Flechtornament
englisch: Interlace-ornament; französisch: Ornement d'entrelac; italienisch: Ornamento dell'intreccio.
Wolfgang Augustyn (VII B), Katharina Bierbrauer (VII A), Matthias Exner (V), Ulrike Fuchs (VIII), Ulrich Rehm (IV, VI) und Christine Ulrich (III) (1995)
RDK IX, 851–980
I. Definition
- II. Grundformen (Sp. 852): A. Streifenförmiges F. (Sp. 852): 1. Zopfgeflecht (Sp. 852), 2. Tau (Sp. 853), 3. Schlaufenband (Sp. 853), 4. Wellengeflecht (Sp. 853), 5. Schlaufenverknotung (Sp. 853), 6. Kette (Sp. 853); B. Flächendeckendes F.: 1. Mattengeflecht (Sp. 854), 2. Kettengeflecht (Sp. 854), 3. Schlingengeflecht (Sp. 854), 4. Gittergeflecht (Sp. 854). - III. Voraussetzungen: Röm. Kaiserzeit und Spätantike (Sp. 863): A. Streifenförmiges F. (Sp. 863); B. Flächendeckendes F. (Sp. 868). - IV. Fußböden des MA und der frühen Neuzeit (Sp. 871). - V. Bauglieder (Sp. 873): 1. Pfeiler und Säulen (Sp. 873), 2. Lisenen (Sp. 884), 3. Türpfosten (Sp. 884), 4. Kämpfer (Sp. 885), 5. Türstürze (Sp. 889), 6. Gesimse (Sp. 890), 7. Schwellhölzer (Sp. 890), 8. Gurtbögen (Sp. 890), 9. Konsolen (Sp. 891), 10. Schlußsteine (Sp. 891), 11. Archivolten (Sp. 892), 12. Fensterumrahmungen (Sp. 893), 13. Arkadenbögen (Sp. 894), 14. Bogenfelder (Sp. 894), 15. Wandzier (Sp. 895), 16. Fenstertransennen (Sp. 896), 17. Schmuckfelder (Sp. 896). -VI. Ausstattung von Sakralbauten (Sp. 896): 1. Altarciborien (Sp. 897), 2. Altarstipites (Sp. 901), 3. Ambonen und Kanzeln (Sp. 901), 4. Chorschranken (Sp. 903), 5. Taufsteine (Sp. 903), 6. Brunneneinfassungen und Weihwasserbecken (Sp. 906), 7. Grabmäler (Sp. 907), 8. Throne und Gestühle (Sp. 908), 9. Türflügel (Sp. 909), 10. Lesepulte (Sp. 910). - VII. Buchmalerei (Sp. 910): A. 8.-10. Jh.: 1. Allgemeines (Sp. 910), 2. Konstruktion und Kolorierung (Sp. 910), 3. Lokalisierung und Datierung (Sp. 911), 4. Vorkommen (Sp. 912); B. 11.-16. Jh.: 1. Initialen (Sp. 938), 2. Rahmen, Bordüren, Füllung von Leerstellen (Sp. 945), 3. Freistehende Schmuckformen (Sp. 951), 4. Ersatz gemalter Architektur (Sp. 952). -VIII. Fensterverglasung (Sp. 953): 1. 12. Jh. (Sp. 954), 2. 13.-15. Jh. (Sp. 957).
I. F. ist die Abbildung verflochtener Bänder, ein streifenförmiges oder flächendeckendes Ornament, das aus über- und unterkreuzten - verflochtenen - glatten oder strukturierten Bändern besteht. Durch Umknicken der einzelnen Bänder wird meist an zwei gegenüberliegenden Seiten ein regelmäßiger Randabschluß erzielt im Unterschied etwa zum Gitterornament (der bildlichen Wiedergabe überkreuzten Stabwerks oder verhakten Drahtwerks). Die Definition schließt die Benennung zoomorpher oder vegetabiler Motive als F. aus. Abbildungen sowie Nachbildungen geflochtener Gegenstände fallen nicht unter den Begriff F.
In diesem Artikel wird auf den oftmals unterstellten Sinngehalt von F. nicht eingegangen.
In der Fachliteratur wird das F. oft Flechtwerk genannt; dieser Begriff bezeichnet zunächst Gegenständliches aus verschiedenem verflochtenem Material (Matten, Korb- und Eisengeflecht, Posamentierarbeiten, „opus vimineum“, „opus craticum“ u. a., vgl. Joh. Christoph Adelung, Grammatisch-krit. Wb. der Hochdt. Mundart ..., Wien 1802, 2. T. S. 191; Grimm Bd. 3 Sp. 1740, s. v. Flechtwerk). Der ebenfalls gebrauchte Terminus Flechtband (wie er z. B. im RbK Bd. 3 Sp. 555-586 verwendet ist) verweist nur auf einen materiellen Bestandteil des Geflechts (zum älteren Sprachgebrauch s. Grimm a. a. O. Sp. 1738).
Das F. gehört zu den häufigsten Ornamentformen. Es wurde in nahezu allen Gattungen der Kunst verwendet und hatte in manchen Zeiten deutlich Vorrang vor anderen Ornamentformen. Hier werden nur solche Anwendungsbereiche von F. eingehender behandelt, die es erlauben, das F. in seiner Verschiedenheit und Vielfalt zu erörtern. Nicht berücksichtigt ist deswegen das Vorkommen von F. in Werken der Metallkunst und Gebrauchskeramik, als Schmuck von Mobiliar profaner Zweckbestimmung, als Schmuck von Musikinstrumenten, auf Leder, auf Textilien und auf Tapeten.
Die häufig mit geometrischen (auch vegetabilen) Ornamenten besetzten Steine aus dem frühen MA, die in der Literatur oftmals Flechtwerksteine genannt werden, sind im Folgenden dann berücksichtigt, wenn sie mit F. geschmückt sind, s. Sp. 897 und Sp. 901f.; zur Fragestellung s. Thomas von Bogyay, Zum Problem der Flechtwerksteine, in: Karol. und otton. K., Wiesb. 1957 (Forschgn. zur Kg. und chr. Arch., Bd. 3), S. 262-276.
II. Grundformen
Bei aller Vielartigkeit von F. ist aus der Fülle der Beispiele eine Anzahl von Grundformen auszumachen, die nach der Art ihrer Verflechtung beschrieben und benannt werden. Zu diesen werden hier auch solche Formen gestellt, die für sich genommen zwar kein F. sind, aber Bestandteil von F. sein können (in Taf. I-IV durch spitze Klammern gekennzeichnet). In der Lit. ist die Terminologie uneinheitlich und die Untersuchung des F. häufig auf eine einzige Kunstgattung beschränkt (eine der Ausnahmen: Einar Lexow, Hovedlinierne i entrelacornamentikkens historie, Bergens Mus. Aarbok 1921-1922, Hist.-antikvarisk riekke 1, S. 1-92).
A. Streifenförmiges F.
Streifenförmiges Flechtornament kann von beliebiger Länge oder durch Rückführung von Bändern begrenzt sein.
1. Zopfgeflecht
Zopfgeflecht besteht aus drei oder mehr Bändern, deren jedes mit jedem verflochten ist (Taf. I, 1 a, d und e).
Ist die Länge des Zopfgeflechts begrenzt, können zwei der Bänder an dessen einem Ende durch eine Schlinge ineinander übergeführt (Taf. I, 1 b) oder an beiden Enden durch Schlaufen alle Bänder zu einem Band vereint sein (Taf. I, 1 c und c’). Beim Verflechten einer geraden Zahl von Bändern entsteht ein axialsymmetrisches Ornament (Taf. I,1 e); auch können Intervalle zustande kommen (Taf. I, 1 f).
Zu breiterem Zopfgeflecht s. Mattengeflecht, Sp. 854.
2. Tau
Das Tau, zwei fortlaufend über- und unterkreuzte Wellenbänder, ist selbst kein F. Charakteristisch sind die von den Wellenbändern eingeschlossenen „Augen“. Deren Größe kann alternieren, ihre Form hängt ab von Art und Dichte der Überkreuzungen (Taf. I, 2 a, 2 b; gestauchtes Tau: 2 c).
Teil von F. wird das Tau, wenn es mit einem anderen, zentrierten Ornament, das dann die Funktion des dritten Bandes hat, verflochten ist (Taf. I, 3 a-c), oder wenn zwei Taue, von denen wenigstens eines ungleich große Augen hat, miteinander verflochten sind (Taf. I, 3 d und e).
3. Schlaufenband
Das Schlaufenband, ein fortlaufend in Schlaufen gleicher oder wechselnder Anordnung gelegtes Band (oft ungenau als „Schlingenband“ bezeichnet; Taf. I, 4 a und b), wird erst dann F., wenn das Band durch das Auge der (liegenden) Schlaufe gesteckt ist, wodurch eine zweite, gegenläufige Schlaufe entsteht. Dieses Ornament gleicht einer nicht zusammengezogenen, einfachen Verknotung („Brezel“). Durch Wiederholung entstehen zwei Grundformen: Wird das Band zwischen den Brezeln umgelenkt, sind diese gleichgerichtet (Taf. I, 4 c), andernfalls wechselständig angeordnet (Taf. I, 4 d).
Zwei Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln können nach Art des Taues überkreuzt sein (Taf. I, 4 e). Die Art der Verflechtung zweier Schlaufenbänder mit Brezeln hängt von deren Anordnung ab. Ist diese gleichgerichtet, werden die Brezeln miteinander verflochten (Taf. I, 4 f), ist sie wechselständig, werden die Brezeln verhakt (Taf. I, 4 g und h).
Sind zwei spiegelsymmetrisch angeordnete Schlaufenbänder mit Brezeln und ein Tau mit ungleich großen Augen kombiniert, füllen die Brezeln dessen größere Augen (Taf. II, 5).
Als endloses, zentriertes Band geführt hat das Schlaufenband die Gestalt des sog. Schlaufensterns; dieser ist dann als F. zu bezeichnen, wenn durch die Schlaufen ein weiteres (meist Ring-)Band geführt ist (vgl. Abb. 5 links, 7, 12 u. ö.).
4. Wellengeflecht
Wellengeflecht besteht aus zwei Wellenbändern, die zueinander im Winkel geführt sind (Taf. II, 6).
5. Schlaufenverknotung
Schlaufenverknotungen sind die miteinander verflochtenen Schlaufen parallel geführter Bänder (Taf. II, 7 a-c).
6. Kette
Ketten entstehen durch Verflechten von formidentischen Gliedern (vierstrahlige Schlaufensterne, Doppelherzen: Taf. II, 8 a und b) oder von Gliedern unterschiedlicher Form (Taf. II, 8 c). Ketten können mit anderen aus anders geformten Gliedern (Taf. II, 8 d) oder mit fortlaufenden Bändern verflochten sein (Taf. II, 8 e). In verhakten Ketten (z. B. Taf. II, 9 a) können zentrierte oder fortlaufende Bänder eingeflochten sein (Taf. II, 9 b und c).
B. Flächendeckendes F.
1. Mattengeflecht
Mattengeflecht kann auf verschiedene Art zustande kommen, je nachdem, ob es aus endlichen oder endlosen Bändern oder aus der Kombination von beiden besteht. So können mehrere, dicht oder in geringem Abstand nebeneinander liegende, endliche Bänder verflochten sein (Taf. III, 1). Alle oder einzelne Bänder können am Rand des Ornaments mittels Schlingen oder Schlaufen zurückgeführt sein (Taf. III, 2-5).
Ist ein einziges endloses Band so mit sich verflochten, daß eine zentrierte Form zustande kommt, wird diese im Folgenden „Knoten“ genannt (Taf. III, 6 a-c).
In Mattengeflechten können zentrierte Formen eingefügt sein (Taf. III, 7 a-c und 8).
2. Kettengeflecht
Bei einem Geflecht aus mehreren Ketten können alle Glieder gleich sein (Taf. III, 9). Kettengeflechte können miteinander verflochten sein, gleich welcher Art die Ketten und ihre Glieder sind (z. B. Taf. III, 10). Bei nur verhakten Kettengliedern kommt F. dann zustande, wenn an den Überkreuzungen der einzelnen Glieder geschlossene Bänder eingeflochten sind (Taf. III, 11).
3. Schlingengeflecht
Beim Verhaken von Ketten mit gleichen Gliedern ergibt sich ein maschenartiges Gebilde. Die Kettenglieder sind so geformt, daß sie beim Verhaken wie Stücke einer Kreisperipherie (Taf. IV, 12 a) oder wie Stücke von Vierecksseiten (Taf. IV, 12 b) erscheinen und jeweils vier Teile wie die Rahmung einer Kreisfläche oder eines Vierecks wirken (was zu vielen mißverständlichen Bezeichnungen Anlaß gab).
Ein F. entsteht erst dann, wenn das Gefüge durch weitere Ketten verdichtet (Taf. IV, 13) oder durch zentrierte (Taf. IV, 14 a) oder fortlaufende Bänder (Taf. 14 b und c) durchflochten ist.
4. Gittergeflecht
Sind im Winkel zueinander verlaufende Wellenbänder verflochten, so liegt ein Gittergeflecht vor (Taf. IV, 15), ebenso, wenn sich überlagernde Schlaufen von gleichlaufenden, wechselständigen Schlaufenbändern miteinander verflochten (Taf. IV, 16) oder bei gegeneinander versetzten, gleichlaufenden Schlaufenbändern mit Brezeln diese ineinander geflochten sind (Taf. IV, 17).
Miteinander verhakte Wellenbänder (Taf. IV, 18) sind dann F., wenn zentrierte Bänder eingeflochten sind (Taf. IV, 19).
Den Überkreuzungsstellen miteinander verhakter Taue können konzentrische Formen eingeflochten sein (Taf. IV, 20).
III. Voraussetzungen: Röm. Kaiserzeit und Spätantike
Sowohl streifenförmiges als auch flächendeckendes F. unterschiedlicher Ausformung dient als Schmuck von Metallarbeiten, als Bauzier (einzelne Beisp. s. Sp. 873, 877, 896) sowie als Felderrahmung und -füllung von (meist Boden-)Mosaiken. Auf Grund des Publikationsstandes ist nur von letzteren ein annähernder Überblick zu gewinnen.
A. Streifenförmiges Flechtornament
1. Zopfgeflecht ist das am häufigsten verwendete F. In der Regel ist es aus drei, vier oder fünf Bändern gebildet, die frei enden oder durch bogige Abschnitte miteinander verbunden sind. Die Bänder selbst sind manchmal durch Farbe oder durch Binnenmuster voneinander unterschieden. Zeitlich reichen die Beispiele von der 2. H. 1. Jh. bis zum 6. Jh.; Zeiten besonders häufigen Vorkommens lassen sich kaum nennen. Ebensowenig sind in der geographischen Verbreitung Schwerpunkte auszumachen.
Für drei- und vierbändriges Zopfgeflecht (Abb. 1) mag der pauschale Hinweis auf Lit. genügen: Theod. Kraus, Das röm. Weltreich, Bln. 1967 (Propyläen-Kg., Neuaufl., Bd. 2), Abb. 344, 354, 357; [14] Taf. 2 Abb. 2 und 4-6, Taf. 12 Abb. 3, Taf. 28, 30, 35, 42, 59, 51 Abb. 3, Taf. 57 Abb. 4, Taf. 92f.); David Neal, Roman Mosaics in Britain, Glocester 1981, Abb. 1f., 9, 17, 21, 25 a, 40, 42, 71f., 74, 87 a und b; [10 b] Taf. 4 und 48; [17] Abb. 99f. und 110. - Beispiel für eines der seltenen Vorkommen am Gewölbe ist ein Mosaik im Baptisterium S. M. della Croce in Casaranello (Apulien), 6. Jh. [5, Taf. 19].
Fünfbändriges Zopfgeflecht:
Utica (Tunesien), sog. Haus der Kaskade, E. 1./ A. 2. Jh., Raum XXVI (Margaret A. Alexander und Mongi Ennaïfer in: [12] S. 31-39, bes. S. 36, Taf. 12); Vaison-La-Romaine (Vaucluse), Mosaik des 2./3. Jh. (Jean Lassus in: [12] S. 327-338, bes. S. 330, Taf. 150); Tripolis, Arch. Mus., Mosaik aus Zliten, M. 3. Jh. [15, S. 243-246 Nr. 68, Taf. 94]; Haistock (Dorset), röm. Villa, E. 3./ A. 4. Jh., Raum 2 [7, bes. S. 73, Taf. 69]; Musen-Mosaik aus Arróniz (Navarra) im Mus. Arqueológico Nac., Madrid, um 310/330 [8 g, S. 15-22 Nr. 2, Taf. 50]; Synagoge in Hammath Tiberias, Israel, 3./5. Jh. [4, S. 56, mit Abb.]; Loutra Hypatis (Phthiotis), M. 4.-6. Jh. ([1 b] S. 178 Nr. 114, Taf. 302; s. auch ebd. Taf. 301, α).
Bei Zopfgeflechten mit mehr als fünf Bändern nimmt die Anzahl der Beispiele mit zunehmender Bänderzahl ab; nahezu alle Beispiele haben Bänder in gerader Zahl. Bei hoher Bänderzahl ist das F. von Mattengeflechten (s. Sp. 868) nur durch die gestreckte, rahmende Form zu unterscheiden.
Zopfgeflecht aus sechs Bändern: Beaucaire-sur-Baïse (Gers), La Turraque, 4. Jh. [16 f, S. 205 Nr. 324, Taf. 149]; Montmaurin (Haute-Garonne), La Hillère, wohl 2. V. 4. Jh. [16e, S. 84-87 Nr. 78, Taf. 32f. und 37]; Beispiele aus Griechenland bei [1 b] Taf. 59, 70, 118, 235, 286, 315 und 322; Orpheus-Mosaik aus Withington (Glos.), E. 3./ A. 4. Jh. [7, bes. S. 64, Taf. 46, vgl. auch Taf. 60]; Jerusalem, Israel-Mus., Mosaik aus der Synagoge von Beit Shean, wohl 6. Jh. [5, S. 198 Nr. 182, Abb. 182]; Wagenlenker-Mosaik im Convento de la Merced, Cordoba, 1. H. 3. Jh., und Mosaik der Calle Masona in Merida, 2. H. 4. Jh. ([8 c] S. 38-40 Nr. 20, Taf. 24; [8 a] S. 45f. Nr. 438, Taf. 102).
Sieben Bänder: Mosaik aus einer Villa in Vallentine (Haute-Garonne), wohl 1. H. 6. Jh. [16e, S. 70-72 Nr. 60, Taf. 21].
Acht Bänder: Trier, Mosaik in der Vorhalle der Basilika, A. 4. Jh., und vom Palastplatz, 4. Jh. [14, S. 51f., Taf. 8,2 und 51,2]; mehrere Beispiele von M. 3. bis A. 5. Jh. auf Sardinien ([10 c] S. 79-85 Nr. 71, Taf. 29f. und 41, S. 177f. Nr. 145, Taf. 29, S. 193f. Nr. 173, Taf. 38); Frampton (Dorset), Mosaik in einer röm. Villa, wohl 2. V. 4. Jh. (DJ. Smith in: [11] S. 95-116, Fig. 6); St-Paul-Trois-Châteaux (Drôme), um 400 [16 d, S. 99-104 Nr. 107, Taf. 72]; Dax (Landes), St-Vincent-de-Xaintes, um 500 [16 f, S. 62-65 Nr. 196, Taf. 23].
Zehn Bänder: Rielves (Toledo), Wohnhaus vom A. 4. Jh. [8 e, S. 61-65 Nr. 196, Taf. 23].
Zwölf Bänder: Ravenna, sog. Palast des Bisch. Theoderich, Mosaik in der Portikus A’, um M. 5. Jh. [10 b, S. 41 Nr. 14, Taf. 12].
14 Bänder: Rielves, Mosaik in einem Wohnhaus des 4. Jh. [8 e, S. 70f., Fig. 39, Taf. 49]; Aigion (Peloponnes), Narthex der Basilika, 1. H. 6. Jh. [1 b, S. 80-82 Nr. 22, Taf. 107].
32 Bänder, Extremfall eines Zopfgeflechts: Bruñel (Andalusien), röm. Villa, 4. Jh. [8 c, S. 64f. Nr. 44, Taf. 53].
Gelegentlich ist innerhalb des Zopfgeflechts die Bänderzahl verändert, Anpassung an das vorgegebene, in der Breite geänderte Feld.
Beispiele finden sich etwa in Aquincum (Ungarn), Canabae, Villa vom E. 2./ A. 3. Jh., Mosaik mit Herkules und Dejanira (Akos Kiss, Roman Mosaics in Hungary, Budapest 1973, S. 21, Taf. 6,1); Palatiolum in Pfalzel, Stadt Trier, wohl 1. H. 4. Jh. [14, S. 52 und 54, Taf. 9 und 52 Abb. 2]; Grabmosaik in Porto Torres, Sardinien, 2. H. 4./ A. 5. Jh. [10 c, S. 194 Nr. 174, Taf. 38].
Zopfgeflechte mit winklig gebrochenen Bändern sind selten belegt.
Mosaik aus Vailly (Aisne) im Mus. arch. von Laon, 2./3. Jh. [16 a, S. 52f., Taf. 27, A]; Aquileia, Mosaik in der nördl. Portikus des Baptisteriums, E. 5. Jh. (Giov. Brusin und Paolo Lino Zovatto, Mon. paleocrist. de A. e di Grado, Udine 1957, S. 183f., Fig. 80); Mosaik im Palast des Bisch. Theoderich in Ravenna, 1. V. 6. Jh. [10 b, S. 78 Fig. 19].
Noch seltener sind kurvig geführte Bänder mit winklig gebrochenen verflochten: Menaskirche in Rihāb, Jordanien, voll. 529 [2, S. 100, Abb. S. 101].
Bislang singulär belegt ist das Einflechten zweier parallel geführter, gerade verlaufender Bänder in ein dreibändriges Zopfgeflecht: Mosaik um 400 in einer Straßenhalle in Ephesos (Franz Miltner, E., Wien 1958, S. 107, Abb. 93; [3] Taf. 73, g).
Sechsbändriges Zopfgeflecht, dessen Bänder in Intervallen miteinander verflochten sind, zeigt ein Teilstück des F.rahmens eines Mosaiks in der Basilika von Antikyra, 1. H. 6. Jh. [1 b, S. 149-151 Nr. 87, Taf. 235].
2. Anderes streifenförmiges F. ist seltener als Zopfgeflecht und dient der Rahmung und Unterteilung von Feldern. Nahezu kein Beispiel ist vor dem 4. Jh. anzusetzen.
a. Taue mit Einflechtungen gibt es vorwiegend im östlichen Mittelmeergebiet.
Eingeflochtene zentrierte Bänder zeigt das Mosaik im Schiff der Kirche von Shavesi Zion, Israel, 5. Jh. [13, S. 127 Nr. 215, Taf. 145]. - Zwei verflochtene Taue mit ungleichen Augen (Abb. 2) gibt es im Baptisterium in Butrint, Albanien, 4. Jh. (Skënder-Anamali-Stilian Adhami, Mozaike te Shqiperisa, Tirana 1974, Abb. S. 48 und 53) und in einem öffentlichen Gebäude in Aquileia, 2. H. 2. Jh. [3, S. 129 Taf. 79, a]. - In dem F. eines Randstreifens des Mosaikbodens in St. Cosmas und Damian in Gerasa, Jordanien, dat. 533, sind die Bänder beider Taue an allen Überkreuzungen sowohl in der Längsachse als auch an den beiden Außenseiten so miteinander verflochten, daß Augenpaare entstehen (Abb. 5; Ernst Kitzinger in: [11] S. 347). - Ein Tau aus winklig geführten Bändern, das mit einem Tau mit ungleich großen Augen verflochten ist, gibt es bei einem Mosaik aus der 1. H. 6. Jh. in Megalopolis, [1 b, S. 74 Nr. 17, Taf. 90]. - Bei einem Mosaik des 5./6. Jh. in der kath. Kirche von El-Azarijeh (Bethanien), Israel, sind die Bänder beider Taue winklig geführt [4, S. 87, mit Abb.]. - Ein Tau mit ungleich großen Augen, in das eine Kette aus zentrierten Gliedern eingeflochten ist (Quadratbänder), gibt es in dem schon genannten Mosaik in Megalopolis [1 b, S. 71-74 Nr. 17 Taf. 90, α]. - Bei dem F. im Rahmen des Mosaiks im Zentralraum der Marienkirche von Madaba, 2. oder 3. Jh., ist das Tau aus Schlaufenbändern gebildet, die eingeflochtene Kette besteht aus Bogenvierecken mit konkav gebogenen Seiten und nach außen gewendeten Schlaufenpaaren ([2] S. 140f., Abb. 124; ein Beisp. aus dem 6. Jh. in Israel: [13] S. 57 Nr. 75, Taf. 45). - Zwei parallel geführte, miteinander verhakte Taue, deren jedes an der Außenseite mit einem Wellenband durchflochten ist, kommen im Mosaik eines Gebäudes aus dem 5. Jh. in Argos vor [1 b, S. 50f. Nr. 3, Taf. 8f.].
b. F. aus Wellenbändern ist selten. Ein stehendes Wellenband mit zwei eingeflochtenen, gerade geführten Bändern gibt es in dem Mosaik in einem Gebäude in Theben, 1. V. 6. Jh. und in dem oben genannten Gebäude in Megalopolis ([1 b] S. 157-159 Nr. 96, Taf. 255 sowie S. 74 Nr. 17, Taf. 90, α). In dem Mosaik im Mittelschiff der Basilika in Delphi, E. 5./ A. 6. Jh., ist das Wellenband winklig geführt (ebd. S. 194-197 Nr. 129, Taf. 337f.). - Bei dem Bodenmosaik in St-Irénée in Lyon, 7. Jh., bilden die Wellenbänder nur kurze Abschnitte des Ornaments, im Wechsel mit vegetabilen Abschnitten [16 c, S. 124-126 Nr. 6*, Taf. 94].
c. Ketten kommen im östlichen Mittelmeergebiet vor. Es gibt zwei Varianten. Die einfachere ist die aus ineinander gehängten und verflochtenen Gliedern (meist Quadratbändern: [1 b] S. 53-56 Nr. 6 mit Taf. 28, S. 157-159 Nr. 96 mit Taf. 255, S. 145-147 Nr. 85 mit Taf. 230), die kompliziertere hat eingeflochtene Bänder.
Wellenband: Delphi, Mittelschiff der Basilika, 5./6. Jh. (ebd. S. 194-197 Nr. 129, Taf. 338, β); winklig gebrochenes Band: Megalopolis (ebd. S. 71-74 Nr. 17, Taf. 77, α). - Zwei miteinander verhakte Ketten und je ein eingeflochtenes Wellenband zeigt ein Mosaik in der Apsis der Basilika von Thyrsos bei Tegea, E. 4./ A. 5. Jh. (ebd. S. 77-80 Nr. 21, Taf. 95).
Eine Kette aus verhakten, Dreiecken angenäherten Schlingen und über Eck stehenden Quadratbändern gibt es bei einem Mosaik in Bethlehem [3, S. 132 Taf. 82, g].
B. Flächendeckendes Flechtornament
1. Mattengeflecht ist vom 1. Jh. n. Chr. an bekannt, die Mehrzahl der Beispiele stammt aus dem 4.-6. Jh. Die Bänder sind entweder vom Rahmen des Feldes überschnitten oder in unterschiedlichster Verbindung miteinander durch bogige Randstücke verbunden.
Frühes Beisp. ist in Rom das Mosaik in Raum 63 des vielleicht der „domus transitoria“ zugehörigen Nymphäums unter der „domus Flavia“, vor 64 [10 a, S. 66 Nr. 64, Abb. 24, Taf. 29]. Das Hauptfeld mit Mattengeflecht zeigt ein Mosaik aus St-Sever im Schloß Amou (Landes), wohl nach 4. Jh. (Abb. 3; [16 f] S. 87f. Nr. 213). Im Mosaik der 1. H. 5. Jh. (?) in einer Villa in Montréal-Séviac (Gers) überdecken symmetrisch angeordnete kreisrunde Ornamentfelder einen Teil des Geflechts (ebd. S. 176-178 Nr. 295, Taf. 120). Bänderpaare bilden das Mattengeflecht eines Mosaiks in Raum 8 eines Badegebäudes in Antiochia (3. Jh.; [9] Bd. 1 S. 428 Abb. 164). Felder mit Würfelmuster oder Marmorimitation zwischen den Bändern zeigt z. B. ein Mosaik in Djemila, Algerien [3, S. 212 Taf. 140, c]. Ein am Rand eingeflochtenes Schlaufenband gibt es im Mosaik des Mittelschiffs von St. Cosmas und Damian in Gerasa, dat. 533 (E. Kitzinger a. a. O. [Sp. 866] Abb. 11). Regellos geführt ist das Mattengeflecht aus einem endlosen Band, das einem Zwickel eines Mosaiks in der Portikus A’ des Palasts des Bisch. Theoderich in Ravenna eingefügt ist (um M. 5. Jh.; [10 b] S. 39-41 Nr. 13, Taf. A). - Bei einem Mosaik in Shellal, Israel, bilden Bänderpaare das Grundgerüst, dem Quadratbänder eingeflochten sind [3, S. 337 Taf. 148, e, ohne Dat.].
Zu den häufig verwendeten, kleinfeldrigen Mattengeflechten gehören jene aus vier endlosen Bändern: Zwei sind, eng geführt, überkreuzt, die beiden anderen zu breiteren Rechtecken gelegt und eingeflochten.
F. dieser Art gibt es als Felderfüllung im Wechsel mit anders ornamentierten Feldern (Sevilla, Mus. Arch. Provincial, 2. H. 2. Jh.: [8 b] S. 26f. Nr. 2, Taf. 8; mit winklig geführten Bändern in Grado, S. Eufemia, 571-586: [17] S. 148 Abb. 146), auch als alleiniges Ornament sämtlicher Felder (Membrey Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], Villa, E. 2. Jh.: [16 c] S. 94-98 Nr. 366, Taf. 54). Beisp. mit ornamentierten Feldern zwischen den Bändern sind eher selten (N-Arm der Kirche in Masada, Israel, 5. Jh.: [13] S. 108f. Nr. 180, Taf. 121).
Weit verbreitet ist jenes Mattengeflecht, das, kleinfeldrig, nur aus drei endlosen Bändern besteht. Dabei gibt es zwei Varianten: die eine aus zwei sich überkreuzenden, eng geführten Bändern und dem zum Quadrat gelegten, eingeflochtenen dritten Band, die andere aus drei zu einer Sternform gelegten gleichgestaltigen Bändern.
Beispiele für erstere Art gibt es seit dem 2. Jh. (Mosaiken in Excmo, Lebrija und Merida, Spanien: [8 d] S. 31-34 Nr. 15, Taf. 15; [8 b] S. 36 Nr. 11, Taf. 30; [8 a] S. 40 Nr. 24, Taf. 48); mit winklig geführten Bändern: Bodenmosaik in S. Eufemia in Grado (s. oben). Anstelle des zu einem Quadrat gelegten Bandes können auch vier quadratische, sich lediglich tangierende Bänder eingeflochten sein: Mosaik einer Villa in Beth Guvrin, Israel, 4./7. Jh. [4, S. 101, mit Abb.]; Mosaik in St. Cosmas und Damian in Gerasa (Abb. 5).
Als Beisp. der zweiten Art sei das Mosaik im Narthex der Basilika von Aigion, 1. H. 6. Jh. genannt [1 b, S. 80-82 Nr. 22, Taf. 106, β, auch Taf. 109, α].
2. Knoten.
Sechsteilig ist der Knoten eines Feldes in dem Narthexmosaik der Basilika von Aigion (s. oben), achtteilig in dem Mosaik im Mus. arch. in Soussa, Tunesien, E. 3. Jh. [15, S. 221ff. Nr. 58, Taf. 79]. In einem Feld des Bodenmosaiks von St. Cosmas und Damian in Gerasa ist der Knoten als achtstrahliger Stern ausgebildet, jede zweite Spitze in eine Schlaufe gelegt (Abb. 5).
3. Der Schlaufenstern mit eingeflochtenem Band scheint erst spät in Mosaiken verwendet worden zu sein: Mittelschiff der Kirche in Zahrani, Libanon, E. 4. Jh. (Maurice H. Chehab in: [11] Abb. 6); Narthex der Basilika von Aigion, 1. H. 6. Jh. [1 b, S. 80-82 Nr. 22, Taf. 107, β]. Das Bodenmosaik in St. Cosmas und Damian in Gerasa enthält ein Feld mit winklig geführtem Schlaufenstern (Abb. 5).
Zwei verhakte Schlaufensterne, deren Schlaufen von einem endlosen Band durchflochten sind, gibt es mehrmals im östlichen Mittelmeergebiet (Zipariou [Kos], Narthex der Pauluskirche, E. 5./ A. 6. Jh.: [la] S. 67-69 Nr. 28, Taf. 35, α; Mittelschiff und Nebenraum der Johanneskirche in Mastichari [Kos], 2. V. 6. Jh.: ebd. S. 70f. Nr. 31, Taf. 38 und 42, α). Ein eingeflochtenes Tau mit ungleichen Augen zeigt das F. eines Mosaikfeldes im n. Diakonikon der Propyläenkirche in Gerasa, Jordanien, dat. 565 ([2] S. 21 Abb. 8; s. auch ebd. S. 111 Abb. 112), eine Folge von einander tangierenden Ringen ein Mosaik des Bades von Gadara (ebd. Abb. 112).
4. Kettengeflecht aus Ringen mit eingeflochtenen Bändern gibt es in einem der Mosaiken des Palastes des Bisch. Theoderich in Ravenna, 1. V. 6. Jh. (Abb. 4; [10 b] S. 73 Nr. 51, Fig. 17). In einem Mosaik in Thina, Tunesien, Mus. de Sfax, sind die Felder zwischen den Bändern reich ornamentiert (Paul Gauckler, Inv. des mosaïques de la Gaule et de l’Afrique, II, Afrique proconsulaire [Tunesie], Paris 1910, S. 8f. Nr. 17).
5. Schlingengeflecht ist seit dem 4. Jh. im gesamten Mittelmeergebiet belegt.
Als Beisp. sei eines der Mosaiken im Mittelschiff der Stephanuskirche in Kephalos (Kos), 2. H. 5. Jh. [1 a, S. 65f. Nr. 25, Taf. 27, α], und im Palast des Bisch. Theoderich in Ravenna, 1. V. 6. Jh., genannt [10 b, S. 68f. Nr. 44, Taf. 37].
Häufiger als diese Art Schlingengeflecht ist F., bei dem zentrierte Schlingenbänder mit Bändern anderer Ausformung verflochten sind.
In Kreuzform gelegte Schlingenbänder und eingeflochtene Kreisbänder gliedern das Hauptfeld des sog. Jahreszeitenmosaiks aus El-Djem im Mus. nat. du Bardo in Tunis und aus Aïn-Babouch im Mus. nat. des Antiquités in Algier, beide wohl um 193/211 [15, S. 177-179 Nr. 37 und Taf. 55, S. 99-101 Nr. 4 und Taf. 6 sowie 7 b].
Manchmal ist einem Ornament aus verhakten Schlingen am Rand ein Wellenband oder ein Schlaufenband eingeflochten (Beisp. aus Griechenland bei [1 b] Taf. 90 und 285).
IV. *Fußböden des MA und der frühen Neuzeit
Das F. kommt zustande durch verschiedenfarbige Stifte (bei Stiftmosaik), durch die Anordnung unterschiedlicher Platten (Stein, Ton) oder durch Farbe oder Prägung bei *Fliesen.
Mattengeflecht aus endlichen Bändern: Paderborn, Kapelle unter dem Domküsterhaus, zw. 1009 und 1036 ([51] Abb. 37f.; weitere Beisp. ebd. S. 163f. Muster 33, 42); ehem. Zisterzienserabteikirche N.-D. in Beaupré-sur-Meurthe (Meurthe; Michelle Steger, Essai de restitution de l’église de l’abbaye de B., in: Mél. à la mém. du P. Anselme Dimier, Bd. 6, Arbois 1982, S. 731 Abb. 576); aus Wellenbändern in Bonmont (Waadt), E. 12. Jh. ([72] S. 86 Nr. 67; weitere Beisp. bei [79] Kat.nr. T88f.; [74], S. 18 Abb. 17). Mattengeflecht mit eingeflochtenen Ringbändern: Ste-Croix in Poitiers, 9. Jh. (Xavier Barrai i Altet, Les débuts de la mosaïque de pavement romane dans le Sud de la France et en Catalogne, Cah. de St-Michel de Cuxa 3, 1972, Abb. 2); Bonmont ([72] S. 86 Nr. 69; weitere Beisp. bei Christopher Norton, Les carreaux de pavage du MA de l’abbaye de St-Denis, Bull. mon. 139, 1981, S. 69-100); im Wechsel mit ausgesparten Überkreuzungen in der Zisterzienserabteikirche Heiligenkreuz N.Ö., um 1295 (Abb. 6; weitere Beisp. [51] S. 188 Muster 87); die Ringbänder durch kleinere Ringbänder miteinander verhakt: Fliese aus Ulm im Germ. Nat.mus. in Nürnberg, E. 14./ 1. H. 15. Jh. (August Essenwein, K.- und kulturgesch. Dkm. des Germ. Nat.mus, Lpz. 1877, Taf. 35 Abb. 2). Mattengeflecht mit kreuzförmigen Einflechtungen: Fliese im Schloß Germolles in Mellecey (Saône-et-Loire), 14. Jh. [70, Taf. 19 Abb. 181].
Kettengeflecht aus Ringbändern war besonders im hohen MA weit verbreitet: Fliesenfragment aus der Abtei Cîteaux, 12. Jh. [72, S. 76 Abb. 15]; weitere Beisp.:
André Philippe, L’abbaye de St-Jean-aux-Bois (1132 bis 1634), Compiègne 1931, Abb. S. 64; Oskara Sosnowskiego, Dzieje Budownictwa w Polsce, Bd. 1, Warschau 1964, S. 163 Abb. 280; [70] Taf. 9 Abb. 84, Taf. 18 Abb. 176; [74] S. 27 Abb. 29, S. 30 Abb. 34, S. 69 Abb. 90; [75] Abb. 29, Abb. 30 a und f, Abb. 31 a, Taf. 110; [79] Kat.nr. T 98f., T 101, T 103f., T 107, L 52-58, L 60. Matten- und Kettengeflecht verflochten: Bonmont [72, S. 86 Nr. 68-69, S. 90 Abb. 92].
Schlingengeflecht mit verhakten Schlingen und eingeflochtenen endlichen Bändern: Lyon, St-Martin d’Ainay, A. 12. Jh. [16 c, Bd. 2,1 Taf. 89].
Zopfgeflecht dient häufig als Rahmung: Sorde (Landes), Abteikirche, A. 12. Jh. (Henri Stern, Mosaïques de pavement préromanes et romanes en France, Cah. civil. méd. 5, 1962, Abb. 20 rechts); z.T. im Wechsel mit verflochtenen liegenden Wellenbändern (ebd. oben); Lescar, Alte Kath. N. D., zw. 1115 und 1141 [16e, Bd. 4,1 Taf. 108f.]; Ganagobie (Provence), Prioratskirche, kurz nach 1135 (F. Avril u.a., Le monde roman 1060-1220, Bd. 1, Paris 1982 [L’univers des formes, 29], Abb. 113 und 455).
Taue mit Ein flechtungen (Schlaufensterne, Vierpässe und Ketten aus abgewandelten Achterschlaufen) in Ganagobie (s. oben); auf einzelnen Fliesen, wohl 13. Jh., aus dem „Haus zum Wolf“ in Freiburg i. Br. ist mit derselben Model viermal je ein kurzer Tauausschnitt mit Achterschlaufe eingeprägt (Abb. 8; Ausst.kat. „Kunstepochen der Stadt Freiburg, Ausst. zur 850-Jahrfeier“, Freiburg i. Br. 1970, S. 42 Kat.nr. 28 a).
