Bürgerhaus

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englisch: House (town house), town house; französisch: Maison bourgeoise; italienisch: Casa borghese.


Adolf Bernt (1951)

RDK III, 180–221


RDK I, 989, Abb. 12. Johann Jakob Schübler, Wohnhaus, 1. H. 18. Jh.
RDK III, 181, Abb. 1. Erfurt 15./16. Jh.
RDK III, 181, Abb. 2. Straßburg 16./17. Jh.
RDK III, 183, Abb. 3. Konstanz 14./15. Jh.
RDK III, 183, Abb. 4. Spremberg.
RDK III, 185, Abb. 5. Görlitz vor 1525.
RDK III, 185, Abb. 6. Nürnberg 15./16. Jh.
RDK III, 187, Abb. 7. Nürnberg, Rathausplatz um 1614.
RDK III, 187, Abb. 8. München um 1580, Modellausschnitt.
RDK III, 189, Abb. 9. Nürnberg, Pellerhaus 1609.
RDK III, 191, Abb. 10. Wasserburg a. Inn, Bau 17. Jh., Stuck um 1740.
RDK III, 193, Abb. 11. Steyr O.Ö. 1497.
RDK III, 193, Abb. 12. Greifswald 15. Jh.
RDK III, 195, Abb. 13. Rostock, Zustand um 1580.
RDK III, 197, Abb. 14. Flensburg 16. Jh.
RDK III, 197, Abb. 15. Friedrichstadt 1625.
RDK III, 197, Abb. 16. Lübeck, Schabbelhaus, um 1590.
RDK III, 199, Abb. 17. Flensburg E. 16. Jh., Modellausschnitt.
RDK III, 199, Abb. 18. Flensburg, Holm 19/21. Hofanbauten 16. Jh., Schauseite 18. Jh.
RDK III, 201, Abb. 19. Danzig, Langer Markt 40-43.
RDK III, 203, Abb. 20. Goslar, Brusttuch, 1526.
RDK III, 203, Abb. 21. Görlitz 1570.
RDK III, 205, Abb. 22. Potsdam, Holländisches Viertel, 1737-42.
RDK III, 205, Abb. 23. Osnabrück um 1780.
RDK III, 205, Abb. 24. Potsdam, Waisenstraße, 1733-37.
RDK III, 207, Abb. 25. München, Asamhaus, um 1730.
RDK III, 209, Abb. 26. Arnsberg (Ruhr).
RDK III, 209, Abb. 27. Hagen-Eilpe 18. Jh.
RDK III, 211, Abb. 28. Leipzig, Kochs Hof, 1732.
RDK III, 211, Abb. 29. Breslau.
RDK III, 213, Abb. 30. Danzig, Eimermacherhof, 1733-39.
RDK III, 215, Abb. 31. München, Au, 18./19. Jh.
RDK III, 215, Abb. 32. Dresden, Große Meißner Gasse.
RDK III, 217, Abb. 33. Steinheim i. W. 1729.
RDK III, 217, Abb. 34. Gmünd N. Ö. 15./16. Jh.
RDK III, 219, Abb. 35. Schömberg (Schlesien) "Zwölf Apostel".

I. Begriff

Geschichtliche Bezeichnung für das städtische Familienwohnhaus mit und ohne Werkstatt, Wirtschafts- oder Geschäftsräumen seit der Bildung des Bürgertums im 12. Jh. bis zum Beginn der neuesten Wohnhausentwicklung A. 19. Jh. Das B. ist grundsätzlich vom städtischen Herrenhaus zu unterscheiden.

II. Ursprüngliche Typen

Das m.a. B. hatte im Süden und Norden verschiedene Anfangs- und Entwicklungsformen. Die Grenze verlief in einem breiten Übergangsgebiet: mittleres Rheinland – südlich des Harzes – Brandenburg – Posen.

