Kardinal Pietro Aldobrandini 1602 in Mailand sechs silberne Tazze mit Kaiser-Statuetten, die vielleicht von einem deutschen Silberschmied Ende des 16. Jh. geschaffen worden waren; die Serie wurde zu unbekannter Zeit auf zwölf Schalen erweitert (siehe unten). – Es gibt ferner portugiesische Beispiele des 16. Jh., so eine gerippte Schale mit Beschlagwerkornamentik, zugeschrieben dem in Lissabon tätigen „Meister Andres“ ([27] S. 72f., Abb. 61).
c. Steinschnitt
Zu den kostbarsten Kunstkammerstücken gehörten Fußschalen aus Bergkristall oder farbigen Steinen. Ihre Cuppae waren gelegentlich sehr viel älter als ihre sekundären Metallfassungen, durch die fußlose Schalen seit dem 15. Jh. zu Fußschalen umgeformt wurden (Beispiele in Florenz, Museo degli Argenti: [46] S. 38–42). Zu den bedeutendsten Herstellungszentren von Gefäßen aus Bergkristall und Lapislazuli gehörte im 16. Jh. Mailand.
Beispiele: Für Diane de Poitiers stellte Gasparo Miseroni um 1550 eine Fußschale aus Bergkristall her, deren Deckel farbig emailliert und vergoldet ist ([38] S. 70f.). Mitte des 16. Jh. wurde in Mailand eine achtpassförmige Fußschale aus Bergkristall geschnitten, die 1784 möglicherweise neu montiert wurde ([46] S. 91, Nr. 39). Vor 1569 schnitt Annibale Fontana, Mailand, die Intagli einer schiffsförmigen Fußschale in Bergkristall ([18] S. 127–130, Nr. 47). Von Francesco Tortorino wurde um 1569 eine Tazza auf hohem Fuß aus dem gleichen Stein in Goldfassung mit mythologischen Szenen signiert (ebd., S. 118–120, Nr. 40). Vor 1589 entstand eine runde Fußschale aus Kristall mit zwei figürlichen Handhaben in Goldemail ([46] S. 125, Nr. 81, Taf. 36). Den Brüdern Saracchi, Mailand, wird unter anderem ein Kristallgefäß mit Deckel zugeschrieben, das Ferdinando de’ Medici 1589 zur Hochzeit geschenkt bekam. Diese Fußschale mit Goldemailfassung auf hohem, gegliedertem Fuß hat die Form eines Phantasievogels (ebd., S. 98f., Nr. 52; ähnlich ein Drachengefäß: ebd., S. 99, Nr. 52); gleicher Gefäßtyp, um 1590, auch im Kunsthistorischen Museum Wien ([42] S. 72) und in Stuttgart, 1668 für die herzoglich-württembergische Kunstkammer erworben ([22] Abb. 27). Die Schatzkammer der bayerischen Herzöge enthält eine Fußschale aus Lapislazuli mit Henkeln von Gasparo Miseroni, Mailand, um 1565, die – wenn identisch mit der im Kunstkammerinventar genannten Fußschale – ehemals goldgefasst, mit Rubinen besetzt und mit einem Deckel versehen war ([17] Bd. 1, S. 320f., Nr. 985 [872]). Ebenfalls Miseroni zugeschrieben werden die kostbar gefasste Drachenschale aus Lapislazuli, um 1565/70, und Bergkristall-Tazze im Kunsthistorischen Museum Wien ([18] S. 153f., Nr. 66; S. 135f., Nr. 53; S. 142–146, Nr. 60). Zu weiteren Mailänder und Prager Fußschalen aus Kristall, Achat und anderen Steinen in Florenz siehe [38] und [46], in München siehe [28] S. 46, 49f., 54–61 und [23] S. 125, Abb. 6, sowie in Wien siehe [18] u. a. S. 154f., Nr. 67, S. 160, Nr. 75; S. 181–184, Nr. 96–98. In der württembergischen Kunstkammer gab es Fußschalen mit Balusterfüßen und paßförmig geschweiften Schalen aus Jaspis und Jade, die Ende des 16. Jh. bzw. um 1600 in Italien oder Prag angefertigt worden waren und in den Inventaren des 17. und 18. Jh. nachzuweisen sind (ebd., S. 25 und 112, Abb. 16f.).
1572 wurde in Florenz eine auf Lapislazuli-Gefäße spezialisierte Werkstatt gegründet, die nach Entwurf von Bernardo Buontalenti oder in dessen Stil unter anderem Fußschalen für den Medici-Hof lieferte ([23]). Hier entstand um 1595 eine formal ungewöhnliche Schale mit einer aus drei Muscheln gebildeten Cuppa (ebd., S. 144, Abb. 27). Weitere Beispiele bei [46] S. 71f., Nr. 30 und 32.
In Spanien und den amerikanischen Kolonien wurden Ende des 16. Jh. vereinzelt Fußschalen aus dem zu dieser Zeit noch selten gehandelten Amethyst geschliffen, so ein Exemplar mit kannelierter Cuppa in silbervergoldeter Fassung in der Wiener Schatzkammer ([18] S. 235–238, Nr. 137).
d. Keramik
Fußschalen aus Majolika waren offenbar wenig beliebt; die dickwandigen Gefäße mußten neben Tazze aus Glas, fein geschliffenem Stein oder Metall plump wirken. Dennoch sind einige Fußschalen des 15. und 16. Jh. auf niedrigem, gedrungenem Fuß erhalten. Beispiele: Fragment einer Fußschale aus Montelupo, um 1490–1500, mit Fortuna im Schalenspiegel ([36] S. 38f., Abb. 3a,b); Fußschale aus dem Florentiner Raum mit dem Allianzwappen Segni-Ginori, Ende 15. Jh. (Paris, Collection Nicolier: Galeazzo Cora, Storia della maiolica di Firenze e del contado, secc. XIV e XV, Florenz 1973, Textband S. 471, Nr. 239c; Tafelband, Taf. 239); nahezu identische Form mit Mediciwappen: Cafaggiolo, zw. 1520 und 1535 (London, British Museum: Galeazzo Cora und Angiolo Fanfani, La maiolica di Cafaggiolo, Florenz 1982, S. 43, Nr. 24). Eine Gruppe derartiger Fußschalen aus dem 1. Viertel des 16. Jh. stammt aus Deruta (Silvia Glaser, Majolika. Die italienischen Fayencen im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg 2000, S. 200f., Nr. 174).
In der 2. Hälfte des 16. Jh. wurden in Urbino großformatige Kühlgefäße („rinfrescatoio“) hergestellt, die ebenfalls die Form gedrungener, häufig szenisch dekorierter Fußschalen hatten. Beispiele: In der Werkstatt der Fontana, Urbino, entstand um 1560 ein dreipaßförmiges Becken auf einem Fuß aus Löwenpranken; die Szene im Innern des Gefäßes zeigt die Enthaltsamkeit des Scipio nach einem Stich von Marcantonio Raimondi ([36] S. 258–261, Nr. 35). Dieselbe Werkstatt stellte zwischen 1565 und 1575 ein rundes Becken von 60 cm Durchmesser her, das im Innern die Feldherrnkrönung Caesars zeigt, während die Außenseite Grotesken schmücken. Die weite Cuppa tragen nicht nur der runde Mittelfuß, sondern drei Schlaufenkonsolen mit Löwenköpfen und -pranken (ebd., S. 99, Abb. 2 und S. 266f., Nr. 38).
2. Europa nördlich der Alpen
a. Glas
In ganz Europa wurden seit dem 16. Jh. Glasgefäße in der „Façon de Venise“ hergestellt, darunter auch Fußschalen. So imitieren eine französische Rippenschale mit Emaildekor (ebd., Sp. 1024, Abb. 1) und eine österreichische, Ende des 16. Jh. vielleicht in Hall in Tirol geblasene Fußschale mit Diamantrissdekor (ebd., Sp. 1030, Abb. 6) Gefäße der venezianischen Renaissance. In der 1551 gegründeten Glasmanufaktur im Schloß von Saint-Germain ließ König Henri II. Fußschalen von dem Bologneser Theseo Mutio herstellen, die mit ihrem hohen Schalenrand und Emaildekor venezianischen Fußschalen der Frührenaissance gleichen (z. B. Ecouen, Musée nationale de la Renaissance: [14] S. 168).
b. Metalle
In Norddeutschland löste der Fußschalen-Typus auf zentralem Fuß um 1500 spätgotische Schalen auf drei oder vier figürlichen Füßen ab (z. B. Stefan Bursche, Das Lüneburger Ratssilber, Berlin 2008 [Bestandskatatalog XVI des Kunstgewerbemuseums], S. 56–61, Nr. 4–6). Die neu geschaffenen Konfektschalen ähnelten zwar dem italienischen Typus, hatten aber durch getriebene Buckel an Fuß und Cuppa sowie Astwerk und plastische „Horti conclusi“ im Schalenspiegel regionales Gepräge. Beispiel: Kleine Konfektschale mit Hirsch im Gehege von Hinrich Grabow, Lüneburg, um 1505, Silber, getrieben, gegossen, teilvergoldet, Email (ebd., S. 64f., Nr. 8). Die Fußschale war ein Geschenk an den Lüneburger Rat.