Durchflochtene Schlaufensterne: Reims, Kath., A. 11. Jh. [16 a, Bd. 1,1 Taf. 44]; Sorde (Bretagne), Benediktinerabteikirche, A. 12. Jh. [51, Abb. 401]; St-Paul-Trois-Châteaux (Drôme), 2. H. 12. Jh. [16 d, Bd. 3,1 Taf. 61 und 64]; auf einzelnen Fliesen aus dem 2. V. 13. Jh. in Amorbach Kr. Miltenberg (Ufr.), ehem. Benediktinerabteikirche (Abb. 7), und auf Schloß Germolle (14. Jh.; [70] Taf. 19 Abb. 185); englische Beisp. aus dem 16. Jh. s. [65] Kat.nr. 190; [74] S. 69 Abb. 90.
Knoten: dreieckige Fliese im Mus. in Sazau (Sázava Kr. Kuttenberg), wohl 12. Jh. [50, Abb. S. 404 unten links]; Abtei U. L. F. und St. Florian in Wachock (Polen), 1. H. 13. Jh. (Krystyna Białoskórska, L’abbaye cistercienne de W, Cah. civil. méd. 5, 1962, S. 335-350, hier Abb. 11); englische Beisp. aus dem 16. Jh. s. [65] Kat.nr. 188f.
V. Bauglieder
F. an Baugliedern konnte skulpiert oder gemalt sein. Gemaltes F. ist nur in wenigen Fällen erhalten. Im Folgenden ist deswegen nur der erstgenannte Dekor berücksichtigt; über dessen einstmalige Farbigkeit ist nahezu nichts bekannt.
1. Pfeiler und Säulen
a. Schäfte mit F. an Pfeilern und Pilastern sind selten (die vor allem in Italien zahlreich überlieferten „Pfeiler“- und Pfostenfragmente mit F. gehören oder gehörten in der Regel zu Ausstattungsstücken; s. Sp. 903). Der Brauch, Pfeilerschäfte mit F. zu schmücken, ist bereits für spätantike Zeit vorauszusetzen: eines der Pfeilerfragmente von der Umfriedung des Theoderich-Grabmales in Ravenna, um 526, zeigt Mattengeflecht über floral dekoriertem Grund (Rob. Heidenreich und Heinz
Johannes, Das Grabmal Theoderichs zu R., Wiesb. 1971, S. 20f. Abb. 21f.).
Ein Pfeiler der Krypta der ehem. Abteikirche St-Pierre in Flavigny (Côte-d’Or) zeigt auf einer Seite F. aus einem Tau, in das verhakte Schlingen eingeflochten sind (um 860-880 [?]; Chrn. Sapin, La Bourgogne préromane, Paris 1986, S. 215 Abb. 127). Die ursprüngliche Bestimmung von zwei Pfeilern aus unregelmäßig verknoteten Bändern in der Kirche von Cravant-les-Coteaux (Indre-et-Loire) ist ungewiß, ebenso die Datierung ins 10. Jh., die Bauzeit der Kirche ([26] S. 152 Abb. 136; vgl. Frédéric Lesneur, Appareils décoratifs supposés carol., Bull. mon. 124, 1966, S. 175). Beispiele aus dem 11. Jh. finden sich in der Krypta von St-Maixent (offenbar ein Tau mit konzentrischen Einflechtungen): Enric Miret Rull, De quelques éléments décoratifs à la crypte de S-M., Cah. civil. méd. 1, 1958, S. 495-499, Taf. 3 Abb. 11f.). Tau- und Schlingengeflechte gehören zum Dekor der Pilaster einer Blendgliederung an der Apsis von St-Austrégésile in St-Outrille-de-Graçau (Cher), A. 12. Jh. (Franç. Deshoulières, Cher, Paris 1932 [Les églises de France, 1], Abb. S. 229; Micheline Buis, Le motif de la „torsade liée au losange“ dans le Sud-Est de la France et dans le reste de l’Empire carol., Cah. arch. 30, 1982, S. 73 Abb. 2).
Bei im Portalgewände eingestellten Pfeilern wurde gelegentlich nur ein Spiegel mit F. geschmückt, so am rechten Westportal von S. Michele in Pavia (1. Dr. 12. Jh., Zopfgeflecht; Abb. 18 a). Zwei Pfeiler des Hauptportals von S. Pietro in Ciel d’Oro in Pavia zeigen auf der Stirnseite Geflechte aus Schlaufenbändern (1. Dr. 12. Jh.; [36] Taf. XXV). Mattengeflecht ziert die Flanke eines Pfeilers am Hauptportal der Kath. von Bitetto, beg. 1335 [45, Abb. 187]. - Zopfgeflecht füllt die abgefaste Fläche eines Pfeilers im Gewände einer wie ein Portal gestalteten Blendarkade an der W-Fassade der Kirche von Pont-l’Abbé-d’Arnoult (Charente-Maritime), 3. V. 12. Jh.
(Charles Duras, L’église St-Pierre de P., Congr. arch. 114, 1956, Abb. S. 145). - Pfeilerstümpfe, die den in das Portalgewände eingestellten Figuren als Sockel dienen, schmücken an der Galluspforte des Baseler Münsters verflochtene Schlaufen (eines einzigen endlosen Bandes) und durchflochtene Schlaufensterne (2. H. 12. Jh.; Maurice Moullet, Die Galluspforte des Basler Münsters, Basel und Lpz. 1938 [Ars docta, 1], Abb. 70 a-b).
Zahlreich und weit verbreitet sind mit F. gezierte Säulenschäfte.
England: Mit Mattengeflecht überzogene Säulenschäfte gibt es in den Kath. von Canterbury (ca. 1080; [63 a] T. 8 Nr. 4) und Lincoln (um M. 12. Jh.; ebd. T. 1 Nr. 54, 59, 87), ferner auf dem Fragment einer Halbsäule aus St. Pancras in Lewes (Lewes, Anne of Cleves House Mus., 2. H. 12. Jh., Mattengeflecht aus paarig angeordneten Bändern: Freda Anderson, The Tournai Marble Sculptures of Lewes Priory, Sussex Arch. Coll. 122, 1984, S. 86f. Nr. 17, Taf. III).
I rankreich und Spanien: Mattengeflecht zeigen Säulen am Mittelportal der W-Vorhalle der Kath. von Autun (um 1130/1145; Abb. 16) und am Portal aus S. Miguel de Uncastillo (2. H. 12. Jh.; Walther Cahn, Roman. Sculpture in Amer. Coll. VI. The Boston Mus. of Fine Arts, Gesta 9, 1970, S. 74f. Abb. 18), Mattengeflecht und verhakte Wellenbänder am Hauptportal von S. M. de Bell-Iloc in Katalonien (12. Jh.; [57] Abb. 295), letztere auch an einer Säule im W-Flügel des Kreuzgangs der Kath. von Elne (1. V. 13. Jh.; [38] Bd. 2 S. 83 Abb. 37).
In Oberitalien finden sich sowohl der Zahl wie der Formen nach die vielfältigsten Beispiele: Schlingengeflecht an einem Portal von S.’Ambrogio in Mailand (A. 12. Jh.; Abb. 17; Ferdinando Reggiori, La basilica di S.A., Mail. 1966, Abb. 24-26; vgl. Sp. 885); verhakte Wellenbänder mit eingeflochtenen zentrierten Bändern an Portalen von S. Michele (mittleres W-Portal und n. Querschiffsportal) wie von S. Pietro in Ciel d’Oro in Pavia, 1. Dr. 12. Jh. ([35] Taf. 19f., LXV; [36] Taf. 25), verhakte Wellenbänder auch an der sog. Porta S. Gottardo der Kath. in Genua (um 1140; Franco Renzo Pesenti, Cattedrale di S. L., Genua 1976 [Guide di Genova, 11], S. 16 Abb. 17); Mattengeflecht an den Gewändesäulen des W-Portals des Veroneser Doms, gegen 1135 [36, Taf. 48].
Deutsches Reich: Eine der Säulen des romanischen Bischofspalastes auf der Prager Burg zeigt verhakte Wellenbänder, die in der Mitte durch ein querlaufendes dreibändriges Zopfgeflecht unterbrochen sind (3. V. 11. Jh. [?]; [63 b] T. 2 Nr. 103), andere Säulen zeigen Zopfgeflecht in ganzer Höhe des Schafts (Abb. 10; ebd. Nr. 102). - Engmaschige Mattengeflechte findet man im N-Flügel des Kreuzgangs und im Refektorium der ehem. Benediktinerabtei Königslutter Kr. Helmstedt (2. H. 12. Jh.; Martin Gosebruch und Thomas Gädeke, Königslutter, Königstein i. T. 1985, Abb. 66 und 74), weiträumiges Mattengeflecht mit Überflechtung aller Kreuzungen auf einer Emporenstütze der Kirche in St. Jakob Kr. Kuttenberg (Kutná Hora), gew. 1165 [56, Abb. 87]. - Süddt. Beisp.: Fragment im Kreuzgang des ehem. Prämonstratenserklosters Würzburg-Oberzell (4. V. 12. Jh., Mattengeflecht; Abb. 24), eine Säule aus dem Kreuzgang in St. Jakob in Regensburg und ein Fragment unbekannter Herkunft im Mus. der Stadt Regensburg (2. H. 12. Jh., Gittergeflecht aus Schlaufenbändern; Abb. 25; Veit Loers, in: H. Thomas Fischer und Sabine Rieckhoff-Pauli, Von den Römern zu den Bajuwaren, Mchn. 1982, S. 89f. Abb. 41) sowie Säulen des W-Portals von St. Kastulus in Moosburg, Obb. (geweiht 1212; Zopf- und Taugeflechte: Abb. 28), und des S-Portals der Stiftsk. St. Michael in Paring Kr. Kelheim, Ndb. (M. 13. Jh., Zopfgeflecht: ebd. Taf. 163). - Mattengeflecht und verhakte Wellenbänder zeigen die Säulen einer Blendgliederung an der Apsis der Pfarrk. Schöngrabern, N.Ö. (um 1220; Rupert Feuchtmüller, K. in Österr., Bd. 1, Wien, Hann. und Basel 1972, Abb. 69); am Stephansdom in Wien ist im Gewände des sog. Riesentores jeder zweite Schaft mit Mattengeflecht geschmückt (gegen M. 13. Jh.; ders., Der Wiener Stephansdom, Wien 1978, Abb. 58f.). - Durch Kopien ersetzt sind die mit Mattengeflecht über vegetabilem Ornament überzogenen Säulen am W-Portal der Stadtkirche St. Johannes d.T. von Weinsberg, Württ. (A. 13. Jh.; Walter Hotz, Die Wormser Bauschule 1000-1250, Darmstadt 1985, Taf. 151).
F. aus verhakten Tau- und Wellenbändern zeigen Schaftringe am Portal des Ospedale di S. Sebastiano in Capranica di Sutri, Latium (A. 13. Jh.; Carla Guglielmi, Considerazioni sul portale dell’ospedale di S. Sebastiano in C., Paragone 34, 1983, Nr. 401-403, S. 30-47, Abb. 15).
b. Plinthen und Basen, auch deren Sockel, ohnehin nicht oft mit Reliefdekor versehen, sind selten mit F. geschmückt.
Die Plinthen der Säulen in der Krypta von St-Maixent (Deux-Sèvres), um 1059 (?), zieren Zopfgeflechte sowie von Ringbändern durchflochtene Taue (E. Miret Rull a. a. O. (Sp. 874) Taf. 4 Abb. 15f.).
An der Basis weist gelegentlich einer der Wulste F. auf, so an einer Säule in St. Michael in Hildesheim Zopfgeflecht (E. 12. Jh.; RDK I 1497, Abb. 13). Zopfgeflecht schmückt die Sockel der Säulenbasen im Gewände der sog. Porta S. Gottardo der Kath. S. Lorenzo in Genua (um 1140; F. R. Pesenti a. a. O. [Sp. 875f.]).
c. Kapitelle.
Für das 6.-7. Jh. lassen die zahlreich überlieferten Beispiele aus dem byzantinisch beeinflußten Bereich drei vorherrschende Dekorationsweisen unterscheiden: solche, bei denen der Kapitellblock ganz von F. überzogen wird, solche, bei denen trapezförmige Zierfelder ausgespart oder von F. gerahmt sind, ferner solche, deren untere Zone allein F. trägt. Meist handelt es sich um Mattengeflecht, das in der Regel ‚à jour‘ gearbeitet ist.
Partielle Verwendung des F.dekors zeigen frühe, datierbare Beispiele: Kapitelle mit dem Monogramm Papst Johannes’ II. (533-535), heute im Domschatz von Lione (Federico Guidobaldi, Ricerche di arch. crist. a Roma [dentro le mura], in: Actes du XIe congr. intern. d’arch. chr. Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. usw. 1986], Rom 1989 [Studi di antichità crist., 41; Coll. de l’École Franç. de Rome, 123], S. 2131-2134, Abb. 1f.). Sie werden abgeleitet von byz. Werken, die dem 5. oder frühen 6. Jh. zugewiesen werden ([29] S. 163f., Taf. 32 Nr. 522f., Taf. 32 Nr. 523, Taf.
46 Nr. 797f., Taf. 47 Nr. 801f., 805 und 820; [18] Bd. 7, 5,1 S. 193, Nr. 141, Taf. 38, ferner [22] Taf. 3 Abb. 12 und Jean Mécérian S.J., Le monastère de St-Symeon le Stylite du Mont Admirable, in: Actes du VIe congr. intern. d’études byz. Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. 1948], Bd. 2, Paris 1951, S. 299 Abb. 1); ähnliche zweitverwendete Stücke in der Krypta der Kath. von Otranto [73] S. 335 Nr. C6, D6, J5, Taf. 134 D. Aus dem 6. Jh. dürfte ein A. 9. [?] Jh. in der Zeno-Kapelle von S. Prassede in Rom als Säulenbasis verwendetes Kapitell stammen, das durch einen Ring aus Zopfgeflecht vom quaderförmigen Kämpferblock abgesetzt ist ([18] Bd. 7,1 Nr. 91, Taf. 42).
Beispiele für ausschließlich mit F. dekorierte Kapitelle aus dem 6. und 7. Jh. bei [29] Taf. 41 Nr. 675 (Mattengeflecht), 677 a (verhakte Rhomben) und Taf. 47 Nr. 818 (Zopfgeflecht). - Das untere von zwei übereinandergestellten Kapitellen einer Zisterne in Byzanz (sog. Zisterne 10, Säule 25) zeigt verhakte Schlingen, E. 5. Jh. (ebd. S. 57f., Taf. 13 Nr. 181).
Mattengeflechte als Rahmung trapezförmiger Felder auf vier Seiten des Blocks gibt es z. B. an einem Kapitell der Polyeuktoskirche in Byzanz (524-527; das ‚à jour‘ gearbeitete F. weitgehend ausgebrochen: P. Martin Harrison und Nezih Firatli, Excavations at Saraçhane in I.: Fourth preliminary report, Dumbarton Oaks Papers 21, 1967, S. 273-278, Abb. 14). Vierzehn solcher Kapitelle in S. Vitale in Ravenna sind zw. 538 und 545 datierbar (Deichmann, Ravenna, Bd. 3 Abb. 285, 293-297, 301f.; vgl. ebd. Bd. 2,2 S. 96 und 106-111). - Beispiele aus Kairo und Alexandria: [29] Taf. 38 Nr. 630 und 632; ein Katalog der bis heute bekannt gewordenen Stücke: Deichmann, Ravenna, Bd. 2,2 S. 107f.
Aus karolingischer Zeit sind italienische Beispiele mit schlichten Zopf- und Knotengeflechten zu nennen.
Zopfgeflecht zeigt ein Fragment in S. Massimo ad quintum in Collegno bei Turin (Antiquarium, um M. 8. Jh.: [18] Bd. 6 S. 116f., Taf. 41 Nr. 46) und ein (zweitverwendetes?) Kapitell der Zeno-Kapelle in S. Prassede in Rom (A. 9. Jh. [?]: ebd. Bd. 7,1 S. 137f., Taf. 39 Nr. 85). Einfache Knoten aus zwei endlosen Bändern haben Kapitelle in der Krypta von S. Michele in Cremona (7./8. Jh. [?]: Angiola M. Romanini, Tradizione e „mutazioni“ nella cultura figurativa pre-carol., in: La cultura antica nell’ occidente lat. dal VII all’ XI sec. [Settimane di studio del Centro Ital. di studi sull’ alto medioevo, 22, 1974], Spoleto 1975, Bd. 2 S. 767, Taf. 8), in S. Antimo bei Montalcino (9. Jh., durchflochtener Schlaufenstern: [18] Bd. 9 S. 166f., Abb. 159 b) und in der Krypta der Kath. von Otranto (zweitverwendet, 8./9. Jh. [?]; [73] S. 334 Nr. C2, Taf. 135 C).
Zahlreicher und hinsichtlich der verwendeten F.-Motive vielfältiger sind die hochma. Beispiele.
Italien. Kapitelle mit Zopfgeflecht gibt es in der Krypta von St. Proculus in Verona (um 1100; Emerich Schaffran, Die K. der Langobarden, Jena 1941, Taf. 13 b), solche mit Schlaufenbändern in der Kirche S. Lorenzo in Montiglio d’Asti (Piemont; 2. H. 12. Jh.; [36] Taf. 38,2), mit Mattengeflecht in der Kirche S. M. Assunta in Lugnano in Teverina (Umbrien, E. 12. Jh.; [39] Abb. 100). An einem Kapitell der Krypta von S. Michele Magg. in Pavia sind in unregelmäßig verschlungene Bänder Schlaufensterne eingeflochten (E. 11. Jh.; Abb. 13).
Partiell verwendetes F.: An einem der Kapitelle im Umgang von SS. Trinità in Venosa trennt ein schmales Zopfband die Volutenzone von der unteren mit Mattengeflecht (E. 11. Jh.; [73] S. 401, Taf. 210 B); in der Krypta von S. Nicola in Bari zeigt eines der Kapitelle auf einer Seite der kämpferartig ausgebildeten oberen Zone Zopfgeflecht (vor 1098; ebd. S. 260f., Taf. 42 B und 56 A), eines der Kapitelle von S. Lorenzo in Montiglio d’Asti eine Achter-Schlinge mit eingeflochtenen Schlaufensternen (Piemonte orientale, Mail. 1959 [Attraverso l’Italia N.S.], Abb. 129).
Frankreich. Beispiele gibt es seit dem späten 11. Jh., nirgends so viele wie in der Gascogne, der Guyenne und den angrenzenden Gebieten. Ganz mit F. geschmückte Kapitelle zeigen Mattengeflecht (Souyri Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], Kirche, noch 11. Jh. [?]: [61] S. 29 Abb. 10; St-Lizier Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], Kreuzgang der Kath., um 1100: Abb. 14; Ste-Gemme Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], Kirche, W-Portal, 1. H. 12. Jh.; [26] Abb. S. 179, 180 und 603) oder verschiedene F. aus Schlaufenbändern (Vailhourles Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], St-Gérard, 1. H. 12. Jh.: [64] S. 60 Abb. 13; zur Dat. [76] S. 274 Anm. 72; Plaisance Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], St-Savin, 1. H. 12. Jh.: [62] S. 57 Abb. 2). Verschiedene Kapitelle aus der Kath. St-Etienne in Toulouse schmückt Zopfgeflecht aus vollplastisch gearbeiteten, strukturierten Tauen (2. V. 12. Jh.; [58] Abb. 24; [42] Nr. 12). Gelegentlich sind mehrere Kapitelle von einem F. überzogen, z. B. drei Kapitelle aus dem Kapitelsaal der Abtei Pontant (Landes), M. 12. Jh. (New York, Metrop. Mus., The Cloisters: Gabriel le Bras [Hg.], Les ordres Religieux. La vie et l’art, Bd. 1, Paris 1979, S. 468 Abb. 203). - Bisweilen gibt es in zwei Zonen angeordnetes F.: Conques (Aveyron), Ste-Foy, n. Querhauskapelle (E. 11./ A. 12. Jh. [?]: [62] S. 57 Abb. 3); Nant (Aveyron), St-Pierre, Westportal (1. H. 12. Jh.; [76] S. 87 Abb. 85). Einzelne Bänder können durch beide Zonen geflochten sein, vgl. Bessuéjouls (Aveyron), St-Pierre (11./12. Jh.; Paul Deschamps, Die roman. Plastik Frankr., 11. und 12. Jh., Lpz. 1930, Taf. 2 D).
Werden nicht alle Seiten des Kapitells mit F. geziert, besteht dieses meist aus Varianten durchflochtener Schlaufensterne und Knoten: St-Lizier, Kath., Chor und s. Nebenapsis (E. 11. Jh. [?], gew. 1117; [76] S. 83 Abb. 78, S. 88 Abb. 88, auf der Schmalseite Zopfgeflecht); Segonzac (Corrèze), Kirche, Apsis (nicht vor E. 11. Jh.; ebd. S. 87 Abb. 84); St-Romain-le-Puy (Loire), Kirche, Chor (12. Jh.; [44] Abb. 74 und 79). - Bei zweizonigen Kapitellen ist der F.dekor in der Regel den Rechteckfeldern der oberen Zone vorbehalten, wobei durchflochtene Schlaufensterne, durchflochtene Taue, Zopf- und Knotengeflechte vorkommen. Beispielen aus den Jzz. um 1100 begegnet man an der s. Nebenapsis der Kirche in Maubourguet (Hautes-Pyrénées), im Chor der Kath. von St-Lizier, von St-Mamet in Peyrusse-Grande (Gers) und von Saint-Léon-sur-Vézère (Dordogne; Abb. 15; [76] S. 108 Abb. 132, S. 89 Abb. 90, S. 79 Abb. 70). - Schlaufenband und Schlaufenstern ziert ein Kapitell am W-Portal der Stiftsk. St-Seurin in Bordeaux (Gironde), E. 11. Jh. (ebd. S. 124 Abb. 146). Auf die Eckblätter von Kapitellen im Chor von St-Lizier (s. oben) sind Knoten gelegt (ebd. S. 110 Abb. 136f.). Ein Zopf aus vier Bändern füllt die kreuzförmige Vertiefung an der Stirn eines Kapitells in Saint-Pierre-Toirac (Lot), wohl 12. Jh. [52, S. 166, Taf. 19].
Aus dem übrigen Frankreich können nur einzelne Beisp. angeführt werden, etwa ein Kapitell mit Mattengeflecht auf einer Seite der oberen Zone aus Flavigny (Côte-d’Or; Paris, Mus. du Louvre, E. 11. Jh.; [59] Bd. 2 S. 211 Abb. 35). Mattengeflecht zeigen ferner Kapitelle von Gewölbediensten im Lhs. von St-Etienne in Caen (Calvados), 1. V. 12. Jh. [26, S. 324 Abb. 349], und in der Krypta von N.-D. Champdeniers (Deux-Sèvres), 12. Jh. [60, Abb. 63]; F. aus drei verflochtenen Tauen zeigen Kapitelle im Lhs. (ebd. Abb. 62), Schlaufenverknotung und Zopfgeflecht jene der Kath. von Evreux (Eure), 1. H. 12. Jh. (Jean Merlet, La nef et la chapelle de la mère de Dieu, Nouvelles de l’Eure 1966, H. 27, Abb. S. 12; Marcel Baudot, Le dép. de l’Eure à travers le passé, ebendort 1967, H. 30, Abb. S. 27), Schlaufenband und Mattengeflecht Kapitelle der Pfarrk. N.-D. von Quillebeuf-sur-Seine (Eure), 2. V. 12. Jh. (Franç. Verdier, L’Église paroissiale N.-D. à Qu., Congr. arch. 138, 1983, S. 102 Abb. 2). Über alle Kapitelle eines Pfeilers in der Kirche von Pogny (Marne) ist ein Zopfgeflecht geführt (2. H. 12. Jh.; Jacques Thiébaut, L’église de P., Congr. arch. 135, 1977, Abb. S. 769).
Schweiz. Dem in der Kapitellplastik relativ seltenen Vorkommen verflochtener Schlaufenbänder begegnet man in der ehem. Klosterkirche St-Jean in Grandson, Kt. Waadt (1. H. 12. Jh.; [53] Abb. S. 40).
In Spanien sind vor allem Kapitelle mit Mattengeflecht und solche mit verflochtenen Wellen- oder Schlaufenbändern anzutreffen. Mattengeflecht verbindet die Blöcke eines Doppelkapitells im Kreuzgang von S. Domingo in Silos (Erdgeschoß, 1085-1100; [49] Taf. 70 c) und überzieht zwei Kapitelle am Portal der Kirche von Gandesa (Katalonien), 12. Jh. ([57] Bd. 2 Abb. 235f.); aus mehreren verflochtenen Schlaufenbändern scheint das Mattengeflecht eines Kapitells am Portal der Zisterzienserabteikirche Veruela (Navarra) zu bestehen (um 1170/ 1190; G. le Bras a. a. O. [Sp. 880] S. 468 Abb. 204). -Verknotete Schlaufenbänder zeigen Kapitelle im Chor der Kirche S. M. in Porqueras bei Gerona [52, Bd. 2 Taf. 10] und, von zwei Tauen durchflochten, in der Burgkirche von Loarre bei Huesca (Arthur Kingsley Porter, Roman. Plastik in Span., Lpz. 1928, Bd. 1 Taf. 53 b), beide wohl schon 12. Jh., unregelmäßig verflochtene Schlaufenbänder, mehrere Langhauskapitelle von S. Pere de Roda (Leop. Zahn, Die Klosterk. S. P. de R. Stud. zur Baugesch. und kg. Stellung, Diss. Bln. 1976, Abb. 2, 5 und 57). Ein offenbar bereits dem 14. Jh. angehörendes Beispiel mit zwei partiell zu einem Zopf verflochtenen Tauen gibt es im Kreuzgang von S. M. in Estany, Katalonien [25, Taf. 223].
England. Zu den wenigen erhaltenen Stücken gehört ein Kapitell mit Mattengeflecht in St. Anselm’s Chapel der Kath. von Canterbury (um 1160; [63 a] T. 8 Nr. 91). Verhakte Ringbänder mit einer schlaufensternartigen Einflechtung zeigt ein Kapitell am W-Portal der Kirche von Leominster, 12. Jh. (Kdm. England, Herefordshire, Bd. 3 Taf. 138f.).
Deutschland. F.dekor ist vornehmlich an Würfelkapitellen anzutreffen. So schmückt ein Kapitell der Wolfgangskrypta von St. Emmeram in Regensburg, geweiht 1052, ein Knoten (Walter Boll, R., Mchn. und Bln. 1983, Abb. 40), zwei der Kapitelle in der O-Krypta des Bremer Domes zeigen vier- bzw. fünfstrahlige durchflochtene Schlaufensterne (4. V. 11. Jh.; Abb. 12). Knoten finden sich an Kapitellen der Krypta von St. Servatius in Quedlinburg (wohl E. 11. Jh.; [63 b] T. 5 Nr. 69; Dieter Großmann, Das Palmetten-Ringband-Kapitell, Niederdt. Beitr. zur Kg. 1, 1961, S. 31 Abb. 16) und, zusätzlich von einem Ringband durchflochten, ebendort im Langhaus (1. V. 12. Jh.; Abb. 19 a); bei anderen Langhauskapitellen wird durch schildförmige Anordnung der Zopfgeflechte die Würfelform betont [63 b, T. 5 Nr. 103]. Beispiele für Würfelkapitelle mit F. aus dem 2. V. 13. Jh. gibt es in der ehem. Stiftsk. St. Johannes d. T. in Oberstenfeld Kr. Ludwigsburg (mit halbkreisförmig angeordnetem Zopfgeflecht: [55] Abb. 205) und in der Kirche des ehem. Kollegiatstifts Faurndau, Stadt Göppingen, wo die Schilde mit Mattengeflecht (Abb. 32) oder Knoten gefüllt und/oder durch kleine Zopfgeflechte mit dem Halsring verbunden sind (ebd. Abb. 308; [63 b] T. 3 Nr. 8 und 15). - Mattengeflecht zeigt ein Kapitell an der Vierung der ehem. Stiftsk. Knechtsteden, um 1130/1150 (Abb. 20). In die einfachen Knoten auf den Seiten eines Langhauskapitells der ehem. Benediktinerklosterkirche St. Godehard in Hildesheim sind oben offene Ringbänder eingeflochten (um 1136-1146; D. Großmann a. a. O. S. 29 Abb. 11). In durchflochtene Schlaufen gelegt ist das Ornament eines Kapitells der Brunnenkapelle von St. Jakob in Regensburg (A. 13. Jh.; Abb. 30) und am Palas der ehem. Pfalz in Wimpfen (um 1210/1220; [55] Abb. 208), durchflochtene Schlaufensterne bietet ein weiteres im Kreuzgang von St. Zeno in Reichenhall (2. V. 13. Jh.: [23] Taf. 53).
Böhmen und Polen. Knotengeflechte schmücken ein Kapitell der Pfarrk. von Potvorov bei Plass (Plasy), Westböhmen (um M. 13. Jh.: [56] Abb. 103). - Mattengeflecht zeigt ein Halbsäulenkapitell der ehem. Zisterzienserklosterkirche Sulejów (Lódz; geweiht 1232: [63 b] T. 1 Nr. 46).
Halsringe weisen nur gelegentlich F. auf. Die Beispiele stammen aus der Zeit vom 9. bis 13. Jh.; meist sind es einfache Zopf- und Taugeflechte.
Ein frühes Beispiel gibt es in der Abtei S. Antimo bei Montalcino (Toscana; 9. Jh.: [18] Bd. 9 S. 165f., Abb. 161). Vgl. ferner: S. Pere de Roda, Katalonien, ehem. Benediktinerklosterkirche (geweiht 1022), Vorlage eines Mittelschiffspfeilers (L. Zahn a. a. O. [Sp. 882] Abb. 3); Le Puy, Mus. Crozatier, Kapitell vom Portal der „Charité“ (12. Jh.; [44] Abb. 25), Weinsberg, Stadtkirche (A. 13. Jh.; [78] S. 132, 326 Abb. 92).
2. Lisenen
Als Schmuck von Lisenen wurde F. offenbar nur selten verwendet. Ein Beispiel, das zwischen floralen Motiven und Fabelwesen auch ein Knotengeflecht aufweist, gibt es an der Westfassade der Johanneskirche von Schwäbisch Gmünd, um 1210/1230 [55, S. 273 Abb. 318].
3. Türpfosten
In solcher Verwendung kommt F. seit dem 9. Jh. und häufiger im 11. Jh. und 12. Jh. vor.
Türpfosten an der Zeno-Kapelle in S. Prassede in Rom, A. 9. Jh., bieten vierbändriges Zopfgeflecht, das in unregelmäßigen Abschnitten durch die Rückführung zweier Bänder unterbrochen ist ([18] Bd. 7, 1 S. 139f. Nr. 88f., Taf. 41); am S-Portal von S. Benedetto in Brindisi gibt es Zopfgeflecht mit Intervallen und eingeflochtenen endlosen Bändern in Rautenform (gegr. 1090: [73] S. 141ff., Taf. 42 a), am W-Portal der Kath. von Acerenza (Apulien) einfaches Zopfgeflecht und gestauchtes Tau (wohl nach 1090; ebd. S. 216, Taf. 2B). - Eine größere Vielfalt von Ornamenten – Mattengeflecht und Schlingengeflecht mit Einflechtung unregelmäßig verschlungener endloser Bänder – zeigen die Türpfosten an einem Portal von S. Ambrogio in Mailand, fr. 12. Jh. (wohl wiederverwendete Werkstücke; Abb. 17; F. Reggiori a. a. O. [Sp. 825] Abb. 24-26); am n. Querhausportal von S. Michele in Pavia, 1. Dr. 12. Jh., finden sich an den Türpfosten von Schlaufensternen durchflochtene Taue (Abb. 18 b). - Beispiele für F. aus verhakten Wellenbändern aus dem späteren 12. Jh. bieten Reste vom n. Seitenportal der ehem. Klosterkirche Höningen (Speyer, Hist. Mus. der Pfalz, gegen 1142 [?]: Die Baudkm. in der Pfalz, Bd. 2, Ludwigshafen 1889-1892, S. 124 Abb. 203), Zopfgeflecht bietet die Galluspforte des Baseler Münsters (M. Moullet a. a. O. [Sp. 875] Abb. 74 a-b). Unregelmäßiges F. des 13. Jh. begegnet am W-Portal von S. Andrea in Barletta [66, Abb. 794f.], Mattengeflecht am Dom von Matera [24, Taf. 235], gebrochenes Zopf- und Knotengeflecht am Seitenportal von S. Antimo in Siena (ebd. Taf.
102). - Am linken Türpfosten des sog. Zodiacus-Portals an der Abteikirche Sagra di S. Michele bei Turin teilt dreibändriges Zopfgeflecht die Felder (1. Dr. 12. Jh.; Christine Verzár, Die roman. Skulpturen der Abtei Sagra di S. M., Bern 1968 [Basler Stud. zur Kg., N.F. 10], Abb. 18f.). - Am W-Portal von S. Pere de Galligans in Gerona, um 1131, findet sich in der Laibung des Türpfostens ein von Ringbändern durchflochtener Schlaufenstern [25, Taf. 194].
4. Kämpfer
Sie weisen vor allem dann F. auf, wenn das jeweils zugehörige Kapitell nicht damit geschmückt ist. Bei profilierten Kämpfern kann entweder die Stirn oder die Schräge F. tragen.
Italien. Frühe Beispiele sind Stücke mit Zopfgeflecht in der Kirche S. Cristina Bissone in Pavia, deren Herkunft aus dem langobardischen Liutprand-Palast des 8. Jh. vermutet wird (Adriano Peroni, Pavia „capitale longobarda“. Testimonianze arch. e manufatti artistici, in: Ausst.kat. „I Longobardi e la Lombardia“, Mailand 1978, S. 103-111, Taf. 33 Abb. 8) und ein Kämpfer aus Venedig mit einem von einem Ringband durchflochtenen Tau (8./ 9. Jh.[?]; Berlin, ehem. Kaiser-Friedr.-Mus.: [27] S. 11 Nr. 2606 mit Abb.). – Eine größere Zahl von Beispielen bieten Denkmäler des ausgehenden 11. und fr. 12. Jh., vor allem in der Lombardei und in Apulien. Zopfgeflecht herrscht vor: Pavia, S. Pietro in Ciel d’Oro (Edoardo Arslan, Note sulla scultura roman. pavese, Boll. d’arte 40, 1955, S. 104f. Abb. 2 und 7); Mailand, S. Ambrogio (ebd. S. 114 Abb. 41; F. Reggiori a. a. O. [Sp. 875] Abb. 103); Venosa, SS. Trinità ([73] S. 402, Taf. 209 C: F. an der Schräge); Bari, S. Nicola, Krypta (ebd. S. 250, Taf. 56 A). Daneben kommen Taue mit Einflechtungen vor: Venosa, SS. Trinità (ebd. Taf. 42 D); Pavia, S. Pietro in Ciel d’Oro (E. Arslan a. a. O. S. 104 Abb. 4); verflochtene Taue: Venosa, SS. Trinità ([73] Taf. 211 A und 212 B-C; jeweils an der Schräge); Montefiascone, S. Flaviano [24, Taf. 132]; verflochtene (ebendort: ebd.) und überkreuzte Schlaufenbänder (Venosa, SS. Trinità: [73] Taf. 42 E). F. aus drei unregelmäßig verschlungenen Kettengliedern zeigt ein Kämpfer in S. Savino in Piacenza (Lorenzo Cochetti Pratesi, La scultura, in: Storia di P., Bd. 2,
Piacenza 1984, S. 615 Abb. 234). - Die Schmalseite eines trapezförmigen Kämpfers trägt Mattengeflecht: Bologna, Ss. Vitale e Agricola (Stefano Bottari [Hg.], Tesori d’arte crist., Bd. 1, Bol. 1966, Abb. 295). - Kämpfer in einem Fenstergewände von S. Secondo in Cortazzone zeigen Zopfgeflecht (Piemonte Orientale a. a. O. [Sp. 879] Abb. 68). Die Kämpfer mit Gittergeflecht aus verhakten Wellenbändern und Schlaufensternen sowie Schlingengeflecht mit ebensolchen an einem Pfeiler der S-Empore von S. Ambrogio in Mailand sind von ungleicher Größe und Ausarbeitung (Foto Marburg 1223).
Frankreich. Das F. wurde vorzugsweise an den Schrägen, unterhalb der Stirnen der Kämpfer angebracht. Zopfgeflecht: Abb. 15; St-Sever (Landes), Abteikirche, E. 11./ A. 12. Jh. [76, S. 133 Abb. 165]; Oloron-Ste-Marie (Pyrénées-Atlantiques), Ste-Marie, 12. Jh. (Kdm. Frankr., Principes d’analyse scientifique. La sculpture. Méthode et vocabulaire, Paris 1978, S. 368 Abb. 14). -Verflochtene Taue: Toulouse, Mus. des Augustins, Kämpfer aus der Daurade, 1. Dr. 12. Jh. [42, Nr. 138 und 152]; La-Charité-sur-Loire (Nièvre), Abteik., um M. 12. Jh. [30, S. 124 Abb. 219]. - Überkreuzte und verflochtene Schlaufenbänder: Peyrusse-Grande (Gers), St-Mamet, E. 11. Jh. [76, S. 97 Abb. 108]; Toulouse, Mus. des Augustins, Kämpfer aus der Daurade [42, Nr. 163]. – Schlaufenverknotung: Varen (Tarn-et-Garonne), St-Pierre, 1. H. 12. Jh. (Marcel Durliat, Haut-Languedoc Roman, o. O. 1978, Abb. 131). - Verflochtene Wellenbänder: Paris, Mus. du Louvre, Kämpfer aus der Abtei Ste-Genevieve, Paris, 1. H. 12. Jh. (Description raisonnée des sculptures..., Bd. 1, bearb. von Marcel Aubert und Michèle Beaulieu, Paris 1950, S. 55 Nr. 46). - Ketten aus verhakten Schlaufensternen: Toulouse, Mus. des Augustins, aus der Daurade (Abb. 22 a). - Mattengeflecht: ebendort (Abb. 22 b). - Das F. der Kämpferstirnen ist demgegenüber weniger vielfältig. Regelmäßig und unregelmäßig verflochtene Taue: Brantôme (Dordogne), Turm der ehem. Abteikirche, 11. Jh. [26, S. 610 Abb. 608]; Plaisance (Aveyron), St-Savin, 1. H. 12. Jh.: [36] Taf. 32,4]. - Überkreuzte Schlaufenbänder: Nouaillé-Maupertuis (Vienne), ehem. Abteik., E. 11. Jh. (Raymond Oursel, Haut-Poitou roman, St-Léger-Vauban 1975, Abb. 12). - Mattengeflecht: Foussais (Vendée), St-Hilaire, W-Fassade, 12. Jh. [60, Abb. 113].
Spanien. In der Regel sind die als Schräge oder Wulst gestalteten Überleitungen vom Kapitellblock zur Kämpferplatte mit teilweise tief unterschnittenem F. belegt. Zopfgeflecht zeigen Kämpfer im Kreuzgang von S. Domingo de Silos bei Burgos (Untergeschoß von N- und O-Flügel, 4. V. 11. Jh.; [49] Taf. 67 b-d, 68 b), am Portal der Cap. de S. Lucia in Barcelona (12. Jh.; [57] Bd. 2 Abb. 191) und an jenem der Kirche von Verdú (Katalonien, 12. Jh.; ebd. Abb. 230-232), solches mit zusätzlichen Einflechtungen einer der Kämpfer im O-Flügel des Kreuzgangs von S. Domingo de Silos [25, Taf. 51]. Taue mit Einflechtungen finden sich an einem Kämpfer der Kath. von Oviedo (um M. 12. Jh.; ebd. Taf. 109), verflochtene Taue an der Kirche S. Isidoro in León (geweiht 1149; [34] Taf. 16,4), verflochtene Wellenbänder in S. Domingo de Silos (O-Flügel: [24] Taf. 56). - Die Stirn eines Kämpfers in der Kirche S. Joan les Fonts (Katalonien) schmücken überkreuzte Schlaufenbänder (12. Jh.; [57] Bd. 1 Abb. 33).