1. Oberdeutsches B.

Die grundlegenden Merkmale der städtischen Häuser in Süd- und Mitteldeutschland waren gemeinsame. Man kann sie im Typus des oberdeutschen B. zusammenfassen. Es war von vornherein gekennzeichnet durch eine konstruktive Teilung in mehrere, nahezu gleichwertige Räume. Diese lagen entweder neben-, hinter- oder übereinander. Die Mehrräumigkeit an sich ist in Oberdeutschland, jedenfalls für die Gruppierung zu ebener Erde, uralt. Nach O. Paret (schriftl. Mitt.) war sie seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. durchgehend auch für die römische Zeit bis ins 7. Jh. n. Chr. vorhanden. Das Material war Holz. – Raumform und Baustoff waren somit dem Städter überliefert. Nur der Berufswechsel von der Landwirtschaft zu Gewerbe und Handel reduzierte den Bauernhof zum B. Es war entweder das „Zweifeuerhaus“ [9] mit einem Herdraum für Küche und Werkstatt oder Ware und einer Ofenstube, oder ein Geschoßbau, wie er im Schwabenspiegel und in den ahd. Bezeichnungen ûfhûs und solari überliefert ist. Das Haus in Holzfachwerk oder Block verband stand durchweg mit dem Giebel zur Straße und war mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Massivbau beim mittelgroßen B. ist für das 14. Jh. vereinzelt festgestellt und zwar für den Südwesten und für Breslau [131].

Es entsprach der städtischen Bestimmung des Hauses, daß der Beruf das Erdgeschoß überwiegend beanspruchte. Es war Werkstatt-Laden oder Handelsdiele (Abb. 1–7, 10, 11, 28, 29 und Dexel, Deutsches Handwerksgut, Propyl.-Kg., Abb. S. 213). Schreibstuben und Lager waren dem Hauptraum ein- oder angegliedert; Wohnräume zu ebener Erde seltener. In reiner Form entwickelte sich dieses Haus im Südwesten auf dem Lande und wurde so in die Stadt übernommen [12]. Mit zunehmender Bevölkerungsdichte stellte man die Häuser enger, auf Traufgassenbreite, oder ganz zusammen. Dieses führte vielfach zu einem Durchgang im Hause zum Hof, entweder gleich von der Straße her oder vom Vorderraum ab (Abb. 4 u. 29). Eine Wendel- oder Leitertreppe erschloß die obere Wohnung mit einem Vorplatz (Abb. 6) oder mündete direkt in einen Wohn-Kochraum. Vor diesem lag die Stube. (Abb. 3; beide Räume hatten steinerne Sitze in den Fensternischen; da die Trennwände im 2. Obergeschoß und darüber nachträglich eingebaut wurden, hat man hier wegen der ursprünglichen Fenstersitze noch eine ehemalige Sommerlaube Der Name des Attributs „[Person“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] überliefert.) Eine weitere Gliederung des Hauses erzeugten die vom Dachstuhl nach unten durchlaufenden Säulen. Das konnte zu mehreren Räumen nebeneinander führen. Auch im reinen Steinbau wurde eine Gliederung hervorgerufen, indem die Gewölbe im Hause entweder auf Pfeilern oder Zwischenwänden ruhten (Abb. 5 u. 18). Solche Bauweise ist bisher festgestellt in Augsburg, Ulm, Sachsen, Schlesien und Niederösterreich. – Keller waren im 14. Jh. vorhanden, wurden aber erst später allgemein. Die ältesten hatten Gewölbe oder Balkendecken. Von den mittelgroßen B. besaßen die meisten nur Erd- und Obergeschoß; doch waren die 3- und 4stöckigen bereits im 14. Jh. nicht selten. In den größeren m.a. Städten wurden zudem die Keller 2- und 3stöckig. Neben dieses Wachstum nach oben und unten trat die Erweiterung durch Hofbauten. Überall in Ober- und Mitteldeutschland geschah dieses vereinzelt oder allgemein derart, daß man den Neubau im Hofe vom Haupthause absetzte und mit diesem durch Gänge oder mehrgeschossige Galerien verband (Abb. 8). So entstanden die einseitig oder ganz geschlossenen Arkadenhöfe in Holz- oder Steinwerk (Abb. 9). Nach Osten zu, besonders in Niederösterreich, wurden sie zahlreicher und besonders dekorativ.

