Chignon
englisch: Chignon; französisch: Chignon; italienisch: Chignon, crocchia.
Margarete Braun-Ronsdorf (1952)
RDK III, 433–434
Teil der weiblichen Haartracht in Form von beutelähnlichen Haarwülsten oder -flechten, die vom Hinterkopf bis in den Nacken reichen.
Zuerst zur Zeit Heinrichs III. von Frankreich (1551–1589) in Mode [4]. Kommt in Frankreich um 1760 zur Zeit der großen, aufgebauschten Barockfrisuren wieder auf, wo die C.s in Form von breiten Locken und Flechten im Nacken liegen (s. RDK II 1104 Abb. 2). Sie verschwinden mit dem Aufhören der gepuderten Haare um 1795. Zwischen 1850 und 1870 wird der aus breiten Flechten gebildete tiefsitzende Nackenchignon wieder Mode (Abb.). Bezeichnenderweise gehört zum C. immer der flach aufliegende Kragen.
Zur Abbildung
Anselm Feuerbach, Studienkopf zur Stuttgarter Iphigenie, 1870. Privatbesitz. Phot. Besitzer.
Literatur
1. H. Weiß, Kostümkunde, Bd. III. Stuttgart 1883. – 2. Fr. Hottenroth, Handb. d. dt. Tracht, Stuttgart 1896. – 3. M. v. Boehn, Menschen u. Moden im 18. Jh., München 1909. – 4. André Blum, Les modes au XVIIe siècle, Paris 1928.
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