Deutschland, Österreich, Schweiz und Elsaß. Tau mit eingeflochtenen Wellenbändern: Hauptportal des Großmünsters in Zürich, 2. V. 12. Jh. [53, Abb. S. 100]. - Zopfgeflecht: auf allen vier Seiten eines Kämpfers der Apsisgalerie des Speyerer Domes, 4. V. 11. Jh. (Kdm. Rheinland-Pfalz Bd. 5, Bildbd. Abb. 1014 und 1020), und, um 1104-1107, am Chor des Großmünsters in Zürich [53, Abb. S. 49]; Quedlinburg, Stiftsk. St. Servatius, Lhs., 1. V. 12. Jh. (Abb. 19 b; [63 b] T. 5 Nr. 92f., 106); Konstanz, Münster, N-Turm, vor 1128 (Kdm. Südbaden S. 115 Abb. 95-98); Königslutter, ehem. Benediktinerkloster, Kreuzgang, 2. H. 12. Jh. (M. Gosebruch und Th. Gädeke a. a. O. [Sp. 876] Abb. S. 69); Nürnberg, Burgkapelle, A. 13. Jh. (RDK IV 206 Abb. 10); Lorch Kr. Schwäbisch Gmünd, ehem. Benediktinerklosterkirche St. Petrus und Paulus, Vierungspfeiler, A. 13. Jh. (Albrecht Kottmann, Das Geheimnis roman. Bauten, Stg. 1971, Abb. S. 185); Denkendorf, ehem. Stiftsk. St. Pelagius, Vorhalle, nach 1220 [55, S. 196 Abb. 223]; Reichenhall, St. Zeno, Kreuzgang, 2. V. 13. Jh. [23, Taf. 53 oben]. - Taue mit eingeflochtenen zentrierten Bändern: Königslutter (Abb. 21); Regensburg, Dom, ergrabene Pfeiler in der Bischofsgruft, um 1205/1210 (Karl Schnieringer, Die Ausgrabungen vor dem Einbau einer Bischofsgruft im Regensburger Dom, Jb. der Bayer. Dpfl. 40, 1986, S. 172 Abb. 3); Faurndau, Stadt Göppingen, ehem. Kollegiatstiftsk., um 1230/1235 [63 b, T. 3 Nr. 18]. - Verflochtene Taue: Zürich, Großmünster, W-Flügel des Kreuzgangs, 2. H. 12. Jh. [53, Abb. S. 192]. -Überkreuzte Schlaufenbänder: Zweinitz, Ktn., Pfarrk., wohl E. 12. Jh. [37, S. 221 Abb. 9], und solche mit Schlaufenverknotung in Zürich, Großmünster, Lhs., 2. V. 12. Jh. [53, Abb. S. 101]. - Kämpfer vom Kreuzgang des ehem. Benediktinerinnenklosters St. Trophimus und Sophia in Eschau im Elsaß weisen an den Stirnseiten Knoten auf (Straßburg, Frauenhausmus., um 1130: Marg. Rumpler, L’art roman en Alsace, Strbg. 1965, Taf. 12). Ein Kämpfer aus der Benediktinerinnenabteikirche Nonnberg in Salzburg zeigt einen durchflochtenen Schlaufenstern und Achterschlingen (12. Jh.; Kdm. Österreich Bd. 7 S. 98 Abb. 123), ein anderer im Kreuzgang der ehem. Benediktinerabtei Millstatt in Kärnten an der Kehlung überkreuzte Schlaufenbänder (12. Jh.; [48] Abb. 60 a). - Überkreuzte Schlaufenbänder mit Brezeln:
Quedlinburg, Stiftsk., Bogenrahmung der n. Nebenapsis (Friedr. und Helga Möbius, Bauornament im MA, Wien 1974, Abb. 14; Biburg Kr. Kelheim, ehem. Klosterk., W-Portal, wohl sp. 12. Jh. [23, Taf. 129].
5. Türstürze
Sie können entweder ausschließlich oder partiell mit F. geschmückt sein.
Einen Knoten zeigt das mittlere Feld eines Türsturzes an der Porta della Peschiera am Dom zu Modena, M. 12. Jh. [28, Taf. 50 Abb. 193]. Unregelmäßige Intervalle und Einflechtungen weist das Zopfgeflecht an einem Türsturz der Kath. von Bitonto auf, partiell verdeckt von Trauben und daran pickenden Vögeln (4. V. 12. Jh.: [45] Abb. 134).
Durchflochtene Schlaufensterne zeigt der Türsturz der Kap. N.-D. in St-Romain-de-Surieu (Isère), 12. Jh. [77, Bd. 2, S. 110f., Taf. 68 Abb. 201].
Ein von Schlaufensternen durchflochtenes Tau aus Schlaufenbändern ziert den Türsturz am nördl. Kreuzgangportal von St. Zeno in Reichenhall (2 V. 13. Jh.; Kdm. Bayern, Obb. 3 Abb. S. 2920), eine aus Schlaufensternen und Ringbändern bestehende Kette den des N-Portals der Prämonstratenserabteikirche Windberg Kr. Straubing-Bogen (2. Dr. 13. Jh.; Abb. 33).
Bei einem giebelförmigen Türsturz der Kirche der St. Bees Priory, Cumbria, sind die zu seiten des zentralen Motivs - Drachenkampf des hl. Michael - verbliebenen Flächen mit durchflochtenem Tau und unregelmäßigem Mattengeflecht gefüllt (um 1120; Ausst.kat. „Engl. Roman. Art 1066-1200“, London 1984, S. 166 Nr. 124 mit Abb.).
Mit Zopfgeflecht geschmückt ist der Sturz einer Kamin-Einfassung aus dem Palas-Obergeschoß der Kaiserpfalz in Gelnhausen, um 1160/1170; die Bänder sind diamantiert (heute in Altenhaßlau: Günther Binding, Pfalz Gelnhausen, Bonn 1965, S. 76, Abb. 54).
6. Gesimse
Ein Gesims am Chor von S. Abbondio in Como über der unteren Fensterreihe zeigt über einem Zahnschnittband an der Schräge F. aus zwei Schlaufenbändern mit verknotenen Schlaufen (E. 11. Jh.; [69] S. 64 Nr. 12/3, Abb. 65).
Rest eines Gesimses könnte ein in der Abteikirche in Neustadt am Main Kr. Main-Spessart sekundär als Fenstersohlbank vermauerter Fries sein, dessen Schräge mit Zopfgeflecht gefüllt ist (Walter Boeckelmann, Die Stiftsk. zu N. a. M., Bln. 1965, S. 32, Abb. 19, mit Hinweis auf Spuren ursprünglicher Bemalung.
Das F. des gemalten zweiteiligen Gurtgesimses an der Chorbogenwand von St. Prokulus in Naturns (S-Tirol), angeblich frühkarolingisch, besteht im breiteren oberen Teil aus einem Tau mit Brezeln und eingeflochtenen Quadratbändern, im unteren Teil aus einem dreibändrigen Zopf (St. Prokulus Naturns. Arch., Wandmal., Bozen 1990, Abb. S. 178-183, 237, 239 [Markierungen für die Schnittpunkte] und 245).
7. Schwellhölzer
Schwellhölzer von *Fachwerkbauten können F. tragen. Ein Beispiel für Mattengeflecht bietet das ehem. Haus Pferdemarkt 28 von 1522 in Hamburg (Wolfg. Rudhard, Das Bürgerhaus in H., Tüb. 1975 [Dt. Bürgerhaus, 21], Taf. 67 b).
8. Gurtbögen
Unterzüge von Gurtbögen.
Zu den wenigen überkommenen Beispielen gehören die stuckierten Arkaden von San Salvatore in Brescia; weitgehend erhalten ist ein Bogen der Südwand mit nicht ganz regelmäßig geführtem vielbändrigen Zopfgeflecht (1. H. 9. Jh.; [18] Bd. 3 Taf. 65 Abb. 181). In der ehem. Zisterzienserkirche Walderbach (Opf.), 12. Jh., tragen viele der Gurtbögen, auch Scheidbögen und Bandrippen, gemaltes F. auf hellem Grund (s. Walter Haas und Ursula Pfistermeister, Romanik in Bayern, Stg. 1985, Abb. 43).
9. Konsolen
Vereinzelt findet sich F. an Konsolen.
Die Apsis von S. Saba in Rom zeigt unter dem Traufgesims kleine viertelkreisförmige Konsolen mit Knoten (9. Jh.; [18] Bd. 7, 4, S. 162-172 Nr. 155-173, Taf. 56-60). Konsolen dieser oder ähnlicher Art wurden in Rom in großer Zahl bei Grabungen gefunden; sie zeigen Zopf- oder Knotengeflecht (ebd. Bd. 7,2, S. 58 Nr. 41, S. 68-74 Nr. 54f., 62, 65f., 67 und S. 149-152 Nr. 246-256, und Taf. 19, 29-32 und 77f.).
Konsolen einer Kamineinfassung, um 1160/1170, aus dem Obergeschoß des Palas in der Pfalz Gelnhausen weisen Zopfgeflecht auf (Abb. 23). Eine mit Akanthusblattwerk belegte Konsole im Kapitelsaal der ehem. Abtei Vézelay (Yonne) trägt an ihrer Unterseite F. aus durchflochtenen Schlaufensternen (um 1170; Lydwine Saulnier und Neil Stratford, La sculpture oubliée de V., Genf 1984 [Bibl. de la Soc. franç. d’arch., 17], Taf. 81 Abb. 117). Die Schrägen zweier Konsolsteine am südwestlichen Vierungspfeiler der ehem. Zisterzienserabteikirche St. Florian in Koprzywnica bei Sandomír sind in zwei Felder geteilt, deren eines Mattengeflecht zeigt (1218-1238; O. Sosnowskiego a. a. O. [Sp. 873] S. 194 Abb. 319). Zweiteilige Konsolen mit F. tragen die Kapitelle unter Schwibbogen im Dormitorium des ehem. Zisterzienserklosters Poblet in Katalonien, 13. Jh.; sie weisen verschiedene Formen von F. auf: Zopfgeflecht und unregelmäßig verschlungene Schlaufenbänder (Marcel Durliat, Art Catalan, Paris und Grenoble 1963, Abb. 87).
10. Schlußsteine
An Schlußsteinen kam F. wohl häufiger vor, als es die erhaltenen Beispiele bezeugen.
Mattengeflecht mit verhakten eingeflochtenen Ringbändern und anderes F. begegnet auf Schlußsteinen in der ehem. Zisterzienserabteikirche Koprzywnica (Abb. 31 a und b).
11. Archivolten
Archivolten von Portalen.
In Oberitalien sind Beispiele seit dem 11. Jh. belegt.
Das W-Portal von S. Abbondio in Como zeigt in ein Tau eingeflochtene Schlaufensterne (E. 11. Jh.; Oleg Zastrow, L’arte roman. del Comasco, Como 1972, Taf. 12); an den Portalen von S. Michele und von S. Stefano in Pavia bieten die Laibungsflächen der Archivolten Zopfgeflecht (1. Dr. 12. Jh.; E. Arslan a. a. O. [Sp. 885] S. 110 Abb. 27, S. 112 Abb. 35), die Rundstäbe Gittergeflecht aus verhakten Wellenbändern mit Schlaufensternen [35, Taf. 27]. Rundstäbe mit Zopf- oder Mattengeflecht überzogen zeigt das Portal von S. M. di Calvenzano in Vizzolo Predabissi bei Mailand (12. Jh.; Cluny in Lombardia. Atti del Convegno stor. ..., Cesena 1979 [Italia Benedettina, 1], Abb. 33-35). Überkreuzte Schlaufenbänder mit verflochtenen Brezeln finden sich an einem Portal aus der Kirche S. Margherita in Como (Mus. Civ, 1. H. 12. Jh.; [69] Abb. 33), solche mit verknoteten Schlaufen an der ehem. Abteikirche S. Fede in Cavagnolo al Po bei Turin (3. Dr. 12. Jh.; [39] Abb. 37). Am S-Portal von S. Benedetto in Brindisi ist das Zopfgeflecht der Türpfosten (s. Sp. 884) in der Archivolte weitergeführt (ebd. Abb. 177).
Zopfgeflecht zeigt die innere Archivolte am S-Portal von St-Pierre in La-Lande-de-Fronsac (Gironde), 1. Dr. 12. Jh. [58, Taf. 67], ein von Schlaufensternen durchflochtenes Tau die Portalrahmung der Kirche St-Michel-d’Entraygues (Charente), um 1140 (ebd. Taf. 74f.).
Rundstäbe von Stufenportalen können mit Zopf- oder Mattengeflecht geschmückt sein: S. M. de Bell-Iloc, 12. Jh. [57, Bd. 2 Abb. 295]; die Kirchen von Lledo (ebd. Bd. 1 Abb. 8f.) und S. Vicenç d’Espinelves (ebd. Bd. 2 Abb. 43; beide 12. Jh.). Am Portal von S. Pere de Besalu, 12. Jh., zeigt die abgefaste Schräge der Bogenlaibung überkreuzte Schlaufenbänder mit wechselständigen verhakten Brezeln (ebd. Bd. 1 Abb. 10).
In Dtld. wurde F. zum Schmuck von Archivolten offenbar wenig genutzt.
Ein Beispiel sind die Rundstäbe mit Mattengeflecht in der Vorhalle der ehem. Stiftsk. St. Vitus in Ellwangen Kr. Aalen (1. Dr. 13. Jh.; Abb. 29); am dortigen S-Portal weist die äußere Archivolte Zopfgeflecht auf (ebd. Nr. 31).
12. Fensterumrahmungen
F. als Schmuck von Fensterrahmungen scheint in romanischen Ländern bevorzugt worden zu sein, entweder für die gesamte Rahmung oder für Teile (Stirnfläche des Bogens oder der vertikalen Teile).
Bei der aufwendigen Rahmung der Chorfenster von S. Abbondio in Como kann sich das F. über die ganze Rahmung erstrecken (von Schlaufensternen durchflochtenes Tau: Abb. 11; Como, Mus. civ., Fensterrahmung aus S. Abbondio: [69] Nr. 10/21, Abb. 53).
Überkreuzte Schlaufenbänder mit Brezeln zeigt die Stirn des linken Gewändes eines vermauerten Fensters der Kirche St-Mamet in Peyrusse-Grande (E. 11. Jh. [?]; [64] S. 57 Abb. 5); an einem Fenster von S. Lorenzo in Panico bei Bologna sind es zwei verflochtene Taue (2. H. 11. Jh.; Maria Cristina Pelà, Note su un motivo decorativo dell’antica Abbazia di S. Bartolomeo di Musiano, Mus. Ferraresi, Boll. Annuale 5/6, 1975/1976, S. 267 Abb. 16). - Bei den Chorfenstern von S. Abbondio in Como wird im Dekor gelegentlich zwischen den vertikalen Abschnitten und dem Bogen im Ornament unterschieden, nur erstere mit F. geziert (von Schlaufensternen durchflochtene Taue: [69] S. 69 Nr. 12/3, Abb. 74; Tau mit Brezeln: ebd. S. 64 Nr. 12/3, Abb. 65; bei einigen Fenstern ist der ursprüngliche Bogen nicht erhalten: ebd. S. 79 Nr. 12/7, Abb. 75 und S. 72 Nr. 12/9, Abb. 79).
Der stuckierte Bogen an der Innenseite des später vermauerten W-Fensters von S. M. in Valle in Cividale zeigt F. aus verflochtenen Schlaufenbändern (E. 8./ A. 9.
Jh. [?]; Abb. 9). - An einem Chorfenster der Kirche von Rioux (Charente-Maritime) ist das F. ein gebrochenes, von Ringbändern durchflochtenes Tau mit eingeflochtenem Wellenband, dem innersten Teil des gestuften Bogens aufgelegt (2. H. 12. Jh.; [93] Bd. 1 Abb. 56).
13. Arkadenbögen
Zu den in S. Salvatore in Brescia ergrabenen Fragmenten gehören stuckierte Arkadenrahmungen mit Zopfgeflecht (1. H. 9. Jh.; [18] Bd. 3 S. 137-140 Nr. 176, Taf. 54 Abb. 176). Der äußere Bogen einer der Arkaden im Atrium von S. Ambrogio in Mailand zeigt in einem Tau eingeflochtene Schlaufensterne, der innere Bogen verflochtene Taue (gegen M. 12. Jh.; [24] Taf. 9). Ein gebrochenes, von Ringbändern durchflochtenes Tau findet sich an Blendarkaden der Kirche von Rétaud (Charente-Maritime), 12. Jh. (Jean Martin-Demézil, Les églises de Rioux et Rétaud, Congr. arch. 114, 1956, Abb. S. 135). Im Obergeschoß der Burgkapelle in Nürnberg schmückt das F. die abgefasten Kanten der mittleren Arkade unter der Empore (RDK V 801f. Abb. 1).
Die Apsis am N-Querschiff der Quedlinburger Stiftskirche ist gerahmt von einer Arkade, deren äußerer Bogen zwei verflochtene Taue mit ungleichen Augen, deren innerer Zopfgeflecht aufweist (1. V. 12. Jh.; Herm. Wäscher, Der Burgberg in Qu., Bln. 1959, Abb. 174).
14. Bogenfelder
In *Bogenfeldern von Portalen kann F. den Rahmen rundum besetzen (Gelnhausen, St.
Peter, S-Portal, 1. V. 13. Jh.: Gottfried Kiesow, Romanik in Hessen, Stg. 1984, Abb. 138) auf den unteren Rand (Abb. 26) oder auf den Bogen beschränkt sein (Schwäbisch Hall, St. Michael, W-Portal, um 1156: [63 b] T. 3 Nr. 149; Nossen, Stadtkirche, ehem. Portal des Refektoriums von Altenzella, um 1230: Corp. roman. K., R. B, Bd. 1 Taf. 1).
Zum Schmuck der Tympanonfelder bevorzugte man offenbar Knoten, bisweilen zusammen mit anderen Motiven.
So zeigt das Tympanon am W-Portal der Dorfkirche in Rochsberg Kr. Rochlitz einen von einem Ringband durchflochtenen Schlaufenstern (daneben Lamm Gottes, um 1180/1190: ebd. Taf. 77 Abb. 158); ein durchflochtener Schlaufenstern neben einem sternförmigen Geflecht aus drei endlosen Bändern und einem Knoten am Vorhallenportal der ehem. Zisterzienserklosterkirche Herrenalb Kr. Calw, um 1200 [55, S. 32 Abb. 29]. Ein rosettenartiger Knoten schmückt das Tympanon aus Altenzella in Nossen (s. oben).
15. Wandzier
In Kirchen ist skulpiertes F. bislang nur in England und in der Normandie nachgewiesen.
Mattengeflecht aus zwei paarigen Bändern gibt es am n. Abgang zur Krypta in der Kath. von Canterbury (um 1150; [63 a] T. 8 Nr. 10f.), engmaschiges Mattengeflecht aus vierteiligen Bändern in den Zwickelflächen zwischen Langhausarkaden und Triforium der Kath. N.-D. in Bayeux (1142-1163: [63 b] T. 7 Nr. 36), ein Mattengeflecht im Kapitelhaus der Kath. von Bristol (1154/59 bis 1166; Robert Th. Stoll und Jean Roubier, Britannia roman., Wien und Mchn. 1966, Taf. 77).
16. Fenstertransennen
Fenstertransennen (s. Fensterverschluß: RDK VIII 227-231) aus Stein oder Stuck weisen seit frühchr. Zeit F. auf, wobei Schlingengeflecht offenbar bevorzugt wurde.
F. aus zwei Schlingengeflechten füllt ein in Rom ergrabenes Fenster des 5. Jh. (ehem. Magazzino arch. mun.: DACL Bd. 5,1 Sp. 1356 Abb. 4332). Zwei gegenständige Schlaufenbänder und eingeflochtene Ringbänder füllen die unteren Felder einer Transenne im Baptisterium von Albenga (8./9. Jh. [?]; Valeria Sciarretta, Il Battistero di A., Ravenna 1977 [Quaderni di antichità rom. crist. bizantine altomedievali, N.S. 8], Abb. 13), Knotengeflecht ein Rundfenster der Kirche S.M. in Vetralla, Latium (wohl 9. Jh.; [18] Bd. 8 S. 279 Nr. 400, Taf. 272 Abb. 455). Ein Arkadenbogen mit Zopfgeflecht ist oberer Abschluß einer Transenne aus Stuck in der Krypta der Abteikirche Castel S. Elia (7. Jh. [?]; in zweiter Verwendung: ebd. S. 132f. Nr. 144, Taf. 96 Abb. 163). Aus Ketten gebildetes F. gibt es in Aquileja und Venedig (9.-10. Jh.; Aquileja, Mus. Naz. Paleocrist.: ebd. Bd. 10 S. 186 Nr. 279, Taf. 70; Berlin, ehem. St. Mus.: [27] S. 17 Nr. 6275, vgl. [40] Taf. 25). Ein Zopfgeflecht mit einseitiger Schlaufenbildung und F. aus verhakten Achter-Schlingen und zwei eingeflochtenen Bändern ist aus der Kirche N.-D. in Fenioux (Charente-Maritime) bekannt (10./11. Jh.; Marguerite David-Roy, Les claustra ancêtres des vitraux, Archeologia 1974, H. 73, Abb. S. 52f.). Gittergeflecht mit eingeflochtenen Ringbändern verschließt ein Fenster in der Abteikirche von Pomposa, beg. 1063 [40, Taf. 29,1], Mattengeflecht eines der Fenster an der Porta S. Alipio von S. Marco in Venedig (12. Jh. [?]; Abb. 27).
17. Schmuckfelder
Am Außenbau versetzte Reliefs mit F. sind entweder für diese Verwendung hergestellte oder aber wiederverwendete ältere Stücke.
Das Kreuz im Giebel der ehem. Benediktinerabteikirche St-Maur-de-Glanfeuil bei Le Thoureil (Maine-et-Loire) zeigt im Mittelfeld einen Schlaufenstern mit herzförmigen Schlaufen und eingeflochtenem Ringband, in den Kreuzarmen des Längsbalkens vierbändriges Zopfgeflecht mit überflochtenen Kreuzungen, in denen des Querbalkens Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen und eingeflochtenen Wellenbändern (9./10. Jh.; Xavier Barrai i Altet [Fig.], La paysage mon. de la France autour l’an Mil, Paris 1987, Abb. 9). Zopfgeflecht ist in einem Kreuz an der Fassade von St-Germain in Vernais (Cher) den Armen und dem Ring um das zentrale Medaillon mit dem Lamm Gottes eingefügt (12. Jh.; F. Deshoulières a. a. O. [Sp. 874] Abb. S. 271).
Schlaufensterne mit eingeflochtenen Ringbändern gibt es am Rundbogenfries von St-Maurice in Vienne (Isère), 2. H. 12. Jh. (Ricki Diane Weinberger, St. Maurice and St. André-le-Bas at V., Gesta 23, 1984, S. 84 Abb. 21f.). In den Feldern zwischen den ein Gesims tragenden Konsolen an St-André-le-Bas in Vienne findet sich ein Schlaufenstern mit Ringband (2. H. 12. Jh.; ebd. Abb. 22), Knotengeflecht am Bogenfries der S-Apsis der ev. Pfarrk. von Brenz Kr. Heidenheim (wohl 1. H. 13. Jh.; [55] Abb. 308]).
VI. Ausstattung von Sakralbauten
Ausstattungsstücke aus Stein, Stuck und Holz in Kirchen und Klöstern können mit F. verziert sein.
Manche Beispiele sind nur fragmentarisch erhalten und häufig anders wiederverwendet worden, ohne daß ihre ursprüngliche Bestimmung bekannt wäre.
1. Altarciborien
Altarciborien mit F. gab es besonders im 8. und 9. Jh., vornehmlich in Italien. Manchmal kommt am selben Ciborium F. an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Formen vor.
F. ist hauptsächlich Dekor an der Stirn von Rundbögen oder begleitet diese.
Zopfgeflecht aus drei Bändern: Fragmente in der Krypta der Kath. in Metz, M. 8. Jh. (May Vieillard-Troïekouroff, Les chancels et le ciborium de la Cath. de M. de l’évêque Chrodegang [742-766], Mon. Piot 70, 1989, S. 55-69, Abb. 1f.), in der Abteikirche Castel S. Elia (Campagna), 2. V. 9. Jh. [18, Bd. 8 Taf. 121 Abb. 199], im Rätischen Mus. in Chur [46, Abb. 7], in Rom, Casa dei Cavalieri di Rodi (aus S. Basilio in Rom, 1. H. 9. Jh.; [18] Bd. 7,2 Taf. 25 Abb. 47), sowie in S. Giovanni in Laterano in Rom, M. 9. Jh. (ebd. Bd. 7,3 Taf. 19 Abb. 41).
Ein am Campanile von S. Andrea in Ronciglione (Viterbo) eingefügtes Fragment, 9. Jh., zeigt Zopfgeflecht aus vier Bändern (ebd. Bd. 8 Taf. 195 Abb. 316), ebenso eines aus dem Dom in Cività Castellana (Viterbo), M. 9. Jh. (ebd. Taf. 37 Abb. 67), sowie eines aus der karolingischen Pfalzkapelle Karnburg im Westgiebel der Kirche St. Peter am Bichl bei Klagenfurt [46, S. 204].
Der Mensa eines Altars in der Sakristei von Ss. Giovanni e Paolo in Ferentino (Frosinone) ist die Stirnplatte eines Ciborium, 1. V. 9. Jh., vorgeblendet; der Bogen trägt ein Wellenband, dem Doppelschlaufen eingeflochten sind [18, Bd. 11 Taf. 11 Abb. 14]. Ein Fragment aus S. Basilio in Rom, 1. H. 9. Jh., trägt ein Wellenband mit Einflechtungen (Rom, Casa dei Cavalieri di Rodi: ebd. Bd. 7,2 Taf. 24 Abb. 46]).
Beim Ciborium in S. Giorgio in Valpolicella, entstanden 712, sind einem Tau mit gleichgroßen Augen zentrierte Bänder eingeflochten [32, S. 42 Abb. 48].
Verflochtene Taue: Bogen, um 800, in Berlin, StMPK, Bode-Mus. (aus Rom; [27] S. 9 Nr. 6276); Fragmente aus dem 9. Jh. am Eingang zur Sakristei des Doms zu Kotor [19, S. 184 Abb. 111], und, in einem jüngeren Ciborium wiederverwendet, im Dom zu Raab (Györ; Jos. Strzygowski, Die altslav. K., Augsb. 1929 [Arbeiten des Kh. Inst. der Univ. Wien, Bd. 40], Abb. 124).
Bögen am Ciborium in S. Apollinare in Classe, Ravenna, A. 9. Jh., haben F. aus zwei überkreuzten Schlaufenbändern mit wechselständigen Brezeln, Zopfgeflecht aus sechs Bändern sowie ein Tau mit ungleichen Augen, das mit einem aus vier Bändern gebildeten Zopfgeflecht verflochten ist (Abb. 35; RDK I 473-474 Abb. 2).
Ein Fragment aus dem 2. V. 9. Jh., im 13. Jh. mit anderen Bruchstücken zu einer Kanzel zusammengesetzt, in S. M. Magg. in Tuscania (Viterbo; [31] S. 26-28 Abb. 47; [18] Bd. 8 Taf. 242 Abb. 403) hat zwei verflochtene Schlaufenbänder, ein weiteres aus dem 11. Jh. im Arch. Mus. in Zadar vier Schlaufenbänder (J. Strzygowski a. a. O. S. 144 Abb. 125).
Ein Bogen in der Sakristei von Ss. Giovanni e Paolo in Ferentino, 1. V. 9. Jh., ist mit F. geschmückt, das teils aus einem Tau mit eingeflochtenen Schlaufenbändern besteht, teils aus einer Kette verflochtener Schlaufenbänder [18, Bd. 11 Taf. 11 Abb. 11].
Bisweilen füllen Knoten, Zopf- oder Schlaufengeflecht die Stirnfläche. Alle im Folgenden genannten Beispiele sind Fragmente.
Knoten: Metz, Kath., M. 8. Jh. (M. Vieillard-Troïekouroff a. a. O. S. 57 Abb. 1f.); Ferentino, Ss. Giovanni e Paolo, 1. V. 9. Jh. [18, Bd. 11 Taf. 11 Abb. 14]; Tuscania, S. M. Magg., 2. V. 9. Jh. (s. oben).
Geflecht aus sechs endlosen Bändern: St. Peter am Bichl (s. oben).
Zopfgeflecht: dreibändrig am Campanile von S. Andrea in Ronciglione (s. Sp. 898), vierbändrig in Rom, Casa dei Cavalieri di Rodi (aus S. Basilio in Rom, 1. H. 9. Jh.; ebd. Bd. 7,2 Taf. 26 Abb. 48); zwei Zopfgeflechte aus drei Bändern, von denen jeweils zwei am oberen Ende ineinander übergeführt sind, während eines mit dem jeweils anderen Geflecht verbunden ist: S. Apollinare in Classe, Ravenna, 9. Jh. [19, S. 173 Abb. 106].
Schlaufenband mit gleichgerichteten Brezeln in Rom, Lateranmus., aus Porto bei Ostia (A. 9. Jh.; [31] S. 42 Abb. 71).
Einige Male bildet ein Fries mit F. den oberen Abschluß.
Ein Fragment aus S. Basilio in Rom zeigt ein Zopfgeflecht aus drei Bändern [18, Bd. 7.2 Taf. 25 Abb. 47], ein Fragment in S. Giorgio in Valpolicella eines aus vier Bändern (s. Sp. 899). Den Fries am Ciborium des Doms in Raab schmückt ein unregelmäßig verflochtenes Schlaufenband, in das verschiedene endlose Bänder eingeflochten sind (J. Strzygowski a. a. O. [Sp. 899] S. 143 Abb. 123).
Von einem Ciborium des 12. Jh. (so I. Garton [73] S. 157-158) stammt das Gebälk des im 16. Jh. errichteten Ciborium in der Kath. von Taranto; das F. auf der Unterseite besteht aus einer Kette von ungleich langen Tauen (ebd. Taf. 173f.).
Mattengeflecht gibt es an Kapitellen eines zw. 514 und 523 gestifteten Ciboriums in S. Clemente in Rom ([19] S. 29 Abb. 7; vgl. [29] S. 164).
2. Altarstipites
Am Altar der Michaelskapelle in St-Pierre in Bessuéjouls (Aveyron), E. 11./ A. 12. Jh., ist die mittlere Arkade mit einem Kettengeflecht aus gleichgroßen Ringbändern gefüllt [59, Bd. 2, Abb. 7].
Für den 1170 errichteten Altar von S. Giovenale in Orvieto wurde eine wohl im 9./10. Jh. entstandene Platte mit F. verwendet (Braun, Altar, Bd. 1 Taf. 6).
3. Ambonen und Kanzeln
Bei frühma. Ambonen sind meistens Brüstungsplatten mit F. verziert.
Felderteilung mit Hilfe von Zopfgeflecht zeigt eine Platte wohl des 8. Jh. im Baptisterium von Concordia Sagittaria (Venetien; Giov. Brusin und Paolo Lino Zovatto, Mon. rom. e crist. di Iulia Concordia, Pordenone 1960, S. 135 Abb. 49f.).
Zopfgeflecht aus vier Bändern auf drei Seiten rahmt das Feld mit dem Kreuz auf der wohl im 8. Jh. entstandenen Platte aus Romainmôtier (RDK I 632 Abb. 3; danach ergänzt die Platte aus dem 7. Jh. in St-Maurice d’Agaune: [43] Taf. 45 Abb. 1).
Die ursprünglich wohl zur Treppe eines Ambo gehörenden Platten aus S. Salvatore im Mus. Crist. in Brescia, 8./9. Jh., haben unten Streifen aus verflochtenen Schlaufenbändern [18, Bd. 3 Taf. 9 Abb. 28f.].
Bei einem wohl aus dem 9. Jh. stammenden Fragment in der Kathedrale von Taranto zeigen vier von sechs Feldern Mattengeflecht je verschiedener Ausbildung [73, Abb. 172].
Das F. auf einer Platte im Mus. d’Arte Antica in Mailand, 8./9. Jh., besteht aus Gittergeflecht aus Schlaufenbändern mit verflochtenen Brezeln [32, S. 35-36 Abb. 38].
Durch Aussparungen im Gittergeflecht kommt auf der Platte aus S. Salvatore von ca. 818/827 in Turin [18, Bd. 6 Taf. 122 Abb. 148] eine gerahmte Kreuzform zustande.
Vom Ambo (?) der ehem. Klosterkirche St. Aurelius in Hirsau, nach 830, stammen drei Platten: die von der Brüstung zeigt u. a. ein Tau mit Ringbändern; die von der Treppenwange zwei verflochtene Taue (das eine mit ungleich großen Augen); die vom Treppenansatz Zopfgeflecht aus drei Bändern und einen Knoten (Abb. 36; Kat. Die ma. Skulpturen I, Stg. 1989 [Württ. L.mus. Stuttgart], S. 14-16 Nr. 2f., mit Abb.).
An Kanzeln des hohen MA kommt F. an verschiedenen Stellen vor.
Die Seitenplatte der Kanzel von S. M. del Lago in Muscofo (Teramo), 1158-1159, hat F. aus verflochtenen, gegenständigen Wellen- und Schlaufenbändern; einen Teil des Sockels schmücken verflochtene Schlaufenbänder [24, Abb. 188]; gleiches F. auch in Magliano de’ Marsi (Prov. Aquila), am Sockel der Kanzel von S. M. in Valle Porclaneta (Abb. 40).
Am Unterbau der Kanzel im Dom von Sessa Aurunca (Kampanien), M. 13. Jh., ist die Arkadenrahmung mit Zopfgeflecht belegt, dessen vier gebrochen verlaufende Bänder achtstrahlige Sternformen entstehen lassen ([24] Abb. 240; gleiches Ornament auch am Unterbau der 1272 begonnenen Kanzel in der Kath. von Ravello, Prov. Salerno: Braun, Altar, Bd. 2 Taf. 185).
In der Kehle des Handlaufs auf der Treppenwange der 1229 gefertigten Kanzel im Dom von Bitonto sitzen in regelmäßigen Abständen gleichförmige Knoten und ein Knauf aus drei gelängten, von einem Bänderpaar durchflochtenen Ringbändern [24, Abb. 219].
Bei der Errichtung der Kanzel in S. M. Magg. in Tuscania im 13. Jh. wurden ältere, zum Teil mit F. verzierte Platten und Pfeiler des 9. Jh. benutzt ([31] S. 26-27 Abb. 46-47; [18] Bd. 8 Taf. 243-250).
4. Chorschranken
Zahlreiche ma. Platten und Pfeiler gelten als Teile von Chorschranken, doch ist die ursprüngliche Verwendung in den seltensten Fällen nachzuweisen.
Überkreuzte Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln zeigen Schrankenpfeiler aus Reichenau-Mittelzell und in Augsburg (beide 9. Jh.; [46] S. 224 Abb. 10f.).
5. Taufsteine
Durch die Form des Taufsteins ist oftmals Plazierung und Art des F. nahegelegt: Bei Steinen von rundem Querschnitt sind es vorwiegend Streifen mit Zopfgeflecht, bei eckigem ist F. in gleicher Weise auf Platten verwendet. Die meisten bisher bekannten Beispiele kommen aus England und Skandinavien und wurden im 12. und 13. Jh. hergestellt.
Bei vielen runden Taufsteinen liegt gewöhnlich ein Streifen mit F. unmittelbar am oberen Rand oder wenig darunter.
Jene Plazierung zeigen Taufsteine in St. Basil in Toller Fratrum (Dorset; Kdm. England, Dorset, Bd. 1 Taf. 15)
und aus Nottebäck, Småland, beide 12. Jh. (Stockholm, Statens Hist. Mus.; [21] S. 51 Abb. 68), diese der im 12. Jh. entstandene Taufstein in Beder (Århus; [33] Abb. 430; Danmarks Kirker Bd. 16,5 S. 2293 und 2296 Abb. 15), ferner der Taufstein in der ev. Kirche zu Westerhever Kr. Eiderstedt, 13. Jh. (Ernst Sauermann, Die ma. Taufsteine der Prov. Schleswig-Holstein, Lübeck 1904, S. 18 Abb. 9; Kdm. Land Schleswig-Holstein 1 S. 252)- alle mit dreibändrigem Zopfgeflecht.
Selten kommt an entsprechender Stelle anderes F. vor, so am Taufstein in St. Mary in Stottesdon (Shropshire), um 1160, ein Tau mit eingeflochtenen Ringbändern (George Zarnecki, Later Engl. Roman. Sculpture 1140-1210, Ld. 1953, Abb. 34); der im Querschnitt unten runde und oben vierpaßförmige Taufstein in Altenstadt Kr. Weilheim-Schongau, 2. V. 13. Jh., zeigt an einem Abschnitt des Passes Mattengeflecht, an einem anderen ein Schlaufenband mit wechselständigen Brezeln (Abb. 42); den Taufstein in der ehem. Kollegiatskirche S. Juliana in Santillana (Santander), 2. H. 12. Jh., ziert ein Schlaufenband mit in sich verhakten wechselständigen Schlaufen (Enrique Lafuente Ferrari, El libro de S., Santander 1981, Abb. S. 150).
Mehrfach teilt Zopfgeflecht die Wandung in zwei Zonen.
Beispiele: St. Mary in Kirkburn (Yorkshire; [20] Abb. S. 161). Bisweilen erreicht das F. annähernd die Breite der beiden Zonen, so an Taufsteinen in der Pfarrk. zu Neuenkirchen Kr. Oldenburg, 13. Jh. (Jos. Braun S.J., Zs. für chr. K. 11, 1898, Sp. 74-86, mit Abb.). - Beim Taufstein in Orum (Tisted) füllt das F. die untere Zone der Beckenwandung ([33] Abb. 431; Danmarks Kirker Bd. 12, 1 S. 591). Diese ist beim Taufstein aus Frustuna (Södermanland), 12. Jh., zur Gänze mit einer von einem Doppelband durchflochtenen Kette aus zweifachen Ringbändern geschmückt (Stockholm, Statens Hist. Mus.; [21] S. 22, mit Abb.). – Die Bild- und Schriftfelder an der Wandung des Beckens aus Bursereyd (Småland), nach M. 13. Jh., werden unten von einem durchlaufenden dreibändrigen Zopfgeflecht begrenzt (Stockholm, Statens Hist. Mus; ebd. S. 52f., mit Abb.). - Am Taufbecken in Llangristiolus (Anglesey) sieht man Zopfgeflecht in Blendfeldern der Wandung (Edm. Tyrrell-Green, Baptismal Fonts, Ld. 1928 [The historic mon. of England], S. 53 Abb. 24).
Gelegentlich kommen Felder mit zentriertem F. vor, so in St. John Bapt. in Stone (Buckinghamshire; 12. Jh.) und in St. Mary Magdalene in Stoke Canon (Devon; 12. Jh.: [20] Abb. S. 180 und 188).
Der abgeschrägte untere Teil des Beckens in Väskinde (Gotland; 13. Jh.) ist mit Zopfgeflecht überzogen (Folke Nordström, Medieval baptismal fonts, Umea 1984 [Acta Univ. Umensis, Umea Stud. in the Humanities, 6] Abb. 66).
Auch am Fuß kommt F. vor, auf dem diesem aufliegenden Wulst oder auf einem seiner Profilstücke.
Beispiele: St. Nicholas in Dunkeswell, Devon, 11. Jh. [20, Abb. S. 48]; Stadil, A. 13. Jh. [33, S. 173 Abb. 190]; Norrlanda, Gotland, 13. Jh. (Fredrik Fahraeus, Dopfuntarna, deras tillbehör och placering pa Gotland under medeltiden, Stockholm 1974, S. 37 Abb. 38); Strellev, A. 13. Jh. [33, S. 176 Abb. 194]; mit anderem Ornament (Kette aus doppelten Ringbändern mit Einflechtung) Tjustrup (Sorø), 13. Jh. (ebd. S. 79 Abb. 42; Danmarks Kirker Bd. 5,2 S. 968 und 970 Abb. 11).
Ungewöhnlich war es anscheinend, mehrere Teile eines Taufsteins mit F. zu schmücken.