2. Niederdeutsches B.

Das niederdeutsche B. ging aus dem nordwesteuropäischen Hallenhaus hervor. Dieses ist seit 500 v. Chr. durchgehend bis in die Neuzeit nachgewiesen (Mitt. Dr. A. Zippelius, Bonn). Vom Bauernhause vermittelt wurde es zur Grundlage des ndt. B. und im 14. und 15. Jh. unter zeitigem Verzicht auf die Seitenschiffe (Kübbungen) als städtische Sonderform weiterentwickelt. Das Charakteristikum dieser Halle, der Diele, ist Weiträumigkeit und große Höhe. In ihr war daher, unterschiedlich vom oberdt. B., Platz für Wohnung und Beruf zusammen. Hier stand die einzige Feuerstelle, der Herd, welcher Wärme, Licht, Kochgelegenheit und Werkstattfeuer zugleich bot. Das Haus war ganz ebenerdig, langgestreckt und hatte den Eingang an der schmalen Seite, die zur Straße lag. Die Dacheindeckung bestand aus Stroh oder Schilfrohr. Keller traten im 14. Jh. ganz vereinzelt, im 15. allgemein auf. Zu gleicher Zeit baute man unter oberdt. Einfluß an der Straßenseite der Diele eine Stube ein, mit eigener, niederer Decke und mit einem Kriechboden darüber. Auch befestigte man Hangekammern an den Deckenbalken, was bei einer durchschnittlichen Dielenhöhe von 5 m möglich war. Die Maße schwankten zwischen 4 und 6 m. So kam es vereinzelt im 14., durchweg aber erst in den zwei folgenden Jh., zu einer weiteren Stube über der ersten. Seitlich hinter diesen Stuben befand sich der Herd und in der rückwärtigen Ecke die Bodentreppe. Von ihr aus gelangte man über einen Laufsteg, später eine Galerie, am Rauchfang vorbei zur vorderen Oberstube. Diese war gelegentlich auch durch eine steile Treppe direkt zugänglich. Bei großer Tiefe der Diele stützte ein Unterzug mit Ständer die Balkenlage (Abb. 16). So reichte der verbleibende Dielenraum noch gut aus für Familienleben und Gewerbe. Im 16. Jh. baute man die Frontenseite beiderseits der Haustür und über dieser ganz mit Stuben zu (Abb. 14 u. RDK I 1368). Damit war die Diele auf den rückwärtigen Hausteil beschränkt, durch große Fenster vom Hofe her aber gut belichtet (Abb. 16 u. 18 Hofseite). Entscheidend für den Aufbau dieses Hauses war seit dem 13. Jh. der Backsteinbau. Nach oberdt. Vorbild stockte man das Haus auf. Ein oder mehrere Speichergeschosse, Luchten, wurden über der Diele errichtet. Seit dem 14. und zahlreicher ab 15. Jh. wuchsen die Wohnräume, zunächst als einfache Schlafkammern, in diese Geschosse hinein. Abb. 14 zeigt 3 solche Wohnraumfenster neben 9 Lucken im Speicheraufbau des Hauses. Um Raum für Festsäle, Gasträume und Warenlager zu gewinnen, überbaute man den Hof. Die Anbauten fügten sich beiderseits, jeweils nach hinten verjüngt, an das zentral betonte Dielen-Haupthaus an (Abb. 17, 18). Während die hohe Wohndiele allgemein ndt. ist, beschränkten sich diese gestaffelten Anbauten auf das Gebiet Schleswig – nördliches Niedersachsen. Die gleiche, aber weniger entwickelte Tendenz zeigten die Ostseestädte. Im Bereich Braunschweig– Westfalen schlossen sich hintere Anbauten oft in voller Breite dem Haupthause an, oder die ursprünglich isolierten Steinwerke wurden an es herangezogen. – Organisatorisch und äußerlich blieb die Diele immer Mittelpunkt. Die Erweiterungen folgten in unmittelbarem Zusammenhang mit ihr. – Ebenso alt wie dieses Haus mit hoher Diele (13. Jh.) ist ein anderer Typus mit niederer Diele, über der sogleich der Dachstuhl, aber auch eine oder mehrere Luchten aufsetzen [21]. Abb. 12 zeigt diese Bauart, wenn man sich statt der Saalfenster im 1. Obergeschoß so kleine Öffnungen wie im Giebel denkt. Dieses Speicherwohnhaus führte wegen der nur 3–4 m hohen Diele zeitig zum Wohnen auch im Obergeschoß. Es war im Ostseegebiet heimisch.