Wie Entwürfe Albrecht Dürers im „Dresdner Skizzenbuch“ belegen, waren Doppelschalen im 1. Viertel des 16. Jh. bekannt (Ausstellungskatalog „Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst. 1500–1700“, Nürnberg 1985, S. 26, Abb. 18). Die wohl früheste erhaltene Schale dieses Typs ist die 1534 datierte Fußschale des Melchior Pfinzing von Melchior Baier (?), Nürnberg, deren 1536 angefertigter Deckel Porträtmedaillons von Pfinzings Brüdern trägt. Die goldene, mit Email verzierte Schale war, wie Inschriften belegen, als Trinkgefäß gedacht (ebd., S. 215, Kat.nr. 10, Farbabb. 16).
Manche der Deckel-Fußschalen wurden zusätzlich mit kleinen Schellen behängt – wohl um die Präsentation eines solchen Prunkgefäßes noch wirkungsvoller zu gestalten, z. B. „The Barber’s cup“, London 1543/1544 ([26] S. 26f., Abb. 7) und „The Yarborough cup“, nördliche Niederlande, um 1575/1580 (ebd., S. 168f., Abb. 89).
In England wurden bis Ende des 15. Jh. pokalartige silberne Fußschalen auf niedrigem Fuß mit etwa halbkugeliger Cuppa hergestellt ([26] S. 292f., Nr. 4–6). Seit Anfang des 16. Jh. wurde der italienische Typus zwar rezipiert, aber die Fußschalen haben weiterhin gedrungene Füße. Der Schalenspiegel, seltener die Wandung der Cuppa, konnte figürlich dekoriert werden oder schlichte getriebene Ornamentierung zeigen. Die kostbarsten Gefäße wurden zusätzlich mit hohem Deckel versehen. Nach der relativ großen Anzahl der erhaltenen Gefäße zu schließen, war diese Form im 16. und 17. Jh. sehr beliebt. Sie wurde auch für Hostienschalen verwendet. In manchen Fällen wechselte der profane und sakrale Gebrauch derselben Schale.
Um 1515–1516 wurde in London eine silbervergoldete Deckelschale mit Wappen der Katharina von Aragon geschaffen, deren stämmiger Fuß, Cuppa und Deckeloberfläche mit Akeleibuckeln verziert sind (ebd., S. 238f., Abb. 131). Die sog. „Arlington Tazza“, 1532–1533, angeblich zunächst eine Trinkschale auf gedrungenem Fuß mit flacher Cuppa, wurde im 19. Jh. zu einer Almosenschale uminterpretiert, nachdem sie der Pfarrei St. James in Arlington geschenkt worden war; die Inschrift „Benedictus Deus donis suis et sanctis in omnibus“ passte allerdings zu diesem Zweck (ebd., S. 238). Den gleichen Typ vertreten die beiden Fußschalen aus der Kathedrale von Rochester, London 1528 und 1531/32, die nach der Reformation von einem unbekannten Wohltäter gestiftet wurden; eine von ihnen hat einen Deckel (Harold Newman, An Illustrated Dictionary of Silverware, London 1987, S. 264). Ebenfalls in kirchlichen Besitz kam die „Salisbury Tazza“, die wohl um 1603/1604 für Robert Cecil, seit 1605 Earl of Salisbury, hergestellt worden ist. Sie wurde laut Inschrift 1762 der Kathedrale von Trondheim geschenkt. Der Dekor der nun klassisch schlanken Tazza mit Deckel ist insofern ungewöhnlich, als die Cuppa ein graviertes und getriebenes Streublumenmuster aufweist, wie es von Textilien des frühen 17. Jh. bekannt ist (Thorvald Krohn-Hansen, The Salisbury Tazza ..., The connoisseur 158, 1965, S. 232–235). Ein Beispiel für den elisabethanischen Formtyp mit gegliedertem Balusterfuß und weiter Cuppa ist der „Stoke Prior Cup“ aus glattem Silber, London 1578/1579 (Abb. 6; [26] S. 400f., Nr. 11). – Zu Fußschalen mit Medaillons im Spiegel siehe ebd., S. 399, Nr. 9, und Michael Clayton, The Collector’s Dictionary of the Silver and Gold of Great Britain and North America, Woodbridge 21980, S. 404, Abb. 613; zu einer Fußschale mit Deckel von 1584 siehe ebd., S. 403, Abb. 611.
In der 2. Hälfte des 16. und im frühen 17. Jh. wurden repräsentative Fußschalen aus meist vergoldetem Silber vielfach mit mythologischen oder historischen Darstellungen in Flachrelief oder Gravur versehen.
Beispiele: Johann Baptist Fickler führt 1598 mehrere silbervergoldete Fußschalen mit antiken Göttern oder alttestamentlichen Historien auf, ohne Alter und Herkunft zu spezifizieren ([1] Nr. 913–935/800–818; dazu [17] Bd. 1, S. 297–301). – Jacob Schönauer, Augsburg, fertigte nach 1582 eine silbervergoldete Fußschale mit dem Urteil des Paris im Schalenspiegel ([11], Bd. 2, S. 369f., Kat.nr. 747). Dieselbe Vorlage verarbeitete Beat Wilhelm Höscheler, Schaffhausen, um 1600 ([8] Bd. 2, S. 659, Kat.nr. L 80). – Die höchst aufwendige sog. „Weltall-Schale“, um 1589 von Jonas Silber für Kaiser Rudolf II. geschaffen, ist eine Fußschale mit Deckel, der von Spangen und einer Figur des Weltenrichters auf der Sphaira überfangen wird. Alle Wandungen sind vollständig mit Reliefs oder Gravuren bedeckt, die Weltgeschichte und Universum illustrieren (Berlin, Kunstgewerbemuseum: Thomas Andratschke, Die Weltallschale Rudolfs II.? In: Lubomír Konečný u.a. [Hgg.], Rudolf II., Prague and the World, Prag 1998, S. 99–110). – Je eine Statuette römischer Kaiser und je vier Reliefs von deren Taten im Schalenspiegel (nach Sueton) enthalten zwölf Tazze aus dem Besitz von Kardinal Pietro Aldobrandini. Die in dessen Inventar unter „Credenza“ geführten Fußschalen waren reine Schaustücke. Sie wurden sekundär vergoldet und im 19. Jh. teilweise mit neuen Füßen versehen (Abb. 9; [37]; Quellen im Vortrag von Stefanie Walker, Washington, am ZI München, 1.10.2014). – Eine ebenfalls sehr reich reliefierte Deckelschale, die sog. „Breda-Schale“, fertigte Elias Marcus, Breda, im Jahr 1600 zur Erinnerung an die Eroberung der Stadt unter Generalleutnant Philipp Graf von Hohenlohe ([8] Bd. 2, S. 658f., Kat.nr. L 79). – Aus dem Besitz des Wolfdietrich von Raitenau, Erzbischof von Salzburg, stammen 54 unter anderem von Paul Hübner, Augsburg, hergestellte silbervergoldete Tazze mit Reliefs antiker Gottheiten und Personifikationen im Schalenspiegel, die zwischen 1580 und 1597 für die Florentiner Kunstkammer erworben wurden ([38] S. 202, Abb. 10f.). – Lediglich Puttenköpfchen am Fuß und ein reiches Schweifwerk-Relief an der Innenseite der Schale hat eine vergoldete Fußschale von Christoph Lencker, Augsburg, um 1608–1610 ([9] S. 188f., Nr. 27). – Goldemailarbeiten sind die zwischen 1602 und 1611 geschaffenen Fußschalen des Hans Karl aus Nürnberg, die ebenfalls aus Salzburger Besitz für Florenz erworben wurden ([38] S. 203f., Abb. 14f.).
Die Schalenspiegel emaillierter Fußschalen aus Limoges wurden in der Regel mit Szenen bemalt, während die Außenseite der Cuppae und die Füße überwiegend ornamental dekoriert sind. Vielfach dargestellt wurden Szenen aus dem Alten Testament und dem Mythos, seltener Allegorien. Die 1546 datierte „Schultz tazza“, deren einzeln hergestellte Teile von Jean Court und Pierre Reymond monogrammiert sind, zeigt im Spiegel der Cuppa das Gericht des Moses (Ex 18,13–23) in Grisaille mit naturgetreuen Inkarnaten und Goldhöhungen nach einem Holzschnitt in Claude Paradin, Quadrins historiques de la Bible, Lyon 1553. Die Unterseite schmückt Rollwerk mit figürlichen Kartuschen (Betsy Rosasco, A Sixteenth-Century Limoges Enamel Tazza Illustrating The Judgment of Moses, in: Paul Corby Finney [Hg.], Seeing beyond the World. Visual Arts and the Calvinist Tradition, Grand Rapids, Mich. und Cambridge 1999, S. 231–242); zu einer Tazza desselben Malers mit dem Festmahl von Dido und Äneas, um 1550, siehe Monique Blanc, Emaux peints de Limoges XVe–XVIIIe siècles. La collection du Musée des arts décoratifs, Paris 2011, S. 130f., Nr. 24). Mehrere Fußschalen aus der 2. Hälfte des 16. Jh. mit oder ohne Deckel enthalten die um 1700 entstandene Sammlung Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (Abb. 4) und die ehemalige Kunstkammer der sächsischen Kurfürsten in Dresden ([47] S. 54–65, Kat.nr. 4f. und S. 98–109, Kat.nr. 11). Weitere Beispiele bei [39] S. 74, Farbtaf. 25; S. 135, Kat.nr. 46; S. 155–158, Kat.nr. 68; S. 166–171, Kat.nr. 74f. u. ö.).