Dabei bediente man sich unterschiedlicher Ornamentformen, so am Taufstein in St. Cassian zu Chaddesley Corbett (Worcestershire), um M. 12. Jh.: am oberen Rand mit einem fünfbändrigen Zopf, am Wulst mit einem vierbändrigen, am Fuß mit zwei überkreuzten Schlaufenbändern mit wechselständigen Brezeln ([20] Abb. S. 55; weitere engl. Beisp. in St. Mary Magdalene zu Eardisley und in St. Michael zu Castle Frome, beide in Herefordshire, um M. 12. Jh.: ebd. S. 53 und Abb. S. 19; Ausst.kat. „Engl. Roman. Art 1066-1200“ a. a. O. [Sp. 889], S. 178 Nr. 139, Abb. S. 65). Das Taufbecken der Kirche in Werenzhain Kr. Luckau, 15. Jh., ist gänzlich mit einem Mattengeflecht aus drei parallelen Bändern belegt (Kdm. Brandenburg 5,1 S. 569 Abb. 506).
Bei eckigen Taufsteinen überwiegt Felderfüllung.
Ein Feld mit einem von einem Ringband durchflochtenen Schlaufenstern sieht man am Becken des Taufsteins in St. Mary zu Preston (Suffolk; hier auch am oberen Rand ein vierbändriges Zopfgeflecht) und in All Saints zu Toftrees (Norfolk); an letzterem auch ein durchflochtener Schlaufenstern [20, Abb. 198 und S. 193-195]. - Ein venezianischer, oktogonaler Taufstein, 9./10. Jh., heute im Hof von Wilton House, trägt an einer Seite ebenfalls überkreuzte Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln (John Bold, Wilton House and Engl. Palladianism, Ld. 1988, S. 93 Abb. 131). - Kettengeflecht aus Ringen gibt es auf einem der Felder des Taufsteins aus Gällstad (Västergötland), M. 12. Jh. (Stockholm, Statens Hist. Mus.; am Fuß zwei verflochtene Taue: [21] S. 47 Abb. 63), und in All Saints zu Sculthorpe (Norfolk; hier zwei Bänder eingeflochten; [20] Abb. S. 197).
Auf einem Teil des konischen Feldes von dem als Fragment erhaltenen Taufbecken aus Norum (Bohuslän), E. 11./ A. 12. Jh., ist ein Mattengeflecht zu sehen (Stockholm, Statens Hist. Mus.; [21] S. 9 Abb. 4). Das dichte Mattengeflecht aus endlichen Bändern am Taufstein aus Hüddingen, wohl A. 13. Jh. (Korbach, Stadt. Heimatmus.), gemahnt an geflochtene Arbeit (Abb. 41). - An beiden Seiten begrenzen Streifen mit F. die Felder des Taufbeckens in All Saints zu Mears Ashby (Northamptonshire; vierbändriges Zopfgeflecht, Ketten aus dreiteiligen Gliedern; Henry P. Maquire, A twelfth c. workshop in Northampton, Gesta 9, 1970, S. 16 Abb. 11). - Am Taufbecken von St. Peter und Paul in Shernborne (Norfolk), um 1170, umfaßt ein dreibändriger Zopf bogig eines der Tierhäupter am unteren Teil der Wandung [20, Abb. Frontispiz].
6. Brunneneinfassungen und Weihwasserbecken
Zylinderförmige Brunneneinfassungen aus karolingischer Zeit tragen Zopfgeflecht als umlaufende Streifen: mittig angebracht und aus drei Bändern im Kreuzgang von S. Giovanni in Laterano in Rom [18, Bd. 7,3 Taf. 32], am oberen Rand aus vier Bändern geflochten bei derjenigen in Berlin, ehem. Kaiser-Friedr.-Mus., aus Venedig. Letztere zeigt außerdem ein Tau mit ungleichen Augen, in das Schlaufenbänder paarig eingeflochten sind (Abb. 37). Gleichzeitig entstanden ist die ebendort aufbewahrte eckige Brunneneinfassung gleicher Provenienz; zwei Seiten zeigen zwei überkreuzte Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln (vgl. [27] S. 18 Nr. 2924). - Eine eckige Brunneneinfassung, 9. Jh., Venedig, Mus. Correr, ist oben und zu beiden Seiten von Streifen mit Zopfgeflecht begrenzt (Marcel Durliat, Des barbares à l’an mil, Paris 1985 [L’art et les grandes civilisations, 15], Abb. 261).
Als Beispiel für die Anbringung von F. an Weihwasserbecken sei das ins 10. Jh. datierte von S. Giorgio in Mandello genannt: einem Tau mit ungleich großen Augen eingeflochtene Schlaufensterne [69, S. 124 Abb. 166].
7. Grabmäler
Für den Schmuck von Grabmälern wurde Zopfgeflecht bevorzugt.
Die Platte vom Grabmal der hl. Chrodoara, 7. Jh., in der Stiftskirche von Amay (Prov. Lüttich) zeigt an einer Längsseite sechsbändriges Zopfgeflecht mit Intervallen, zu Seiten des Kopfes je einen Knoten; das untere Drittel der Platte überzieht ein mit sich selbst verflochtenes, teils in Schlingen, teils in Schlaufen gelegtes Wellenband (Heli Roosens, Überlegungen zum Sarkophag von Amay, Arch. Korr.bl. 8, 1978, S. 237-241 mit Abb.). - Zwei der sieben Felder auf der Vorderseite eines unter S. M. Formosa in Venedig gefundenen Sarkophags, 8. Jh., füllt F. aus zwei verflochtenen Tauen sowie solches aus zwei überkreuzten Schlaufenbändern mit wechselständigen Brezeln; im mittleren Feld dient ein zu einem Ring verbundenes Zopfgeflecht aus drei Bändern als Schmuck der zentralen Scheibe mit Kreuzarmen (Berlin, ehem. Kaiser-Friedr.-Mus.; [27] S. 5-7 Nr. 5). - Die fragmentierte Platte im Mus. Crist. in Brescia (Nr. 60f.), 9. Jh., hat an den Schmalseiten Zopfgeflecht [18, Bd. 3 Taf. 21 Abb. 6].
- Zopfgeflecht mit Intervallen rahmt die Inschrift der Grabplatte des 873 gestorbenen Bischofs Bernuinus von Verviers (Paul Deschamps, Étude sur la paléographie des inscriptions lapidaires de la fin de l’époque mérov. aux dernières années du XIIe s., Bull. mon. 88, 1929, S. 17f., Taf. 3, Abb. 4). - An sog. „Hogback“-Grabmälern aus dem 10./11. Jh. ist unterschiedliches F. zu sehen: diejenigen in St. Thomas zu Brompton in Allertonshire (Yorkshire) zeigen Zopfgeflecht, Knoten sowie ein von Ringbändern durchflochtenes Tau (The Buildings of England 29, Abb. 8). - Eine Grabplatte im Magdeburger Dom, 11. Jh. (?) ist mit einem umlaufendem Zopfgeflecht geschmückt (Abb. 38). - Zopfgeflecht aus vier Bändern dient als oberer Abschluß des Sarkophags des Isacco Siro im Mus. Civ. von Spoleto, 12. Jh. [24, Abb. 116]. - Der satteldachförmige Deckel eines Sarkophags in Las Huelgas zu Burgos, E. 11./ A. 12. Jh., enthält zwei Zopfgeflechte, eines am First, das andere als unterer Abschluß der einen Schrägseite [80, Abb. S. 22-23]. - Eine Platte aus der 1. H. 8. Jh. im Mus. Civ. in Pavia ist an den Längsseiten gerahmt von zwei verflochtenen Tauen (Abb. 34). - Ein Grabmal in St. Mary zu Gosforth (Cumberland) zeigt neben anderen Ornamenten einen von einem Ringband durchflochtenen Schlaufenstern (Proceedings of the Soc. of Antiquaries of London, 2. Ser. 16, Nr. 3, 1896-1897, Abb. zu S. 297f.). - Als Sarkophagdeckel gilt eine um 1140 entstandene reliefierte Platte in St. Peter zu Northampton; sie zeigt u. a. einen von zwei Ringbändern durchflochtenen Schlaufenstern (Ausst.kat. „Engl. Roman. Art 1066-1200“ a. a. O. [Sp. 889] Abb. S. 62). - Bei einer Reihe spanischer Grabmäler des späten MA sind Sarkophagwände mit Mattengeflecht belegt, dessen Bänder Felder für Heraldisches oder Ornament freilassen (Beisp. s. [80] Abb. S. 25; [68] Abb. S. 28, 168 und 210).
8. Throne und Gestühle
F. schmückt die Rücklehne der bischöflichen Cathedra in S. Michele in Monte S. Angelo (wohl M. 12. Jh.; [45] Abb. S. 39). Die Cathedra im Dom zu Grado ist aus ursprünglich anders verwendeten Platten mit F. aus der 2. H. 9. Jh. zusammengesetzt [32, S. 33, Abb. 35].
Der möglicherweise aus dem Dom von Marienwerder stammende, hölzerne Zelebrantensitz aus Groß Krebs (Rakowiec), 2. H. 14. Jh., wies an der Seitenwange ein Zopfgeflecht auf (1945 zerst.; Maria Beek-Goehlich, Die ma. Kirchengestühle in Westpreußen und Danzig, Stg. 1961 [Bau- und K.dkm. Osten, R. B Bd. 4], S. 23 Abb. 14; vgl. Dehio, West- und Ostpreußen [1993], S. 225).
Mattengeflecht füllt eine der Seitenwangen des Laiengestühls der Filialkirche Bergham bei Otterfing Kr. Miesbach, um 1523 (Abb. 44; Peter Germann-Bauer, Der spätgot. Flachschnitt, Diss. München 1981, S. 134f.) und die Wangen des Gestühls von Joh. Mich. Keller in Mainz, St. Ignaz, um 1770/1780 (frdl. Hinw. Friedr. Kobler, Mchn.).
9. Türflügel
F. kommt als Schmuck gelegentlich an hölzernen Türflügeln des Hoch-MA vor.
Beispiele: St. M. im Kapitol in Köln, gg. M. 11. Jh. (Zopfgeflecht, Schlaufenbänder mit Brezeln, mit Ringbändern durchflochtene Achter-Schlaufen; Abb. 39; Rich. Hamann, Die Holztür der Pfarrk. zu St. M. im K., Marburg a. d. L. 1926, Taf. 4 und 8f.; Zopfgeflecht auch an Knäufen: ebd. Taf. 31). Zopfgeflecht mit Intervallen rahmt die Bildfelder der 1214 von Andreas Buvina geschaffenen Domtür in Split (Spalato; [56] Abb. 196).
Die sog. Passionstür der Kath. von Le Puy, um M. 12. Jh., zeigt gegenständige Schlaufenbänder mit Brezeln (Walter Cahn, The Roman. Wooden Doors of Auvergne, New York 1974, Abb. 9 und 23-26), ebensolche die ungefähr zeitgleich entstandene Tür der ehem. Benediktinerinnenkirche St-Pierre in La Voûte-Chilhac (ebd. Abb. 77 und 79). Verflochtene Schlaufenbänder gibt es an der Tür der ehem. Benediktinerinnenkirche in Blesle (ebd. Abb. 68). Mit Knoten oder mit einem Schlaufenstern, dem ein Ringband eingeflochten ist, sind einige der Felder der Tür dort und an der ehem. Abteikirche St-Égide in Chamalières-sur-Loire gefüllt (ebd. Abb. 68 sowie 35f. und 39).
An spätbarocken Türflügeln gibt es des öfteren Mattengeflecht, wohl Derivat des Bandelwerkstils (z. B. Eching Kr. Freising, Alte Pfarrk., um 1730; frdl. Hinw. F. Kobler, Mchn.).
10. Lesepulte
Das aus der Allerheiligenkirche in Erfurt stammende Pult, 4. V. 14. Jh., zeigt auf der Platte zwei F. (Schlaufenstern mit Ringband und verhakte Dreieckbänder mit eingeflochtenen Ringbändern: Abb. 43), das 1458 dat. von Jörg Syrlin d. Ä. im Ulmer Museum um den Schaft des Ständers Mattengeflecht (Kat. Mus. Ulm, 1. Bildhauerei und Mal. vom 13. Jh. bis 1600, bearb. Gerald Jasbar und Erwin Treu, Ulm 1981, S. 81 Nr. 50, mit Abb.).
VII. Buchmalerei
A. 8.-10. Jh.
1. Allgemeines
F. ist eines der häufigsten Ornamente in der abendländischen Buchmalerei des frühen Mittelalters und kommt in vielen unterschiedlichen Ausprägungen vor. Es kann streifenförmig oder flächendeckend, zu regelmäßigen oder unregelmäßigen Mustern zusammengefügt sein. Zahlreiche Kombinationen von unterschiedlichen Arten der Verflechtung sind belegt.
F. wurde verwendet als Schmuck von Initialen, sei es als Ersatz- oder Füllornament von Binnenfeldern oder Binnengründen, sei es bei den rahmenden Bändern des Initialkörpers. F. kommt vor in Rahmen, Bordüren und als Zeilenfüllung, ebenso auf den sog. Teppichseiten und bei frei auf der Seite plazierten Schmuckformen und Symbolen (Kreuze, Kreise u. ä.). Ferner verwendete man F. bei der Wiedergabe von Architekturteilen.
2. Konstruktion und Kolorierung
Die Buchmaler benutzten zur Konstruktion eines F. ein Punktesystem, vielleicht mit Linien kombiniert (Erich Joseph Thiel, Stud. und Thesen zur Initial-Ornamentik des früheren MA, Archiv für Gesch. des Buchwesens 5, 1964, Sp. 1249 bis 1330; ders., Neue Stud. zur ornamentalen Buchmal. des frühen MA, ebendort 11, 1970, Sp. 1057-1128; Quellenbelege und weitere Lit. bei Uta Roth, Stud. zur Ornamentik frühchr. Hss. des insularen Bereichs, Ber. der RGK 60, 1979, S. 5-225, bes. S. 164ff.). Hinweise, wie man F. anfertigte, geben vereinzelt Handschriften, in denen es teilweise unvollendet blieb (St. Gallen, Stiftsbibl., cod. 124, S. 7, St-Amand, fr. 9. Jh.; Abb. 54).
Meist nahm man bei der Kolorierung von F. keine Rücksicht auf die Grundform, sondern folgte anderen Prinzipien (Symmetrie, Wechselspiel der Farben) oder versah das F. willkürlich mit Farben.
3. Lokalisierung und Datierung
Das Vorkommen von F. läßt, anders als Pflanzen- und Tierornamentik, nur bedingt Rückschlüsse auf Lokalisierung und Datierung einer Handschrift zu. Die Position des Ornaments in oder an der Initiale, die unterschiedliche Breite der Bänder und die Genauigkeit der Ausführung von F. kann bisweilen Hinweis auf Herkunft und Entstehungszeit sein. Gelegentlich lassen sich sogar regionale Besonderheiten beobachten, vgl. Andreas Weiner, Die Initialornamentik der dt.-insularen Schulen im Bereich von Fulda, Würzburg und Mainz, Würzburg 1992 (Quellen und Forschgn. zur Gesch. des Bistums und Hochstifts Würzburg, Bd. 43); Katharina und Volker Bierbrauer, Schuttern in der Karolingerzeit, in: Georg Jenal (Hg.), Herrschaft, Kirche, Kultur... Fs. für Friedrich Prinz zu seinem 65. Geburtstag, Stg. 1993, S. 450-491.
4. Vorkommen
a. Vorraussetzungen
In den erhaltenen Werken spätantiker Buchmalerei kommt - abgesehen von wenigen Ausnahmen (s. u.) - kein F. vor, jedoch häufiger eine der Grundformen, das Tau.
Gewöhnlich begegnet es als Füllornament in Initialen: Rom, Bibl. Naz., ms. Sessor. 13, Ital., 1. H. 6. Jh. (Carl Nordenfalk, Die spätantiken Zierbuchstaben, Stockholm 1970 [Die Bücherornamentik der Spätantike, 2], Taf.bd. Taf. V); St. Petersburg, M. E. Saltykow Schtschedrin-St. bibl., cod. lat. Q. v. I 6-10, Ital., 2. H. 6. Jh. (ebd. Taf. 75f.); Troyes, Bibl. mun., ms. 504, Rom, um 600 (ebd. Taf. VII); Oxford, Bodl. Libr., Ms. 100, Ital., 6.-7. Jh. (ebd. Taf. 72 b). - Als Ersatz für Architekturteile: Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 847, Ravenna (?), 6. Jh. (ders., Die spätantiken Kanontafeln, Göteborg 1938 [Die Bücherornamentik der Spätantike, 1], Taf.bd., Taf. 41).
In der griech. Dioskurides-Hs. der Österr. Nat.bibl. Wien, cod. med. gr. 1, fol. 6v, dat. vor 512/513, gibt es F. als Rahmung.
Es besteht aus zwei aus einem Tau gebildeten, verhakten Quadratbändern, durch deren Eckschlaufen ein zu einem Ringband gefügtes Tau geführt ist (Kurt Weitzmann, Spätantike und frühchr. Buchmal., Mchn. 1977, Taf. 15).
Verschiedene Formen von F. zeigt ein Einzelblatt, das einer merowingischen Handschrift in Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 12 190, als fol. A vorgebunden ist, auf der Verso-Seite (Abb. 45).
Möglicherweise stammt es aus einem italienischen Musterbuch des 6. Jh. und diente als Vorlage für die Verzierung von Buchdeckeln (so ders., Corbie and Cassiodorus, A pattern page bearing on the early hist. of bookbinding, Pantheon 32, 1974, S. 225-231; vgl. ferner K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarol. Hss. aus Bayern, Mchn. 1979 [Bayer. Akad. der Wiss., Phil.-Hist. Kl., Abhn. N. F., H. 84], S. 73; U. Roth a. a. O. [Sp. 810f.] S. 117ff). Jedes der fünf durch Streifen begrenzten Felder des Blattes ist mit einer anderen Variante von F. ausgefüllt: Schlingengeflecht mit eingeflochtenen Achtern (oben); Schlaufenbänder mit gleichgerichteten Schlaufen in zwei Reihen (unten); Zopf aus teils im Winkel, teils in Wellen geführten Bändern mit eingeflochtenen Rechtecken (links); Zopf aus Schlaufenbändern mit wechselständigen Brezeln, an den mittleren Überkreuzungsstellen ein Tau eingeflochten (rechts).
b. Insulare Buchmalerei
In der insularen Buchmalerei des 7. und 8. Jh. gehört F. zu den bevorzugten Ornamenten. Die Bänder des F. können breit oder schmal sein, teilweise ineinander übergehend. Häufig gibt es paarig geführte Bänder, teilweise sind die Bänder mit Punkten besetzt.
Beispiele: Durham, Cathedral Libr., Ms. A. II. 10 (Fragment), Northumbrien, M. 7. Jh.: Auf fol. 3v sind drei Initialen D übereinander gestellt, das erste D mit F. aus Schlaufenband (Stamm), Schlaufenbändern und kurzen Tauen (Bogen); das zweite mit zwei verflochtenen Tauen mit regelmäßig wechselnden Intervallen; das dritte mit Zopfgeflecht. Die Bogenzwickel sind vollständig mit F. (Knoten oder Mattengeflechte) ausgefüllt [85, Bd. 1 S. 29f. Nr. 5, Abb. 10].
Dublin, Trinity College, Ms. A. 4. 5 (57), sog. „Book of Durrow“, 2. H. 7. Jh. (zur Hs. ebd. S. 30-32 Nr. 6). Initialseite fol. 86: Initial-Ligatur IN mit Doppelstamm aus I und linkem Teil des N, links: Kette aus unterschiedlich langen Tauen, die z. T. zurückgehakt sind und Einflechtungen aus dreigliedrigen Tauen zeigen; rechts: Tau in voller Länge, teilweise mit Rückhakungen, am oberen und unteren Ende Einflechtung kürzerer Taue. Bei beiden Initialstämmen abschnittweise parallel nebeneinander Wechsel von breiten und schmalen Bändern. - Kürzerer Initialstamm rechts (rechter Teil des N): Kette aus kurzen Tauen (Faks.: Evangeliorum quattuor Codex Durmachensis ..., hg. Artur Aston Luce u. a., Olten usw. 1960). Initialseite fol. 193: Initial-Ligatur IN mit Doppelstamm: Kette aus Tauen (oben und unten, breite Bänder) und ineinander gehängte Ringbänder, von Wellenbändern durchflochten (Mitte, schmale Bänder), abschnittsweise langgezogene Bänder. Kurzer Initialstamm rechts: kurzes Tau mit Rückhakung (oben und unten), im mittleren Abschnitt Kette aus Ringbändern und von Wellenbändern durchflochten (ebd.). - Teppichseite fol. 1v: mehrere in sich geschlossene Bänder, die das gesamte äußere Feld erfassen, Wellenbänder mit Rückhakungen, in den breiteren Feldern (oben und unten) z. T. mit spiraligen Rückhakungen, in den Seitenstreifen die Rückhakungen paarig angelegt. Der Spiegel enthält ein Doppelkreuz mit quadratischen Feldern, die übrige Fläche des Spiegels ist mit F. aus breiten Bändern belegt, wobei kreuzförmige, wiederum mit F. aus schmäleren Bändern belegte Felder ausgespart sind; letztere sind zwei verhakte Wellenbänder mit Rückhakungen (oben rechts und unten links) und ein in seinem Verlauf mehrfach gebrochenes Schlaufenband (oben links und unten rechts); das breitbändrige F. ist wohl ein Wellenband mit Rückhakungen in Brezelform. In den vier Ecken sind zusätzlich kurze Bänder eingeflochten (ebd.). – Teppichseite fol. 3v: Rahmen mit zwei Tauen, das eine in den Ecken des Rahmenfeldes mit Rückhakungen, eingeflochten kurze Schlaufenbänder mit paarweise zugewandten Schlaufen (ebd.). - Kanontafel fol. 8: Tau, dessen Enden links verhakt sind, eingeflochten zahlreiche Achterschlaufen (ebd.). - Kanontafel fol. 8v: zwei verflochtene Taue mit regelmäßig wechselnden, unterschiedlich großen Intervallen (ebd.). -Kanontafel fol. 9: Kette aus Ringbändern, eingeflochten zwei mal zwei Wellenbänder (ebd.). - Kanontafel fol. 9v: zwei verflochtene Taue mit unterschiedlichen Intervallen (ebd.). - Kanontafel fol. 10: Schlaufenband mit abgeknickten Bändern (ebd.). - Symbolseite fol. 21v: Rahmen mit Wellenbändern mit spiralig eingerollten Schlingen (ebd.). - Symbolseite fol. 84v: Rahmen mit vier verflochtenen Schlaufenbändern (ebd.). - Teppichseite fol. 85v: Rahmen, seitlich mit Zopfgeflecht, oben und unten mit einer Kette aus kurzen Zöpfen, in den vier Ecken je mit einem zusätzlichen Band; Spiegel mit Ausnahme des Medaillons in der Mitte: Kompartimente aus Schlaufenverknotungen mit paarweise zugewandten Schlaufen, durchkreuzt und umschlossen von Wellenbändern; als „Brücke“ zwischen den Medaillons sind die Bänder zopfartig verflochten, z. T. mit spitzwinkliger Abknickung. Medaillon: Band in Kreuzform gelegt mit beilförmigen Kreuzarmen aus Knoten (ebd.). - Symbolseite fol. 124v: Rahmen oben und unten mit Schlaufenbändern mit wechselständigen, brezelförmig geführten Schlaufen, seitlich mit Schlaufenverknotungen mit alternierend (innen und außen) gelegten Knoten und Rückhakungen (ebd.). – Teppichseite fol. 125v: Rahmen oben und unten mit Schlaufenbändern, deren Bänder in das Mittelfeld weitergeführt sind, dort als Gittergeflecht mit zentrierten Felderungen und rechtwinkligen Brechungen; seitlich rechts und links Schlaufenbänder mit konzentrisch angeordneten Schlaufen (Abb. 46). - Symbolseite fol. 191v: Rahmen mit Schlaufenbändern oben und unten, zu spiralähnlichen Gebilden verhakt, im Inneren der Spiralen abgewinkelte Bänder; seitlich links und rechts verflochtene Taue, das eine Band durchgehend, das andere mit zweifacher Rückhakung, dabei im mittleren Abschnitt mit gegenläufigen Schlaufen (ebd.). - Teppichseite fol. 192v: im Medaillon des Mittelfeldes F. aus zwei verflochtenen, zentrierten Schlaufenbändern, deren Schlaufen spiralig verdoppelt sind, am Rand des Medaillons gebrochene Bandführung (ebd.).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 9389, Northumbrien, sp. 7. oder fr. 8. Jh. Bildseite fol. 18v: Rahmen mit Schlaufenbändern, in den quadratischen, nach innen gerichteten Feldern kurze Abschnitte als Wellenbänder [85, Bd. 1 S. 42f. Nr. 11, Abb. 54].
London, Brit. Libr., Ms. Cotton Nero D. IV, sog. „Book of Lindisfarne“, Lindisfarne, E. 7. Jh. - A. 8. Jh. (ebd. S. 35-40 Nr. 9; Faks.: Evangeliorum quattuor Codex Lindisfarnensis ..., hg. Thomas D. Kendrick u. a., Olten und Lausanne 1960). Teppichseite fol. 2v: Spiegelfelder mit F. aus paarig geführten Wellenbändern mit Rückhakungen, z.T. spiralig eingedreht; die Bandführung ergibt Felder, die auch farbig hervorgehoben sind (Abb. 47; ähnlich fol. 94v: ebd.). - Kanontafel fol. 10: Kapitelle und Basen aus Mattengeflecht mit Schlaufenbändern, z. T. mit Tau-artigen Zwischenstücken, vgl. fol. 10v, 11, 12v, 13, 14v, 15, 16v, 17 (ebd.). - Kanontafel fol. 11v: Bogen und Säulenschäfte mit gleichem F. aus Schlaufenbändern mit wechselständigen Schlaufen (ebd.). - Kanontafel fol. 12: Bogen mit Schlaufenbändern mit paarig angelegten Schlaufen; Säulenschäfte mit Wellenbändern (ebd.). - Kanontafeln fol. 13v-14: im Bogen und in den Säulenschäften gleiches F. aus Schlaufenbändern mit langgezogenen Zwischenabschnitten, ebenso auf den Kanontafeln fol. 15v-16 (ebd.). - Initialseite fol. 27: Einige der Felder von Buchstaben und Rahmung mit F. aus paarig geführten Schlaufenbändern oder paarig geführten Wellenbändern (ebd.). - Initialseite fol. 29: Buchstaben P und I mit Wellenbändern, ausgenommen ein Teil des Bogens des P (Schlaufenbänder; ebd.). - Initialseite fol. 211: Rahmung unten und rechts mit F. aus einer Kette aus kurzen Tauen mit Rückhakungen (ebd.). - Teppichseite fol. 94v: Felder mit Gittergeflecht aus paarig geführten Schlaufenbändern, mit Ausnahme der schmäleren Streifen oben und unten, dort als Wellenband geführt (ebd.). - Teppichseite fol. 138v: Quadratischer Rahmen des Mittelfeldes und T-förmige Erweiterungen nach vier Seiten mit F. aus paarig geführten Schlaufenbändern, z. T. mit Brezeln (ebd.).
Maeseyck, Ste-Catherine, Schatzkammer, Evangeliarfragment, England, fr. 8. Jh. Bildseite fol. 1: Rahmen mit einem Tau oben, eingeflochten zwei sich überkreuzende Wellenbänder mit Rückhakungen und Schlaufen, im rechten äußeren Abschnitt weitere Schlaufenbänder; links zwei Taue, jedes wechselnd mit regulären Abschnitten und Abschnitten mit Schlaufen und Rückhakungen; beide Taue gegeneinander versetzt; oben und unten kurze Schlaufenbänder eingeflochten; rechts eine Kette aus Tauen, diese oben aus Schlaufenbändern, im mittleren Abschnitt mit Schlaufen und Rückhakungen, im unteren ebenso, hier auch ein zentriertes Band mit zwei Schlaufen eingeflochten; unten Taue, abschnittweise regulär oder mit Rückhakungen und Schlaufen, eingeflochten zentrierte Bänder mit Schlaufen und Rückhakungen oder in „Herzform“ [85, Bd. 1 S. 50f. Nr. 22, Abb. 87].
Trier, Domschatz, cod. 61, Echternach, 2. V. 8. Jh. (ebd. S. 52-54 Nr. 26). Bildseite fol. 1v: im Rahmen und in den kreuzförmigen Stegen Kette aus kurzen Tauen sowie Taue mit Rückhakungen und Schlaufenbändern. Im Ringband des Mittelfeldes dichtes Geflecht aus schmäleren Bändern (ebd. Abb. 114). - Bildseite fol. 5v: im Rahmen eine Kette aus kurzen Tauen, in der Mitte oben kleines Feld mit Mattengeflecht (ebd. Abb. 110). -Bildseite fol. 18v: Rahmen mit angehängten Feldern, darin Wellenbänder mit Rückhakungen und Schlaufenbänder [81, Taf. 268].
Stockholm, Kgl. Bibl., ms. A. 135, sog. „Codex Aureus von Canterbury“, Canterbury, M. 8. Jh. [85, Bd. 1 S. 56f. Nr. 30]. Kanontafel fol. 5: Architrav mit einer Kette aus Schlaufenbändern, Tauen oder teils Schlaufen, teils Wellenbandgliedern; Bogen mit Gittergeflecht aus Schlaufenbändern (ebd. Abb. 154). - Kanontafel fol. 6v: Bogen in einzelne Abschnitte unterteilt, darin rechts zwei in sich verflochtene Schlaufenbänder, links ein Mattengeflecht mit Rückhakungen an den beiden Schmalseiten. Die Säulenschäfte außen tragen Gittergeflecht, zahlreiche Rückhakungen sowie Schlaufen und Schlaufenpaare; die Säulenschäfte innen sind mit einem vierbändrigen Zopf besetzt, die einzelnen Bänder durch Schlingen, Schlaufen, Brezeln und längere Rückhakungen bereichert (ebd. Abb. 155).
St. Petersburg, M. E. Saltykow Schtschedrin-St.bibl., cod. lat. F. v. I. 8, Northumbrien (?), sp. 8. Jh. (ebd. S. 64 Nr. 39). Initialseite fol. 18: Rahmenfelder mit F.; oben mit einem Zopf aus Bändern unterschiedlicher Länge und mit Abschnitten der Bänder als Doppelschlaufen; seitlich rechts oben ein vierbändriger Zopf, dem zwei Schlaufenbänder mit gegenüberliegenden Schlaufen eingeflochten sind; seitlich rechts unten eine Kette aus kurzen Tauen, die z. T. an einem Ende in gegenläufige Schlaufenbänder übergeführt sind; dieses F. ist so angelegt, daß in der Mittelachse kreuzförmige Felder ausgespart sind; im unteren Feld des Rahmens ein Zopf mit Bändern, mit einer Ausnahme nicht in voller Länge des Feldes, abschnittweise als Wellenband in halber Breite, teils mit Rückhakungen, teils in Doppelschlaufen geführt; seitlich links: wie oben, nur mit gleichlangen Bändern. Die auf derselben Seite angebrachte Initiale I enthält als Füllornament eine Kette aus kurzen Tauen unterschiedlicher Länge (Abb. 48).
Dublin, Trinity College Libr., Ms. A. I. 6 (58), sog. „Book of Kells“. Iona(?), 8.-9. Jh. (ebd. S. 71-76 Nr. 52; Faks.: Book of Kells ..., hg. A. von Euw und Peter Fox, Luzern 1990). Kanontafel fol. 5: Bögen mit paarigen Wellenbändern; der mittlere Säulenschaft mit einem Tau mit eingeflochtenen kurzen asymmetrischen Tauen (ebd.). - Bildseite fol. 202v: Rahmenfelder der Längsseiten links und rechts („Säulenschäfte“): Schlaufenbänder mit paarigen Bändern (ebd.). - Bildseite fol. 291v: Kreuzförmige Rahmenfelder in den Mittelachsen: Mattengeflecht aus Schlaufenbändern (ebd.).
Cambridge, Univ. Libr., Ms. Ii. 6. 32, sog. „Book of Deer“, Schottland (?), 9. oder 10. Jh. [85, S. 87 Nr. 72]. Bildseiten fol. 16v und 29v: in den Rahmenfeldern Zopfgeflechte (ebd. Abb. 337 und 339), vgl. auch Rahmen der Initialseiten fol. 17 und fol. 30 (ebd. Abb. 338 und 340).
c. Merowingische und frühkarolingische Buchmalerei
In den frühen Hss. wurde vorwiegend das Tau verwendet (z. B. Rom, Bibl. Vat., cod. Reg. lat. 316, Chelles, vor 750: Ulla Ziegler, Das Sacramentarium Gelasianum Bibl. Vat. Reg. lat. 316 und die Schule von Ch., Archiv für Gesch. des Buchwesens 16, 1976, Sp. 1-142; Ausst.kat. „Bibl. Apostolica Vaticana ...“, Köln 1992, S. 64-67 Nr. 3). Seltener begegnet der Zopf, z. B. Paris, Bibl. nat., ms. lat. 12 190, fol. 1 (Initiale I), Corbie, 1. H. 8. Jh. ([81] Taf. 112 a; [83] Bd. 5 S. 33 Nr. 632 und Suppl., S. 55).
Erst seit M. 8. Jh. kommt das F. häufiger vor.
Beispiele: Oxford, Bodl. Libr., Ms. Laud. Misc. 126, Chelles, M. 8. Jh. (ebd. Bd. 2 S. 37 Nr. 252; vgl. U. Ziegler a. a. O. Sp. 34-66). Initiale und Zierschrift fol. 96v: Die Initiale I enthält als Füllornament ein Tau mit eingehängten Ringbändern. Die Buchstaben der Zierschrift teilweise mit F. (Schlaufenband mit Brezeln und Zopf).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 12 168, Laon, M. 8. Jh. Incipitseite fol. 1: Initiale N mit F. im linken Stamm (Tau, Abschnittbildung durch gegenständig angeordnete Doppelschlaufen und dreifache querliegende Verhakung der Bänder) und im rechten Stamm (Tau, abschnittweise beidseitig eingehängte Spitzovale). Kleinere Initiale N unterhalb mit F. im linken Stamm (Tau aus Schlaufenbändern): Abb. 49; [83] Bd. 5 S. 32 Nr. 630.
Autun, Bibl. mun., ms. 3, sog. „Gundohinus-Evangeliar“, Burgund, dat. 754. Initiale B fol. 100v: Zopf aus vier Bändern ([81] Taf. 78; zur Hs. vgl. Lawrence Nees, The Gundohinus Gospels, Cambr./Ma. 1978 [Medieval Acad. Books, 95]).
Paris, Bibl. nat., ms. lat 12 155, Corbie, 2. H. 8. Jh. Initiale N fol. 39: Tau mit langgezogenen Bändern, oben und unten mit Schlaufenverknotungen, in der Mitte verzogene Ringbänder (überkreuzt). - Initiale U fol. 57: vielbändriger Zopf. - Initiale P fol. 91: im Stamm Tau mit eingeflochtenen Ringbändern. - Initiale I fol. 220v: Tau mit x-förmig eingeflochtenen Spitzovalen ([81] Taf. 106f.; [83] Bd. 5 S. 30 Nr. 623).
St. Petersburg, M. E. Saltykov Schtschedrin-St.bibl., cod. lat. F.v.I. 6, Corbie, 3. V. 8. Jh. Titelseite mit Doppelarkade fol. Av: Bögen mit Kette aus Tau und Achtern mit eingeflochtenen Ringbändern, an den Enden Rückhakungen, in der Mitte jeweils verflochtene Taue mit ungleichen Augen. Säulenschaft rechts: Kette aus Schlaufenbändern, Ringbändern, Achter ([81] Taf. 117; [83] Bd. 11 S. 6 Nr. 1602).
Berlin, Dt. St.bibl. PK, cod. Hamilton 132, Corbie, E. 8. Jh. Initiale I fol. 1: im Stamm zwei verflochtene Taue, an Überkreuzungen eingeflochtene Ringbänder ([81] Taf. 111 a; [83] Bd. 8 S. 8 Nr. 1047).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 11 627, Corbie, E. 8. Jh. Titelseite mit Doppelarkade fol. 1v: Bögen mit Tauen (mit Schlaufenverknotungen, eingeflochten Paare sich überkreuzender verzogener Ringbänder; in der Mitte sind die Bänder zopfartig zusammengezogen); die Säulenschäfte ebenfalls mit F. (links: Taue mit eingehängten Achtern; rechts: Tau, abschnittweise mit Doppelschlaufen, dazwischen eingehängt paarweise Achter). - Initiale U fol. 3: Bogen mit F. (Tau mit eingehängten Ringbändern, in der Mitte Knoten in Herzform); Stamm rechts: Achter mit zwei eingeflochtenen Knoten. - Initiale N fol. 54: Kette aus Achtern und Doppelschlaufen, die Bänder teilweise aus der Fläche gezogen ([81] Taf. 111 a; [83] Bd. 5 S. 27 Nr. 642).
Oxford, Bodl. Libr., Ms. Douce 176, Chelles, um 800. Incipitseite fol. 1v: Initiale I mit zwei verflochtenen Tauen aus Schlaufenbändern. - Initialseite mit Zierschrift fol. 62: obere Initiale I mit F. (Schlaufenbänder mit spiralig eingerollten Schlaufen); untere Initiale I mit Zopfgeflecht mit nach außen gewandten Brezeln ([81] Taf. 142f.; [83] Bd. 2 S. 34 Nr. 238).
Köln, Erzbischöfl. Dom- und Diözesanbibl., cod. 67, fol. 2v, Chelles, um 800. Initiale und Zierschrift, Initiale I: Tau mit x-förmig eingehängten Spitzovalen; N: Wellenband; O: zwei verflochtene Taue; M, linker Stamm: Kette aus zwei kurzen Tauen mit Rückhakung, rechter Stamm: kurzes Tau, oben und unten ein Achter, unten zusätzlich ein verzogenes endloses Band; N: Tau mit Ringbändern, unten mit Rückhakung ([81] Taf. 141 b; [83] Bd. 8 S. 37 Nr. 1152).
In Handschriften aus frühkarolingischer Zeit kommt das F. häufig vor.
Nordostfrankreich:
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 13 396, um 800. Bildseite fol. 1v: Bogen mit unregelmäßig verflochtenen Bändern, z. T. mit Schlaufen oder Rückhakungen; beide Säulenschäfte mit F. (links: Tau mit beidseitigen Achtern, am Ende Rückhakungen, oben Schlaufenverknotung eingehängt; Ausst.kat. Aachen, Karl d. Gr., S. 246 Nr. 408, Abb. 52). - St. Gallen, Stiftsbibl., cod. 124, St-Amand, A. 9. Jh. Bildseite S. 7: im linken Säulenschaft des Rahmens unvollendetes F. (Zopf, durchflochten von zwei Wellenbändern; Abb. 54; vgl. E. J. Thiel a. a. O. [Sp. 910] Sp. 2043-2045).
Rhein-Maas-Gebiet:
Essen, Münsterschatz, Evangeliar, um 800. Zierseite fol. 24: ein zur Kreuzform mit Mittelmedaillon gelegtes Schlaufenband. Initiale I fol. 190: im Binnenfeld des Stamms ein Tau mit zweireihig eingeflochtenen Achtern; Initiale I fol. 274: im Binnenfeld des Stamms eine Kette (das oberste, asymmetrische Glied besteht aus zwei Tauen mit Schlaufen, Rückhakungen und eingeflochtenem Schlaufenband; es folgen „Doppelachter“, der untere Teil ähnelt dem oberen; [83] Bd. 8 S. 47 Nr. 1192; Ausst.kat. Aachen, Karl d. Gr., S. 267f. Nr. 438).
Churrätien:
St. Gallen, Stiftsbibl., cod. 348, sog. Remedius-Sakramentar, Chur (?), um 800. Initialseite S. 32 mit Initiale I: mehrfach unterteiltes Binnenfeld des Stamms mit F. (von oben nach unten: Schlaufenband mit mehrfach spiraliger Bandführung um eine zentrale Schlaufe; Wellenbänder mit liegenden Wellen; zwei sich überkreuzende Schlaufenbänder; Wellenbänder mit Rückhakungen; Abb. 53; [83] Bd. 7 S. 29 Nr. 936).