Eine Entwicklung, bei der sich ober- und ndt. Anlage des B. verbanden, zeigt das nördliche Rheinland, besonders Köln [85]. Die oberdt. Zweiräumigkeit ist hier als Vorhaus und hinterer Raum seit 13. Jh. nachgewiesen und typenmäßig häufig. Ndt. war die gleichzeitige Benutzung der hohen Vorhausdiele als Wohnung, Küche und Gewerberaum, und weiter die Bildung eines Zwischengeschosses (15. und 16. Jh.). Dieses entstand, gegensätzlich zur allgemeinen Entwicklung, hinten über dem Keller, der wegen des hohen Grundwasserstandes nur teilweise in den Boden eingelassen war (Abb. 15). Wie die Querteilung des Grundrisses, so zeigte auch die Hofbildung oberdt. Züge. Hofgalerien traten aber erst südlich der Mosel auf. Dieser Vorhaustypus mit den hohen Fenstern zur Straße, mit Dielengalerien und Hangekammern, hat sich im ausgehenden MA voll entwickelt. Er war außer am Niederrhein an der niederländischen Küste, in Emden und vereinzelt in Soest und Hamburg zu finden und gelangte in Danzig mit Dielenhöhen bis zu 7 m zu monumentaler Größe (Abb. 19). Ausläufer erreichten Marienburg und Thorn. 1621 kam er in das von Holländern gegründete Friedrichstadt.

3. Vergleich beider Typen

Die Unterschiede der beschriebenen B. liegen in ihrer Überlieferung und in ihrem verschiedenen Wachstum: Im Süden erweiterte man durch selbständige, gleichwertige Baukörper, sei es als Stockwerk (Aufhaus), sei es als abgesetzter Bau im Hofe, den man lediglich durch Zwischenbauten oder Arkaden verband (Abb. 8). Prinzip war die Addition von Einzelelementen. Im Norden dagegen entwickelte man zunächst durch Subtraktion: Die Diele wurde verkleinert durch Stuben, Oberstuben und Hangekammern, die schließlich ein Zwischengeschoß bildeten. Erst als dieser Vorgang vollendet war und die Diele keinen Platz mehr bot, ging man, enggeschlossen an diese, in den Hof hinaus (Abb. 17), oder rückte zögernd in die Speichergeschosse auf (Abb. 14). Das oberdt. Haus umschloß in seiner Entwicklung im Hof den freien Raum, das ndt. in der Diele den geschlossenen. In Ober- und Mitteldeutschland wohnte man in den Obergeschossen und um den (Arkaden-) Hof herum; in Niederdeutschland ebenerdig an der Straße. Die zugehörige Wirtschaft lag im Süden für sich im Erdgeschoß, im Norden war sie mit der Wohndiele vereint. Daraus folgten für die Schauseiten: im Süden kleine, der Wirtschaft in dem dahinterliegenden Raum genügende Fenster (Abb. 1, 7), oder größere Öffnungen für den Werkstattladen (Abb. 2). Die Wohnung im 1. und auch im 2. Obergeschoß war durch Erker und Chörlein bezeichnet (Abb. 6, 1. Obergeschoß, u. 10), oder durch große Fenster (Abb. 1). Im Donaugebiet, besonders Österreichs, und im südlichen Böhmen wurden die Erker sehr breit und stellenweise zu ausladenden Geschossen (Abb. 11). Im Norden dagegen schoben sich als Ausbauten der ebenerdigen Dielenwohnung Beischlag (RDK II 214ff.) und Auslucht auf Straßengrund vor (Abb. 14 u. 19). Große Erdgeschoßfenster bezeichneten die Wohn- und Geschäftsdiele. Die Schauseiten des oberdt. Hauses waren glattflächig und gaben damit der Fassadenmalerei das geeignete Feld. Die eigentliche künstlerische Architektur zeigten die Arkadenhöfe. Ihre Blütezeit war das 16. Jh. Die Fronten der ndt. Häuser dagegen waren bewegt in Umriß und Struktur. Über der Wohndiele baute sich der durchgegliederte Speichergiebel auf. Die ndt. Außenarchitektur blühte vom 13. Jh. bis zum Ausgar g der Gotik; Höfe und Innenräume blieben schlicht. Den Gegensatz ober- und ndt. Form zeigen die Abb. 7 und 13. Eine Verbindung beider stellt ein Haus aus Goslar dar mit seiner hohen Diele und der Oberstockwohnung mit Erker (Abb. 20).