Manche manieristischen Fußschalen wurden mit anderen Gefäßtypen zu Tafelaufsätzen oder Tischbrunnen montiert. Beispiele: Auf Ornamentstichen von Mathias Zündt, vor 1572, wurden Doppelgefäße aus Fußschalen und Pokalen vorgeschlagen; eine breite flache Tazza mit daraufgestelltem Gewürzschälchen ergab einen Tafelaufsatz (Ausstellungskatalog „Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedek. 1500–1700“, Nürnberg 1985, S. 372–374, Kat.nr. 370–372, 377).
c. Steinschnitt
Farbige Steine und Kristalle, denen man u.a. gesundheitsfördernde Eigenschaften zuschrieb, wurden auch nördlich der Alpen mit Metallfassungen zu kostbaren Gefäßen verarbeitet. Zu den frühesten Vorläufern gehört eine wohl im 3. Viertel des 14. Jh. in Prag hergestellte Fußschale aus böhmischem Achat mit Fassung und Fuß aus vergoldetem Silber (Abb. 1; [18] S. 54f., Nr. 12).
Beispiele: Eine runde Trinkschale aus Serpentin, angeblich entgiftendem Material, mit silbervergoldetem Lippenrand und niedrigem, gebuckeltem Fuß wurde um 1500 in England hergestellt (London, Victoria and Albert Museum: Glyn Davies und Kirstin Kennedy, Medieval and Renaissance Art, London 2009, S. 242, Abb. 184). Möglicherweise englischen Ursprungs ist auch die um 1540 geschnittene Deckelschale aus Gold und Kristall in reich emaillierter Fassung, deren Entwurf seit dem Ende des 17. Jh. Hans Holbein dem Jüngeren zugeschrieben wird; sie stammt aus dem „Jewel House“ König Heinrichs VIII. (München, Residenz, Schatzkammer: [26] S. 21; bei [28] S. 14, Nr. 40, hingegen als französisch [?] bezeichnet).
Auch nördlich der Alpen wurden Fußschalen an die Form des vorhandenen Rohmaterials angepasst, so dass sie andere Schalenformen als den üblichen kreisrunden Typus aufweisen können. Vierpassförmig ist z. B. eine englische Schale aus Bergkristall mit Goldemaildeckel, Ende 16. Jh.; der gewölbte Deckel gibt das Weltmeer wieder, auf dem Neptun oder Okeanos thront ([26] S. 136f., Abb. 60). Eine eiförmige Variante bietet die Bergkristall-Fußschale in vergoldeter, emaillierter Silberfassung, datiert 1633, die laut Inschrift in Freiburg i. Br. geschnitten wurde. Den Nodus oberhalb des Balusterfußes aus Kristall stützen volutenartig drei emaillierte Delphine (Abb. 10; [8] Bd. 2, S. 625f., Kat.nr. L 19).
Gelegentlich wurden ältere Steinschnittgefäße im 16. Jh. mit neuen Fassungen versehen (siehe auch oben). Dies gilt z. B. für eine Kristallschale in Wellenwirbelschliff, die wohl im 14. Jh. in Paris hergestellt worden war. 1583 versah sie Egidius Blanke in Stettin mit einer neuen Fassung in vergoldetem Silber, d. h. einem profilierten Fuß und einem Deckel mit einem Korallenzweig als Aufsatz ([44] S. 31).
Seit der Anstellung des Mailänders Ottavio Miseroni am Rudolfinischen Hof im Jahr 1588 gab es auch in Prag bedeutende Werkstätten für Steinschneidekunst, die noch Mitte des 17. Jh. aktiv waren. Beispiele: Deckeltazza aus Prasem, um 1600–1605; die netzartige Goldfassung mit Steinbesatz stammt wohl von Jan Vermeyen (Wien, Kunsthistorisches Museum: [18] S. 265–267, Nr. 148). Eine Bergkristall-Schale auf Delphin-Fuß, um 1605–1610, wurde vermutlich 1610 für die Dresdner Kunstkammer erworben ([44] S. 109). Dionysio Miseroni schuf in Prag um 1650 eine Fußschale mit Muschelcuppa aus Zitrin ([18] S. 306f., Nr. 189).
Ab ca. 1611/12 gewann Stuttgart durch den Steinschneider Hans Kobenhaupt Bedeutung als Herstellungszentrum geschnittener Kunstkammerstücke. Er fertigte für die Herzöge von Württemberg, aber auch für andere Fürstenhöfe Fußschalen, Pokale und Gemmen ([21]; [18] S. 239–242, Nr. 140).
d. Keramik
Die Statik von Fußschalen mit hohem Fuß und weit ausladender Cuppa eignete sich nur mäßig für die Herstellung in Keramik. Dennoch versuchte man gelegentlich, Schalen aus Silber in Fayence oder anderen keramischen Techniken zu imitieren. Eine Deckelschale mit massigem Fuß aus hellem, kaolinhaltigem Ton, die mit dunkelbraunem Ton ornamental inkrustiert und bleiglasiert ist, entstand in der nur zwischen 1540 und 1560 aktiven Manufaktur Saint-Porchaire (Pierre Ennès, La céramique, in: Alain Erlande-Brandenburg [Hg.], Musée nationale de la Renssaissance Château d’Écouen“, Paris 2000, S. 83–85, Abb. 11). Die wenigen erhaltenen Produkte der seltenen Keramiktechnik werden unter „Henri II Faïence“ oder „Faïence d’Oiron“ subsumiert (Edwin Atlee Barber, The Ceramic Collector’s Glossary, New York1967, S. 63). Ihre Form steht englischen Deckelschalen aus Silber nahe (siehe oben). – Die Form einer 1581 datierten Fußschale aus Fayence mit drei farbigen Blüten im Schalenspiegel, wohl aus den nördlichen Niederlanden, geht mit der rechtwinklig ansetzenden Wandung der flachen Cuppa und deren halbkugeligen Ausbuchtungen offenbar auf ein getriebenes Metallgefäß zurück (Abb. 7; [24] S. 104).
e. Gedrechselte Fußschalen
Gedrechselte Trinkgefäße aus Holz, vor allem aus hartem Wurzelholz, waren im Mittelalter nicht selten. Im 15. und 16. Jh. wurden sie gelegentlich durch Silbermontierung zu Fußschalen oder Pokalen umgearbeitet. Auf den britischen Inseln waren solche „mazer“ genannten Gefäße beliebt ([26] S. 222–233). Beispiele: „The Craigievar standing mazer“, montiert von James Craufuird, Edinburgh, 1591 ([29] Bd. 2, S. 632A, Abb. 853A). – Zu einem verwandten russischen Typ von Trinkschalen siehe unten.
Das Drechseln von Gegenständen aus Elfenbein, Horn und Buchsholz war eine beliebte Beschäftigung fürstlicher Dilettanten. Solche Erzeugnisse gingen in die eigene Sammlung oder als Geschenke in fremde Kunstkammern ein. Johann Baptist Fickler führte z. B. 1598 eine doppelte, aus Elfenbein gedrechselte Fußschale in der Münchner Kunstkammer auf, eine Arbeit des Kurfürsten August von Sachsen. Es handelte sich entweder um ein Koppelgefäß oder um verschieden große Fußschalen, die in einander zu stellen waren ([1] Nr. 862/746; dazu [17] Bd. 1, S. 282). Fickler nannte noch eine weitere Fußschalen, in der drei gemeinsam gedrechselte Gefäße verbunden waren, außerdem eine mit Lochreihen verzierte Schale ([1] Nr. 866f./750f., dazu [17] Bd. 1, S. 284f.). – Die Dresdner Kunstkammer enthält von Georg Wecker signierte und 1588 datierte Elfenbein-Gefäße, darunter eine Fußschale mit Deckel ([43] S. 40f.; zu einem ähnlichen Exemplar, um 1588–1590: Abb. 8; [44] S. 54). 1590 entstanden die zwei flachen Elfenbein-Schalen einer Doppelscheuer von Egidius Lobenigk, Dresden, die laut Inventar zusätzlich kleine Schalen enthalten haben sollen (Inventar von 1619, fol. 215, Nr. 22: [2] Bd. 2, Abb. 53).
B. Barock
1. Italien
Barocke Fußschalen aller Materialien zeichnen sich durch ihre konservative Formgebung aus; lediglich Tazze aus Glas erhielten teilweise einen technisch neuartigen Dekor.
a. Glas
Ende des 17. Jh. wurden böhmische Glasschneider nach Venedig berufen, um neben gerissenen auch gravierte Dekore auf venezianischen Gefäßen auszuführen. Beispiele: Fußschale auf in die Form geblasenem Balusterfuß mit mehrpassförmiger Cuppa und gerissenem Dekor ([12] S. 119, Abb. 105). Eine ähnliche Schale aus sehr zartem Glas mit graviertem Wappenschild imitiert vielleicht böhmische Gläser (ebd., S. 148, Abb. 142). Fußschale aus Netzglas: s. ebd., S. 131, Abb. 122.
b. Metalle
Fußschalen aus Edelmetallen wurden in Italien selten hergestellt. Als mögliche Ausnahme gilt eine Schale aus Gold mit Tiefschnittemail und emaillierten Applikationen, die 1654 als Verlobungsgeschenk der Familie Esterházy diente (Ausstellungskatalog „Die Esterházy-Schatzkammer ...“, bearbeitet von András Szilágyi, Budapest 2006, S. 117, Kat.nr. 51).
c. Steinschnitt
Die italienischen Spezialisten für Steinschnitt schufen noch bis ins 18. Jh. Fußschalen in Typen der Renaissance. Origineller ist eine in der 2. Hälfte des 17. Jh. entstandene Jaspisschale mit Bergkristallfuß in Form zweier verschlungener Baumstämme und reicher Goldemailfassung ([44] S. 114f.). An die Mailänder Bergkristallgefäße des 16. Jh. (siehe oben) schließt eine Fußschale mit Drachenkopf von Giovanni Battista Metellino, vor 1724, an ([43] S. 122f.).