Alamannien:
London, Brit. Libr., Ms. Add. 47 673, Schuttern (?), um 800 oder A. 9. Jh. (K. und V. Bierbrauer a. a. O. [Sp. 912]). Kanontafel fol. 7v: Felder des Bogens mit F. (links oben Kette aus kurzen Tauen, die äußeren Enden mit Rückhakung; rechts oben: Tau mit Rückhakung und eingeflochtenem Ringband; unten: verflochtene Schlaufenbänder); Säulenschaft links außen mit vier Feldern F. (von oben nach unten: Tau mit doppelreihig eingeflochtenen Ovalen; zwei verflochtene Wellenbänder, auf halber Höhe Richtungswechsel; Wellenband mit Rückhakungen; verflochtene Schlaufenbänder); zweiter Säulenschaft von links mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: Tau mit eingeflochtenen Ringbändern; zwei in der Längsachse verhakte Taue; Kette aus verhakten Achtern und Doppelachtern mit ungleich großen Augen); Säulenschaft Mitte mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: Wellenband, oben und unten eingehängt je ein Spitzoval; zwei Wellenbänder, das eine mit Rückhakungen aus Schlaufen; Kette aus verzogenem Achter und Doppelachtern); zweiter Säulenschaft von rechts mit einem Feld mit F. (Schlaufenband mit Rückhakungen, unten verzogenes Tau); Säulenschaft rechts außen mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: Tau mit eingehängten Spitzovalen und Achtern; zwei parallel geführte Bänder mit Gabelung, das eine freie Ende des Bandes innerhalb des F.; Schlaufenband, unten eingehängt ein Spitzoval): ebd. Abb. 4.5, 4.8, 6.2-3 und 6.7. - Kanontafel fol. 8: vier Felder des Bogens, in der linken und der rechten Hälfte weitgehend gleich (unten Wellenband mit Rückhakungen, oben Tau mit Rückhakungen als Schlaufen); Säulenschaft links außen: Kette aus verzogenen, in x-Form verflochtenen Ringbändern, jedem Kettenglied eine gleiche Form eingeflochten, unten ein Knoten; Säulenschaft in der Mitte: die Bänder sind in zwei Abschnitten langgezogen, in der oberen und mittleren Partie als Wellenband, ganz oben ist ein Spitzoval eingehängt, in der unteren Partie ein Tau mit eingehängten Ringbändern; zweiter Säulenschaft von links: Wellenband mit Schlaufenpaaren; Säulenschaft rechts außen: Zopf aus Wellenbändern, die Bänder wechseln zwischen voller und halber Breite des Schaftes, bei letzteren Abschnitten meist eine Schlaufe dazwischen geschoben (Abb. 51). - Kanontafel fol. 8v: Säulenschaft links außen mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: zwei Wellenbänder, jeweils mit Endschlaufen, das eine Band in der Mitte mit Rückhakung, eingeflochten sind Spitzovale; verflochtene Wellenbänder; verflochtene Schlaufenbänder); zweiter Säulenschaft von links: Tau mit ungleichen Augen und eingehängten Ringbändern; Säulenschaft in der Mitte: Schlaufenbänder mit Brezeln; zweiter Säulenschaft von rechts: Kette aus kurzen verzogenen Tauen; Säulenschaft rechts außen mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: zwei Wellenbänder, das eine mit Rückhakungen in Brezelform; Zopf mit eingehängten Ringbändern; Tau mit ungleichen Augen, oben mit Rückhakung, unten mit eingeflochtenem Ringband; ebd. Abb. 4.6, 6.1, 6.4 und 7.1-2). - Kanontafel fol. 9: zwei Felder des Bogens mit F. (links unten: Tau, eines der Bänder mit Brezeln; rechts: Tau mit Ringbändern, an den Enden Rückhakungen); Säulenschaft links außen mit drei Feldern mit F. (von oben nach unten: Kette aus Doppelherzen, die Enden aus einfachen Herzen; zwei verflochtene Schlaufenbänder; verflochtene Wellenbänder mit Richtungswechsel, eingeflochten ein verzogener Achter); Säulenschaft rechts außen mit zwei Feldern mit F. (von oben nach unten: Tau mit Spitzovalen, unten Rückhakung; kurzes Tau mit Rückhakungen, eingeflochten Ringband). - Kanontafel fol. 9v: Säulenschaft links außen mit F. (Tau, x-förmig eingeflochten Spitzovale; ebd. Abb. 4.2-3 und 5.2). - Kanontafel fol. 10: Säulenschaft links außen mit Kette aus Doppelherzen; zweiter Säulenschaft von links mit zwei verflochtenen Schlaufenbändern; zweiter Säulenschaft von rechts: zwei verflochtene Wellenbänder; Säulenschaft rechts außen: Tau mit eingeflochtenen Schlaufensternen (ebd. Taf. 4, Abb. 5. 3-4 und 7. 5-6). - Kanontafel fol. 10v: Bogen mit einer Kette aus achterähnlichen, zentrierten Schlingenbändern; Säulenschaft links außen: Tau aus Schlaufenbändern, abschnittweise mit Brezeln, dazwischen eingehängt paarweise Spitzovale; zweiter Säulenschaft von links: Kette aus kurzen Tauen mit ungleichen Augen, eingeflochten Ringbänder; zweiter Säulenschaft von rechts: Kette aus kurzen Tauen und Achtern, eingeflochten Ringbänder; Säulenschaft rechts außen: Kette aus Bändern mit unregelmäßiger Führung, z.T. mit Schlaufen, eingeflochten Ringbänder. - Kanontafel fol. 11: Bogen mit einer Kette aus zwei Gliedern, jedes Glied besteht aus zwei Schlaufenbändern mit Rückhakungen, die Bänder z.T. winkelig geführt, bei jedem Kettenglied ein Abschnitt mit langgezogenen Bändern; Säulenschaft links außen: Zopf mit gebrochen geführten Bändern, paarweise eingeflochten Achter (ebd. Taf. 5, Abb. 4.1 und 5.1). – Kanontafel fol. 11v: Säulenschaft links außen mit Tau aus zwei Schlaufenbändern, die Schlaufen wechselständig; zweiter Säulenschaft von links: Tau mit Schlaufen, unten längere Rückhakung, oben Ringband eingeflochten; Säulenschaft rechts außen: zwei Wellenbänder mit Doppelschlaufen, oben eingeflochten ein Achter (ebd. Abb. 7.3). - Kanontafel fol. 12: Bogen mit Kette aus kurzen Tauen, diese mit Schlaufen und Rückhakungen, z.T. Ringbänder eingeflochten (ebd. Abb. 6.6). - Initiale fol. 14: Füllung des Initialstammes mit F. (Wellenbänder, z.T. mit Schlaufen). - Textseite fol. 18: im oberen Feld des Rahmens Kette aus Herzformen, deren Spitzen unten als Brezel ausgebildet sind; Längsstreifen links: Kette mit Gliedern aus unregelmäßig geführten Wellenbändern, z. T. mit Schlaufen, gelegentlich Ringbänder; Längsstreifen rechts: Kette mit Gliedern aus unregelmäßig geführten Schlaufenbändern mit Rückhakungen, gelegentlich Ringbänder; im unteren Feld des Rahmens: Kette aus verzogenen Ringbändern, die in der Form zwei nebeneinander liegenden Herzen ähneln, die Randglieder aus abgewandelten Formen mit Schlaufen und Rückhakungen. - Initiale M fol. 68v: im Binnenfeld des linken Stamms Kette aus verzogenen Tauen, das obere Glied mit Rückhakung und einem offenen Ende; im Binnenfeld des rechten Stamms Kette aus kurzen Tauen, eines von ihnen mit Rückhakung, oben eingeflochten verzogener Achter. - Textseite fol. 70v: im Rahmen Bänder, mit Ausnahme der rechten Seite als Kette ausgebildet; oben: verzogene Achter und verzogene kurze Taue; seitlich links: verzogene Achter; unten: kurze verzogene Taue, das mittlere mit Doppelschlaufe, rechts anschließend ein Achter und ein Ringband, in der Ecke Knoten; rechts: verflochtene Wellenbänder, oben über zwei Schlaufen in ein kurzes Tau übergeführt. -Initiale I fol. 71v: im Stamm ein Tau mit seitlich eingehängten Paaren verflochtener, verzogener Ringbänder (ebd. Taf. 1, Abb. 5.5). - Initiale Q fol. 107v: im vertikalen Buchstabenstamm ein Zopf aus Wellenbändern, z.T. mit Schlaufen, in der Längsachse eingeflochten verzogene Ringbänder. - Initiale H fol. 163: vertikaler Stamm mit Tau, eingeflochten zwei parallel angeordnete Schlaufenbänder mit Schlaufenpaaren; Bogen, oberer Abschnitt: kurzes Tau, unten mit Schlaufen, in der Mitte eingehängt vier Spitzovale, oben angefügt ein Knoten; unterer Abschnitt: Kette aus verzogenen Achtern und Ringbändern (ebd. Abb. 4.7, 6.5 und 7.7. - Schriftseite fol. 164: Rahmen aus Doppelarkade; Säulenschaft rechts: ein Wellenbandpaar und ein Schlaufenbandpaar verflochten, oben eingeflochten ein langgestreckter Knoten, unten eingeflochten ein Achter. - Initiale I fol. 165: im Stamm zwei Felder mit F. (oben: zwei Wellenbänder mit Doppelschlaufen, eingeflochten oben zwei parallele Achter, unten Rückhakung; unten: zwei parallele Taue, verbunden durch ein drittes Tau aus Schlaufenbändern mit Schlaufenpaaren; ebd. Abb. 5, 6 und 5.7).
Baiern:
Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1224, sog. „Cuthbercht-Codex“, Salzburg, sp. 8. Jh. ([85] Bd. 1 S. 62f. Nr. 37; Beschr. Verz. Österr. N.F. Bd. 8,1 S. 50-56). Bildseite fol. 17v: die Längsstreifen des Rahmens sind jeweils in drei Felder mit F. unterteilt (links: oben ein Schlaufenband, in der Mitte ein unregelmäßiges Geflecht aus Wellenbändern mit Schlaufenverknotungen, zwei endlichen, einem endlosen Band, unten eine Kette aus Tauen, z. T. mit Rückhakungen; rechts: oben ein Schlaufenband, in der Mitte eine Kette aus Tauen mit Rückhakungen, unten Schlaufenverknotungen; ebd. Taf. 11). -Kanontafel fol. 19: einige Rahmenfelder mit F. (links außen: zwei verflochtene Schlaufenbänder; in der Mitte links oben Tau mit Doppelschlaufen, unten Kette aus kurzen Tauen; in der Mitte rechts zwei verflochtene Schlaufenbänder; rechts oben Schlaufenbänder mit liegenden Schlaufen; rechts unten Wellenbänder mit Schlaufenverknotungen; Abb. 50). - Kanontafel fol. 19v: einige Rahmenfelder mit F. (Mitte links, oben: drei Schlaufenbänder mit liegenden Schlaufen in zwei Reihen; Mitte links, unten: zwei gegeneinander versetzte und verflochtene Schlaufenbänder; Mitte rechts: Kette aus kurzen Tauen mit Rückhakungen; rechts außen, unten: Wellenband mit Schlaufenverknotungen; ebd.). - Bildseite fol. 71v: im Rahmen links ein Wellenband mit doppelten Rückhakungen, rechts zwei verflochtene Schlaufenbänder (ebd. Taf. 16). - Initialen IN fol. 72: Füllung der Initialkörper u. a. mit F. (Wellenbänder mit Schlaufenverknotungen; im Binnenfeld des N zwei verflochtene Schlaufenbänder; ebd. Taf. 19). - Bildseite fol. 110v: quadratische Eckfelder des Rahmens mit Schlingengeflecht (ebd. Taf. 17). Bildseite fol. 165v: im Rahmen oben Kette aus kurzen Tauen; unten Wellenbänder mit symmetrischen Doppelschlaufen (ebd. Taf. 18).
Italien:
Rom, Bibl. Vat., cod. lat. 5465, Mittelital., 8./9. Jh. -Kanontafel fol. 5: im linken Viertel des Bogens ein Tau, eingeflochten kürzere Taue, im rechten u. a. eine Kette aus Tauen mit Rückhakungen und eingeflochtenen Ringbändern. - Kanontafel fol. 6v: Bogen mit Schlaufenbändern; Säulenschaft links: Kette aus F. (von oben nach unten: Zopf mit Ringbändern, Tau, Tau mit längeren Rückhakungen und Ringbändern, ausgespart kleine rechteckige Felder); Säulenschaft rechts: Zopf mit eingeflochtenen Ringbändern, abschnittsweise Wellenband als „Begleitung“ von kleinen rechteckigen Feldern. – Kanontafel fol. 7v: im Bogen Schlaufenbänder mit Brezeln. – Kanontafel fol. 8: im Bogen Wellenbänder mit Rückhakungen und zwei eingeflochtenen Achtern; Säulenschäfte: Zopf aus Schlaufenbändern. - Kanontafel fol. 9: im Bogen Wellenbänder; Säulenschäfte: Wellenbänder mit Rückhakungen ([83] Bd. 1 S. 9 Nr. 24 a; Suppl.bd., Oxf. 1971, S. 43).
d. Karolingische Buchmalerei
In Handschriften aus karolingischer Zeit kommt das F. regelmäßig vor, häufig sind - bisweilen regional bestimmbare - Unterschiede in der Ausführung erkennbar (s. Sp. 931).
Hofschule Karls des Großen:
Paris, Bibl. nat., ms. nouv. acq. lat. 1203, sog. Godescalc-Evangelistar, 781-783 [82, Bd. 2,1 S. 22-28]. Bildseite fol. 2v: Felder des Rahmens mit F. (oben: Schlaufenbänder und verzogene Ringbänder; links: Wellenband und Schlaufenband mit Rückhakungen, am unteren Ende zentriertes Band mit einer Schlaufe; rechts: Tau mit eingeflochtenen Paaren verzogener Ringbänder; unten: Schlaufenband und eingeflochten verzogene kurze Taue [Doppelachter]; ebd. Bd. 2,2 Taf. 3 a). - Bildseite fol. 3: Felder des Rahmens mit F. (oben: zwei Schlaufenbänder mit eingeflochtenen verzogenen Ringbändern; links: zwei Schlaufenbänder, deren Schlaufen verflochten sind; rechts: zweigliedrige Kette aus je einem zentrierten Schlaufenband, das Band um die Schlaufen spiralig gelegt; unten: Tau aus Schlaufenbändern mit Rückhakungen; ebd. Taf. 3 b). Initialseite fol. 4: Felder des Rahmens mit F. (oben: zwei verflochtene Schlaufenbänder, am rechten Ende ein Achter; unten: Wellenband mit Schlaufenverknotungen, oben eingeflochten ein Achter mit paariger Rückhakung; ebd. Taf. 4 b).
Trier, Stadtbibl., cod. 22, sog. Ada-Hs. um 800 (ebd. Bd. 2,1 S. 34-41). Initialseite fol. 16: Rahmen mit einer Kette, zusammengesetzt aus (von links nach rechts) Schlaufenband, kurzem Tau, Schlaufenband mit Abschnitten als Wellenband, kurzem Tau, Schlaufenband, Achter; unten: Schlaufenband mit Rückhakung (links) und Wellenband mit Schlaufen und Rückhakungen (Mitte und rechts; ebd. Bd. 2,2 Taf. 28).
London, Brit. Libr., Ms. Harley 2788, A. 9. Jh. (ebd. Bd. 2,1 S. 56-69). - Kanontafel fol. 7: im Bogen links eine Kette aus kurzen Tauen und Achtern, durchflochten von sich überkreuzenden verzogenen endlosen Bändern (Spitzovale) oder Achtern quer zur Richtung des Bogens; im Bogen rechts eine Kette aus Achtern und kurzen Tauen mit Rückhakungen; Säulenschäfte mit F. (links außen, oben: Schlaufenbänder mit Schlaufenpaaren, Rückhakungen und Abschnitten in Wellen; ganz links, unten: zwei Schlaufenbänder mit Brezeln; zweiter Säulenschaft von links: zwei Schlaufenbänder, die Schlaufen verflochten, eingeflochten je zwei sich überkreuzende verzogene endlose Bänder; mittlerer Säulenschaft, oben: Kette aus kurzen Tauen mit Rückhakungen an den Enden; Mitte, unten: zwei verflochtene Schlaufenbänder, um die Schlaufen spiralig gelegtes Band; zweiter Säulenschaft von rechts: zwei verflochtene Schlaufenbänder; Säulenschaft rechts außen, unten: zwei verhakte Wellenbänder: ebd. Bd. 2,2 Taf. 43). - Initialseite fol. 72 mit Initiale I: Zwei Felder mit F. (oben: Kette mit Gliedern aus Schlaufenbändern, Zwischenglieder aus Achterschlaufen wechselnder Richtung; unten: Zopf aus Bändern mit Schlaufen in Intervallen; Abb. 52). - Initialseite fol. 162 mit Initiale I: Zwei Felder mit F. (oben: Zopf mit paarweise eingeflochtenen Achtern; unten: Kette aus kurzen Tauen, diese mit Endschlaufen; ebd. Taf. 61).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 8850, A. 9. Jh. (ebd. Bd. 2,1 S. 70-82). Initialseite fol. 18 mit Initiale L: am Mittelabschnitt des Buchstabenstammes Tau mit eingeflochtenen Schlaufenbändern; im oberen und unteren Abschnitt die Bänder des Taus selbst als Schlaufenbänder gebildet mit Rückhakungen, kurze Stücke der Bänder auch als Wellenbänder (ebd. Bd. 2,2 Taf. 82). - Schriftseite fol. 19: Rahmen mit Wellenbändern mit Rückhakungen. - Initialseite fol. 82 mit Initiale I: Füllung des Binnenfeldes mit F. (oberer Abschnitt: vier einander überlagernde Wellenbänder, außen winkelig geführt, mit Schlaufen und Rückhakungen; unterer Abschnitt: Tau aus Schlaufenbändern mit eingeflochtenen Achtern; ebd. Taf. 84). -Initialseite fol. 124 mit Initiale Q: im Initialkörper vier Abschnitte mit F. (oben, rechts und links: Geflecht aus Schlaufenbändern mit Rückhakungen, in der Mitte ein Abschnitt mit langgezogenen Bändern; unten links: kurzer Zopf aus Schlaufenbändern; unten rechts: zwei Achter mit winkelig geführten Bändern, zusätzlich eingeflochten Achter; ebd. Taf. 86). - Initialseite fol. 181 mit Initiale I: Binnenfeld in vier Abschnitte mit F. unterteilt (von oben nach unten: Geflecht aus Schlaufenbändern, in der Mittelachse Wechsel von Überkreuzungen und parallelen Bändern; Kette aus zwei Gliedern mit Schlaufenbändern, im Mittelabschnitt mattenartig verflochten; Achter mit Knoten, eingeflochten weitere Knoten und Ringbänder; asymmetrisches kurzes Tau mit längerer Rückhakung, dabei Abschnitte als Wellenband, eingeflochten zwei Achter [Mittelteil] und Knoten [unten]; ebd. Taf. 88).
Mainz:
München, Bayer. St.bibl, cod. lat. 28 561, 1. V. 9. Jh. (K. Bierbrauer Die vorkarol. und karol. Hss. der Bayer. St.bibl., Wiesbaden 1990 [Kat. der illum. Hss. der Bayer. St.bibl. in München, Bd. 1], Textbd. S. 113-115 Nr. 228). Kanontafel fol. 6v: im Bogen zwei Taue mit eingeflochtenen Knoten (Doppelherzschlaufe), im linken Abschnitt beide Taue verflochten; Säulenschäfte mit F. (außen links und Mitte links: Zopf aus Schlaufenbändern; Mitte rechts: zwei Taue, das eine aus Schlaufenbändern mit innen liegenden Schlaufen; außen rechts: Kette mit hanteiförmigen Gliedern). - Kanontafel fol. 7: im Bogen zwei verflochtene Taue, das eine mit Schlaufenverknotungen in den seitlichen Abschnitten; Säulenschäfte außen: Taue mit zweireihig durchflochtenen Ringbändern; Säulenschäfte innen: Kombination aus Wellen- und Schlaufenbändern. - Kanontafel fol. 7v: im Bogen zwei Schlaufenbänder, die Abschnitte mit Schlaufen wechseln mit Abschnitten als Wellenband; Säulenschäfte: Tau mit eingeflochtenen Achtern. - Kanontafel fol. 8: im Bogen Schlaufenband und Wellenband, ebenso auf den beiden äußeren Säulenschäften; die beiden inneren Säulenschäfte ebenfalls mit F. (Kette aus kurzen Tauen und Achtern, z.T. mit Rückhakungen, in unterschiedlichen Formen und unterschiedlicher Breite der Bänder; ebd. Taf.bd. Abb. 471). - Initialseite fol. 13 mit Initiale L: Initialkörper mit F., in drei Felder unterteilt (oben und unten: Tau, an den Enden mit Rückhakungen, eingeflochten Achter und Ringbänder; Mitte: Tau mit Rückhakungen, in der Mitte eingeflochtene Bänder; ebd. Abb. 472). - Initialseite fol. 81 mit Initiale Q: im Bogen drei Felder mit F. (oben: Kette aus kurzen Tauen, Mitte: Zopf mit eingeflochtenen Ringbändern; unten: Kette aus kurzen Tauen); Initialstamm in zwei Felder mit F. unterteilt (oben Zopf mit eingeflochtenen Ringbändern, unten Tau mit eingeflochtenen Achtern; ebd. Abb. 473).
Echternach oder Trier:
Trier, Stadtbibl., cod. 23, 1. Dr. 9. Jh. Initialseite Bd. 1 fol. 24: im Buchstabenstamm Felder mit F. (zwei zentrierte Wellenbänder mit eingeflochtenen Ringbändern). - Initialseite Bd. 1 fol. 80: Binnenfeld des Initialstammes mit F. (Tau mit winklig geführtem Band, an den Überkreuzungsstellen eingeflochten oben und unten sich überkreuzende Ovale, in der Mitte beidseitig Einflechtungen; Abb. 55). - Initialseite Bd. 2 fol. 1v mit Initiale L: vertikaler Stamm mit F. (oberer Abschnitt: kurzes zentriertes Schlaufenband mit Doppelschlaufen und eingeflochtenen Ringbändern unterschiedlicher Form). - Incipitseite Bd. 2 fol. 5v: in Ansatz und Scheitel des rahmenden Bogens F. (in sich geschlossene Knoten; Tau mit langgezogenen Bändern, an den Überkreuzungsstellen Einflechtungen). - Initialseite Bd. 2 fol. 6: runder Buchstabenteil unterteilt durch Medaillons, jeweils mit Schlaufenstern und eingeflochtenem Ringband oder mit Knoten aus Schlaufenband; Buchstabenkörper: größere Felder in der Mitte mit F. (Kette aus kurzen Tauen mit eingeflochtenen Bändern); seitliche, schmälere Felder: kurze Taue mit sich überkreuzenden Ovalen oder anderen zentrierten Bändern. - Initialseite Bd. 2 fol. 63 mit Initiale N: Querbalken zweigeteilt durch Überschneidung der Initiale I; beide Hälften sind spiegelverkehrt gleich und bestehen aus zwei verflochtenen Achtern mit spitzwinklig geführten Bändern mit Einflechtungen; in den übrigen dreieckigen Feldern Knoten (Ausst.kat. Aachen, Karl der Gr., S. 269 Nr. 441; ferner Ausst.kat. „Schatzkunst Trier“, Trier 1984, S. 91 Nr. 17).
Reims:
Epernay, Bibl. mun., ms. 1, sog. Ebo-Evangeliar, zw. 816 und 835. Incipitseite fol. 19 mit Initiale L: Tau mit langgezogenen Bändern, im unteren Teil mit Rückhakungen, eingeflochtene Ringbänder (oben und Mitte) bzw. Achter (rechts außen); Initiale I, Stamm zweigeteilt durch Überschneidung des L, oben: Kette aus Tauen mit langgezogenen Bändern, das obere oben mit Rückhakungen, in der Mitte und unten eingeflochten Ringbänder; unten, kürzeres Feld: Tau, eingeflochten zwei Achter [87, S. 56-62 mit Abb. 15].
Schule von Tours:
St. Gallen, Stiftsbibl., cod. 75, zw. 796 und 804. Kanontafel S. 690: Säulenschaft links mit Kette aus Tauen unterschiedlicher Länge (z.T. mit langgezogenen Bändern) und Rückhakungen – teils durch Schlaufen, teils durch Schlingen - und Einflechtungen oben und unten; Säulenschaft rechts mit Kette aus kurzen Tauen (z. T. mit langgezogenen Bändern), Rückhakungen und Einflechtungen oben und unten (Schlaufenband); Kapitell (Mitte): Mattengeflecht: zwei verhakte Schlingen, eingeflochten links ein Schlaufenband, rechts ein Wellenband und zwei herzförmige Ringbänder ([82] Bd. 1,2 Taf. 1, Bd. 1,1 S. 364).
London, Brit. Libr., Ms. Harley 2790, zw. 796 und 804. Kanontafel fol. 23: F. nur in der rechten Hälfte des Bogens (Tau mit Rückhakungen in Form von Schlingen und Schlaufen; ebd. Bd. 1,2 Taf. 5f, Bd. 1,1 S. 366f.).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 11 514, zw. 807 und 834. Initiale fol. 38 mit Initiale V: Initialkörper (links) mit kurzem Tau, eingeflochten Wellenbänder unterschiedlicher Länge (ebd. Bd. 1,2 Taf. 12 b, Bd. 1,1 S. 371).
London, Brit. Libr., Add. Ms. 11 848, zw. 807 und 834. Initialseite fol. 18v mit Initiale L: vertikaler Stamm mit Tau, eingeflochten oben und unten ein kurzes Tau, in der Mitte ein Ringband; Initiale I, untere Hälfte: zwei verflochtene Taue. - Initiale Q fol. 110v, vertikaler Stamm: zwei verflochtene Taue (ebd. Bd. 1,2 Taf. 26 c-d, Bd. 1,1 S. 377f.).
London, Brit. Libr., Add. Ms. 10 546, zw. 834 und 843. Incipitseite fol. 1v: ein Feld des Rahmens mit F. (kurzes Tau mit eingeflochtenen Schlaufenbändern unterschiedlicher Form). - Initiale D fol. 262v: im Buchstabenstamm drei Felder mit F. (oben und unten: kurzes Tau, eingeflochten zwei verzogene Achter; Mitte: zwei Taue mit Rückhakung und Schlaufen; ebd. Bd. 1,2 Taf. 42 und 43 c, Bd. 1,1 S. 386f.).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 47, 2. H. 9. Jh. Initiale I fol. 122: zwei Felder mit F. (oben: Knoten, eingeflochten Achter; unten: Achter mit verhakter Überkreuzung und zwei eingeflochtenen Achtern; ebd. Bd. 1,2 Taf. 117 e, Bd. 1,1 S. 414f.).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 261, um 860. Incipitseite fol. 75: Rahmen, jeweils in der Mitte ein Feld mit F. (oben: kurzes Tau mit Doppelschlaufe an beiden Enden, eingeflochten ein Schlaufenband; links: verzogenes Tau mit Einflechtungen; rechts: Mattengeflecht aus spiegelsymmetrisch geführten Wellenbändern; unten: zwei verhakte Achter, eingeflochten ein Ringband; ebd. Bd. 1,2 Taf. 120 d, Bd. 1,1 S. 416f.).
Hofschule Karls des Kahlen:
München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 14 000, sog. „Codex Aureus von St. Emmeram“, dat. 870 (K. Bierbrauer a. a. O. [Sp. 930] Textbd. S. 127-131 Nr. 248; [82] Bd. 5,1 S. 175-198). Initialseite fol. 2 mit Initiale B: im Stamm verflochtene Taue, ein kurzer Abschnitt als Wellenband, eingeflochten am Rand Wellenbänder, in der Längsachse Achter; oberer Bogen, in drei Felder mit F. unterteilt (Mitte: Zopf aus Bändern mit liegenden Wellen oder Schlaufenabschnitten; unten: Zopf mit Rückhakungen und Schlaufen, eingeflochten ein Achter und ein Ringband); unterer Bogen, in drei Felder unterteilt, zwei mit F. (oben: Zopf, an einem Ende mit Rückhakung und Schlaufen; unten: Tau mit ungleichen Augen, eingeflochten Wellenbänder); Initiale N, linker Stamm: Zopf, Querstamm: Zopf, kurze Abschnitte als Wellenband (Abb. 57). - Initialseite fol. 3v mit Initiale P: im Stamm ein Zopf (Bänder mit liegenden Wellen, unten ein Spitzoval angefügt); Bogen: Knoten, ein Abschnitt des Bandes als Wellenband, eingeflochten verzogene Achter und Spitzoval. – Initialseite fol. 47 mit Initiale I: Kette aus unregelmäßig verflochtenen Bändern, z. T. mit Schlaufen; eingeflochten ein verzogener Achter und spitzovale Ringbänder (ebd. Bd. 5,2 Taf. 61). - Initialseite fol. 66 mit Initiale Q: im Stamm zwei sich überkreuzende Wellenbänder mit einzelnen Schlaufen, eingeflochten Tau mit einer Schlaufe und einem Abschnitt als Wellenband, außerdem ein Spitzoval und ein sich überkreuzendes Schlaufenband sowie ein Achter; in drei Feldern des Bogens F. (Mitte: kurzes Tau, eingeflochten Wellenbänder, z.T. mit Richtungswechsel, und zwei Ringbänder; ebd. Taf. 64).
Frankosächsische Schulen:
Die Hss. der sog. frankosächsischen Schulen entstanden im 2.-4. V. 9. Jh. in Klöstern Nordfrankreichs (St-Amand, St-Bertin, St-Vaast). Ihre umfassende Bearbeitung steht noch aus. Genauere Lokalisierung und chronologische Einordnung einzelner Hss. ist derzeit nicht möglich. Das F. ist in diesen Hss. eines der charakteristischen Ornamente und kommt weitaus häufiger vor als andere. Die Einzelformen des F. sind häufig regelmäßig konstruiert. Die Breite der verwendeten Varianten ist begrenzt, gleiche oder sehr ähnliche Formen werden in den einzelnen Hss. oftmals wiederholt, kommen auch in anderen Hss. immer wieder vor.
Beispiele: Berlin, Dt. St.bibl. PK, ms. theol. lat. 58, sog. Psalter Ludwigs des Deutschen. Initialseite fol. 3 mit Initiale B: Initialkörper mit F., in vier Abschnitte unterteilt (oben links: Schlaufenband mit Rückhakungen und eingehängten Ovalen; unten links: zwei verflochtene Taue mit Ovalen und Achterschleifen; unten rechts: zwei Wellenbänder, über doppelte Rückhakung die Seite wechselnd, am oberen Ende mit Rückhakung, am unteren Ende als Tau mit Rückhakung, im mittleren Abschnitt ein eingeflochtenes Oval; [87] S. 66f. mit Abb. 17; zur Hs. Ausst.kat. „Zimelien“, Berlin 1975-1976, S. 33 Nr. 23).
Köln, Schnütgenmus., G. 531 (A. v. Euw, Das Buch der vier Evangelien. Kölns karol. Evangelienbücher, Köln 1989 [Kölner Mus.-Bull., Sonderh. 1], S. 30-33). Bildseite fol. 62v: Säulenschaft links und rechts mit F. (Kette aus kurzen mit einander verflochtenen Tauen mit verknoteten Enden; ebd. S. 15 Abb. 7). - Incipitseite fol. 63: Säulenschaft links und rechts mit F. (Tau mit Einflechtungen, u. a. zwei Wellenbändern). – Initialseite fol. 63v: Binnenfeld der Initiale in drei Abschnitte mit F. unterteilt (oben und unten: Schlaufenbänder mit liegenden, paarweise einander zugewandten Schlaufen; Mitte: zwei kurze, an den Enden geschlossene und verhakte Wellenbänder; Abb. 56 a). - Bildseite fol. 97v: Rahmen oben und unten jeweils in zwei, seitlich jeweils in drei Abschnitte unterteilt (oben rechts und unten links gleich: Wellenbänder, eines mit Rückhakungen mit Einflechtung; oben links und unten rechts ähnlich: Tau mit Rückhakungen und eingeflochtenen Paaren von Ringbändern; seitlich oben links und unten rechts ähnlich: Kette aus Tauen mit Schlaufenbildung durch Rückhakungen; seitlich unten links und oben rechts, ähnlich: Schlaufenverknotungen mit Intervallen; seitlich in der Mitte links: Wellenbänder mit Rückhakungen; seitlich in der Mitte rechts: Kette aus verflochtenen „Achtern“, am oberen und unteren Ende eingeflochten einzelne „herzförmige“ Bänder; Abb. 56 b). - Incipitseite fol. 98: Rahmen aufgeteilt wie fol. 97v. Das F. vergleichbar fol. 97v, allerdings in abweichender Anordnung. - Initialseite fol. 98v: im durch Medaillons unterteilten Initialkörper Schlaufenverknotungen. - Bildseite fol. 151v: Säulenschäfte mit F. (links: verflochtene Schlaufenbänder mit gleichgerichteten Brezeln; rechts: Kette aus kurzen Tauen, teilweise mit Rückhakungen; ebd. S. 29 Abb. 22).
- Incipitseite fol. 152: Säulenschäfte mit F. wie fol. 151v nur anders angeordnet (ebd. S. 53 Abb. 43). - Initialseite fol. 152v mit Initiale I: Binnenfeld der Initiale mit F., in zwei Abschnitte unterteilt (Schlaufenband und Wellenband verflochten; ebd. S. 38 Abb. 26).
New York, Morgan Libr., M. 862. Bildseite fol. 57v: Säulenschäfte mit F. (links: Tau mit ungleich großen Augen und gegenständigen herzförmigen Bändern; rechts: verflochtene Schlaufenbänder mit gleichgerichteten Brezeln); im Bogen Wellenbänder mit zentral angeordneten Schlaufen.-Initialseite fol. 58v: Felder des Rahmens mit F. (oben: Kette aus Tauen mit Rückhakungen an den Enden; unten: Tau mit eingeflochtenen Ringbändern; seitlich jeweils drei Felder mit F. (oben links und unten rechts Kette aus kurzen Tauen, am unteren Ende mit Rückhakungen; in der Mitte links und rechts Kette aus kurzen Tauen mit Rückhakungen durch Schlaufenbildung; unten links zwei kurze Taue mit Rückhakungen; oben rechts Wellenband mit Schlaufenbildung und Rückhakungen); Binnenfeld der Initiale I mit F. in drei Abschnitten, jeweils mit Schlaufenverknotungen. - Incipitseite fol. 92: Säulenschäfte mit F. (links Schlaufenband wie fol. 13v oben; rechts Kette aus kurzen Tauen mit eingeflochtenen „Achtern“); im Bogen drei parallele Wellenbänder, eingeflochten ein viertes mit abschnittweise liegenden Wellen ineinander entgegengesetzter Richtung. - Initialseite fol. 92v: Felder des Rahmens mit F. (oben Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln; unten Kette aus kurzen Schlaufenbändern mit wechselständigen Schlaufen, die durch Bänder verbunden sind; seitlich jeweils drei Felder mit F., oben links und unten rechts Tau, an den Überkreuzungsstellen eingeflochten sich überkreuzende Bänder; in der Mitte links und rechts zwei verflochtene kurze Taue mit mehrfachen Rückhakungen an den Enden; unten links und oben rechts teilweise wie oben links, dazwischen Partien mit Schlaufenverknotungen). - Schriftseite fol. 131v: Felder des Rahmens mit F. (oben und unten Schlaufenbänder mit Schlaufenpaaren; seitlich drei Felder: in der Mitte links mit Wellengeflecht und eingeflochtenen Achterschlingen, in der Mitte rechts verflochtene Taue mit eingehängten Achtern, sonst Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen). - Initialseite fol. 145v: Felder des Rahmens mit F. (oben Wellenbänder mit gegenständig gerichteten Rückhakungen; unten Schlaufenbänder mit zweireihig und wechselständig gerichteten Schlaufen; seitlich jeweils drei Felder mit F., links oben und unten, rechts oben und unten: Tau, durchflochten mit zwei flachen, parallelen Wellenbändern; in der Mitte links und rechts zwei verflochtene Schlaufenbänder mit wechselständigen Rückhakungen; Initiale I mit F. ähnlich wie fol. 92 und fol. 13v; zur Hs.: The Pierpont Morgan Libr. Masterpieces of medieval painting. The art of illum., hg. William M. Voelkle, Chicago 1980, S. 57).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 257, sog. Evangeliar Franz II. [87, S. 93-95]. Kanontafel fol. 6v: Säulenschäfte mit F. (Wellengeflecht mit Rückhakungen). - Kanontafel fol. 8v: Säulenschäfte mit F. (links und rechts außen Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen, am unteren Ende zwei eingehängte Bänder); im Bogen F. (Schlaufenverknotungen mit zweireihig angelegten Schlaufen). -Kanontafel fol. 11: Säulenschäfte mit F. (links und rechts außen sowie in der Mitte Schlaufenbänder mit Schlaufenpaaren); in den Bögen Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen. - Kanontafel fol. 12: Säulenschäfte mit F. (links und rechts Kette aus verflochtenen Tauen mit verknoteten Enden) in den Bögen mehrere unterschiedlich große Felder mit F. (Hauptfeld: durch Überkreuzung und Schlaufen verflochtene Bänder, unregelmäßig); am Bogenansatz Schlaufenbänder, wobei die Bänder teilweise in flächige Partien übergehen. - Initialseite fol. 14: im Bogen verflochtene Schlaufenbänder mit zweireihig liegenden Schlaufen; Säulenschäfte mit F. (Kette aus verflochtenen kurzen Tauen); Initiale L, in drei Felder mit F. unterteilt (oben Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen; in der Mitte Wellenbänder mit eingeflochtenen, kurzen Tauen; unten Wellengeflecht mit Rückhakungen). - Initialseite fol. 62: alle Seiten des Rahmens jeweils in zwei Abschnitte mit F. unterteilt (oben links zweigliedriges F. aus Schlaufenbändern; oben rechts Kette aus drei Gliedern, das mittlere aus Tauen, die Endglieder der Taue mit doppelter Rückhakung; seitlich oben links und unten rechts: Kette aus kurzen Tauen mit eingeflochtenen Achtern, am unteren Ende mit Ringbändern; seitlich unten links und oben rechts Wellenbänder mit innen liegenden, gegengerichteten Rückhakungen; unten links Schlaufenbänder mit doppelten Schlaufen, im linken Teil eingeflochten Achter mit ungleich großen Schlaufen; unten rechts Bänder, teils in Wellen, teils in Schlaufen gelegt, quadratisches Mittelfeld der seitlichen Rahmenleisten: vier x-förmig verflochtene, endlose Bänder); Initiale I: Binnenfeld in drei Abschnitte mit F. unterteilt (oben: verflochtene kurze Taue mit ungleich großen Augen; Mitte: kurzes Tau, im unteren Teil mit Rückhakungen durch Schlaufenbildung, im oberen Teil selbständige Schlaufenform; unten: Tau mit Rückhakungen, eingeflochten Achterschlaufen). - Initialseite fol. 96: alle Seiten des Rahmens in jeweils zwei Abschnitte mit F. unterteilt (oben links und unten rechts: Kette aus kurzen Tauen, an den Enden mit Rückhakungen, in der Mitte mit Einflechtungen; oben rechts und unten links: Schlaufenbänder mit Brezeln; seitlich links oben und rechts unten: Tau; seitlich links unten: verflochtene Taue, das eine mit ungleich großen Augen, zusätzlichen Einflechtungen; seitlich rechts oben: Wellenbänder mit zusätzlichen Einflechtungen); Initiale Q: Initialkörper durch Medaillons und durch ungegliederte Flächen in vier Abschnitte mit F. aus vergleichbaren Grundformen unterteilt (Kette aus kurzen Tauen, unten mit beidseitig eingeflochtenen Achtern, oben links mit eingeflochtener Schlaufenform, oben rechts Tau mit Rückhakung und eingeflochtenem Achter). - Bildseite fol. 147v: Säulenschäfte mit F. (Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen; ebd. Abb. 30). -Symbolseite fol. 148: Säulenschäfte mit F. (Wellenbänder mit Rückhakungen, beim rechten Säulenschaft unten mit Einflechtung; ebd. Abb. 31).