III. Neuzeit

Voraussetzungen zur Renaissance waren im Süden von vornherein gegeben durch den klaren Stockwerksbau und die abgesetzte Gliederung in Haupthaus, Hofgebäude und die sie verbindenden Arkadengeschosse. Diese Ordnung brauchte nur noch betont zu werden. Im Norden dagegen sperrte sich das zentralistische Dielenhaus gegen die neue Baugesinnung. Hier kam es nur zu einer Linierung und detaillierenden Formung der Oberfläche (Abb. 14), manchmal nur zu einer Ordnung der Maueröffnungen (Abb. 18 Nord- u. Südflügel). Überall wurde der neue Stil in Symmetrie und Gruppierung, in Gurtgesimsen, Tür- und Fenstergewänden angestrebt. Ganz durchgebildete Fassaden wie die in Görlitz (Abb. 21) waren zu dieser Zeit selten. Beim Holzbau wurden die Ständer zu Pilastern, die Schwellen der Stockwerke zu profilierten Gesimsen, die Fensterstürze zu Architraven und die Kopfbänder und Knaggen zu Konsolen. Der Baukörper in Holz oder Stein verharrte aber in seinen ober- oder ndt. Grundformen. Diese wurden lediglich betont oder geschmückt. Der Reichtum der bürgerlichen Baukunst des 16. und A. 17. Jh. beruht auf dieser Steigerung.

Die Nachblüte m.a. Kunst versiegte in den entvölkerten und zerstörten Städten des 30jährigen Krieges. Dann nahm der Absolutismus dem Bürger die Führung der Stadtgemeinde und gab den Häusern eine entsprechende Form. Diese bildete sich zusammen mit technischen Neuerungen: Stein, gebrannt wie gehauen, sichtbar und verputzt, wurde allmählich der wichtigste Baustoff. Nach den Kellern und ihren gewölbten Decken erfaßte er das Erdgeschoß, dann die ganzen Brandmauern bis zum Dach, später die Fassaden mit ihren Dekorationen und schließlich die Rück- und Innenwände. Das Dach deckte man statt mit Stroh und Schindeln jetzt zunehmend mit Ziegeln oder Schiefer. Der Dachstuhl wurde vom stehenden, mit den das ganze Haus durchlaufenden Säulen, zum liegenden, der auf den Außenmauern lastet, womit die Zimmereinteilung unabhängig wurde (vgl. Abb. 28; [12]). Geschlossene Herde und Windöfen, gefördert durch zahlreiche Erörterungen über „Holzsparkunst“, ermöglichten beliebig viele dauernd bewohnbare Zimmer, denn die wegen des heileren Zuges schlanker gewordenen und nun auch massiven Rauchrohre konnten im Gegensatz zum umfangreichen m.a. Lehmfachwerk-Schlot überall eingefügt werden. Öllampen und Kerzen ersetzten allenthalben die Lichtquelle des Herdfeuers. Das allerdings noch undurchsichtige Fensterglas wurde reichlicher. Die Scheiben waren rautenförmig oder mehreckig (Abb. RDK I 1173/74; s. auch Butzenscheibe). Seit dem 18. Jh. verwendete man größere Klarglasscheiben. Die so von der Technik her aufgelockerten Gestaltungsmöglichkeiten konnten dem Zeitstil ganz entsprechen: Starke Einflüsse kamen von Italien nach Oberdeutschland, von Frankreich in das obere und mittlere Rheingebiet und von den Niederlanden nach Norddeutschland bis Danzig und Elbing. Im MA. hatte das Giebelhaus geherrscht. Nun vollzog sich im Laufe des 16. bis 18. Jh. fast überall eine Firstschwenkung, bei der sich das Haus mit der Traufe parallel zur Straße stellte und den Räumen so mehr Licht und Luft verschaffte (Abb. 21, 23, 24). Gern zog man mehrere Giebelhäuser unter ein gemeinsames Querdach zusammen (Abb. 18). Die Fassade folgte den allgemeinen Wandlungen von barocker, plastischer Architektur bis zu der im Biedermeier auslaufenden hellenischen Schlichtheit, dabei den Bauten von Hof und Adel folgend. Das herrschende Schema (Abb. 23) war ein gequadertes Erdgeschoß mit Abschlußgesims, über dem Säulen-, Pilaster- oder später auch Lisenengliederungen zum Architrav unter der Dachtraufe auffliegen. Gelegentlich bildete man einen Mittelrisalit aus (Abb. 23, 26). Einfache Häuser versah man nur mit Lisenen oder schlichten Fassungen an Türen und Fenstern (Abb. 24). Im allgemeinen handelte es sich mehr um Flächenarchitektur als um große Formen. Die Erker schwanden und wurden zuerst im mittleren Westen durch Balkone ersetzt.