2. Deutschsprachige Länder
a. Metalle
Barocke Fußschalen haben häufig einen figürlich ausgebildeten Fuß. Dies gilt z. B. für von Venus oder Putti getragene Tazze des 1635–1643 in Hamburg tätigen Silberschmieds Dieterich Thor Moye; einen Satz von 18 Konfektschalen, den Moye zusammen mit drei weiteren Hamburger Meistern schuf, überreichte der schwedische Gesandte in Russland 1662 dem Zaren Alexej Michailowitsch als Geschenk (Ausstellungskatalog „Gold und Silber aus dem Moskauer Kreml. Meisterwerke Hamburger Goldschmiedek.“, bearb. von Jewgenia I. Smirnowa und Bernhard Heitmann, Hamburg 1986, S. 31, 61, 120f., Kat.nr. 24 und S. 124f., Kat.nr. 26f.). – Vier teilvergoldete Fußschalen von Hans Jakob I Baur, Augsburg, um 1650, haben als Tragefiguren Minerva und Mars sowie passförmig getriebene Cuppae ([9] S. 206, 208–10, Kat.nr. 38). Elfenbein-Füße aus Figurengruppen mit Herkules-Taten und Elfenbein-Reliefs im Schalenspiegel haben zwei etwa gleichzeitig entstandene Augsburger Fußschalen aus Silber in der Königlich dänischen Kunstkammer (Kopenhagen, Schloss Rosenborg: Eugen von Philippovich, Elfenbein, München 21982 [Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde, 17], S. 191–193, Abb. 163–165).
Wie hoch die Limousiner Emailschalen der Renaissance (siehe oben) noch im 17. Jh. geschätzt wurden, macht die Neumontierung einer Deckelschale, wohl aus der Werkstatt des Pierre Reymond, um 1550–1560, deutlich: Die kupferne Fußschale wurde um 1650–1657 von Hans I Clauß in Nürnberg mit einer teilvergoldeten Silberfassung versehen; zugleich erhielt die Schale statt des üblichen Balusterfußes eine Minerva-Figur in Silber und eine Blumenvase als Bekrönung ([47] S. 60–65, Kat.nr. 7; vgl. Inv. von 1741, fol. 53v–54r: [2] Abb. 21).
Manche barocken Fußschalen waren jedoch weiterhin formal an den schlichten Tazze der ital. Renaissance orientiert. Beispiele: Teil eines Toilettenservices ist eine tablettartig flache Tazza, London 1683, mit getriebenem figürlichem Relief im Spiegel und reicher Akanthusranke in der Fahne ([29] Bd. 1, S. 256f.). – Zu einem Zürcher „Badgeschenk“ siehe oben. – Fußschale von Hans Jacob III Bullinger, Zürich, 1693 ([27] S. 74, Abb. 62).
b. Steinschnitt
Die in Renaissance und Manierismus geprägten Typen von Fußschalen aus montiertem Naturstein wurden auch noch im 17. Jh. hergestellt, vielfach mit besonders kostbaren Fassungen. Dies gilt etwa für eine passförmige Fußschale aus Nephrit in Silberfassung von Hanns Reinhardt Taravell (?), vergoldet und emailliert, Mitte des 17. Jh., aus der Kunstkammer der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel (Rudolf-Alexander Schütte, Die Kostbarkeiten der Renaissance und des Barock, Braunschweig 1997 [Sammlungskatalog des Herzog-Anton-Ulrich-Museums, 6], S. 132f., Nr. 119); für eine ovale Deckelschale aus Jaspis von Gilles Légaré, Frankreich, um 1650–1660, in Goldemailfassung mit Diamanten (Abb. 11); auch für eine Fußschale aus Blutjaspis, geschnitten von Johann Daniel Mayer (zugeschr.), mit emaillierter Silberfassung, wohl von Hans Jakob Mayer, Augsburg, um 1670 (Ausstellungskatalog „Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank“, hg. von Christoph Emmendörffer und Christof Trepesch, Maximiliansmuseum Augsburg, Berlin/München. 2014, S. 444f., Kat.nr. 93).
In der 2. Hälfte des 17. Jh. arbeiteten auch in Wien Meister der Steinschneidekunst, zunächst Italiener ([18] S. 323–329). Ihre Fußschalen wirken phantasievoll, wenn auch weniger subtil als die älteren Werke aus Mailand und Prag (Beispiele: ebd., S. 326–329, Nr. 203–205).
Die Kombination verschiedener Materialien und Techniken gelang insbesondere in den Kunstkammerstücken des Melchior Dinglinger in Dresden. Figürliche Aufsätze aus emailliertem Gold, Perlen und Steinbesatz bereicherten die klassische Grundform der Tazza. Beispiele: Fußschale mit dem Bad der Diana, Cuppa aus Chalzedon, Figur der Göttin in Elfenbein von Balthasar Permoser, Dresden, vor 1702 ([43] S. 98f.); Fußschale mit dem ruhenden Herkules, Cuppa aus Chalzedon, Dresden, 1713 ([44] S. 137); Fußschale mit dem kämpfenden Herkules, Cuppa aus Jaspis, Dresden, zwischen 1708 und 1731 ([43] S. 106f.).
Selten wurden Fußschalen auch aus Bernstein hergestellt: Jacob Heise schuf z. B. 1659 in Königsberg eine signierte und datierte muschelförmige Schale aus Bernstein, Elfenbein und vergoldetem Silber, die Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1662 als diplomatisches Geschenk an Johann Georg II. von Sachsen sandte (Jutta Kappel, Bernsteinkunst aus dem Grünen Gewölbe, München/Berlin 2005, S. 68f.; Inventar von 1741, fol. 91v: [2] Abb. 27).
In Rußland gab es montierte Trinkschalen aus Wurzelholz in Form eines Wikingerschiffs (sog. „kovsh“ oder „korchik“). Beispiele: Fußschale mit Silbermontierung und Drachenkopf am Bug; inschriftlich als Eigentum der Evdokia bezeichnet, 17. Jh. (Baltimore, The Walters Art Museum: Anne Odom, Russian Silver in America, London 2011, S. 43, Abb. 20).
c. Glas
Die Form der Fußschale war im Barock wesentlich weniger beliebt als die des Pokals. Dennoch gibt es seltene Belege für das Weiterleben der Form: Fußschalen aus Achatglas, die im 18. Jh. unter anderem in Zechlin hergestellt wurden (Abb.), ersetzten Steinschnittarbeiten oder Fußschalen aus venezianischem Glas.
d. Keramik
Spätbarocken Porzellangefäßen wurde nur selten die Form einer Fußschale gegeben (z. B. Berlin, Königlich Preußische Porzellanmanufaktur [KPM], 1767 und 1770: [30] S. 216). Hingegen gibt es Fußschalen aus Fayence, die als Tafelaufsätze dienten. Die statischen Probleme im Brennprozeß wurden dadurch umgangen, dass man statt eines Mittelfußes eine oder mehrere figürliche Stützen vorsah. Beispiele: Tafelaufsatz aus Fayence mit Muffelfarbendekor von Paul Anton Hannong, Straßburg, um 1750–1760; die Füße bestehen hier aus drei volutenförmig geschwungenen Karyatiden und Delphinen ([33] S. 202f., Nr. 173). Zu einer Fußschale mit figürlichem Fuß und Uhr aus Schleswig, um 1765, siehe Abb.
C. Klassizismus
1. Metalle
Französische Fußschalen aus Silber gehörten überwiegend zu einem Dessertservices, so die silbervergoldete Fußschale von Jean-Baptiste-Claude Odiot, Paris, zwischen 1809 und 1819: Ein auf quadratischer Basis kniender Putto trägt die korbartig gemusterte und am Rand durchbrochene Cuppa mit Handhaben in Form von Schmetterlingen (Auktionskatalog Christie’s „The C. Ruxton and Audrey B. Love Collection ...“, 19.–20.10.2004, New York 2004, S. 83, Nr. 177).
Auch baltische Silberschmiede stellten silberne Fußschalen zu verschiedenen Zwecken her: Hochgezogene Henkel nach Vorbild des Kantharos schmücken bootförmige Fußschalen der Silberschmiede Conrad Ulrich Rüben von 1798–1801 und Georg Michael Vendt von 1819 in Riga (Annelore Leistikow, Baltisches Silber, Lüneburg 1996, S. 183, Abb. 363f.). Einen Tafelaufsatz mit ähnlichen Handhaben und Deckel auf gestuftem Sockel, formal einer Terrine ähnlich, schuf in der 1. Hälfte des 19. Jh. Gottfried Erhard Dehio in Reval (ebd., S. 177, Abb. 331). Als Ehrengeschenk für einen Richter diente der noch klassisches Formengut aufweisende Tafelaufsatz von Constantin Ferdinand Hausmann, Riga, zwischen 1836 und 1844 (ebd., S. 50, Abb. 33).