Köln, Erzbisch. Dom- und Diözesanbibl., Hs. 14 (A. v. Euw a. a. O. [Sp. 932] S. 47-49), Bildseite fol. 1v: Felder des Rahmens mit F. aus zwei Gliedern und mit zwei Abschnitten aus langgezogenen Bändern (oben und unten Wellenband mit Rückhakungen; seitlich links und rechts Tau mit Rückhakungen; ebd. S. 22 Abb. 15). -Initialseite fol. 2: Felder des Rahmens wie fol. 1v; Initiale N mit F. in den vertikalen Buchstabenstämmen (Kettengeflecht aus kurzen Tauen mit eingeflochtenen Bändern); im mittleren Stamm Tau mit paarweisen Rückhakungen und abschnittweise parallel geführten Bändern; Initiale O mit F. wie im Mittelteil des N, mit vier Abschnitten aus langgezogenen Bändern (ebd.). - Bildseite fol. 15v: Felder des Rahmens mit F. (oben Kette aus kurzen verflochtenen Tauen mit zwei Abschnitten aus langgezogenen Bändern; unten gleich den Rahmenfeldern oben und unten auf fol. 2, mit zusätzlichen Einflechtungen an den Enden; seitlich links und rechts Kette aus verflochtenen kurzen Tauen, teilweise mit Rückhakungen und vier Abschnitten mit langgezogenen Bändern; ebd. S. 39 Abb. 27). -Initialseite fol. 16v: Felder des Rahmens mit F. (oben und unten zwei verflochtene Taue, eines mit gleichgroßen und eines mit ungleich großen Augen; seitlich links und rechts zwei parallel geführte Wellenbänder mit sichelförmigen Einflechtungen); Initiale L (Mitte): Wellenband mit Rückhakungen (ebd. S. 39 Abb. 28). - Initialseite fol. 105v: Felder des Rahmens mit F. (oben und unten Kette aus verflochtenen kurzen Tauen mit ungleich großen Abschnitten; seitlich links und rechts Tau mit Rückhakungen; quadratische Eckfelder: je zwei parallel, x-förmig geführte Bänder mit spitz zulaufenden Schlaufen in den Ecken, durch die ein Ringband geführt ist); Initiale Q, seitlich durch Medaillons und oben und unten durch schmale ungegliederte Flächen unterteilt in vier Abschnitte mit F. (oben rechts und unten links gleich; oben rechts und unten links je ein Feld mit Mattengeflecht, ferner Schlaufengeflecht mit Rückhakungen; oben links zwei verflochtene „gequetschte“ Bänder mit x-förmig eingehängten Bändern; im länglichen Abschnitt Kombination aus Tau und Wellenband mit Rückhakungen: Abb. 58).
Paris, Bibl. nat., ms. lat. 2, sog. Zweite Bibel Karls des Kahlen. Initialseite fol. 11: die Seiten des Rahmens sind durch Medaillons in je zwei Felder mit F. unterteilt (oben links und unten rechts Kette aus kurzen Tauen und Rückhakungen am Ende; oben rechts und unten links gleich: Schlaufenbänder mit Brezeln; links oben, ähnlich wie rechts unten: Wellenbänder, abschnittweise mit Rückhakungen in Brezelform; links unten, ähnlich wie rechts oben: Kette aus kurzen Tauen und eingeflochtenen Achtern); Initiale I mit F. (Tau, eingeflochten zwei parallel angeordnete Wellenbänder mit Rückhakungen; Stamm unten: verflochtene Wellenbänder, z. T. mit liegenden Wellen); Initiale N, in mehrere Abschnitte mit F. unterteilt (oben links und unten rechts Kette aus kurzen Tauen mit Schlaufen; unten links und oben rechts zwei verflochtene Schlaufenbänder; [87] S. 126f. mit Abb. 48).
Prag, Kapitelsbibl., ms. cim. 2, fol. 127: Rahmen mit F. (oben und unten sehr ähnlich: Kette aus Achterschlaufe, Abwandlung von Achterschlaufen mit Schlaufenpaar und Schlinge sowie Tau am Ende den abgewandelten Achterschlaufen angeglichen, seitlich links Kette aus Wellenbandpaaren mit Endschlaufen; seitlich rechts Kette aus Tauen mit verdoppelter Rückhakung aus Schlaufen, eingeflochten Glieder in Hufeisenform mit Endschlaufen; ebd. S. 109-113 mit Abb. 41; vgl. Ausst.kat. Corvey, Weserraum, Bd. 2 S. 472 Nr. 155).
Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 958. Textseite fol. 2v: Felder des Rahmens mit F. (oben und unten gleich: Schlaufenverknotungen mit Schlaufenpaaren, am Ende eingeflochten zwei liegende Achterschlaufen; seitlich jeweils gleich: Wellenbänder mit Rückhakungen; Karol. Sakramentar [Cod. Vindobonensis 958]. Vollst. Faks.-Ausg. ..., hg. Franz Unterkircher, Graz 1971 [Codd. selecti, Bd. 25]). – Initialseite fol. 4: seitlich jeweils in drei, oben und unten jeweils in zwei Abschnitte mit F. unterteilt (oben und unten gleich: Schlaufenbänder mit Brezeln; seitlich links und rechts, jeweils oben und unten gleich: Geflecht aus Achterschlingen und Schlaufenbändern; seitlich links und rechts, jeweils in der Mitte gleich: Wellenbänder mit Rückhakungen; Initiale U mit jeweils gleichem F. in den Binnenfeldern des linken und rechten Buchstabenstammes (Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufenpaaren; ebd.) - Textseite fol. 4v: Felder des Rahmens mit F. (oben und unten gleich: Kette aus Schlaufenbildungen und Ringbändern; seitlich jeweils gleich: drei parallele Wellenbänder, eingeflochten ein viertes mit abschnittweise liegenden Wellen in einander entgegengesetzter Richtung; ebd.). – Initialseite fol. 5v: im Rahmen F. (Schlaufenbänder mit gegenständigen Schlaufen, oben rechts eingeflochten zwei liegende Achter; seitlich links und rechts, jeweils gleich: ein Wellenband einseitig mit Schlaufen, ein zweites mit Rückhakungen, mit zusätzlichen Einflechtungen); Initiale T mit F. (Querstamm oben, zweigeteilt: Wellenband mit Rückhakungen; vertikaler Stamm, aufgeteilt in vier Abschnitte durch Überschneidung des Buchstaben E, oben und unten: ein Ringband, kreuzförmig durchflochten von zwei Ovalen; Mitte oben und unten: Achterschlaufe, oben und unten kreuzförmig durchflochten von Ovalen; ebd.).
B. 11.-16. Jh.
F. kommt in erster Linie an Initialen vor, ferner als Rahmenornament, ebenso an oder in Bordüren oder als Füllung von Leerstellen, nur mehr gelegentlich als Ersatz für gemalte Architekturglieder oder als frei auf der Seite plazierte Schmuckform.
Für Entwurf, Ausführung und Kolorierung von F. gilt unverändert, was für Handschriften aus früherer Zeit beschrieben wurde (s. Sp. 910f.). Nach wie vor können in derselben Handschrift unterschiedliche Formen des F. ebenso nebeneinander vorkommen wie verschiedene Arten der Verflechtung von F.
Ob man aus der gelegentlich festzustellenden, manchmal regional begrenzten größeren Häufigkeit des Vorkommens oder der Bevorzugung einer bestimmten Variante von F. genauer auf Herkunft oder Datierung einzelner Handschriften schließen kann, ist bisher nicht hinreichend untersucht, abgesehen von wenigen Ausnahmen, etwa hinsichtlich der Verwendung von F. in Hss. aus Montecassino in der 1. H. 11. Jh. (L’età dell’Abate Desiderio, II: La decorazione libraria, Atti ... hg. Guglielmo Cavallo, Montecassino 1989 [Misc. Cassinese, 60]).
Dies gilt auch für die häufigere Verwendung des F. bei Zisterziensern. Seit der 1. H. 12. Jh. sind nahezu alle Formen des F. in Handschriften aus Zisterzienser-Skriptorien nachweisbar. Ihre Verwendung als Buchschmuck ist in Musterbüchern vorbereitet wie dem aus Rein, Stm., zw. 1208 und 1213 (Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 507, fol. 11-13v: Abb. 64; Reiner Musterbuch, hg. Fr. Unterkircher, Graz 1979 [Codices selecti, 64]). Ungewiß ist jedoch, ob F. figürliche Darstellung ersetzen sollte, ebenso, ob dies als Auswirkung von Beschlüssen zisterziensischer Generalkapitel zu erklären ist, wie in der Literatur oftmals behauptet wurde; ähnliches gilt für die Verwendung von F. in der Glasmalerei (vgl. Sp. 995f. und 957-960).
Nur in Einzelfällen ist nachweisbar, warum man F. als Schmuck wählte, etwa dort, wo das Vorkommen von F. nachweislich Reflex älterer Vorlagen ist.
So spiegelt die Ausstattung einer in Bobbio entstandenen Hs. (Turin, Bibl. Naz., ms. F II 20, fol. 1, 10./11. Jh.: Abb. 59; Costanza Segre Montel, I mss. miniati della Bibl. Naz. di T., Bd. 1, Turin 1980, Textbd. S. 28f. Nr. 19) ebenso wie andere Hss. aus diesem Kloster nachweislich Vorlagen aus dem 9. Jh. (ebd.).
Ausnahmen sind ferner in Spanien entstandene Hss., bei deren Schmuck man mozarabische oder islamische Vorbilder nachahmte (vgl. Mireille Mentré, La peinture „mozarabe“, Paris 1984, S. 57; Frances Spalding, Mudejar Ornaments in Mss., New York 1953), und viele hebräische Hss. bei deren Schmuck man an sehr alten Überlieferungen festhielt und z. B. bis ins 15. und 16. Jh. Seiten als „Teppichseiten“ gestaltete (zahlreiche Beisp. in: Belazel Narkiss, Hebrew Illum. Mss. in the Brit. Isles, Bd. 1, Jerusalem und Ld. 1982).
1. Initialen
Wie schon in Handschriften aus karolingischer Zeit gestaltete man häufig Initialen ganz oder in Teilen mit F. Durch die jeweilige Form des Buchstabens, die sich auch durch die Wahl eines bestimmten Alphabets ergeben konnte (s. Initiale), war in vielen Fällen nahegelegt, welche Art von F. für den Schmuck der Initiale in Frage kam.
Während man etwa längsrechteckige Binnenfelder des Buchstabenschaftes gewöhnlich mit streifenförmigem F. ausfüllte, bot sich an, durch flächendeckendes F. kreisrunde, ovale oder elliptoide Binnengründe zu füllen.
a. gesamte Fläche des Buchstabenkörpers
Bestand die gesamte Fläche des Buchstabenkörpers aus F., war dieses oft ein einziges, meist enges Geflecht oder kam zustande aus einem oftmals komplizierten Gefüge verschiedener miteinander kombinierter Geflechte. Die ganze Breite der Variationsmöglichkeiten zeigen Initialen in span. Handschriften aus dem 11. Jh. (z. B. Paris, Bibl. nat., ms. nouv. acq. lat. 2176, fol. 527: Philippe Lauer, Les enluminures romanes des mss. de la Bibl. Nat., Paris 1927, Taf. 13).
Ausnahme blieb die Gestaltung einer Initiale I aus einem Schlaufenband mit Brezeln, das zwischen den Brezeln an Schaftenden und in der Mitte lang gezogen und umgelenkt ist. Da das Schlaufenband an den Schaftenden ebenfalls umgelenkt wurde, stehen an Enden und in der Mitte jeweils zwei Brezeln einander gegenüber: Prag, Univ.bibl., ms. XIV. A. 13, fol. 95, Böhmen, um 1085 (Faks.: Codex Višehradensis, Prag 1970 [Cimelia Bohemica, Bd. 13]).
Besteht der Initialenkörper aus mehreren verhakten Gliedern, können diese im Binnengrund verflochten sein: Paris, Bibl. nat., ms. 17 333, fol. 95, Nevers, 11. Jh. (Walter Cahn, Three Eleventh-C. Mss. from Nevers, in: Etudes d’art médiéval offertes à Louis Grodecki, Paris 1981, S. 63-71 und Abb. 5).
Da bei den Initialen aus dem 12. und 13. Jh. Beispiele für Verflechtung von Ranken oder Mischformen überwiegen, sind ganz aus F. bestehende Initialen in dieser Zeit eher selten.
Dabei kann die Initiale aus mehreren parallel geführten Bändern bestehen, die an Gelenkstellen und Enden verflochten sind: Baltimore, Walters Art Gal., Ms. W 777, fol. 2v, Burgund, um 1140/1150 (Lilian M. C. Randall, From Cîteaux Outwards, in: Stud. in Cistercian Art and Archit., Bd. 3, Kalamazoo/Mich. 1987 [Cistercian Stud. Ser., Nr. 89], S. 111-136, Abb. 5).
Buchstabenschaft aus vier verflochtenen Ringbändern: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 9396, fol. 2, Jerusalem, um 1130/1140 (Buchthal Taf. 33 b).
Initiale aus mehreren in kreisförmiger Anordnung verflochtenen Bändern: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 5329, fol. 80, Fécamp, 1. H. 12. Jh. (Betty Branch, Willermus Peccator et le mss. de F. 1100-1150, Cah. civil. méd. 26, 1983, S. 205, Taf. 2 Abb. 4).
F. aus mehreren verhakten oder konzentrisch angeordneten Bändern, die durch einen Schlaufenstern geflochten sind, zeigen Initialen in einigen in der 1. H. 12. Jh. in Cîteaux entstandenen Hss.: Dijon, Bibl. mun., ms. 141, fol. 67 (Charles Oursel, La min. du XIIe s. à l’Abbaye de C. ..., Dijon 1926, Taf. 31); ebendort, ms. 641, fol. 9v(Yolanta Załuska, L’enluminure et le scriptorium de C. au XIIe s., Cîteaux 1989 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann., Commentarii cistercienses. Studia et Documenta, Bd. 4], Taf. 75); Vendôme, Bibl. mun., ms. 48, fol. 210v(ebd.).
Immer häufiger kommen Initialen mit F. aus mehreren ineinandergehängten Gliedern seit dem 14. Jh. vor (Abb. 65):
London, Brit. Libr., Add. Ms. 39 810, fol. 120, O-England, A. 14. Jh. (Eric G. Millar, La Min. anglaise du Xe au XIIIe s., Paris und Brüssel 1926, Bd. 2, Taf. 20); München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 27 085, fol. 270, S-Dtld. oder Österr., 2. H. 16. Jh. (Abb. 68 a-c).
F. aus mehreren, teils gespaltenen und ineinander übergeführten Bändern: Oxford, Bodl. Libr., Ms. Canon. Ital. 85, fol. 67, Mantua oder Ferrara, um 1463/1464, [86, Bd. 2 Frontispiz].
Gelegentlich kommt das F. zustande, indem Bänder überkreuzt und mit einem dritten endlosen Band durchflochten sind: Karlsruhe, Bad. Landesbibl., ms. Lichtenthal 25, fol. 46, Oberrhein, nach 1235 (Ausst.kat. „La mém. des siècles“, Straßburg 1988, S. 214 Nr. 24, Taf. 27).
Zahlreiche Beispiele für ganz aus F. gebildete Initialen gibt es in den im 15. und 16. Jh. von Schreibmeistern ausgeführten Werken wie Urkunden u. ä. (Beispiele in: Ausst.kat. „Richard III.“, London 1973; Erna Auerbach, Tudor Artists. Study of Painters in the Royal Service, Ld. 1954).
b. Verflechtungen der rahmenden Bänder
Am häufigsten sind F. dort, wo man den Buchstabenkörper ganz oder einzelne Kompartimente von Buchstabenschaft oder -curva durch parallel geführte, rahmende Bänder definierte.
Diese waren dann beim Buchstabenschaft verflochten an dessen Enden (Abb. 61 b), in der Schaftmitte und/oder an „Gelenkstellen“, wo Querstriche ansetzen.
Entweder verflocht man die Bänder des Längsbalkens so, daß aus ihnen der Querbalken oder dessen erstes Kompartiment hervorging (Rom, Bibl. Vat., cod. lat. 3784, Montecassino, um 1070: G. Cavallo a. a. O. [Sp. 938], Taf. 32 Abb. 28), oder man verflocht die Bänder des Querbalkens mit dem Längsbalken (Winchester, Cathedral Libr., Bibel, fol. 120v, Winchester, zw. 1150 und 1180: [85] Bd. 3 S. 108-111 Kat.nr. 83, Abb. 229).
Nach dem gleichen Prinzip wurden auch Längs- und Querbalken des Buchstabens miteinander verbunden (Benevent, Kapitelsbibl., ms. 20, fol. 249v, Benevent, 12. Jh.: Jürgen Gutbrod, Die Initiale, Stg. usw. 1965, S. 70 Abb. 28).
Gelegentlich ist durch zusätzliche Einflechtung, z. B. eines Knotens, die Stelle hervorgehoben, wo ein Querbalken nur durch rechtwinklig geknickte Bänder zustandekommt: Dresden, Sächs. L.bibl., ms. A. 54, fol. 14, Dtld., 11. Jh. (Bruck S. 17 Nr. 9 Abb. 16).
Häufig sind die verflochtenen Bänder an Schaftenden oder in der Mitte oder in einem oder mehreren Kompartimenten des Buchstabenschaftes oder der -curva zusätzlich mit Einflechtungen versehen.
Mit zusätzlichen Schlaufenbändern: Montecassino, cod. 116, S. 256, Montecassino, zw. 1058 und 1087 (Ausst.kat. „Mss. cassinesi del sec. XI“, Montecassino 1989 [Misc. Cassinese, 59], Taf. 26 Abb. 39; ebd. weitere Beisp.).
Mit zwei endlosen Bändern: Rom, Bibl. Vat., cod. S. Pietro D 156, fol. 99, Rom, zw. 1125 und 1135 [84, Bd. 1 S. 22 Abb. 6].
Mit Mattengeflecht: Volterra, Bibl. Guarnacciana, cod. LXI.8.7 (I), fol. 6, Pisa, 3. V 12. Jh. (ebd. Bd. 2 S. 110 Abb. 122).
Überaus zahlreich sind Mischformen: Initialen mit an den Enden verflochtenen Bändern, die an den oberen und unteren Abschlüssen zusätzlich mit zoomorphen oder vegetabilen Motiven besetzt sind. Auch dort, wo der Initialenkörper nicht durch ein endloses Band oder mehrere Bänder begrenzt ist, sondern durch mehrere schlanke, wie Bänder geführte und oft an den Enden mit Blättern besetzte Ranken, können diese verflochten sein und ein mit Formen des F. übereinstimmendes Ornament ergeben, häufig in der Art eines Zopf- oder Mattengeflechtes.
c. Binnenfelder des Buchstabenkörpers
Häufig füllte man auch oder statt dessen Binnenfelder des Buchstabenkörpers mit F. (Abb. 61 b) die sich mit der Einfassung der Initiale durch ein umlaufendes endloses Band ohne Verflechtungen oder mehrere, ineinander übergeführte und verflochtene Bänder ergeben hatten. Vor allem in den Initialen in Handschriften des 11. bis 13. Jahrhunderts kommen nahezu alle Varianten von streifenförmigem F. einzeln, nebeneinander oder in verschiedenen Kombinationen vor.
Zopfgeflecht: London, Brit. Libr., Add. Ms. 14 791, fol. 198v, Weingarten, zw. 1109 und 1132 (Abb. 62); zwei Zöpfe nebeneinander in Paris, Bibl. nat., ms. lat. 2207, fol. 1v, Mittelital. (Rom?), 1. V. 12. Jh. (François Avril und Y. Załuska, Mss. enluminés d’orgine ital., Bd. 1, Paris 1980 [Bibl. nat., Dép. des mss. ...], S. 38, Taf. 24).
Tau mit Einflechtungen: Nürnberg, Germ. Nat.mus., Hs. 156 142 (Cod. Aureus Epternacensis), fol. 56v, Echternach, um 1020-1030 (Das Goldene Evangelienbuch von E. Faks.ausg. ..., Ffm. und Stg. 1982).
Verflochtene Taue: Baltimore, Walters Art Gal., Ms. W 6, fol. 68, Südostital., 1. H. 11. Jh. (Illum. Mss. ...The Walters Art Gal, Baltimore 1984, Taf. 3).
Schlaufenband mit Brezeln: Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 2265, fol. 1, Bologna, gegen 1300 (Beschr. Verz. Österr. N.F. Bd. 8, 5, 1 S. 14, Taf. 5); zwei ineinander übergeführte Schlaufenbänder mit Brezeln: Brüssel, Bibl. roy. Albert Ier, ms. 5565, fol. 103v, Lüttich, St. Jakob, zw. 1012 und 1048 (Marie-Rose Lapière, La lettre ornée dans les mss. mosans à origine bénédictine [XIe-XIIe s.], Paris 1981 [Bibl. de la Faculté de Philos. et lettres de l’Univ. de Liège, 229], S. 363f., Abb. 56).
Schlaufenverknotungen: Turin, Bibl. Naz., ms. F II 20, fol. 1, Bobbio, 10./11. Jh. (C. Segre Montel a. a. O. [Sp. 938] Taf.bd. Taf. 28 Abb. 43).
Zwei Schlaufensterne mit Einflechtungen sind dem Buchstabenkörper einer Initiale B aufgelegt: Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1826*, fol. 7, Südengland, um 1370 (Otto Mazal, Buchk. der Gotik, Graz 1975 [Buchk. im Wandel der Zeiten, 1], Abb. 52).
Knoten und Mattengeflechte kommen dagegen seltener vor: Je vier Knoten, axialsymmetrisch einem kreisrunden Binnenfeld eingefügt: Leipzig, Univ.bibl., ms. 774, Soignies (Hennegau), 2. H. 11. Jh. (Bruck S. 30 Abb. 27). - Knoten mit Einflechtung: Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1826*. fol. 7, Südengland, um 1370 (O. Mazal a. a. O.). - Mattengeflecht: Hildesheim, St. Godehard, Albani-Psalter, S. 268, St. Albans bei London, zw. 1123 und 1135 (Otto Pächt u.a., St. Albans Psalter, Ld. 1960, Taf. 70 b).
d. Binnengrund
Die vom Buchstabenkörper ganz oder weitgehend umschlossenen Binnengründe füllte man häufig mit F. aus konzentrisch angeordneten Schlaufenbändern, mit Knoten oder mit Mattengeflechten.
Mehrere verflochtene Schlaufenbänder: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 7202, fol. 1v, N-Ital., 11. Jh. (F. Avril und Y Załuska a. a. O. [Sp. 943], S. 62, Taf. 43); verflochtene Schlaufenbänder mit Einflechtung: Montecassino, Archiv der Erzabtei, Rotulus mit den Orationes für die Karfreitagsliturgie, Montecassino (?), 2. H. 12. Jh. (Ausst.kat. „Exultet“ ..., Montecassino 1994, Abb. auf S. 479). Gelegentlich füllte man die durch Verflechtung von Schlaufenbändern zustandegekommenen Zwischenräume durch figürliche Darstellungen: Genf-Cologny, Bibl. Bodmeriana, cod. 127, fol. 244, Weissenau, um 1200: Solange Michon, Le Grand Passionaire de W. ..., Genf 1990, S. 107, Taf. 142). - In den Binnengrund „eingehängte“ endliche, verflochtene Schlaufenbänder:
Udine, Archivio capitolare, cod. 1, fol. 23v, Fulda, um 975 (Achille Comoretto, Le min. del Sacramentario fuldense di U., Udine 1988, S. 53 Abb. 21). - F. aus Schlaufenbändern mit eingeflochtenen endlosen Bändern konnte mit dem Buchstabenkörper verflochten sein und mehrere Kompartimente des Binnengrundes füllen: Oxford, Bodl. Libr., Ms. D’Orville 80, fol. 1, Initiale E, Ferrara, 3. V. 15. Jh. [86, Bd. 2 Taf. 39 Nr. 402].
Vielen Initialen ist im Binnengrund ein Schlaufenstern einbeschrieben. Dieser kann freistehen wie der sechsstrahlige Schlaufenstern auf fol. 119 in ms. 85 der Bibl. capitolare in Lucca (Lucca, A. 12. Jh.: Gigetta dalli Regoli, La min. lucchese tra la fine dell’XI e gli inizi dell’XII sec. ..., Parma 1982, S. 280 Abb. 19) oder in den Buchstabenkörper eingehängt und mit einer zusätzlichen Einflechtung versehen sein: Prag, Univ.bibl., ms. XIV. A. 13, fol. 25v, Böhmen, um 1085 (Codex Višehradensis ... a. a. O. [Sp. 940]).
Mattengeflecht aus je zwei parallelen endlosen Bändern: Genf-Cologny, Bibl. Bodmeriana, cod. 127, fol. 102, Weissenau, um 1200 (S. Michon a. a. O. Abb. auf S. 243). - Mattengeflechte aus einer ungeraden Zahl von Bändern sind dem Binnengrund freistehend eingefügt wie in Assisi, Bibl. del Sacro Convento, ms. 603, fol. 253v, Ital., 13. Jh. [Mario Assirelli und Emanuele Sesti, I libri miniati del XIII e del XIV sec., Assisi 1990 [La bibl. del Sacro Convento di A., 2], Abb. 212) oder mit dem Buchstabenkörper verflochten: Mailand, Bibl. Trivulziana, cod. 808, S. 3, N-Ital., um 1450 (Caterina Santoro, I codici medioevali della Bibl. Trivulziana, Mail. 1965, S. 214, Taf. 43). - Gelegentlich füllte man den Binnengrund randlos mit Mattengeflecht aus: Dijon, Bibl. mun., ms. 165, fol. 144, Cîteaux, 1. V. 12. Jh. [104, S. 356, Taf. 146].
2. Rahmen, Bordüren, Füllung von Leerstellen
Für den Schmuck des Rahmens von Bildfeldern oder von Incipit-Zeilen auf besonders hervorgehobenen Seiten einer Handschrift (etwa an deren Beginn oder am Anfang eines Textes), verwendete man häufig verschiedene Formen des F.
a. Ganz aus F. bestehende Rahmen
Wählte man die Form des Zopfgeflechts, wie in Hss. des 11. bis 13. Jh. häufig (vgl. sog. Gumpertsbibel, Erlangen, Univ.bibl., cod. 121, fol. 48v, Salzburg, 4. V. 12. Jh.: Swarzenski, Salzburg, Taf. 36 Abb. 118), bestand dieses gewöhnlich aus einem Zopf aus drei Bändern. Wollte man, wie in Hss. aus späterer Zeit, einen breiten Rahmen mit engem F. ausfüllen, vermehrte man die Zahl der Bänder: Oxford, Bodl. Libr., Ms. Canon. Pat. lat. 17, fol. 1v, Ferrara, dat. 1461 [86, Bd. 2 Taf. 38 Nr. 390].
Zwei verflochtene Taue: Gotha, Forschg.bibl., cod. Membr. II 47, fol. 3, Ital., 1445 (Hans-Joachim Rockar, Abendländ. Bilderhss. der Forschg.bibl. G., Gotha 1970, Abb. 13).
Tau mit Einflechtungen: Gnesen, Kapitelsbibl., ms. 1 a, fol. 8v, Evangelistar, Gnesen (?), 2. H. 11. Jh.: Michal Walicki (Hg.), Sztuka Polska przedromańska i romańska do schyłku XIII wieku, Warschau 1971 (Dzieje sztuki polskiej, Bd. 1), S. 530 Abb. 774.
Schlaufenverknotungen können aus zwei umlaufenden, in regelmäßigen Intervallen verknoteten Schlaufenbändern bestehen (Dresden, Sächs. L.bibl., ms. A. 54, fol. 14, Dtld., 11. Jh.: Bruck S. 17 Nr. 9 Abb. 16) oder aus komplizierten Gefügen mit großen Intervallen und zusätzlichen Einflechtungen (Turin, Bibl. Naz., ms. I.I.22-23, fol. 1, Mantua, zw. 1489 und 1506: Alessandro Conti, Andrea Mantegna, Pietro Guindaleri ed altri maestri nel ‚Plinio‘ di Torino, Prospettiva 53-56, 1988-1989 [Scritti in ricordo di Giov. Previtali, Bd. 1], S. 265 Abb. 2).
Zu den häufigsten Formen von Rahmen aus F. gehören solche aus langgezogenen, parallel geführten Schlaufenbändern, die nur in den Ecken des Rahmens verflochten sind: Sie bestehen aus mindestens vier Bändern (Mantua, Bibl. com., ms. C. III. 20, fol. 7v, Polirone, 1. V. 12. Jh.: [84] Bd. 3 S. 218 Abb. 253), durch die ein zusätzliches Band geflochten sein kann (Nürnberg, Germ. Nat.mus., Hs. 156 142, fol. 56v, Echternach, um 1020-1030: Das Goldene Evangelienbuch ... a. a. O. [Sp. 943]).
Häufig sind auch Rahmen mit kettenartigem F. Sie können aus einzelnen endlosen Bändern bestehen, die in den Ecken des Rahmens mit einem zusätzlichen Band durchflochten sind (Santillana, Archiv des Kollegiatkapitels, Fragment, Spanien, 11. Jh. [?]: E. Lafuente Ferrari a. a. O. [Sp. 904] Abb. S. 87) oder aus mehreren Schlaufenbändern, die an mehreren Stellen verflochten sind (Wien, Österr. Nat.bibl., Ink. 25 B 8, Claudius Ptolemaeus, Cosmographia, Bol. 1477, Spiegel mit Exlibris: Iginio Rogger und Marco Bellabarba, Il principe vescovo Johs. Hinderbach [1465-1486] ..., Bol. 1992, Abb. auf Buchdeckel) oder eingehängt sind wie ungleiche Glieder einer Kette (Rom, Bibl. Vat., cod. Vat. lat. 1789, fol. 7, Florenz, zw. 1470 und 1485: Annarosa Garzelli, Min. fiorentina del rin. 1440-1525, Flor. 1985 [Inv. e cat. toscani, 19], Bd. 2 S. 278 Abb. 500).
Mattengeflecht scheint vor allem in Hss. des späten 15. und frühen 16. Jh. bevorzugt worden zu sein: München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 15 709, fol. 89v, Regensburg, um 1478 bis nach 1529: Ausst.kat. „Regensburger Buchmal.“, Regensburg 1987, Taf. 78.
Gittergeflecht aus Wellenbändern zeigt eine in Florenz, A. 16. Jh. entstandene Hs.: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 8879, fol. 10v(A. Garzelli a. a. O. Bd. 2 S. 675 Abb. 1072). Im Stundenbuch der Katharina von Kleve, Utrecht, um 1440, ist eine Seite mit solchem F. besetzt, jedoch in der Mitte eine rechteckige Fläche ausgespart, die mit einer Kreuzigungsdarstellung gefüllt ist. Es entsteht der Eindruck, als wäre das Kreuzigungsbild von F. „gerahmt“ (Abb. 66; zur Hs.: Ausst.kat. „Die goldene Zeit der holl. Buchmal.“, Utrecht 1989-1990, S. 152-157 Nr. 45f.).
b. Binnenfelder im Rahmen
Ergaben sich bei der Gestaltung des Rahmens aus umlaufenden Bändern Binnenfelder, konnten diese, wie bei den Initialen (s. Sp. 939), mit F. gefüllt sein. In den einzelnen Abschnitten eines Rahmens können verschiedene Formen nebeneinander vorkommen, z. B. Zopfgeflechte, Taue mit Einflechtungen, Schlaufenbänder mit Brezeln usw. (München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 13 001, fol. 192v, Mittelital. Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.?], 2. H. 11. Jh.: Abb. 61 a). Häufig sind auch Kompartimente des Rahmens mit gestauchten Tauen gefüllt (Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1244, fol. 188v, Mondsee, 3. V. 12. Jh.: Carl Pfaff, Scriptorium und Bibl. des Klosters M. im hohen MA, Wien 1967 [Österr. Akad. der Wiss., Veröffn. der Komm. für Gesch. Österr., Bd. 2], Taf. 14).
Zopfgeflecht: Manchester, John Rylands Libr., cod. 98, fol. 135v, Trier, um 1000: Ausst.kat. „Ornamenta ecclesiae“, Köln 1985, Bd. 1 Abb. S. 200; nur als kurze Stücke eingefügt: Malibu, The Getty Mus., Ms. Ludwig II, 3, fol. 126v, Helmarshausen, um 1120/1140 (Ausst.kat. „Burlington Fine Arts Club. Exhibition of Illum. Mss.“, London 1908, Taf. 20; zur Hs. vgl. A. v. Euw und Joachim Plotzek, Die Hss. der Slg. Ludwig, Bd. 1, Köln 1979, S. 153-158); mit Intervallen: London, Brit. Libr., Ms. Egerton 1139, fol. 139v, Jerusalem, zw. 1131 und 1143 (Buchthal Taf. 17).
Verflochtene Taue: Melk, Stiftsbibl., Hs. 1903, fol. 106v, Würzburg (?), um 1255-1260 (Helmut Engelhart, Die Würzburger Buchmal. im hohen MA, Würzburg 1987 [Quellen und Forschgn. zur Gesch. des Bistums und Hochstifts W, Bd. 34], T. 2 Abb. 156); durch Vermehrung der Bänderzahl ließ sich die Breite des streifenförmigen F. steigern, z. B. durch Verflechtung von sechs Tauen: Oxford, Bodl. Libr., Ms. Canon. Ital. 85, fol. 67, Mantua oder Ferrara(?), 1463/1464 [86, Bd. 2 Frontispiz].
F. aus Tauen mit Einflechtungen kam zustande durch zusätzliche endlose Bänder, die entweder zu Seiten der Überkreuzungen eingeflochten waren (Brüssel, Bibl. roy. Albert Ier, ms. 5573, N-Frankr. [?], 11. Jh.: Boeckler, Abendl. Min., Taf. 57) oder bei den Überkreuzungen der Bänder des Taus (Madrid, Bibl. Nac., ms. Vit. 22-5, Mantua, zw. 1444 und 1478: Domínguez Bordona, Inv., Bd. 2 S. 394 Abb. 335); es gab jedoch auch Kombinationen aus Tauen mit Schlaufenbändern: Turin, Bibl. Naz., ms. F II 20, fol. 1, Bobbio, 10./11. Jh. (Abb. 59).
Schlaufenbänder: London, Brit. Libr., Ms. Egerton 1139, fol. 106v, Jerusalem, zw. 1131 und 1143 (Buchthal Taf. 16 a); Schlaufenbänder mit wechselständig angeordneten Brezeln: Florenz, Bibl. Laur., cod. San Marco 622, fol. 1v, Bistum Soissons (?), um 1130 (Jonathan Alexander, A twelfth-c. Augustine on the Psalms..., in: Per Bjurström u. a., Florilegium in honorem Carl Nordenfalk octogenarii contextum, Stockholm 1987 [Nat. museums Skriftserie N.S., 9], S. 14 Abb. 3); Schlaufenbänder, nicht überkreuzt und umgelenkt, mit wechselständigen Brezeln: London, Brit. Libr., Add. Ms. 18 297, fol. 3 (J. J. G. Alexander, Medieval Illuminators and Their Methods of Work, New Haven und Ld. 1994, S. 92 Abb. 152). -Zwei verflochtene Schlaufenbänder: Turin, Bibl. Naz., ms. F II 20, fol. 1, Bobbio, 10./11. Jh. (Abb. 59).
Verflochtene Wellenbänder: Rom, Bibl. Vat., cod. Pal. lat. 5, fol. 48v, Mittelital. (Rom?), 2. H. 11. Jh. [84, Bd. 2 S. 135 Abb. 142]; Wellenbänder mit Einflechtungen: Turin, Bibl. Naz., ms. F II 20, fol. 1, Bobbio, 10./ 11. Jh. (Abb. 59); Wellenbänder verflochten mit Schlaufenbändern mit Brezeln: Rom, Bibl. Casanatense, ms. 724 B 113, Benevent, 12. Jh. (RDK VI Sp. 734 Abb. 6 a).
Ketten aus Schlaufenbändern: Leipzig, Univ.bibl., ms. 774, fol. 30v, Soignies (Hennegau), 2. H. 11. Jh. (Bruck S. 30 Abb. 24); aus Schlaufenbändern mit Brezeln: Köln, Erzbisch. Diözesan- und Dombibl., Hs. 141, fol. 5v, Arras, M. 11. Jh. (Ausst.kat. „Ornamenta ecclesiae“ a. a. O. [Sp. 948] Bd. 1 Abb. S. 424).
Mattengeflecht mit ungerader Zahl von Bändern: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 2508, fol. IIv, Mittelital. (Farfa?), 1. V. 12. Jh. (F. Avril und Y. Załuska a. a. O. [Sp. 943] S. 32f., Taf. C).
Gittergeflecht: Stuttgart, Württ. L.bibl., cod. Bibl. 28, fol. 141v, Südwest-Dtld. (Oberrhein?), M. 12. Jh. (Kat. der illum. Hss. der Württ. L.bibl. S., Bd. 2 T. 2: Die roman. Hss., bearb. Annegret Butz, Stg. 1987 [Dkm. der Buchk., Bd. 8], S. 15f., Abb. 60).
c. Bordüren, Füllung von Leerstellen
Bordüren, die häufig neben Textkolumnen plaziert sind, dann oft in der ganzen Länge des Schriftspiegels, können aus verschiedenen Formen des F. bestehen oder das Binnenfeld einer Bordüre ausfüllen.
So zeigt ein Blatt aus einem Missale, entstanden 1489 in Augsburg, zwei Löwen als Schildhalter des Wappens des Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra, die jeweils ein Ende eines endlichen, mehrmals verschiedenartig verflochtenen Bandes halten, das sich nahezu über die ganze Länge der Seite erstreckt (Nürnberg, Germ. Nat.mus., Bredt 108: Abb. 67).
Das Binnenfeld einer Bordüre ist ausgefüllt mit einem F. aus zwei verflochtenen Wellenbändern in Heidelberg, Univ.bibl., cod. Sal. X, 21, fol. 241v, Salem, 1. H. 13. Jh. (Oechelhaeuser Bd. 2 Taf. 3).
Gelegentlich füllte man leer gebliebene Stellen mit F.
Eine größere Fläche mit eng nebeneinander gesetzten, zentrierten Einzelformen - verflochtenen Schlaufenbändern - füllte man auf einer Seite einer möglicherweise nach span. Vorbildern gestalteten Hs., entstanden zw. 1028 und 1072 in der Gascogne, eine andere Seite derselben Hs. mit einem Geflecht aus mehreren, mehrmals geknickten Bändern; die dazwischen frei bleibenden schmalen Felder füllte man mit Zopfgeflechten, breitere mit F. aus verflochtenen Schlaufenbändern oder mit figürlichen Darstellungen (Paris, Bibl. nat., ms. lat. 8878, fol. 122: Ph. Lauer a. a. O. [Sp. 939] Taf. 15; fol. 138: Janine Wettstein, La fresque romane ... Etudes comparatives II, Genf 1978 [Bibl. de la soc. franç. d’arch., 9], Bd. 2 Abb. 33).
Im sog. Codex Višehradensis sind auf Bildseiten die Zwischenräume zwischen kreisrund oder rautenförmig gerahmten Bildfeldern mit zentrierten Einzelformen besetzt: sechs- oder achtstrahlige Schlaufensterne, manchmal durchflochten mit einem endlosen Band, oder Schlaufenbänder mit Brezeln (Prag, Univ.bibl., ms. XIV, A. 13, fol. 2-4v, Böhmen, um 1085; Abb. 60; Codex Višehradensis a. a. O. [Sp. 940]).
In einer engl. Hs., entstanden gegen E. 14. Jh., ist eine schematische Übersicht mit verschiedenen Texten registerartig angeordnet. Frei bleibende Felder wurden mit Mattengeflechten ausgefüllt: Oxford, Bodl. Libr., Ms. Eng. poet. a. 1, fol. 231v (The Vernon Ms. A facs. of Bodl. Libr. Oxford ..., hg. Anthony Ian Doyle, Cambr. 1987).
3. Freistehende Schmuckformen
F. als frei stehende Schmuckform.
Ohne Zusammenhang mit dem übrigen Schmuck, Initiale, Rahmen oder Bordüre, kommen vereinzelt auch frei stehende, gewöhnlich zentrierte Einzelformen von F. vor.
Mattengeflechte aus sechs Bändern: Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1382, fol. 114, Bologna, 1326: Beschr. Verz. Österr. N.F. Bd. 8, 5, 1 Taf. 43).
Schlaufenband, z. B. achtstrahliger Schlaufenstern mit eingeflochtenem endlosen Band: Königswart (Kynžvart), Tschech. Republik, Hs. Kynžvart 68, fol. 101v, St. Blasien (?), 13. Jh. (Ausst.kat. „Libri sapientiae - Libri vitae“, Ochsenhausen 1993, Abb. S. 95).
4. Ersatz gemalter Architektur
a. F. bei der Wiedergabe von Architektur gibt es in Handschriften vom 11. Jh. an immer seltener und anscheinend nur mehr dort, wo man um Nachahmung älterer Vorbilder bemüht war.
Die verschiedenen Möglichkeiten solcher Verwendung zeigt eine der Kanontafeln in einer Bibel aus St-Martial in Limoges: Bänder beschreiben die Umrisse von fünf Säulenschäften und sind jeweils oben verflochten, damit fünf Kapitelle Zustandekommen, die von vier kleinen und darüber zwei größeren Bögen überfangen werden. Ferner schmückte man die Säulenschäfte und Bögen mit in regelmäßigen Abständen verflochtenen Bändern (Paris, Bibl. nat., ms. lat. 8, Bd. 2, fol. 167, 2. H. 11. Jh.: Ph. Lauer a. a. O. [Sp. 939] Taf. 50). Basen aus F. zeigen Kanontafeln in einem aus Alspach im Elsaß stammenden, möglicherweise dort oder in Hirsau (?) entstandenen Evangeliar (Stuttgart, Württ. L.bibl., cod. bibl. 2° 71, fol. 6v und 7, 2. Dr. 12. Jh.: A. Butz a. a. O. [Sp. 949] S. 123 Nr. 76, Abb. 305).
b. Häufiger diente F., wohl ebenfalls in Anlehnung an Vorbilder aus früherer Zeit (vgl. Sp. 938), als gemalte Bauzier.
Bogen und Säulenschäfte einer Arkade tragen F. in einem der Evangelistenbilder eines Evangeliars aus Rom, sp. 11. oder fr. 12. Jh. (Bibl. Vat., cod. Chigi A VI 164, fol. 15v: [84] Bd. 4 S. 269 Abb. 221).
Gelegentlich schmückte man nur den Bogenlauf mit F.: Paris, Bibl. nat., ms. lat. 8851, Trier, um 1004/1005, fol. 52v (Zopf aus drei Bändern: RDK VI 470 Abb. 18); Leipzig, Univ.bibl., ms. 774, Hennegau (?), 2. H. 11. Jh., fol. 30v und 31 (Tau mit Einflechtungen: Bruck S. 27f. Abb. 24f.).
Verschiedene Varianten von F. als Schmuck der Säulenschäfte gab man auf Kanonseiten des Evangeliars aus Alspach (s. oben) wieder (u. a. Schlaufenbänder mit wechselständigen Brezeln, F. aus vier gestauchten Wellenbändern, Schlaufenverknotungen von zwei Bändern, F. aus zwei jeweils zurückgeführten und mit sich selbst verflochtenen Bändern; Stuttgart, Württ. L.bibl., cod. bibl. 2° 71, fol. 8v und 9; A. Butz a. a. O. [Sp. 949] S. 123 Nr. 76, Abb. 306).
Ausnahme blieb F. als Dekor von Bogenfeldern (Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 649, fol. 1, Sittich in Krain, um 1180, Mattengeflecht: Abb. 63) oder als Schmuck von seitlich die Kanontafel rahmenden schmalen Türmchen (Krakau, Mus. Narodowego w krakowie, odd. Cartoryskich ms. 1207, Krakau[?], zw. 1079 und 1102, fol. 1v, Schlaufenband mit Brezeln: M. Walicki a. a. O. [Sp. 946] S. 531 Abb. 777).
VIII. Fensterverglasung
Aus der Zeit vor dem 2. V. 12. Jh. sind so gut wie keine Fensterverglasungen erhalten. In der Literatur wird vermutet, daß die Scheiben der in den Schriftquellen erwähnten Fenster vornehmlich ornamental geschmückt gewesen wären; ob auf ihnen F. vorkam, entzieht sich bislang jeglicher Kenntnis, und Blendfenster mit gemaltem F. sind vor dem 13. Jh. nicht bekannt.
Vom 2. V. 12. Jh. an sind Fensterverglasungen mit F. nur in Sakralbauten anzutreffen oder stammen aus solchen. Doch sollte nicht übersehen werden, daß der Verlust an Verglasungen in Profanbauten besonders hoch ist. Bei den Fenstern in Sakralbauten weist stets nur ein Teil F. auf oder aber, wenn dieses in allen Fenstern eines Baues oder Bauteils vorkommt, ist es jeweils unterschiedlich.
Das F. kann im umlaufenden Randstreifen angebracht sein und ist dann streifenförmig. Bevorzugt wurde jedoch flächendeckendes F., mit dem in der Regel das oft von einem anders ornamentierten Randstreifen eingefaßte zentrale Feld besetzt ist.
Schließlich können Feld und Randstreifen F. zeigen (ein Beisp.: Abb. 69).
Das F. wurde entweder als Blankverglasung ausgeführt oder in Malerei mit Schwarzlot. Bei letzterem ist häufig die eine der Konturen der Bänder vom Bleinetz gebildet, die andere gemalt.
Störungen im F. sind zahlreich, verursacht teils schon durch fehlerhafte Zeichnung (bei Lanzettfenstern mit Kleeblattbogen als Abschluß ist der Übergang eine, was die Führung der Bänder betrifft, besonders „fehleranfällige“ Stelle) oder durch inexakte Montage der Schreiben, teils durch Reparaturen, bei denen auch anderen Fenstern entnommene Scheiben oder Teile von solchen eingeflickt wurden. Des öfteren vereinigte man in späterer Zeit Scheiben aus verschiedenen Fenstern in einem einzigen. Nicht immer ist die Art des F. eindeutig zu erkennen.
Die Zufälligkeit des Überlieferten und der Forschungsstand erlaubt es nur ausnahmsweise, historische Aussagen über zeitliche und regionale Verbreitung bestimmter F. zu machen.
Wo Bände des CVMA erschienen sind, ist deren Zählung der Fenster zur Identifizierung übernommen.
A. 12. Jh.
1. Randstreifen
In Randstreifen wurde F. mit vegetabilem Ornament verbunden.
Ein Fenster aus dem Chorumgang der ehem. Abteikirche St-Denis zeigte neben Szenen aus der Kindheit Jesu Andreaskreuze mit Schlaufen an den Enden; durch diese ist ein Ringband geführt. Die Schlaufen sind durch das in Herzform geführte Band paarweise miteinander verbunden, in die Herzform ist Blattwerk einbezogen. Alle Bänder tragen Ornament: Zickzacklinien oder mit Kreuzchen wechselnde Punkte (Chorweihe 1144; mehrere Fragmente erhalten: [91] Sér. Études, Bd. 1 Abb. 66, 68 und 193-195; Madeline Harrison Caviness in: Peter Moore [Hg.], Crown in Glory. A Celebration of Craftsmanship-Stud. in Stained Glass, Norwich 1982, S. 69-72). - Zwei Schlaufenbänder mit verknoteten Schlaufen bilden das F. im Fenster 49, dem sog. Wurzel Jesse-Fenster der Kath. von Chartres. Beide Bänder sind mit einer Punktreihe besetzt, das eine Band ist abgeknickt, an den Knickstellen sind Kreisflächen eingeschoben, von denen eine Palmette ausgeht (um 1145/1155; weitgehend restauriert: Viollet-le-Duc, Archit., Bd. 9 S. 392 Fig. 8; [94] Taf.bd. 1 Taf. 1; [91] Rec. 2 S. 34). - In der Bordüre des Fensters mit Darstellungen aus der Kindheit Jesu in der Kath. von Angers (Maine-et-Loire) sind kleine Kreisflächen oder Ovale, an denen Palmetten ansetzen, durch jeweils zwei Bänder verbunden; jedes Band ist zu einer Schlaufe gelegt, die mit der Schlaufe des anderen Bandes verknotet ist (um 1155; Jane Hayward und Louis Grodecki, Bull. mon. 124, 1966, Abb. S. 15; L. Grodecki, Le vitrail roman, Freiburg i.Ü. und Paris 1977, S. 81 Abb. 63, S. 276 Kat.nr. 33). - Im Randstreifen des Kreuzigungsfensters im Chor der Kath. von Poitiers ist zwischen die Bänder mit den Schlaufenverknotungen jeweils eine blütengefüllte größere Kreisfläche eingeschoben (um 1165/1170; ebd. S. 73 Abb. 58, S. 286 Kat.nr. 73).
2. Feld
Als älteste erhaltene Beispiele von Glasfenstern, deren Feld mit F. belegt ist, gelten die Blankverglasungen der Zisterzienserkirchen von La Bénisson-Dieu, von Obazine und von Noirlac (aus letzterer nur ein Fragment erhalten: [91] Rec. 2 S. 197, Abb. 177), sämtlich aus der 2. H. 12. Jh. Das F. ist bei allen Fenstern achsensymmetrisch angelegt und meist sehr dicht gefügt; manchmal verschleiert die optische Erscheinung des F. dessen Konstruktion. Keiner der franz. Bauten besaß ausschließlich Fenster mit F.
In La Bénisson-Dieu (Loire) enthält eines der Fenster im N-Chor ein F. aus zwei parallel verlaufenden Zopfgeflechten, die durch Ringbänder verbunden sind; am äußeren Saum ist ein Wellenband eingeflochten (3. Dr. 12. Jh.; [91] Rec. 3 S. 280; [95] Abb. 13; [104] Taf. 19). Das Kettengeflecht eines Fensters im n. Obergaden ebendort ist gebildet aus gleich großen Ringbändern ([91] Rec. 3 S. 281; [104] Taf. 15). Bei einem weiteren Fenster im N-Chor sind Ketten aus verschlungenen endlosen Bändern von Wellenbändern durchflochten, die parallel zur Fensterachse verlaufen; in der Mittelachse sind Ringbänder eingeflochten, an den Seiten solche in Halbkreisform (in deren Zentrum blaue und rote Scheibchen; [91] Rec. 3 S. 280, Abb. 248). - In Aubazine (Corrèze), geweiht 1176, gibt es zwei Fenster mit F. Das in der W-Wand des N-Querhauses bildet ein Mattengeflecht mit sich überschneidenden Ringbändern an allen Überkreuzungen (an altem Bestand ist wenig erhalten: [104] S. 22f.; Catherine Brisac bezweifelte daher die Authentizität des Fensters – [88, S. 135] -, doch ist das Ornament zu Beginn des 13. Jh. wenn nicht bei Verglasungen, so doch bei Fußböden belegt, s. Sp. 872). Das Fenster im n. Seitenschiff zeigt ein Kettengeflecht: Je zwei konzentrisch angeordnete Ringbänder in senkrechter Reihung sind in der Mittelachse von vierstrahligen Schlaufensternen, am Rand von deren halbierter Form durchflochten (wobei die beiden Schlaufen durch ein bogiges Zwischenstück verbunden sind; [95] Abb. 1; [104] S. 22, Taf. 6f.; [88] S. 132ff., Abb. 3 und 5).
Für die im Folgenden genannten, im letzten V. 12. Jh. entstandenen Verglasungen waren solche in Zisterzienserkirchen möglicherweise Vorbild.
In der auf Veranlassung von Guillaume de Champagne, Erzbischof von Sens, 1170 erbauten Wallfahrtskirche in Cudot (Yonne) gibt es an der N-Seite des Langhauses heute zwei Fenster mit F. Das eine zeigt ein Mattengeflecht, das andere ist aus Scheiben zweier Fenster zusammengesetzt: Von deren einem stammen die sechs unteren Felder mit Mattengeflecht, von dem anderen die drei oberen mit einem Kettengeflecht – Ringbändern, Achteckbändern, endlosem Wellenband –, das von weiteren Bändern durchflochten ist [91, Rec. 3 S. 139, Abb. 119]. Gleiches F. weist ein Fenster im N-Turm der Kath. von Sens (Yonne) auf (E. 12. Jh.; ebd. S. 15 und 139); diese Verglasung stammt möglicherweise aus der ehem. Augustinerkirche St-Jean, dem späteren Hospital, für dessen - nicht mehr vorhandene - Verglasung Emile Amé Muster überliefert, die mit jenen von Cudot identisch sind (nach ebd. S. 175; [194] S. 184, Taf. 182f.).
3. Feld und Randstreifen
F. in Feld und Randstreifen zeigt das Fenster aus der 1186 geweihten ehem. Zisterzienserkirche Eberbach, Rheingau. Im Mittelfeld divergieren Konstruktion und optische Erscheinung des F. Dieses besteht aus sich mehrfach überkreuzenden Bändern, die im Wechsel mit geraden Abschnitten wiederholt in Schlaufen oder Wellen gelegt sind; in sie ist eine Kette eingeflochten, deren Bänder Quadrate mit zur Öse gelegter oberer und unterer Spitze von konkav-konvex geführtem Umriß beschreiben. Die Bordüre ist mit einem dreibändrigen Zopfgeflecht besetzt (Abb. 69; Ausst.kat. „Die Zisterzienser“, Aachen 1980, S. 540 Nr. F 8).
B. 13.-15. Jh.
Die Masse der Beispiele stammt aus dem 13. Jh. und aus dem 1. Dr. 14. Jh. in Bischofs- wie in Klosterkirchen der Zisterzienser, Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner, nach M. 13. Jh. auch in Pfarr- und Stiftskirchen (etwa am Oberrhein, vgl. [90] Bd. 2 S. 229 Anm. 4). Vom 2. Dr. 14. Jh. an ist die Tendenz, Verglasungen, gar Blankverglasungen, mit F. zu bestreiten, rückläufig. Es gibt nur mehr wenige Grundformen, meist Mattengeflechte. Aus dem 15. Jh. gibt es kaum noch Glasfenster mit F.
Von M. 13. Jh. an sind Grisaillefenster mit F. häufig.
Ursache dafür mag die zunehmende Aufhellung der Verglasung gewesen sein; der Kostenfaktor sprach gleichfalls für ungefärbtes Glas (so Viollet-le-Duc, Archit., Bd. 9 S. 435; vgl. L. Grodecki und C. Brisac, Le vitrail gothique au 13e s., Paris 1984, S. 20ff.).
Für große Fenster, vor allem im Obergaden, wurde eine neue Verteilung von Bild- und Grisaillefeldern entwickelt (dazu L. Grodecki, Le vitrail et l’archit. au 12e et au 13e s., GBA 91, 1949 [6ème pér., 36], S. 5-24; Meredith Parsons Lillich, The Band Window. A Theory of Origin and Development, Gesta 9, 1970, S. 26-33).
Daß nur eine Kontur der Bänder vom Bleinetz bestimmt ist, die andere gemalt, ist vom 2. V. 13. Jh. an häufiger, später ist auch die Tendenz zur Regulierung des Umrisses der Scheiben bis hin zur Ausformung von Rechtecken in der Größe der F.abschnitte deutlich ([99] S. 11f.; [100] S. 44).
Muster und Grund sind stärker voneinander unterschieden als früher. Das geschieht durch Verwendung von farbigem Glas, durch Ornamentierung sei es der Bänder, sei es des Hintergrundes; letzteren füllt meist vegetabile Grisaillemalerei (Blätter, Ranken) vor zunächst häufig schraffiertem Grund (in der 2. H. 13. Jh. wird die Schraffur mehr und mehr aufgegeben: [99] S. 11). Eine sonst nirgendwo angetroffene Eigenheit gibt es bei den sog. Königsfenstern des Kölner Domchors (um 1304-1322): Das F. ist mit in den einzelnen Fenstern verschiedenem, in Farbglas ausgeführtem Maßwerk hinterlegt und von diesem partienweise so verdeckt, daß seine Konstruktion manchmal unkenntlich ist (zu den Beispielen im einzelnen s. unten).
1. Zopfgeflecht
Zopfgeflecht ist aus drei oder vier Bändern gebildet.
Drei mit Punktreihen besetzte endlose weiße Bänder vor blauem Grund sind es in zwei Bahnen des Fensters NV der Predigerkirche in Erfurt (um 1280 [?]; [89] Bd. 1,1 S. 116f., Abb. 85f. und 92). F. gleicher Art bildet den Hintergrund einer Scheibe in der Kirche von Koisdorf, Stadt Sinzig, Kr. Ahrweiler (2. H. 13. Jh.; [101] S. 130, Abb. 194; [104] S. 192f., Taf. 191).
Das Fenster S VI im Kreuzgang von Stift Heiligenkreuz, N.Ö., zeigt zwei spiegelbildlich einander zugeordnete Zopfgeflechte aus je drei ornamentierten Bändern, die in kurzen Intervallen verflochten und ineinander übergeführt sind; nur zwei Bänder durchmessen das Geflecht in voller Breite und stoßen stumpf an das jeweils andere (M. 13. Jh.; [92] Bd. 2,1 S. 100f., Abb. 319-321). Zopfgeflecht aus vier Bändern findet sich als Blankverglasung in einem der Fenster der Kirche Mariä Geburt in Ecrouves (Haute-Marne; 13. Jh.; Ausst.kat. „Le vitrail en Lorraine au XIIe au XXe s.“, Nancy 1983, Abb. S. 219), schmückt eines der Fenster der ehem. Ritterstiftskirche St. Peter in Wimpfen (Abb. 73 a) und ist Hintergrund der Mittelbahn des Fensters aus dem Chor der Pfarrk. Tengen Kr. Konstanz mit der Darstellung Christi am Kreuz (Augustinermus. Freiburg i. Br.; E. 13. Jh.: [90] Bd. 2,1 S. 228, Taf. 98 Abb. 298). - Im Chorfenster I der Pfarrk. Euratsfeld, N.Ö., sind jeweils zwei Bänder des Zopfgeflechts aneinandergerückt und so geführt, daß eine Folge von Sternen entsteht, die ein Kreuz mit spitzen Enden einschließen (um 1300; [92] Bd. 2,1 S. 321, Abb. 69).
2. Taue im Flechtornament
Dem meist hoch-schmalen Zuschnitt der Fenster entsprechend verläuft das Tau in der Vertikalen; seine Bänder sind so gut wie immer winklig gebrochen. Eingeflochten sind zentrierte Bänder um die Überkreuzungen oder - seltener - vom Saum des Fensters ausgehende oder ihn begleitende Bänder.
Den Randstreifen im Fenster 102 der Kath. von Chartres füllt ein Tau mit langgestreckten Augen und eingeflochtenen Quadratbändern (um 1210/1215; [94] Taf.bd. 2 Taf. 224f.; [91] Rec. 2 S. 37 Abb. 21), ebenso im Fenster Fn XIV der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg (um 1300; [100] S. 89 Nr. 23, Abb. 34 und 71). Bei einem Fenster im n. Seitenschiff der ehem. Zisterzienserkirche Haina sind die Überkreuzungen des Taus von großen, einander berührenden Quadratbändern mit konkav eingezogenen Ecken umschlossen, an den Säumen zudem Wellenbänder eingeflochten (M. 13. Jh.; [104] S. 173, Taf. 165; Wolfg. Bickel, Die K. der Zisterzienser, in: Ambrosius Schneider u. a. [Hgg.], Die Cistercienser, Köln 1971, S. 193-340, Abb. S. 310). Beim F. eines Fensterfragments der ehem. Zisterzienserkirche Pontigny (Yonne) sind um die Überkreuzungen der Taubänder konzentrisch drei Ketten aus Schlingen gelegt (A. 13. Jh.; [104] S. 41f., Taf. 45ff.). In einem der Chorfenster von St-Serge in Angers (Maine-et-Loire) sind an den Überkreuzungen jeweils konzentrisch zwei Ringbänder eingeflochten, ein drittes täuschen die kurvierten diagonalen Seiten paarig angeordneter, trapezähnlich geführter Bänder vor (um 1210/1215; [91] Rec. 2 S. 296; [96] S. 256, Abb. 1 b). Ein anderes Fenster zeigt außer den Ringbändern an den Wendepunkten des Taus Halbkreisbänder, die durch Schlaufen mit den äußeren Ringbändern verhakt sind (ebd. Abb. 1 c). Ein Tau, in das vom Saum des Fensters ausgehende Halbkreisbänder eingeflochten sind, gibt es in einem Fenster der ehem. Dominikanerkirche in Kolmar (aus der dortigen Franziskanerkirche, deren Langhaus 1292 begonnen wurde; Rüdiger Becksmann, Die architektonische Rahmung des hochgot. Bildfensters, Bln. 1967 [Forschgn. zur Gesch. der K. am Orh., Bd. 9-10], S. 51f., Anm. 191 und 195).
Ein Tau aus zwei Paaren von Bändern gibt es in einem der Chorfenster der ehem. Stiftskirche St. Peter und Paul in Weißenburg i. E.; die in der Mittelachse der Fensterbahn liegenden Überkreuzungen werden von sich berührenden Ringbändern umschlossen, am Saum sind gebrochen geführte Wellenbänder eingeflochten (um 1280; Bruck, Elsaß, Taf. 1 unten, links außen; vgl. [89] Bd. 1,1 S. 116); ein Fenster mit F. aus einem Tau aus Bänderpaaren und Einflechtungen soll sich in Châlons-sur-Marne befunden haben (Alter und Verbleib unbekannt; vgl. [95] S. 15, Abb. 19).
In einem Chorfenster der Kath. von Auxerre begleiten zwei verflochtene Taue mit ungleichen Augen die Darstellung eines Propheten (gg. M. 13. Jh.; M. P. Lillich 1970 a. a. O. [Sp. 957] S. 30 Abb. 7). Ein am Saum eingeflochtenes Wellenband zeigt das Fenster FN IV der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg; Blattwerk, das von einem „Stamm“ ausgeht, ist dem F. hinterlegt und überdeckt es zum Teil (vor 1276; [100] S. 95, Abb. 56). In der ehem. Zisterzienserinnenkirche La Chalade (Meuse) entsteht das F. dadurch, daß in zwei Taue mit ungleichen Augen eine Kette aus ungleichen Gliedern - Spitzovalen und genasten Ringbändern – eingeflochten ist (n. Kapelle im S-Querhaus, zw. 1307 und 1314; [104] Taf. 89f.; Helen Jackson Zakin in: Stud. in Cistercian Art and Archit., Bd. 1, Kalamazoo/Mich. 1982 [Cistercian Stud. Ser., Nr. 66], Abb. 8).
Im F. zweier Fenster der ehem. Ritterstiftskirche St. Peter in Wimpfen ist das Tau so angelegt, daß große Augen mit so engen Verhakungen der Bänder wechseln, daß hier die Augen entfallen; eingeflochten sind zwei Taue, bei denen jede zweite Spitze am Saum durch einen eingeschobenen konkaven Abschnitt bereichert ist (um 1270/1280; Abb. 73 b; [97] Textbd. S. 58 Nr. 60f.).
Ein Tau, begleitet von zwei „deformierten“ Tauen aus einem Wellenband und einem gerade verlaufenden Band, bildet das Gerüst des Fensters 4 der ehem. Zisterzienserinnenkirche St-Jean-aux-Bois (Oïse); eingeflochten sind zwei verschiedene, in ihrer Führung an den Umriß von Hanteln erinnernde zentrierte Bänder und, um deren Kreisabschnitte konzentrisch angeordnet, Ringbänder (um 1230; [91] Rec. 2 S. 207 mit Fig. 115).
Dem F. im Fenster S VI des Kölner Domchors liegen pro Lanzette vier „deformierte“ Taue mit langgestreckten Augen zugrunde (Führung der Bänder in teils kurvierten, teils geraden Abschnitten mit Brechungen). Jeweils zwei Taue sind zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet und miteinander verbunden durch eingeflochtene Glieder aus einem schmal rechteckigen und einem Ringband. Achterschleifen verknüpfen die jeweils der Mittelachse der Lanzette zugewandten Taue, und alle vier Taue jeder Lanzette sind zusammengenommen durch endlose Bänder, die aussehen wie zwei nebeneinanderliegende Achtecke mit offener Binnenseite und dieser gegenüberliegenden eingezogenen Außenseiten (Abb. 75 c; [90] Bd. 4,1 Abb. 284 und 295).
3. Wellenbänder
Zwei liegende Wellenbänder, die in Intervallen verflochten sind, zeigt das Fenster n VI der Predigerkirche in Erfurt (um 1280 [?]; [89] Bd. 1,1 Abb. 87).
4. Ketten
Verschiedentlich gibt es F. aus Ketten, deren Binder Kreise, Rauten, stehende Quadrate oder Vierpässe bilden.
Beispiele: New York, Metrop. Mus., vielleicht aus Schloß Bouvreuil in Rouen (The Cloisters Coll.; um 1260; H. J. Zakin in: M. H. Caviness und Timothy Husband [Hgg.], Corp. Vitrearum. Selected Papers from the XIth Internat. Colloquium... 1982, New York 1985 [CVMA USA, Erg.bd. 1] S. 86-89, Abb. 7); Corning, Corning Mus. of Glass, aus der Kath. von Sées (um 1270/ 1280; ebd. Abb. 6). Beide Fenster zeigen in Grisaille vor Blattranken eine Kette aus Vierpässen und Rhomben, beim erstgenannten Fenster verdichtet durch Ringbänder, beim zweiten durch Vierpässe, und an den Seiten durchflochten von Bändern aus Halbkreisbögen im Wechsel mit geraden Abschnitten. In der Form sehr nahe kommt das farbige F. eines Fensters aus der Katharinenkirche in Oppenheim, in dessen Kette aus Quadrat- und Vierpaßbändern Ringbänder eingeflochten sind und das von gemalten Blattranken hinterfangen ist (Hess. L.mus. Darmstadt, E. 13. Jh.; Abb. 74; [97] Textbd. S. 75 Nr. 102).
Die Grisaillefenster 3 und 10 der Kath. von Chartres zeigen Ketten mit Bändern aus Rauten, Vierpässen und Kreisen, die durch Rauten unterschiedlicher Form oder Rauten und Ringe verbunden sind; kleine Ring- und Quadratbänder aus farbigem Glas in den Zentren der Vierpaßbänder bereichern das F. (1. H. 13. Jh.; [94] Taf.bd. 1 Taf. 79 und 100; M. P. Lillich, A Redating of the Thirteenth-C. Grisaille Window of Chartres Cath., Gesta 11, 1972, S. 11-18, bes. S. 15 Abb. 9-12; [91] Rec. 2 S. 31; zu ähnlich aufgebauten Kettengeflechten anderer Chartreser Fenster s. Sp. 972). Ketten mit Bändern als Rauten und Kreise, dazu halben Vierpässen und Halbkreisen zeigen die einbahnigen Obergadenfenster der Trinité in Vendôme (Loir-et-Cher; wohl A. 14. Jh.: M. P. Lillich, Journ. of the Soc. of Architectural Historians 34, 1975, S. 238 mit Anm. 6, S. 250, Abb. 3).
Verkettete Quadratbänder und mit Punktreihen gefüllte Ringbänder bilden das F. im Grisaillefenster s II 5 der Pfarrk. von Endre, Gotland (E. 13. Jh.; CVMA Skandinavien S. 170-173, Taf. 41 und 73).
Bei Grisaillefenstern der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg ist das F. von Blattranken durchsetzt.
Das Fenster FN III im Chorobergaden zeigt eine Kette aus Ringbändern mit halbrunden seitlichen Einziehungen und aus vom Rand ausgehenden Halbkreisbändern; eingeflochten ist ein Tau aus im Zickzack geführten Bändern mit kleinen Halbkreisabschnitten an den Umbrüchen. In der Mittelachse des Fensters ist bei allen Überkreuzungen ein Ringband eingeflochten (vor 1276; [100] S. 95, Abb. 55). Das Fenster H 1 im Chorobergaden besteht aus einer Kette aus Quadratbändern und zentrierten Bändern, die, aus Kreissegmenten und geraden Abschnitten zusammengesetzt, an gegenständig angeordnete Herzen und einen quergeteilten Kreis erinnern (ebd. S. 94, Abb. 53). Die Kette des F. von Fenster Fn XIII im N-Querhaus ist gebildet aus Vierstrahlen mit nach innen geklappter Spitze sowie aus „Schlaufensternen“ aus zwei Halbkreisbögen und zwei Kleeblattbögen (um 1300; ebd. S. 88, Abb. 32); dem F. gleicht das von Fragmenten aus Altenberg im Hess. L.mus. Darmstadt ([97] Textbd. S. 67f. Nr. 95, Taf. 11, Abb.bd. Abb. 60).
Das F. der beiden äußeren Bahnen von Fenster N VIII der Predigerkirche in Erfurt ist gebildet aus einer Kette verflochtener gleicher Glieder, die die Form zweier ineinander verschränkter Herzen mit Schlaufe haben (um 1280 [?]; [89] Bd. 1,2 S. 137ff., Abb. 90f.).
Das F. der oberen Scheibe eines Fensters in der ehem. Zisterzienserinnenkirche Namedy, Stadt Andernach, läßt sich ergänzen zu einer Kette, deren Glieder an stark eingeschnürte Achter erinnern und in die aus Halbkreisen und geraden Abschnitten zusammengesetzte zentrierte Bänder eingeflochten sind (2. H. 13. Jh.; [104] S. 174f., Taf. 170; W. Bickel a. a. O. [Sp. 959] Abb. S. 315).
5. Mattengeflecht
a. Einfaches Mattengeflecht
Einfaches Mattengeflecht ist im 12. Jh. als alleiniges F. eines Fensters faßbar, vom 13. Jh. an als der Schmuck einer Scheibe innerhalb einer Fensterbahn oder - vor allem im 14. Jh. häufiger -als Ornamentierung des Hintergrundes. Die Bänder brechen oft stumpf ab, eine Folge des Ansatzes der Bleiruten. Die Felder zwischen den Bändern sind meist mit Blattwerk oder Blüten gefüllt, bald als Streuornament, bald als dem F. hinterlegtes Rankenwerk und oft als Grisaillemalerei ausgeführt.
Bei F. aus diagonal geführten Bändern sind diese üblicherweise gerade geführt.
Genannt seien aus dem 13. Jh. eines der gemalten Fenster der Kirche im Champcenest (Seine-et-Marne; Bull. mon. 141, 1983, Abb. S. 197, links), das ebenfalls gemalte Blendfenster in der Agneskapelle des Kölner Doms (um 1260; mit abwechselnd roten und blauen Feldern zwischen den weißen Bändern: [90] Bd. 4,1 S. 28, Textabb. 31), die Scheibe mit dem hl. Mauritius im Germ. Nat.mus. Nürnberg (Rheinland [?], E. 13. Jh.; [103] Abb. 51; Germ. Nat.mus. Nürnberg, Führer durch die Slgn., Mchn. 1977, S. 37 Nr. 77), die Scheibe mit der Darstellung Christi am Kreuz zwischen Maria und Johannes in Koisdorf, Stadt Sinzig Kr. Ahrweiler (2. H. 13. Jh.; [101] S. 130, Abb. 194; [104] S. 192f., Taf. 191).
Im 14. Jh. verwendete man Mattengeflecht zur Verglasung hoher Fenster, die in jeder Bahn eine figürliche Darstellung enthalten, so bei sämtlichen Fenstern im Chor der ehem. Abteikirche St-Ouen in Rouen (vor 1339; in erheblichem Umfang erneuert): Bei den Fenstern im Chorumgang sind die Bänder in Silbergelb gemalt und dem F. ornamentale Rundscheiben aufgelegt ([91] Bd. 4,2/1 S. 27, Taf. 8-10, 15, 20-22, 25-27, 32f., 38f.); bei den Fenstern im Obergaden stehen Einzelfiguren vor dem F. (ebd. Taf. VI, 50-72 und 75f.). Scheiben mit Mattengeflecht und Bildfeldern gibt es in Fenstern der Kath. von Evreux (2. V. und 2. H. 14. Jh.; L. Grodecki, L’Oeil 29, 1957, S. 18-25, Abb. S. 21; den. Mon. Hist. de la France, N. S. 2, 1956, S. 201-216; Lasteyrie, Goth., Bd. 2 S. 203f. Fig. 805f.), in der ehem. Hl. Geistkapelle der Kath. von Rouen (1. Dr. 14. Jh.; [91] Bd. 4,2/1 S. 27 Anm. 2; Georges Ritter, Les Vitraux de la cath. de R. ..., Cognac 1926, Taf. 35f.), in der Kirche von St-Hymer-en-Auge (Calvados; um 1425; Louise Lefrançois-Pillion und Jean Lafond, L’art du XIVe s. en France, Paris 1954, S. 200, Taf. 24) und im Fenster 12 der Johanneskapelle der Kath. von Beauvais (M. oder 2. H. 14. Jh.; ebd. S. 223, Taf. 45; [91] Rec. 1 S. 178). In Fenster 36 der Kath. von Chartres erhielten die zwei unteren Zeilen vom A. 13. Jh. im Jahr 1328 neue Scheiben mit einem F. aus gelben Bändern, in der untersten Zeile allein, in der Zeile darüber als Hintergrundornament stehender Heiligenfiguren (ebd. Rec. 2 S. 33; [94] Textbd. S. 196ff., Taf.bd. 1 Taf. 32). Die Verglasung des Fensters 6 zeigt den hl. Piat vor einem Mattengeflecht aus gelben Bändern (um 1350/ 1360; [91] Rec. 2 S. 28; [94] Taf.bd. 1 Taf. 85).
Die Bänder können gemustert sein (z. B. mit Punktreihen bei den Fenstern 0, 1, 2 und 7 in Ste-Marie Madeleine in Mézières-en-Brenne Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], um 1333/1339; [91] Rec. 2 S. 204-206, Abb. 187; Françoise Perrot, Congr. arch. 148, 1987, S. 192-200).
Manchmal ist die Farbgebung des F. aus der Heraldik genommen.
Blaue Bänder und gelbe Lilien in den Feldern zwischen jenen - Farben und Heroldsstück des Wappens des Königs von Frankreich - füllen die Zwickel im Couronnement des Fensters N VI im Kölner Domchor (um 1304 bis 1322; [90] Bd. 4,1 Abb. 283) und bilden den Hintergrund für die Darstellung Christi am Kreuz in Ste-Marie Madeleine in Mézières-en-Brenne (um 1333/1339; [91] Rec. 2 S. 205; Fr. Perrot a. a. O. Abb. 2) sowie in St-Ouen in Rouen (vor 1339, die figürliche Darstellung verloren [91, Bd. 4, 2/1 S. 185, Taf. 49]. Hintergrund ist dieses F. in Fenster 125 der Kath. von Evreux mit der Darstellung Kg. Karls VI. und anderer Angehöriger des Hauses Navarra (E. 14. Jh.; Marcel Aubert u.a., Le vitrail franç., Paris 1958, Abb. 137; L. Grodecki 1956 a. a. O. [Sp. 963]; unsicher, ob dieser Teil des Fensters alt ist: Jean-Bernard de Vaivre, Congr. arch. 138, 1983, S. 330 Anm. 17), auch in einem Fenster der Kath. von Châlons-sur-Marne mit den hll. Barbara und Katharina (um 1475; [91] Bd. 4,2/1 S. 185 Anm. 1; M. Aubert a. a. O. Abb. 159). In der W-Rose der Ste-Chapelle-du-Palais in Paris sind acht Felder um den inneren Sechspaß durch solches F. gefüllt (um 1485; [91] Bd. 1,1 S. 301, Taf. VII und 91f.).
„Badges“ in den Feldern zwischen den Bändern gibt es in England: Im Ostfenster der Beauchamp Chapel in Warwick bildet das F. den Fond für die Darstellungen der hll. Johannes von Bridlington und Alban (um 1447; Herbert Read, Engl. Stained Glass, Ld. und New York 1926, Taf. 34; Edward Liddall Armitage, Stained Glass, Ld. 1959, Taf. 16). S. auch unten.
F. aus drei endlosen Bändern gibt es bei mehreren Fenstern in der ehem. Zisterzienserinnenkirche La Chalade (Meuse), die ursprünglich wohl im Obergaden versetzt waren (zw. 1314 und 1327; H.J. lakin 1982 a. a. O. [Sp. 961] S. 144 und 147, Abb. 3 und 7; [104] Taf. 84f. und 88).
Kurvierte Bänder sind selten.
Bei einem Grisaillefenster aus dem Hospital in Tonnerre (Yonne) mit dem Bildnis Karls I. von Anjou ist das F. von geraden Bändern und Wellenbändern gebildet und von Blattranken hinterfangen (um 1290; [91] Rec. 3 S. 203, Abb. 7; Bull. mon. 66, 1912, Taf. I nach S. 258). Das F. in den vier äußeren Bahnen des W-Fensters der ehem. Zisterzienserkirche Haina besteht aus sechs gewellten ornamentierten Bändern (1. H. 14. Jh. [?]; um M. 19. wohl weitgehend erneuert; Fotos LA. für Dpfl. Hessen, Wiesb., Nr. N 9775 und 9776).
Mattengeflecht aus orthogonal angeordneten Bändern wurde in Frankreich und England als Hintergrundornament verwendet; die Felder zwischen den Bändern sind meist mit Blüten gefüllt.
Beispiele: Maria-Magdalena-Fenster in N.-D. in Semur-en-Auxois (Côte-d’Or; um 1220; Virginia Chieffo Raguin, Stained Glass in Thirteenth C. Burgundy, Princeton/N.J. 1982, S. 144, Abb. 137 und 139); Stephanus- und Andreasfenster der Kath. von Auxerre (ebd. S. 114, Abb. 66 und 24; dies., Windows of St-Germain-lès-Corbeil, Gesta 15, 1976, S. 271, Fig. 7); Crispinus- und Crispinianusfenster im Chor der Kath. von Soissons (1. H. 13. Jh.; Abb. 70; [91] Rec. 1 S. 170). Im O-Fenster der Beauchamp Chapel in Warwick sind bei der Darstellung der hll. Thomas von Canterbury und Winifred in die Felder zwischen den ornamentierten Bändern „badges“ gesetzt (um 1447; H. Read a. a. O. [s. oben]; E. L. Armitage a. a. O. [s. oben]).
Mattengeflecht aus orthogonal angeordneten Bändern als alleinigen Schmuck gibt es in Fenster s III von St. Dionys in Eßlingen (die Scheiben der beiden oberen Zeilen, um 1300; das Fenster aus der Franziskanerkirche: [90] Bd. 1,1 S. 114, 124 und 128, Taf. 6).
b. Bänderpaare
Mattengeflecht, bei dem der Abstand zwischen den Bändern ungleich groß ist, so daß Bänderpaare Zustandekommen, gibt es in diagonaler wie in orthogonaler Anordnung.
Diagonale Bänder zeigt ein Fenster der Kath. von Salisbury als Blankverglasung (um 1220/1258; Ausst.kat. „Age of Chivalry“, London 1987, S. 140f.; Christopher Woodforde, Engl. Stained and Painted Glass, Oxf. 1971, Taf. 7, oben rechts); bei den Obergadenfenstern im Langhaus der Kath. von York kommt dieses F. in mehreren Varianten vor (zw. 1291 und 1327; John A. Knowles, Essays in the Hist. of the York School of Glasspainting, Ld. 1936, Fig. 62, Mitte und rechts unten). Bei einem Fenster aus Kloster Lorsch ist vor das F. Blattwerk gesetzt (Darmstadt, Hess. L.mus.; M. 13. Jh.; [97] Textbd. S. 33 Nr. 22, Abb.bd. Abb. 51). Als Hintergrund kommt dieses F. vor bei zwei kölnischen Glasgemälden mit stehenden Hll. (Nürnberg, Germ. Nat.mus., um 1280 [?]; [103] S. 95, Abb. 128; Germ. Nat.mus. Nürnberg a. a. O. [Sp. 963] S. 38 Nr. 79).