2. Porzellan und Fayence
Alle europäischen Porzellanmanufakturen ahmten im späten 18. und frühen 19. Jh., als eine große Menge griechischer und süditalischer Grabungsfunde bekannt geworden war, antike Vasenformen nach. Während die Typen von Amphore, Krater und Hydria repräsentativen Bedürfnissen besonders entsprachen und sich der Kantharos, auf einen Henkel reduziert, als Tassenform anbot, stand vergleichsweise selten auch die Kylix Pate für neue Gefäße.
Deutschsprachige Länder: Die Königlich Preußische Porzellanmanufaktur (KPM) in Berlin bot um 1800 große Fußschalen als Tafelaufsätze oder Fruchtschalen an. Bei dem Tafelaufsatz „Der Berg Olympos“ von Hans Christian Genelli und Johann C. F. Riese stützen drei Koren auf zylindrischem Sockel die glatte, flache Schale (Erich Köllmann und Margarete Jarchow, Berliner Porzellan, München 1987, Bd. 2, S. 385, Abb. 196). Ein Tafelaufsatz für den russischen Hof, 1812, enthält seitlich eines Sockels mit Victoria zwei von Nymphen- bzw. Satyrgruppen getragene flache Fußschalen ([20] S. 72, Abb. 95). Eine Schale auf dreieckigem Sockel aus dem Service für Arthur Wellesley Herzog von Wellington, 1817–1819, wird von vergoldeten Blättern gestützt; die Innenseite der Cuppa ist farbig mit Blüten bemalt (ebd., S. 428, Abb. 249f.). Eine ähnliche Sockelform, jedoch mit plastischen Blüten aus Biskuitporzellan am Rand der Cuppa, weist eine um 1820 produzierte Fußschale auf (ebd., S. 464, Abb. 316). Noch klassizistisch aufgefasst ist auch eine Konfektschale auf drei Dephinen, 1844; die flache Cuppa wurde mit der Allegorie der Nacht nach Bertel Thorwaldsen bemalt (ebd., S. 630, Abb. 643).
Die Wiener Porzellanmanufaktur bot nach 1800 eine Fußschale auf niedrigem Fuß an, die Handhaben in Form von Flügeln besitzt; die Cuppa ist mit Weinblättern bemalt. Eine größere Schale wird von einem Palmettenbündel und Sphingen gestützt (Jacob von Falke, Die K. K. Wiener Porzellanfabrik ..., Wien 1887, S. 68, Nr. 22, Taf. XIV). Auch das sog. „Habsburgerservice“, das die Manufaktur 1821–1824 für das Kaiserhaus anfertigte, enthält Fußschalen (Ilsebill Barta-Fliedl und Andreas Gugler, Entrées, in: [13] S. 29, Abb. 42f.).
Die Manufaktur Nymphenburg stellte erst 1847/48 klassizistische Fußschalen als Frucht- und „Compot“-Schalen als Teile eines im Auftrag von König Ludwig I. entworfenen Dessertservice, gen. „Onyxservice“, her. Die Schalen sind mit antikisierender Ornamentik und Abbildern antiker Skulpturen in Grisaillemalerei geschmückt (Katharina Hantschmann, Nymphenburger Porzellan 1797 bis 1847 ..., München/Berlin 1996, S. 101, Modell 097f., und S. 377–381, Kat.nr. 249).
England: Seit den 1780er Jahren bot die Manufaktur Wedgwood Gefäße aus „Jasper“ an, einem Biskuitporzellan. Eine als Tafelaufsatz gedachte Fußschale aus blauer und weißer Masse mit kleinen Handhaben, um 1790, wurde mit einem plastischen Netz dekoriert, das sie wie einen Korb wirken läßt ([41] S. 200).
Frankreich: Eine ungewöhnliche Form der Fußschale ließ Königin Marie Antoinette 1787 von der Manufaktur Sèvres für ihre Molkerei in Rambouillet herstellen: Die Cuppa in Form einer weiblichen Brust ruht lose auf einem Dreifuß mit Ziegenköpfen, hufförmigen Füßen und antikisierendem Zungenblattdekor ([4] S. 168; Neuauflage mit vereinfachtem Dekor 1989: ebd., S. 374). Das weitgehend vergoldete „Service aux Tableaux“ der Kaiserin Joséphine, hergestellt 1811 ebenfalls in Sèvres unter Leitung von Christopher Erasimus Dihl, enthält eine Fußschale, deren Cuppa von zwei knienden Koren mit Schmetterlingsflügeln gestützt wird ([40] S. 161, Abb. 128). Eine andere Schale derselben Manufaktur von 1825 hat trotz ihres schlanken Fußes durch die am Bauch ansetzenden Handhaben eher die Form eines gedrückten Kelchkraters als die einer Kylix. Die Farben des figürlichen Dekors, entworfen von Evariste Fragonard, bedecken den weißen Porzellangrund vollständig, so daß der Eindruck einer antiken Vase entsteht (Marie-Noëlle Pinot de Villechenon, Sèvres 1740–1992 ..., Paris 1993, S. 72f., Nr. 75; vgl. auch eine Fußschale aus Sèvres, 1837: [20] S. 114f., Abb. 193). Eine sehr große Schale aus Biskuitporzellan auf quadratischem, von Löwenklauen gestütztem Fuß wurde vor 1827 in der Manufaktur Nast, Paris, hergestellt. Sie bietet praktisch die gesamte Palette antiker Dekorformen: Akanthus- und Palmettenfries, Perlstab, Kanneluren, Palmettenakrotere und Füllhörner. Volutenhenkel wachsen seitlich aus weiblichen, geflügelten Hermen an der Cuppa (Abb. 12).
D. Historismus
1. Neorenaissance
Entsprechend der Bedeutung der Fußschale in Renaissance und Manierismus sind die meisten historistischen Schalen an Vorbildern des 16. und frühen 17. Jh. orientiert. Illustrierte Vorlagenwerke gaben den Produktionswerkstätten einen Überblick über historische Formen. Ein solches, bereits mit fotografischen Tafeln ausgestattetes Werk ist z. B. Alexander Freiherr von Minutoli, Vorbilder für Handwerker und Fabrikanten aus den Sammlungen des Minutoli’schen Instituts, Liegnitz 1855; Taf. 127 zeigt z. B. venezianische und deutsche Gläser, darunter eine Fußschale.
a. Metalle
Neben Silber und Kupfer fand auch Eisenguß für Fußschalen Verwendung: Der als „wiedergeborener Cellini“ gefeierte François-Désiré Froment-Meurice schuf 1849 in Paris eine teilvergoldete Fußschale mit Perlenbesatz, die einen Maßwerkfuß und Maßwerkhandhaben mit einer glatten, flachen Cuppa mit Schriftband am Lippenrand verbindet. Sie war laut Inschrift ein Geschenk des James Baron de Rothschild zum 25. Hochzeitstag seines Freundes Michel-Benoît Poisat (Reinier Baarsen, Paris 1650–1900. Decorative Arts in the Rijksmuseum, New Haven/London 2013, S. 520f.).
Die Gießerei Mägdesprung (Stadt Harzgerode) fertigte um 1870 eine Fußschale aus Eisenguß mit Versilberung und Vergoldung. Der Spiegel der flachen Cuppa zeigt ein Profilbildnis von Kaiser Wilhelm I. als Imperator im Eichenlaubkranz (Christoph Hölz [Bearb.], Schön und gut. Positionen des Gestaltens seit 1850, München 2002, S. 36).
Vor 1873 stellte Alfred Pottier, Paris (?), eine Tazza aus Kupfer her, die nach Vorbild von Limousiner Schalen des 16. Jh. (siehe oben) ganz mit Maleremail en camaïeu bedeckt ist; der Schalenspiegel zeigt Meleager und Atalante bei der Jagd auf den Kalydonischen Eber ([33] S. 132f., Nr. 95).
b. Glas
Die venezianischen Manufakturen schlossen sich vielfach Renaissanceformen des 15. und 16. Jh. an: Francesco Toso Borella entwarf z. B. 1870 eine Fußschale mit Badeszene im Stil des Quattrocento für die Firma Salviati & C., 1870 ([12] S. 197, Abb. 197). Auf Spätrenaissance-Gefäße geht eine Schale der Compagnia di Venezia e Murano, 1878, auf hohem, schlankem Balusterfuß in ungefärbtem Glas mit gestufter Cuppa in Rubinglas zurück (ebd., S. 207, Abb. 207).
Man erinnerte sich auch der berühmten lokalen Glastechniken, Fadenglas, Netzglas, Aventuringlas usw., und stellte erneut Fußschalen in alten, wenig modifizierten Formen her. Die letzteren wirkten durch Metalleinschlüsse besonders kostbar.
Beispiele: Fußschale aus Netzglas mit Aventurinbändern und gewellter Cuppa, um 1870, aus der Società Anonima per Azioni Salviati & Co., Fußschale aus Netzglas mit Delphinfuß, um 1880, Manufaktur Salviati, Dott. Antonio, und eine insgesamt aus Aventuringlas geblasene Fußschale mit muschelförmiger Cuppa und Drachenhaupt, um 1890, aus derselben Firma (Aldo Bova, Rossella Junck und Puccio Migliaccio, L’avventurina. L’oro di Murano, Venedig 2004, Nr. 10, 63, 135). Ein sehr fragiles Kunstwerk ist die 1895 bei Barovier hergestellte und auf der 1. Biennale präsentierte Tazza aus farblosem Glas, deren Stiel nur aus einem dünnen gedrehten Glasstab besteht (Abb. 14).
In Frankreich griff man ebenfalls auf die eigene Gestaltungstradition, besonders auf manieristische Formen, zurück: Eine muschelförmige Fußschale mit Deckel aus farblosem Glas und Rankendekor in Emailfarben von Émile Gallé, 1880, erinnert an Kristallgefäße des 16./17. Jh. ([34] S. 37), ebenso dessen Schale „Escargot des vignes“, 1884 ([32] S. 95, 98, Nr. 120). Den klassischen Kontur einer Tazza mit Deckel weist hingegen eine Fußschale auf, deren Cuppa ausgeschliffene Silhouetten und Rankenornamente in schwarzem Überfangglas dekorieren ([34] S. 60f.).
c. Keramik
Die eigenständigsten Formen für Fußschalen entwickelten Porzellan- und Fayencemanufakturen des 19. Jh.
England: Ein originelles Dessertservice aus Fußschalen und gefußten Körben bestellte König William IV. von England bei der 1825 gegründeten Manufaktur Rockingham Works (Brameld) in Swinton. Die vielgestaltigen Gefäße aus Knochenporzellan wurden 1830–1837 ausgeführt. Sie enthalten Anspielungen auf die britischen Kolonien, d. h. die klassische Tazza-Form ist verunklärt durch die Gestaltung von Fuß und Cuppa in Naturformen wie Blättern, Früchten, Korallenästen, Bambus oder einer Ananas als Nodus (Abb. 13). Das von der Manufaktur Kerr & Binns in Worcester 1853 hergestellte „Shakespeare-Service“ aus Knochen- und Parian-Porzellan enthält als Tafelaufsatz eine Fußschale mit flacher, antikisierender Cuppa, vor deren Balusterfuß jedoch eine Figurengruppe aus dem „Sommernachtstraum“ steht ([20] S. 221, Abb. 383). Monumentale Fußschalen stellte die Manufaktur Minton and Co., Stoke-on-Trent, ab ca. 1855 als Jardinieren in Majolika her ([31] Abb. S. 219). Man imitierte hier um 1858 auch Limousiner Deckel-Fußschalen aus Email (siehe oben) in bemaltem Knochenporzellan ([20] S. 212, Abb. 364). Um 1860 wurde in der Manufaktur Wegdwood eine Fußschale aus sogenannter „Majolika“ mit Handhaben hergestellt, deren Cuppa und Fuß ganz aus farbigen Weinblättern gebildet zu sein scheinen ([31] Abb. S. 71). Noch phantasievoller ist eine 1867 gegossene Schale der Manufaktur Trent Pottery (George Jones): Auf dem Fuß jagt ein plastischer gestalteter Hund ein Rebhuhn, die himmelblaue Cuppa wird von einem Baumstamm mit Ästen getragen (ebd., Abb. S. 94). Eine große Fußschale aus Parian, dekoriert mit antikisierenden Gartenszenen in Pâte-sur-pâte-Technik schuf Colin Minton Campbell, Stoke-on-Trent, um 1877 ([20] S. 214f., Abb. 372). Um 1885 produzierte Wedgwood Fußschalen in der Technik der „Inlaid ware“ eine von Thomas Mellor signierte, hellgrundige Tazza mit dickem Nodus und flacher Cuppa, die mit zartem Dekor aus klassischen Friesen in zwei Farben dekoriert ist ([41] S. 196f.). Welche formalen Auswüchse britische Fußschalen des 19. Jh. aufweisen konnten, zeigt der Katalog der Firma Griffen, Smith and Co., 1884–1885 ([31] Abb. S. 146).
Frankreich: Um 1850 wurde in der Manufaktur Gilles jeune, Paris, eine Deckelschale aus vergoldetem und bemaltem Biskuitporzellan hergestellt, die Formen des Manierismus wiederholte: Den Fuß schmücken plastische Blattmasken, an der flachen Rippenschale greifen verschlungene Handhaben an und den Deckel schmücken eine Meerjungfrau und plastisches Schweifwerk ([40] S. 227, Abb. 213). Auf die farbig bleiglasierten, stark reliefierten Keramiken des Bernard Palissy bezog sich Thomas Sergent um 1870 mit zwei Fußschalen, einer über 40 cm hohen Schale mit plastischen Blattmasken, Festons und Drachenhenkeln und einer kleineren Muschelschale, die in der Art von Palissy von naturgetreuen Reptilien belebt ist (Christine Viennet, Bernard Palissy et ses suiveurs du XVIe siècle à nos jours. Hymne à la nature, Dijon 2010, S. 196f.).
Italien: Die Manufaktur Richard-Ginori in Doccia fertigte 1872–1874 ein Service mit ägyptisierendem Dekor für Ismail Pascha, Khedive von Ägypten, an, unter anderem eine Fußschale auf drei Tierfüßen mit Lotusdekor und durchbrochenem Schalenrand (Siro Chini, Il servito per il Khédive d’Egitto della Manifattura Ginori di Doccia, in: Il gusto esotico nella Manifattura di Doccia“, hg. von Laura Casprini Gentile und Dora Liscia Bemporad, Florenz 2008, S. 55–83, bes. S. 67, Abb. 10).
2. Neobarock
a. Silber
Die im 19. Jh. beliebten Freundschaftsgeschenke (Freundschaft) hatten gelegentlich die Form von Fußschalen: Die Lübecker Bürgermeister Theodor und Ernst Curtius schenkten dem Biographen ihres Vaters Carl Georg Curtius, dem Senator Philipp Wilhelm Plessing, 1860 eine Fußschale aus Silber mit plastischem Blattdekor an Fuß und Nodus sowie einer Cuppa aus Kristallglas, hergestellt von Friedrich Wilhelm Wilkens in Bremen (Ausstellungskatalog „Die neue Pracht. Silber des Historismus in Lübeck“, Lübeck 1991, S. 104f., Abb. 57).
b. Glas
Venezianische Manufakturen stellten in der 2. Hälfte des 19. Jh. Gefäße her, die durch eigenartige Spielformen an barocke Tafelaufsätze erinnerten, so eine Fußschale der Fratelli Toso, um 1870, mit opak weiß überfangener Cuppa, von der textile Lambrequins herabzuhängen scheinen, und Stiel in Form eines Schwans aus Aventuringlas auf runder, leicht gerippter Standplatte (Ausstellungskatalog „Suggestioni, colori e fantasie. I vetri dell’Ottocento muranese“, Padua 2002–2003, S. 238f.) oder eine Fußschale aus Opalglas, 1870–1880 von Salviati & C. oder Salviati dott. Antonio, deren Cuppa muschelförmig gewellt und gerippt ist; den Stiel umgeben Schwäne und Blüten in mehrfarbigem Glas (Ausstellungskatalog „Galanterie di vetro. Il Risorgimento vetrario di Murano nella collezione de Boos-Smith“, Venedig 2010, S. 10, Nr. 24).
c. Keramik
Obwohl keramische Fußschalen zur Zeit des Barock kaum hergestellt wurden (siehe oben), verband man im 19. Jh. barocke Motive zu neobarocken Schalen aus Porzellan: Die Manufaktur Poyat (Limousin) produzierte 1855 das Service „Cérès“ mit einer großen weißen Fruchtschale in Tazzaform. Der barock profilierte Standring des Fußes ruht auf Fruchtzweigen, die Außenseite der Cuppa zeigt ein entsprechendes Flachrelief (Jean d’Albis und Céleste Romanet, La porcelaine de Limoges, Paris 1980, S. 120, Abb. 129). – Seit den 1860er Jahren stellte auch Meißen Fußschalen mit teilweise korbartig durchbrochenen Schalen und Figurengruppen zur Verstärkung des Fußes her (noch im Katalog von 1910: Laurence Mitchell, Meissen. Collector’s Catalogue, Woodbridge 2004, S. 51, 122f., 126f., 148f.). – Mit einem Teil ihrer Produktion schloss sich die Manufaktur Wedgwood dem üppigen Geschmack des Neobarock an. Ein Beispiel ist eine Tazza von 1869 aus grün, blau, braun und ockerfarben glasierter „majolica“, deren Cuppa von einem in Schilfpflanzen hockenden Putto getragen wird ([41] S. 227). – Ein zartblaues Tafelgeschirr aus der Werkstatt von Émile Gallé, 1881 entworfen von Louis Hesteaux, enthält unter anderem eine Fußschale mit floralem Dekor in Emailfarben und Goldhöhung, die an Porzellane des 18. Jh. anschließt ([35] S. 126f.). – Kaiser Wilhelm II. bestellte 1898 bei der KPM große Fußschalen mit figürlichen Füßen als Tafelaufsätze in Rokokoformen als Geschenk für Kaiser Franz Josef I. (Margarete Jarchow, Preussische Schlösser für die österreichische Tafel ..., in: [13] S. 129–137, Abb. 98f.).
Ende 20.–21. Jh.
Seit der Zeit um 1900 wurde die Gefäßform in allen Techniken wieder aufgenommen.
1. Metalle
Zinn war aufgrund der Formbarkeit des Materials für Fußschalen in biomorphen und vegetabilen Formen des Jugendstils besonders geeignet. Nachdem die Schädlichkeit von Blei in älteren Zinnlegierungen allgemein bekannt geworden war, verwendete die Firma Kayser das sog. „Britannia-Metall“ aus Zinn, Antimon und Kupfer (zur Technik: Gerhard Dietrich und Eckard Wagner [Hgg.], Kayserzinn. Engelbert Kayser. Jugendstil-Zinn aus Köln, Stuttgart 2011, S. 145–154). Auch die Württembergische Metallwarenfabrik in Geislingen (WMF) und weitere Metallwarenfirmen stellten nach 1900 Fußschalen in Zinn für den gehobenen Gebrauch her.