F. mit orthogonal verlaufenden Bändern gibt es in einem Fenster aus der Elisabethkirche in Marburg a. d. L. (Univ.mus. Marburg, M. 13. Jh.; [98] S. 41f., Taf. 9 b) und in einem Fragment aus dem Freiburger Münster (Fensterrose des s. Seitenschiffs, E. 13./ A. 14. Jh.; Fritz
Geiges, Der Fensterschmuck des Freiburger Münsters, Frbg. 1931, S. 203, Abb. 500), sowie in Fenster S V im Kreuzgang von Stift Heiligenkreuz (dort als Hintergrundornament; M. 13. Jh.: [92] Bd. 2,1 S. 109, Abb. 310f.).
Im 14. und 15. Jh. gab es Mattengeflecht dieser Art nur noch selten. Als Hintergrundornament kommt es bei einem Fenster im S-Querhaus des Chors der Kath. von Wells (um 1320/1325; Ch. Woodforde, Stained Glass in Somerset 1250-1830, Oxf. 1946 [Ndr. Bath 1970], S. 14, Taf. 8) und in Glasfenstern der ehem. Pfarrk. St. Paulinus in Welling Kr. Mayen-Koblenz (A. 15. Jh.[?]; [101] S. 136, Abb. 196f.). Der Zeichnung zufolge, die ein Fenster in der Stiftskirche von St-Quentin (Aisne) überliefert, waren dort Vögel und Schmetterlinge eingefügt, die Bänder mit Punktreihen besetzt; das Fenster stammte möglicherweise aus einem Profanbau (M. 14. Jh. [?]; L. Lefrançois-Pillion und J. Lafond a. a. O. [Sp. 964] S. 227f., Taf. 48).
c. Mattengeflecht mit streifenförmigem F. anstelle der Bänder
Mattengeflecht mit streifenförmigem F. anstelle der Bänder kommt selten vor.
Eines aus Tauen füllt ein Fenster der Kirche St-Martin in Chablis (Yonne: 2. V. 13. Jh: Louis Aug. Ottin, Le vitrail, Paris 1891, Abb. 143; vgl. [91] Rec. 3 S. 135). - Ein orthogonales Geflecht aus einfachen Bändern, über dem ein zweites, ebenso angeordnetes aus Tauen mit abwechselnd kreisförmigen und längsgestreckten Augen liegt, gab es in der Pfarrk. von Hondschote (15. Jh.; Jean Helbig, Glasschilderk. in België, Rep. en Documenten, Bd. 2, Antw. 1951, Fig. 167). - Im unteren Teil eines Fensters der Kirche von Koisdorf, Stadt Sinzig, sind ein vier- und ein dreibändriger Zopf zu einem Mattengeflecht verbunden, bei dem von jedem der Zopfgeflechte ein Band in das andere hinüberwechselt (2. H. 13. Jh.; [101] S. 130, Abb. 193; [104] S. 192f., Taf. 190).
d. Mattengeflecht mit Einflechtungen
Meist sind Ring- oder Quadratbänder eingeflochten, selten andere Bänder.
Ringbänder: Wie gelochte Scheiben wirkende breite Bänder sind es an den Überkreuzungen bei dem F. im Kreuzgangfenster S II in Stift Heiligenkreuz (2. V. oder M. 13. Jh.; [92] Bd. 2,1 S. 98, Abb. 277ff.). Größere Ringbänder an den Überkreuzungen von paarig angeordneten Bändern zeigt ein Fenster in engl. Priv.bes. (um 1220/1260; Ausst.kat. „Age of Chivalry“, London 1987, Nr. 734, mit Abb.) sowie die linke und ein Teil der mittleren Lanzette des Fensters aus der Pfarrk. Tengen (s. Sp. 958; am Rand sind Halbkreisbänder eingeflochten). Ringbänder an jeder zweiten Überkreuzung von Bänderpaaren weisen die Fenster N VII und S V der Kirche von Valeria bei Sitten auf (Blankverglasung; zw. 1209 und 1235: [93] Bd. 1 S. 127, Taf. 67), auch ein Fenster in der Kath. von Salisbury (zw. 1220 und 1258; Ch. Woodforde a. a. O. [Sp. 966] Taf. 7, rechts Mitte). Zwei aneinandergelegte Ringbänder sind eingeflochten im F. eines Obergadenfensters im Langhaus der Kath. von York (zw. 1291 und 1337; J. A. Knowles a. a. O. [Sp. 966] Fig. 62, rechts oben). Bei einem Fenster im nw. Querhaus der Kath. von Sens (Yonne) sind die schmalen Streifen zwischen den Bändern mit einer Punktreihe geziert und die Ringbänder mit Laschen aneinander gehängt (die Dat. um 1180/1190 von [104] S. 195 wohl zu früh; ebd. Taf. 192). Bei einem Fenster in der Sakristei von St. Patrokli in Soest begleiten Ringbänder in größerem Abstand die Überkreuzungen mit eng um sie geführten Ringbändern, von denen die Zwischenräume füllende Blätter ausgehen (E. 13. Jh. [?]; Hubertus Schwartz, Soest in seinen Dkm., Bd. 2, Soest 1956, Abb. S. 70).
Quadratbänder an allen Überkreuzungen eines Mattengeflechts weist eines der Chorfenster in der ehem. Stiftskirche St. Peter und Paul in Weißenburg i. E. auf; die Bänder des Geflechts sind am Rand dreimal gebrochen (E. 13. Jh.; Bruck, Elsaß, Taf. 1, oben links). Ein Scheibenfragment aus der Katharinenkirche in Oppenheim ist möglicherweise Rest eines Mattengeflechts mit orthogonalen Bändern und eingeflochtenen Quadratbändern (Darmstadt, Hess. L.mus.; 1. H. 14. Jh.; [97]
Textbd. S. 60 Nr. 120, Abb.bd. Taf. 12). Quadratbänder, von deren Ecken große Blätter ausgehen, zeigt eines der Fenster der ehem. Zisterzienserkirche Haina (um M. 13. Jh.; Abb. 71 a), von Ringbändern umschlossene Quadratbänder ein Fenster der Kath. von Salisbury (um 1220/ 1258; Ch. Woodforde a. a. O. [Sp. 966] Taf. 7, unten links). Bei einem Chorfenster von St-Pierre in Orbais (Marne) haben die Quadratbänder anstelle der Ecken Viertelkreise (1. V. 13. Jh.; [104] S. 186, Taf. 184 a).
Mattengeflecht, dessen Überkreuzungen teils von sich tangierenden Ringbändern, teils von sich berührenden Quadratbändern mit abgeschrägten Ecken besetzt sind, gibt es in einem Fenster der Kirche von Mussy-sur-Seine (Aube; E. 13./ A. 14. Jh.; L. A. Ottin a. a. O. [Sp. 967] Fig. 38, rechts Mitte; [95] S. 16 und 18, Abb. 17), einem Scheibenfragment im Schnütgenmus. Köln (13. Jh.; [90] Abb. 40; Brigitte Lymant, Die Glasgem. des Sch.-Mus., Köln 1982, S. 25 Nr. 9, Abb. 9) und einem Fenster aus der ehem. Zisterzienserinnenkirche St.-Jean-aux-Bois (um 1230; Viollet-le-Duc, Archit., Bd. 9 S. 448f. mit Fig. 39).
In das aus diagonal angeordneten Bänderpaaren gebildete Mattengeflecht des Königsfensters N VIII im Kölner Domchor sind ungleichseitige Achteckbänder eingefügt (um 1304/1322; [90] Bd. 4,1 Abb. 319 und 322f.); Achteckbänder mit konkav eingezogenen diagonal- und eingekerbten Orthogonalseiten sind dem Mattengeflecht von Fenster N VI eingeflochten (Abb. 75 a), bei Fenster N VII ist die Mitte der orthogonalen Achteckbänder durch eine halbkreisförmige Einziehung betont (ebd. Abb. 297 und 306).
Vierpaßformen, z. T. als Blüten ausgebildet, sind dem F. des Achsfensters der Kirche von St-Pierre-ès-Liens (Aube) eingefügt (E. 13. Jh. [?]; Fr. Perrot in: Akten des 25. Internat. Kongr. für Kg., Bd. 6, Wien usw. 1986, S. 41 und 284 Abb. 8). Bei einem Grisaillefenster im Merton College, Oxford, bilden große Vierpässe Ketten, jedem zweiten ist ein kleinerer Vierpaß eingeschrieben; zwei der Bänder des Mattengeflechts sind am Rand mit halbkreisförmiger Einziehung stumpf umbrochen, die zwei anderen mit nach innen „geklappter“ Spitze (E. 13./ A. 14. Jh.; H. Read a. a. O. [Sp. 965] Abb. 3).
e. Mattengeflecht aus zentrierten Bändern
Das aus einem Quadratband und zwei mit ihm verflochtenen schmalen Rechteckbändern bestehende F. ist in den beiden äußeren Bahnen des Fensters s III in St. Dionys in Eßlingen mehrfach verwendet (das Fenster, um 1300, aus der Franziskanerkirche; [90] Bd. 1,1 S. 114, 124 und 128, Abb. 8 und 253). Im Fenster S IV des Kölner Domchors sind zwei schmal rechteckige Bänder mit einem Ringband verflochten (um 1304/1322; ebd. Bd. 4,1 Abb. 263, Füllung der genasten Bogenvierecke; vgl. auch ebd. Abb. 263f. und 334f., Fenster S VIII). - Das Fenster Fn XIV im N-Querhaus und das Fenster Fn XVI im n. Seitenschiff der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg zeigt eine Folge von mit Blattwerk gefüllten Sternformen aus einem Quadratband und zwei Bändern als Vierpässen, einem diagonal angeordneten mit zurückgeklappten Spitzen und einem orthogonal stehenden aus Kreisbögen (um 1300; [100] S. 89ff., Abb. 35 und 39). - Im Couronnement des Fensters in der Stirnwand des N-Querhauses der ehem. Zisterzienserkirche Haina ist dem sechsarmigen Mattengeflecht ein Band in Form eines sechsstrahligen Sterns eingeflochten (Abb. 72); gleiche Gestalt hat das F. eines Dreipaßfensters ebendort [98, Taf. 11 b].
Das F. einer Scheibe aus S. Francesco in Assisi bilden zwei in den Diagonalen stehende, aus kurvierten Abschnitten aufgebaute, sich überkreuzende Bänder, in die ein liegendes Kreuz (im Zentrum mit einem Quadratband verhakt), eingeflochten ist; alle Bänder sind mit Punktreihen besetzt (E. 13./ A. 14. Jh.; CVMA Ital. 1 S. 160, Taf. 132, unten).
Zwei verhakte Fünfpässe, der eine mit konkaven, der andere mit konvexen Abschnitten, in den quadratischen Feldern des gemalten Maßwerks in den Lanzetten von Fenster N II und S II im Kölner Domchor sind von einem Wellenband durchflochten; im Zentrum steht jeweils eine Rose [90, Bd. 4,1 Abb. 241 und 245f., 242 und 251f.].
6. Schlaufensterne
Vierstrahlige Schlaufensterne („Vierschenkel“) mit eingeflochtenem Ringband sitzen in den Zwickelfeldern des obersten Maßwerkokulus von Fenster S VIII und in den Lanzetten von Fenster S III des Kölner Domchors (ebd. Abb. 324 und 335, 242 und 255); im Fenster N III wechseln eingeflochtene Ringbänder mit eingeflochtenen Quadratbändern (ebd. Abb. 241 und 254).
Ein sechsschenkliger Schlaufenstern, durch dessen Schlaufen ein in Sternform gelegtes Band geflochten ist, ist das F. in Fenster N IV des Kreuzgangs in Stift Heiligenkreuz (M. 13. Jh.; [92] Bd. 2,1 S. 105, Abb. 259ff.); zu einem fünfschenkligen Schlaufenstern reduziert kommt dieses F. auch in den Pässen von Fenster S IV vor, dessen Mittelfeld von zwei lediglich verhakten vierschenkligen Schlaufensternen besetzt ist (ebd. Abb. 294-299).
7. Knoten
Knoten kommen in vielfacher Ausformung bei den Königsfenstern des Kölner Domchors vor, drei- oder fünfteilig, oft mit Einflechtungen (Abb. 75 b; [90] Bd. 4,1 Abb. 245f., 263, 324 und 335).
8. Schlaufenband mit Brezeln
Ein Schlaufenband mit Brezeln, das so zu einem Quadrat gelegt ist, daß die Brezeln in die Ecken zu stehen kommen, gibt es in Fenster S I im Kreuzgang von Heiligenkreuz im zentralen Feld (M. 13. Jh.; [92] Bd. 2,1 S. 107 und Abb. 271ff.), im Rundfenster W V ebendort in allen Paßfeldern (ebd. S. 112, Abb. 340-343).
9. Kettengeflecht
Eine Anzahl von Verglasungen des 13. Jh. zeigt Kettengeflecht aus Ringbändern.
In das Kettengeflecht aus gleich großen Ringbändern, wie es aus La Bénisson-Dieu bekannt ist (s. Sp. 956), sind in einem Chorfenster der ehem. Benediktinerabteikirche St-Pierre in Orbais (Marne) farbige Scheiben eingesetzt (1. V. 13. Jh.; [104] S. 185f., Abb. 185). - Bei einem Fenster im Staatl. Mus. Schwerin aus der ehem. Zisterze Neukloster, Meckl., erscheint das F. um 45° gedreht; es ist mit Schwarzlot so auf quadratische, auf eine Spitze gestellte Scheiben gemalt, daß jede Scheibe identische Bemalung zeigt (um 1240/1250; [95] Abb. 21; [102] Abb. ohne Paginierung, als „Doberan“ beschriftet). - In einem Fenster des 13. Jh. in der Kirche St-Pancrace in Migennes (Yonne) sind die von einem Ringband umschlossenen Überkreuzungen von einer runden Scheibe verdeckt (das Fenster zur zeichnerisch überliefert; vgl. [91] Rec. 3 S. 204).
In Fenster N V des Kreuzgangs von Stift Heiligenkreuz bilden Ringbänder das Grundgerüst des F.; eingeflochten ist in der Mittelachse eine Kette aus Achteckbändern. Der Verlauf von zusätzlich am Rand eingeflochtenen Bändern nimmt Bezug auf die Grundformen Kreis und Achteck: auf erstere ein kurviert geführtes, abwechselnd in Wellen und Schlaufen gelegtes Band, auf letztere ein gleich halbierten Achtecken geführtes Schlaufenband (um 1220; [92] Bd. 2,1 S. 100 und 105, Abb. 267 und 269f., Fig. 15 a und b).
Weit verbreitet sind Kettengeflechte aus Achteckbändern.
Als frühes Beispiel gilt Fenster N III im Kreuzgang von Heiligenkreuz, mit unterschiedlichen Achteckformen; das F. kommt durch Bleinetz und Bemalung zustande (um 1220; ebd. S. 100 und 104, Abb. 239ff., Taf. IV, e). Gleich groß sind die Achteckbänder bei einem Fenster aus Neukloster im Staatl. Mus. Schwerin (um 1240/1250; [95] Abb. 23; [102] Abb. ohne Paginierung). Unterschieden in Binnenzeichnung der Bänder und ornamentiertem Fond gibt es dieses F. in drei Fenstern der Elisabethkirche in Marburg a. d. L. (M. 13. Jh. oder bald danach: [98] S. 41f., Taf. 9c-e; Jürgen Michler bezweifelt diese frühe Dat. der Scheiben: Die Elisabethkirche zu M. in ihrer urspr. Farbigkeit, Marburg 1984 [Quellen und Stud. zur Gesch. des Dt. Ordens, Bd. 19], S. 180 Anm. 86; eine der Scheiben im Hess. L. mus. Darmstadt: [97] Textbd. S. 15 Nr. 14, Taf. 10). Bei einem Fenster im n. Seitenschiff der ehem. Zisterzienserkirche Haina sind die Achteckformen der mittleren Reihe mit Punktstreifen belegt (Abb. 71 b); solche fehlen bei dem F. in Fenster XII der Unterkirche von St. Francesco in Assisi (um 1253 [?]; CVMA Ital. 1 S. 158ff., Taf. 110, 129 und 131; die Achteckbänder aus weißem, die Zwischenfelder aus rotem und blauem Glas). In einem Fenster der Kath. von Troyes sind dem Kettengeflecht Ringbänder und Achteckbänder mit konkav eingezogenen Diagonalseiten eingeflochten (M. 13. Jh.; Viollet-le-Duc, Archit., Bd. 9 S. 451 Fig. 41).
Ein Kettengeflecht aus auffallend großen Achtecken, in das ein diagonalliegendes zweites aus Schlaufen und Ringbändern eingeflochten ist, zeigen Fragmente einer Blankverglasung in der ehem. Zisterzienserkirche Pontigny (kurz nach 1200; [104] S. 38 und 41, Abb. 40ff.; vgl. auch Viollet-le-Duc a. a. O. S. 460 Fig. 48).
Aus Ketten mit ungleichen Gliedern besteht das F. von Fenster 11 der ehem. Benediktinerkirche St-Serge in Angers (Maine-et-Loire): große und kleine Ringbänder im Wechsel mit hantelartigen Formen; die Kreisfüllungen stehen in Rot, Blau und Grün gegen die gelben Bänder (um 1210/ 1215; [94] S. 253f., Abb. 1 a; [91] Rec. 2 S. 296, Abb. 274).
In Grisaillemalerei ausgeführt ist das F. von Fenstern der Kath. von Chartres; Hintergrund ist stilisiertes oder naturnah wiedergegebenes Blattwerk.
Bänder als Kreise, Rauten, Quadrate und Vierpässe bilden das F. in der rechten Lanzette der Fenstergruppe 27; in die Vierpässe jeder zweiten Reihe ist eine kleine Scheibe mit dem Kastell aus dem Wappen von Kastilien eingesetzt (um 1230/1250; [94] Taf.bd. 2 Taf. 143: M. P. Lillich 1972 a. a. O. [Sp. 961] S. 13f., Abb. 7). Die linke Lanzette der Fenstergruppe 25 zeigt Ketten aus zweierlei Rauten im Wechsel, durchflochten von Wellenbändern und verhakt durch Kreise und Vierpässe [94, Taf.bd. 2 Taf. 142]. Bei der linken Lanzette der Fenstergruppe 27 sind die Ketten aus Bändern in Rauten-, Kreis- und Vierpaßform gebildet (ebd. Taf. 143f.; M. P. Lillich a. a. O. S. 13f., Abb. 6 und 8; zur Dat. der Fenster: [91] Rec. 2 S. 31). Die Fenstergruppe 123 gehört zur Verglasung der 2. H. 13. Jh.; bei einem ihrer Fenster bestehen die Ketten aus großen und kleinen Rauten, Ringen und Vierpässen ([94] Taf.bd. 2 Taf. 258 und 261; M. P. Lillich a. a. O. Abb. 13; zu verhakten Ketten s. Sp. 961).
Kettengeflecht aus Ringbändern, Ovalformen und Mattengeflechten aus zentrierten Bändern haben Fenster der Frauenkirche von Hal, Brabant (14. Jh.; J. Helbig a. a. O. [Sp. 967] Taf. 69 Abb. 165).
10. Schlingengeflecht
Schlingengeflecht kommt in der Ornamentik der Glasmalerei kaum vor.
Aus kleeblattähnlich geführten Bändern und eingeflochtenen Ovalbändern gibt es dieses Ornament in Fenstern der Pfarrk. von Nieuwpoort, Belgien (13. und 14. Jh.: J. Helbig a. a. O. [Sp. 967] Taf. 69 Abb. 163f.). In einem der Fenster der Kath. von Troyes sind die Bänder paarweise angeordnet und gebrochen geführt; an den Überkreuzungen sind Kreise eingeflochten, die gerahmt sind von Bändern, die mit den Schlingenbändern verhakt sind (M. 13. Jh.; M. P. Lillich, The Stained Glass of St-Père de Chartres, Middleton/Conn. 1978, S. 25, Taf. 85; die Zchg. bei Viollet-le-Duc, Archit., Bd. 9 S. 452 Fig. 42 ungenau).
Zu den Tafeln
I. Streifenförmiges F.: Zopfgeflecht, Tau, Tau im F., Schlaufenband. Zchgn. Gisela Höhn, Bonn.
II. Streifenförmiges F.: Schlaufenbänder mit Tau, Wellenband, Schlaufenverknotung, Kette. Zchgn. G. Höhn, Bonn.
III. Flächendeckendes F.: Mattengeflecht, Kettengeflecht. Zchgn. G. Höhn, Bonn.
IV. Flächendeckendes F.: Schlingen, Schlingengeflecht, Gittergeflecht. Zchgn. G. Höhn, Bonn.
Zu den Abbildungen
1. Köln, Röm. Haus an der S-Seite des Domhofs, sog. Dionysosmosaik, Ausschnitt (Gesamtabb.: [14] Taf. 66). 1. V. 3. Jh. Nach ebd. Taf. 68 2. Athen, Gebäude an der Lekkastr., Fragment eines Bodenmosaiks. Wohl 5. Jh. Nach [1 b] Taf. 211, β.
3. Amou (Landes), Schloß, Bodenmosaik aus einer röm. Villa in St-Sever (Landes), Umzeichnung. Wohl nach 4. Jh. Nach [16 e] T. 2 Taf. 41.
4. Ravenna, Palast des Bisch. Theoderich, Portikus A’’’, Fragment Nr. 1 des Bodenmosaiks. 1. V. 6. Jh. Nach [10 b] Taf. 41, oben.
5. Gerasa (Jordanien) St. Cosmas und Damian, Bodenmosaik im Mittelschiff. Dat. 533. Nach E. Kitzinger a. a. O. (Sp. 868).
6. Heiligenkreuz, N.Ö., Slgn. des Zisterzienserstifts, Fußboden. Um 1295. Nach [51] Abb. 249.
7. Amorbach, Fürstl. Leiningensche Slgn., Fußbodenfliese aus der ehem. Benediktinerabtei. 13 × 13 cm. 2. V. 13. Jh. Foto Bayer. LA. für Dpfl., Mchn.
8. Freiburg i. Br., Augustinermus., Fußbodenfliese aus dem Haus zum Wolf, 23 × 23 cm. 13. Jh. Foto Mus. (Hans Peter Vieser).
9. Cividale, S. M. in Valle („Tempietto“), Fensterrahmung an der O-Wand. Stuck. E. 8./ A. 9. Jh. (?). Foto Dt. Fotothek Dresden.
10. Prag, Dom St. Veit, O-Krypta, Säule. 3. V. 11. Jh. Nach Erich Bachmann (Hg.), Romanik in Böhmen, Mchn. 1977, Abb. 14.
11. Como, ehem. Abteikirche S. Abbondio, Chor, Fenstergewände. E. 11. Jh. Foto Marburg.
12. Bremen, Dom, O-Krypta, Kapitell an der S-Wand. 4. V. 11. Jh. Foto Marburg (Lala Aufsberg Nr. 58 014).
13. Pavia, S. Michele Magg., Krypta, Kapitell. E. 11./ A. 12. Jh. Nach [35] Taf. 173.
14. St-Lizier (Ariège), Kath., Kapitell im Kreuzgang. Um 1100. Foto James Austin, Ld.
15. Maubourguet (Hautes-Pyrénées), Ste-Marie (ehem. St-Martin), Kapitell in der s. Nebenapsis. Um 1100. Nach [76] S. 80 Abb. 72.
16. Autun (Saône-et-Loire), St-Lazare, n. Gewände des mittleren W-Portals. Um 1130/1145. Foto Marburg (Nr. 31 642).
17. Mailand, S. Ambrogio, Atrium, Mittelportal des O-Flügels, Detail. E. 11./ A. 12. Jh. Foto Marburg (Nr. 1221).
18 a und b. Pavia, S. Michele Magg., W-Fassade, Portal. 1. Dr. 12. Jh. Nach [35] Taf. 31 (a) und Foto unbek. Herkunft (ZM).
19 a und b. Quedlinburg, ehem. Stiftskirche, Kapitelle mit Kämpfer im Langhaus. Vor 1129. Foto Kh. Inst. der Univ. Leipzig (Nr. 5052/31) und Foto Marburg (Nr. 18 394).
20. Knechtsteden, ehem. Abteikirche, Kapitell an der Vierung. Um 1130/1150. Foto Rhein. Bildarchiv Köln (Nr. 49 914).
21. Königslutter, ehem. Stiftskirche, Kapitell im Kreuzgang. 2. H. 12. Jh. Foto Norbert Bongartz, Stg.
22 a und b. Toulouse, Mus. des Augustins, Kapitelle mit Kämpfer aus der Daurade. M. 12. Jh. Foto J. Austin, Ld.
23. Altenhaßlau Gde. Linsengericht Main-Kinzig-Kr., Gutshof von Carlshausen, Herrenhaus, Kaminkonsole aus dem Palas der Pfalz in Gelnhausen, wiederverwendet als Treppenwange. Um 1160/1170. Foto Günther Binding, Köln.
24. Würzburg-Oberzell, ehem. Prämonstratenserklosterkirche. Fragment einer Säule. 4. V. 12. Jh. Foto Karl-August Wirth, Lochham.
25. Regensburg, ehem. Abteikirche St. Jakob, Säule am n. Chorpfeiler. 2. H. 12. Jh. Foto Marburg (Nr. 18 533).
26. Alpirsbach, ehem. Abteikirche, Tympanon des W-Portals. 2. H. 12. Jh.(?). Foto Helmut Hell, Rottweil (Nr. 72/105).
27. Venedig, S. Marco, Porta di S. Alipio, Lunette. 12. Jh. (?). Foto Alinari, Flor. (Nr. 12 361).
28. Moosburg, ehem. Stiftskirche St. Kastulus, s. Gewände des W-Portals. A. 13. Jh. Foto Marburg (Nr. 144 404).
29. Ellwangen, ehem. Stiftskirche St. Vitus, Vorhalle, Durchgang zur Kirche, Arkadenbogen, Detail. 1. Dr. 13. Jh. Nach [63] T. 3 Nr. 49.
30. Regensburg, ehem. Schottenkloster St. Jakob, Kapitelle im Brunnenhaus. A. 13. Jh. Foto Staatslehranstalt für Lichtbildwesen, Mchn.
31 a und b. Koprzywnica, ehem. Zisterzienserabteikirche, Schlußsteine im n. (a) und s. Seitenschiff. Nach 1207. Foto Akad. der Wiss., Kh. Inst., Warschau (Nr. 78385 [a] und 78383).
32. Faurndau Stadt Göppingen, ehem. Kollegiatstiftskirche, Kapitell im Langhaus. A. 13. Jh. Nach [63] T. 3 Nr. 17.
33. Windberg Kr. Straubing-Bogen, Prämonstratenserabteikirche, n. Seitenportal. 2. Dr. 13. Jh. Foto Bayer. LA. für Dpfl., Mchn.
34. Pavia, Mus. civ., Grabplatte. 1. H. 8. Jh. Nach [32] S. 39 Abb. 42.
35. Ravenna, S. Apollinare in Classe, Altarciborium (Seitenansicht). A. 9. Jh. Nach ebd. S. 41 Abb. 44.
36. Stuttgart, Württ. L.mus., Inv.nr. 1955-26, Steinplatte aus Hirsau, St. Aurelius. Roter Sandstein, 100 × 133 × 137 cm. Um 830. Nach: Kat. a. a. O. (Sp. 902) S. 13.
37. Berlin, ehem. Kaiser-Friedr.-Mus., Inv.nr. 6274, Brunneneinfassung, Kalkstein, 68 cm h. Venedig, A. 9. Jh. Foto Mus.
38. Magdeburg, Dom, Grabmal (Ausschnitt) im n. Seitenschiff. 11. Jh.(?). Foto Ingrid Haug, Mchn.
39. Köln, St. Maria im Kapitol, Türflügel. Nußbaumholz (Relief und Ornamente) auf Eichenholzbohlen, Detail (Gesamtabb.: [67] Abb. 7). Köln, gegen M. 11. Jh. Foto Helga Schmitt-Glassner, Stg.
40. Magliano de’ Marsi (Prov. Aquila), S. M. in Valle Porclaneta, Kanzel, Detail. 2. H. 12. Jh. Nach [39] Abb. 208.
41. Korbach Kr. Waldeck-Frankenberg, Städt. Heimatmus., Taufstein aus Hüddingen. A. 13. Jh.(?) Nach G. Kiesow a. a. O. (Sp. 895) Abb. 158.
42. Altenstadt b. Schongau, Pfarrk., Taufstein, 2. V. 13. Jh. Foto Rudolf Gigl, Schongau.
43. Erfurt, Bischöfl. Amt, Lesepult aus der ehem. Franziskanerkirche. 4. V. 14. Jh. Foto Thür. LA. für Dpfl., Erfurt.
44. Bergham b. Otterfing Kr. Miesbach, Filialkirche, Gestühlwange. Um 1523. Foto Peter Germann-Bauer, Rgbg.
45. Paris, Bibl. nat., ms. lat. 12 190 (Augustinus, De consensu evangelistarum), fol. Av (Einzelblatt aus einem Musterbuch?). Ital., 6. Jh. Nach: J. J. G. Alexander a. a. O. (Sp. 949) S. 5 Abb. 2.
46. Dublin, Trinity College, Ms. A. 4.5 (57; Evangeliar, sog. „Book of Durrow“, fol. 85v. Northumbrien, 2. H. 7. Jh. Nach A. A. Luce a. a. O. (Sp. 913).
47. London, Brit. Libr., Mas. Cotton Nero D. IV (Evangeliar, sog. „Book of Lindisfarne“, fol. 2v. Lindisfarne, E. 7./ A. 8. Jh. Nach Th. D. Kendrick a. a. O. (Sp. 915).
48. St. Petersburg, M. E. Saltykow-Schtschedrin-St.bibl., cod. F.v.I.8 (Evangeliar), fol. 18. Northumbrien, sp. 8. Jh. Nach [85] Bd. 1 Abb. 192.
49. Paris, Bibl. nat., ms. lat. 12 168 (Augustinus, Quaestiones in Heptateuchum), fol. 1. Laon, M. 8. Jh. Nach [81] Taf. 149.
50. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1224 (Evangeliar, sog. „Cuthbercht-Codex“), fol. 19. Salzburg, sp. 8. Jh. Foto Bildarchiv Maria Laach (Nr. 802/26).
51. London, Brit. Libr., Add. Ms. 47 673 (Evangeliar), fol. 8. Alamannien (Schuttern?), um 800. Foto Bibl.
52. London, Brit. Libr., Ms. Harley 2788 (Evangeliar), fol. 72. Sog. Hofschule Karls des Großen, um 800. Foto Bibl.
53. St. Gallen, Stiftsbibl., cod. 348 (sog. Remedius-Sakramentar), S. 32. Churrätien, um 800. Foto Bibl. (Carsten Seitrecht).
54. St. Gallen, Stiftsbibl. cod. 124 (Ps.-Hieronymus, In quattuor evangelia, u. a.), S. 7. St-Amand, fr. 9. Jh. Foto Bibl. (C. Seitrecht).
55. Trier, Stadtbibl., cod. 23 (Evangeliar), fol. 80. Echternach oder Trier, 1. Dr. 9. Jh. Foto Marburg (Nr. 59 726).
56 a und b. Köln, Schnütgenmus., G 531 (Evangeliar), fol. 63v und 97v Frankosächsisch, 2./3. Dr. 9. Jh. Foto Rhein. Bildarchiv, Köln (Nr. 12 686 und 94 815).
57. München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 14 000 (Evangeliar, sog. „Cod. Aureus“, fol. 2. Sog. Hofschule Karls des Kahlen, dat. 870. Foto Marburg (Nr. 102 270).
58. Köln, Erzb. Dom- und Diözesanbibl., cod. 14 (Evangeliar), fol. 105v. Frankosächsisch, 4. V. 9. Jh. Foto Rhein. Bildarchiv, Köln (Nr. 12 809).
59. Turin, Bibl. Naz., cod. F. II. 20 (Homiliar), fol. 1. Bobbio E. 10./ A. 11. Jh. Nach C. Segre Montel a. a. O. (Sp. 938) Textbd. Taf. 1.
60. Prag, Univ.bibl., ms. XIV. A. 13 (Evangeliar, sog. Cod. Višehradensis), fol. 3. Böhmen, um 1085. Nach Codex Višehradensis (Sp. 940).
61 a und b. München, Bayer. St.bibl., cod. 13 001 (Bibel), fol. 192v (a) und fol. 114 (Ausschnitt). Mittelital. (Rom?), 2. H. 11. Jh. Foto Marburg (Nr. 103 489 und 103 488).
62. London, Brit. Libr., Add. Ms. 14 791 (Bibel), fol. 198v (Ausschnitt). Weingarten, zw. 1109 und 1132. Foto Bibl.
63. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 649 (Atl. Bücher und Teile des Passionars), fol. 1. Sittich, um 1180. Nach Beschr. Verz. Österr. N.F., Bd. 8,2 Taf. 33.
64. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 507 (sog. Reiner Musterbuch), fol. 11v und 12. Rein, Stm., zw. 1208 und 1213. Foto Bibl.
65. Lüttich, Univ.bibl., ms. 137 C (Raimund de Peñaforte, Summa de casibus) fol. 17, Ausschnitt (Gesamtabb.: Ausst.kat. Rhein und Maas, Bd. 1, Farbtaf. nach S. 404). Maasgebiet, A. 14. Jh. Nach ebd.
66. New York, Morgan Libr., M. 917 (sog. Stundenbuch der Katharina von Kleve), S. 160. Utrecht, um 1440. Nach John Plummer, Die Min. aus dem Stundenbuch der K. v. K., Bln. 1966, Nr. 96.
67. Nürnberg, Germ. Nat.mus., Inv.nr. Bredt 108 (Einzelblatt aus einem Missale). Augsburg, dat. 1489. Foto Mus.
68 a-c. München, Bayer. St.bibl., cod. lat. 27 085 (Sammelhs. mit Vita s. Altmanni u. a.), fol. 270, 274 und 276 (Ausschnitte). S-Dtld. oder Österr., 2. H. 16. Jh. Foto Bibl.
69. Wiesbaden, Mus. Slg. Nassauischer Altertümer, Fenster aus der ehem. Zisterzienserabteikirche Eberbach. Grisaillemal., wenige Ergänzungen, alte Verbleiung, 196 × 98 cm. Nach Ausst.kat. „Die Zisterzienser“, Aachen 1980, Taf. 12.
70. Soissons (Aisne), Kath., Chorumgang, Pauluskap., Glasfenster mit Szenen aus der Legende der hll. Crispus und Crispinus (Ausschnitt). 1. H. 13. Jh. Foto unbek. Herkunft (ZM, Nachlaß Karl Hermann Usener).
71 a und b. Haina, ehem. Zisterzienserkirche, O-Teil des n. Seitenschiffs, Grisaillefenster. Um M. 13. Jh. Foto LA. für Dpfl. Hessen, Wiesbaden (Nr. N 9869 und N 9695).
72. Haina, ehem. Zisterzienserkirche, Fenster in der Stirnwand des N-Querhauses, Verglasung des oberen Okulus. 2. H. 13. Jh. Foto LA. für Dpfl. Hessen, Wiesbaden (Nr. N 9760).
73 a und b. Darmstadt, Hess. L.mus., Fenster aus der ehem. Ritterstiftskirche St. Peter in Wimpfen, a: Inv.nr. Kg 54:75, Farbglas und Grisaillemal., 62 × 30 cm; b: Inv.nr. Kg 54:74a, weißes und Farbglas, 64 × 32 cm. Um 1270/1280. Foto Mus.
74. Darmstadt, Hess. L.mus., Inv.nr. K 31:28, Glasfenster aus der Katharinenkirche in Oppenheim. Farbglas und weißes, schwarz abgedecktes Glas, 114 × 44,5 cm. E. 13. Jh. Nach [97] Abb.bd. Taf. 55.
75 a-c. Köln, Dom, sog. Königsfenster im Hochchor, a: Fenster N VI, Detail (Gesamtabb.: [90] Abb. 281); b: Fenster S VIII, Detail (Gesamtabb.: ebd. Abb. 324); c: Fenster S VI, Detail (Gesamtabb.: ebd. Abb. 284). Farbglas und grauweißes Glas. Um 1304/1322. Fotos Rhein. Bildarchiv Köln.
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Rudolf Kautzsch, Kapitellstud., Lpz. 1936 (Stud. zur spätantiken Kg., 9). -30. Hans-Adalbert von Stockhausen, Die roman. Kreuzgänge der Provence, T. 2, Marburger Jb. 8-9, 1936, S. 59-141. - 31. R. Kautzsch, Die röm. Schmuckk. in Stein vom 6. bis zum 10. Jh., Röm. Jb. für Kg. 3, 1939, S. 1-73. - 32. Ders., Die langobardische Schmuckk. in Oberital., Röm. Jb. für Kg. 5, 1941, S. 1-48. - 33. Mouritz Mackeprang, Danmarks middelaldelige Dobefonte, Kop. 1941. - 34. Georges Gaillard, La sculpture romane esp., Paris 1946. - 35. Gino Chierici, Die Skulpturen der Basilika von S. Michele Magg. in Pavia, Basel 1947. - 36. René Jullian, L’éveil de la sculpture ital., La sculpture romane dans l’Italie du Nord, Bd. 1-2, Paris 1945-1949. - 37. K. Ginhart, Karol. und frühroman. Werkstücke in Kärnten, Carinthia I 144, 1954 (Fs. für Rudolf Egger..., Bd. 3), S. 205-243. - 38. Marcel Durliat, La sculpture romane en Roussillon, Bd. 1-5, Perpignan 1952-1957. - 39. Heinr. 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Zu VII: 81. Zimmermann. - 82. Köhler. - 83. Codd. Lat. antiquiores, hg. von Elias Avery Lowe, Bd. 1-11, Oxf. 1934-1969; Suppl.bd. Oxf. 1971. - 84. Garrison, Stud. - 85. Alexander, Survey. - 86. Pächt-Alexander. -87. Florentine Mütherich und Joachim Gaehde, Die karol. Hss., Mchn. 1976.
Zu VIII: 88. Catherine Brisac, Grisailles romanes des anciennes abbatiales d’Obazine et de Bonlieu, in: Actes du 102e congr. nat. des soc. savantes, Limoges 1977, section d’arch. et d’hist. de l’art, Le Limousin, Paris 1979, S. 129-143. - 89. CVMA DDR. - 90. CVMA Dtld. - 91. CVMA Frankr. - 92. CVMA Österr. - 93. CVMA Schweiz. - 94. Yves Delaporte und Étienne Houvet, Les vitraux de la cath. de Chartres, Chartres 1926. - 95. Eva Frodl-Kraft, Das „Flechtwerk“ der frühen Zisterzienserfenster, Wiener Jb. 20, 1965, S. 7-20. - 96. Jane Hayward, The Choir Windows of St-Serge and Their Glazing Atelier, Gesta 15, 1976, S. 255-264. - 97. Kat. „Glasmal. um 800-1900“, bearb. von Susanne Beeh-Lustenberger, Textt. Darmstadt 1973, Abb.t. ebendort 1987 (Kat. des Hess. L.mus. D., Nr. 2). - 98. Albr. Kippenberger, Grauteppichfenster der Elisabethkirche zu Marburg, in: Fs. Rich. Hamann ..., Burg b. M. 1939. - 99. Meredith Parsons Lillich, A Redating of the Thirteenth-C. Grisaille Windows of Chartres Cath., Gesta 11, 1972, S. 11-18. - 100. Brigitte Lymant, Die ma. Glasmal. der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg, Bergisch-Gladbach 1979. - 101. Heinr. Oidtmann, Die rhein. Glasmal. vom 12. bis zum 16. Jh., Bd. 1, Ddf. 1912, Bd. 2, Ddf. 1929. - 102. Hans Wentzel, Die Glasmal. der Zisterzienser in Dtld., in: L’archit. monastique - Die Klosterbauk., Mainz 1951 (Actes et travaux de la recontre franco-allemande des historiens d’art 1951. Numero spéciale du „Bull. des relations artistiques France-Allemagne“). - 103. Wentzel, Glasmal. - 104. Helen Jackson Zakin, French Cistercian Grisaille Glass, New York und Ld. 1979.
Empfohlene Zitierweise: Augustyn, Wolfgang, Bierbrauer, Katharina, Exner, Matthias, Fuchs, Ulrike, Rehm, Ulrich, Ulrich, Christine , Flechtornament, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. IX (1995), Sp. 851–980; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89523> [11.10.2024]
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