Beispiele: Unter der 1895 eingetragenen Warenmarke „Kayserzinn“ produzierten Engelbert und Jean Kayser in Krefeld Zinngefäße, die in Zusammenarbeit mit der Kunstgewerbeschule Düsseldorf entworfen wurden (ebd., S. 19). Ihre Fußschalen zeichnen sich durch eine dezente Anwendung von Jugendstilornamenten aus, die das klassische Relief der Zinnoberflächen auflockerten, ohne die Benutzbarkeit zu erschweren (ebd., Werkkatalog, Nr. 4147f., 4559f., 4804). – Die Fußschalen der Firma WMF waren wesentlich stärker dem Zeitgeschmack verbunden. So wurde eine Schale aus versilbertem Zinn, um 1900, aus Efeuranken gebildet; die weite, flache Cuppa besteht aus Efeublättern und -früchten (Ausstellungskatalog „Jugendstil“, Brüssel 1977, S. 169, Nr. 321). Die gleiche Cuppa wurde 1906 auch mit figürlichem Fuß in Form einer jungen Frau mit weit schwingendem Rock, der den Standring bildet, angeboten ([6] S. 27, Nr. 24). Mehrfach wurden als Tafelaufsätze zu verwendende Fußschalen aus Glas und Metall montiert (ebd., S. 49, 53 und Nachdruck des Angebotskatalogs von 1904). – Die Metallwarenfabrik für Kleinkunst Walter Scherf & Co. in Nürnberg stellte um 1901/02 eine Fußschale nach Entwurf von Friedrich Adler her. Aus dem hexagonalen Fuß wachsen vier Arme, die die kreisrunde, mit flachen, schwingenden Bändern ornamentierte Cuppa stützen (Ausstellungskatalog „Peter Behrens und Nürnberg“, Nürnberg 1980, S. 175, Nr. 198). Bei einer weiteren Schale derselben Firma, um 1899/1900, ist die Cuppa aus vegetabilen Formen durchbrochen gestaltet, so dass ein Glaseinsatz die Benutzbarkeit sichern musste (ebd., S. 173, Nr. 189).
Fußschalen aus Silber blieben im 1. Drittel des 20. Jh. als Tafelzier beliebt. Formal folgten sie der stilistischen Entwicklung vom Jugendstil zum Neoklassizismus: Eduard Friedmann, Wien, fertigte um 1910 eine innen vergoldete Fußschale mit kantigen, flachen Henkeln in den geometrischen Formen der Wiener Werkstätte ([5] Nr. 300). Walter Gropius entwarf für die Metallwarenfabrik Arthur Krupp in Berndorf, Niederösterreich, Fußschalen, die auf der Werkbundausstellung Köln 1914 gezeigt wurden. Sie hatten auf passförmig gerippter Fußplatte schlanke Baluster mit flach ausschwingender, gerippter Cuppa ([16] S. 99). Facettiert waren unterschiedliche hohe Schalen auf schlankem Fuß von Joseph Lock, ausgeführt von P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn (ebd., S. 101). – Die Firma Kofmehl-Steiger, Zürich, stellte 1927 eine Fußschale mit kanneliertem Fuß und leicht gehämmerter Cuppa her ([5] Nr. 298). – Arrigo Finzi bereicherte seine Schalen mehrfach mit der Nachbildung von Naturmotiven, so die 1935 getriebene Fußschale „Vendemmia“ mit vierpassförmig geknickter Cuppa und schraubenförmig gedrehten Handhaben um eine seitlich herabhängende Weintraube in Silber ([25] S. 190, Nr. 141).
2. Glas
Im französischen Art Nouveau und Art Déco wurden der Fußschalen-Typus mit weiter, flacher Cuppa, aber auch die freieren Formen von Steinschnitt-Gefäßen der Renaissance aufgenommen und unter Verwendung neuer Glastechniken abgewandelt. Vor allem die geätzten und geschliffenen Überfanggläser und Gefäße aus „pâte-de-verre“ mit Applikationen, Glas-Marketerie und Einschlüssen aus der École de Nancy sorgten seit den 1890er Jahren für neue Effekte.
Beispiele: Stilbildend wirkte Émile Gallé mit dem Verschleifen von Fuß und Cuppa, zunächst mit der für Louis Pasteur geschaffenen, dreilagigen „Vase Pasteur“ mit eingelagerten Metalloxyden und Goldpartikeln, 1892–1893 ([34] S. 84–89, Abb. 59f.). Die Medusenvase, um 1900, wiederholt im Farbspektrum Blau-Grün-Rot etwa die gleiche Form (François Le Tacon, É. Gallé. L’artiste aux multiples visages, Nancy 2012, S. 20). Eine andere, ab 1900 entstandene Gruppe von Gallés Fußschale erinnert teils an Pokale, teils noch immer an Steinschnittarbeiten um 1600: z. B. die „Coupe Rose de France“, 1901, mit Käfern und Blättern auf hellem Grund (zweilagige Wandung, Einschlüsse, Marketerie und Applikationen), die „Coupe il faut aimer“, 1903, mit rosafarbenen Schmetterlingen auf grünem Grund ([32] S. 167, 170, Nr. 296 und S. 171, 176, Nr. 307) und die „Coupe aux Libellules“ aus demselben Jahr (Abb. 15; [34] S. 140, Nr. 106).
Die 1913 gegründete, aber erst 1918 (bis 1932) aktive Glasmanufaktur von Ernest und Charles Schneider in Epinay-sur-Seine produzierte stark farbige Ziergläser, von denen die „coupes bijoux“ Fußschalen-Form hatten. Die weitrandigen Schalen sind meistens in der Mitte des Bauchs eingeschnürt, die Füße andersfarbig (Tiny Esveld, Glass made transparent. A practical guide to French art glass by Gallé, Daum and Schneider, Lier o. J., S. 62, 86 [Formtabelle], S. 87 und 128).
Die Firma Daum Frères in Nancy stellte seit ca. 1919 Fußschalen her (Taf. von Farbgläsern 1919–1922: Christophe Bardin, Daum 1878–1939 ..., Metz 2004, S. 231; vgl. auch die als „Vase Liseron“ bezeichnete Fußschale mit weißem Blütenkelch auf dunklem, schlankem Fuß, um 1919, dazu Mireille Mazet, 1918–1939. Daum Art déco, un esprit nouveau, in: Katalaog „Daum. Collection du musée des beaux-arts de Nancy“, Lyon 2010, S. 66f., Abb. 61).
Venezianische Beisp. der Renaissance dienten nach 1910 gelegentlich als Vorbilder für neoklassizistische Fußschalen: Th. Berst in Strassburg entwarf für die Kristallwarenfabrik St-Louis in Münztal (Lothringen) eine Fußschale auf gerippter Standplatte mit flacher Cuppa, in die Kanneluren eingeschliffen sind. Sie wurde ebenso wie eine zweifarbig geblasene Schale von Paul Würzler-Klopsch, ausgeführt von der Firma Leipzig-Gläser, auf der Werkbund-Ausstellung von 1914 gezeigt ([16] S. 92f.). Klassische Formideale vertraten auch Entwurfszeichner für die böhmische Firma Lötz, um 1913/14, die teilweise aus dem Wiener Werkbund stammten, z. B. von Michael Powolny (Abb. 16).
Die großen Glasmanufakturen in Murano suchten zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg klare Formen, deren Spektrum zwischen Neoklassizismus, der Renaissance-Tradition und einer gemäßigten Moderne lag (Abb. 17): Giuseppe Barovier entwarf um 1915 Fußschalen aus Eisglas mit Blütenkränzen aus Mosaikglas („vetro a murrine“) in der Cuppa (Giovanni Sarpellon, Miniature Masterpieces. Mosaic Glass 1838–1924, München/New York 1995, S. 158f.). In den 1920er Jahren entstand eine Fußschale von Umberto Bellotto, die sich durch die Kombination eines Schmiedeeisenfußes mit einer Rippenschale aus Rubinglas auszeichnet ([7] S. 137, Kat.nr. 117). Einen klaren Bezug zum antiken Kantharos haben die große, doppelhenklige Fußschale, genannt „libellula“, aus Kobaltglas von Vittorio Zecchin, um 1921–1924 ([15] Abb. 3), und eine türkisfarbene Fußschale von Napoleone Martinuzzi, um 1930, in „sommerso“-Technik mit vergoldeten Handhaben (Marc Heiremans, Murano Glass. Themes and Variations 1910–1970, S. 156, Nr. 145). Die Fußschale „laguna“ von Tommaso Buzzi, um 1932, hat eine traditionelle weite Cuppa aus rotem Überfangglas; der Fuß ohne Standring aus beigefarbenem Glas mit Goldblattpartikeln ist hingegen konisch und trägt ein „Halsband“ aus Milchglas ([15] Abb. 32).
Das Vorbild venezianischer Glastechnik und Formtypen wirkt bis in die Gegenwart weiter: Eine Fußschale aus Fadenglas, bei der Fuß und Cuppa durchgehend geblasen sind, entwarf Tapio Wirkkala 1972 für Venini (Anna Venini Diaz de Santillana, Venini. Catalogo ragionato 1921–1986, Genf/Mailand 2000, Nr. 142). Richard Marquis, Langley, USA, stellt seit Ende der 1990er Jahre große Fußschalen, sog. „Marquiscarpa“, auf hohem Fuß mit Nodus aus Mosaikglas her (Ausstellungskatalog „Venezia Aperto Vetro. International New Glass“, Venedig 1998, S. 89). Raffaele Rossi wandelte die Tazza-Form z. B. zu einer breit gezogenen blauen Schale auf zylindrischem, blattvergoldetem Fuß ab (ebd., S. 117).
3. Keramik
Die oben genannte Stabilitätsproblematik war vermutlich ebenso wie Präferenzen der Designer und die überwiegende Abkehr von repräsentativen Gefäßformen ein Grund dafür, dass im 20. Jh. nur relativ selten keramische Fußschalen hergestellt wurden.
Theodor Schmuz-Baudiss entwarf 1905 für die KPM eine Fruchtschale auf hohem Fuß mit Unterglasurdekor in Blau, Grau und Gelb ([30] Abb. S. 196). – Die Majolikamanufaktur Karlsruhe produzierte von ca. 1910 bis 1923 eine Fußschale nach Entwurf von Alfred Kusche aus bleiglasiertem Steingut mit Unterglasurornamenten in Schwarz, Gelb, Grün und Blau (Ausstellungskatalog „Karlsruher Majolika ...“, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 1979, S. 148f., Nr. 53). Ernst Laeuger entwarf 1920 eine niedrigere Fußschale für dieselbe Manufaktur; die Innenseite ihrer Cuppa zeigt über weißer Engobe eine ruhende Nymphe in Schwarz, Blau und Grün (ebd., S. 248f., Nr. 337).
Ein figürlicher Fuß konnte die Stabilität keramischer Fußschalen unterstützen, ohne ihrer Eleganz abträglich zu sein: Michael Powolny, Wien, entwarf z.B. um 1907 eine weiße Schale aus Steingut, die von einem Putto mit farbigem Blumenstrauß getragen wird ([5] Nr. 228); um 1911/1912 bevorzugte er statt des zentralen Fußes drei Stützen in Form kniender Putti (Waltraud Neuwirth, Österreichische Keramik des Jugendstils, Wien 1974 [Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Kataloge, N. F., 35], S. 224f., Nr. 95).
Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte sich die Suche nach neuen Formen auch auf keramische Fußschalen aus. Guido Andlovitz schuf um 1930–1935 die „Coppa 1253“, die von der Società Ceramica Italiana di Laveno in schwarz-rot oder rot glasierter „terraglia“ hergestellt wurde; sie hat eine flache Cuppa, die von einem plastischen Wellenband auf rechteckiger Bodenplatte getragen wird ([25] S. 295, Nr. 260f.). – Konische Füße und weite Schalen mit Drehrillen bevorzugte Fritz von Stockmeyer, Entwerfer der Porzellanmanufaktur Rosenthal um 1931/1932 (Emmy Niecol, Rosenthal. Kunst- und Zierporzellan 1897–1945, Bd. 3, Wolnzach 2001, S. 132f.)
Nach dem Zweiten Weltkrieg orientierten sich Keramiker vielfach an japanischen Gefäßformen. Hier fanden sie Vorlagen unter anderem für Schalen auf niedrigem Fuß bzw. hohem Standring, die beim Brand geringere Probleme bereiteten als die traditionelle Tazza-Form. Beispiele: Jan Bontjes van Beek, Flache Schale auf hohem Standring, Hamburg 1963 (Ausstellungskatalog „J. Bontjes van Beek“, Hetjens-Museum Düsseldorf, Düsseldorf 1963, S. 64f.); Angelika Baasner-Matussek, Kleine Fußschale aus hellem Ton gedreht mit Ochsenblutglasur, Berlin 1977 (Privatbesitz).
Porzellanmanufakturen, z. B. Sèvres, boten im letzten Drittel 20. Jh. erneut Fußschalen vom Typ der Tazza an: James Guitet entwarf 1970 für Sèvres eine Schale auf konischem Fuß und flacher Cuppa mit abstraktem Golddekor auf weißem Grund (Tamara Préaud, La porcelaine de Sèvres, Paris 1982, S. 45). In Form und Dekor ostasiatisch beeinflusst ist die kleine Fußschale von Fance Franck, 1971 (Abb. 18; vgl. z. B. chinesische Fußschale, 15. Jh.: Hugo Morley-Fletcher, Dekortechniken in der Keramik, London 1984, deutsche Ausgabe München 1985, S. 158). 1980 entwarf Louis Gosselin die „Coupe Ripple-Mark“ aus Biskuitporzellan mit Seladonglasur. Die Cuppa ist durch ein Wellenmuster ornamentiert, der Fuß ist einzeln gegossen und zu einer abstrakten Plastik geformt (ebd., S. 48). In Zusammenarbeit mit Venini, Murano, entstand 1992 die Fußschale „Joséphine“ aus Porzellan und Glas nach Entwurf von Ettore Sottsass ([4] S. 89).
Zu den Abbildungen
1. Fußschale, Prag, 3. Viertel 14. Jh. Achat aus Ciboušov/Zibisch in silbervergoldeter Fassung, Höhe 18,1–18,6, Durchmesser 27 cm. Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv.nr. 6699. Nach: [18] S. 55.
2. Fußschale mit Rippencuppa, Venedig, um 1490–1500. Ungefärbtes Glas mit Emaildekor, Höhe 16,7, Durchmesser 24,7 cm. Murano, Museo del vetro, Inv.nr. classe VI, Nr. 2887. Nach: [7] S. 57, Kat.nr. 17.
3. Fußschale mit Wappenschild der Anne de Bretagne, Königin von Frankreich, Venedig, vor 1514. Glas mit Emailmalerei und Vergoldung, Höhe 21 cm. Écouen, Musée nationale de la Renaissance. Nach: [14] S. 17.
4. Fußschale mit Deckel von Pierre Reymond, um 1560. Silber vergoldet, Maleremail in Grisaille mit Goldhöhung, Höhe 25,9 cm, Durchmesser 18,6 cm (Deckel); Höhe 17,7 cm (Schale). Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Inv.nr. Lim 51. Seitenansicht und Gastmahl des Belsazar im Schalenspiegel nach: [39] Abb. S. 175f.
5. Lotterieplakat mit Gewinnen, u. a. Fußschalen, London 1567. Holzschnitt. Washington, Folger Shakespeare Library. Nach: [26] S. 46, Abb. 15.
6. Sog. „Aldobrandini Tazza“, um 1570/1580. Silber, vergoldet, Höhe 38,1 cm, Durchmesser 39,4 cm. Minneapolis Institute of Arts, The James Ford Bell Family Foundation Fund, the M. R. Schweitzer Fund, and the Christina N. and Swan J. Turnblad Memorial Fund, Inv.nr. 75.54. Nach: [37] S. 42, Abb. 1.
7. Sog. „Stoke Prior Cup“, London, 1578/1579. Silber, Höhe 14,3 cm, Durchmesser (Cuppa) 14 cm. London, Victoria and Albert Museum, Inv.nr. 289-1893. Nach: [26] S. 401, Nr. 11.
8. Fußschale, nördliche Niederlande, datiert 1581. Fayence, Höhe 10 cm, Durchmesser 14 cm. Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen. Nach: [24] S. 104.
9. Fußschale mit Deckel, gedrechselt von Georg Wecker, Dresden, um 1588–1590. Elfenbein, Höhe 16,2 cm. Dresden, Grünes Gewölbe, Inv.nr. II 162. Nach: [44] Abb. S. 54 (Detail).
10. Eiförmige Fußschale, Freiburg i. Br. 1633. Bergkristall mit Fassung in emailliertem Silber, Höhe 18,2 cm. Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum, Inv.nr. KK 42. Nach: [8] Bd. 2, Abb. S. 625.
11. Ovale Deckelschale aus Jaspis in Goldemailfassung mit Diamanten von Gilles Légaré, Frankreich, um 1650–1660, Höhe 21 cm, Durchmesser 12,3/7,8 cm. Florenz, Museo degli Argenti, Inventario Gemme, 1921, Nr. 624. Nach: Mario Scalini, Private Kostbarkeiten aus der Zeit Ferdinandos II., in: [3] S. 163).
12. Fußschale der Manufaktur Nast, Paris, vor 1827. Biskuitporzellan, Höhe 100 cm, Breite 85 cm. Limoges, Musée Adrien-Dubouché, Inv.nr. 9891. Nach: [40] S. 143, Abb. 104.
13. Deckelschale der Manufaktur Gilles jeune, Paris, um 1850, Biskuitporzellan bemalt und vergoldet, Höhe 20 cm. Paris, Musée Carnavalet, Inv.nr. C 2208. Nach: [40] S. 227, Abb. 213.
14. Glasmanufaktur Venini, Murano, Formtabelle 12 (1926–1930). Nach: [15] ungezählte Seite.
15. Kleine Fußschale der Manufaktur Sèvres nach Entw. von Fance Franck, 1971. Porzellan, gedreht, mit Dekor in Kupferrot, Höhe 12 cm, Durchmesser 10 cm. Nach: [4] S. 59.
Quellen
1. Johann Baptist Fickler, Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von 1598, hg. von Peter Diemer u. a., München 2004 (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Phil.-historische Klasse, Abhandlungen, N. F., 125). – 2. Die kurfürstlich sächsische Kunstkammer in Dresden, hg. von Dirk Syndram und Martina Minning, Bd. 2: Das Inventar von 1619; Bd. 4: Das Inventar von 1741, Dresden 2010.
Literatur
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Verweise