Überall bereinigte man den Raum vor dem Hause von Kellerhälfen, Ställen, Buden und Ladentischen, und auch der Fachwerküberhang – seit dem 13. Jh. vom Rat der Städte eingeschränkt – verschwand ganz. Gleichzeitig wurden im Innern die Räume mit Bedacht gruppiert: im kleineren B. erschloß der axiale Mittelflur die beiderseitigen Stuben. Hier reichten sich die Forderungen nach Symmetrie und direkter Zugänglichkeit der Räume die Hand (Abb. 22; RDK I Sp. 977/78). Die m.a. Wendeltreppe wich der geraden mit breiten Läufen und Podesten (vgl. Abb. 6 mit 28). Allgemein verlor sich das Individuelle in einheitlichen Platz- und Straßenwänden. Sie bestimmten das Bild der vielen alten und neuen Residenzen (Abb. 24 u. 32). Es entstanden die Wohnungen der Untertanen: der zahlreichen Beamten und wirtschaftlich abhängigen kleineren Bürger. Privilegien und Baugelder, aus der Zeit der Städtegründungen noch erinnerlich, schufen absolutistischen Gestaltungswünschen Nachdruck. Architekturmodelle wurden maßgebende Vorbilder. Während die Architekturtheoretiker des 17. und beginnenden 18. Jh. das B. praktisch kaum erfaßten, vermittelten von nun an namhafte Architekten die neue Kunst, die handwerkliche Überlieferung nicht mehr bieten konnte. So wirkten über ihre großen Aufgaben hinaus am B. mit: J. J. Couven in Aachen, Friedrich Joachim Stengel in Saarbrücken, Salins de Montfort in Frankfurt a. M., Greising und Neumann in Würzburg, Joh. Dientzenhofer in Bamberg, Pöppelmann, Bahr und Fehre in Dresden, Gontard in Berlin und Potsdam, David Gilly in Posen, Joh. Lucas v. Hildebrand in Wien. – Eine Sonderform des 18. Jh. ist das Bergische Haus im Ruhr-Wuppergebiet (Abb. 27). Es ist ein symmetrischer, zweistöckiger Bau. Dach und Mauern sind mit geteertem Schiefer bedeckt. Die sprossenreichen Fenster und die Gesimse sind weiß, Türen und Fensterläden saftgrün gestrichen. Meist führt eine Freitreppe an Sitzbänken vorbei zur Haustür, die ein geschnitztes Oberlicht ziert. – Erst der Klassizismus durchdrang das Haus und seine Teile gänzlich. Mit ihm verschwanden die landschaftlichen Unterschiede nahezu vollständig (Abb. 26).

IV. Sonderformen

Die gesellschaftliche Schichtung des MA. erzeugte Sonderformen als Groß- und Klein-, Miet- und Ackerbürgerhaus.

1. Groß-B.

Das Großbürgerhaus (Patrizierhaus) des Fernhändlers unterschied sich vom städtischen Herrenhaus des Großgrundbesitzers spezifisch, vom gewöhnlichen B. aber nur graduell durch Größe, besseres Material, reiche Kunstform, Differenzierung der Räume und zeitige Einführung technischer Neuerungen. Vom 13. Jh. an wurde es, zunächst nur vereinzelt und vorwiegend zum Schutze der Handelsgüter, massiv gebaut und dann als „steinernes Haus“ auch besonders genannt. Historisch bedeutende Beispiele steinerner Groß-B. sind das Overstolzenhaus in Köln vom A. 13. Jh. und das Greifenhaus am Breslauer Ring aus dem 14. Jh. Die breiten und hohen Schauseiten erhielten oft einen dekorativen Zinnenabschluß mit Ecktürmen. Oberdt. Gewölbe und ndt. Diele zeigten repräsentativen Charakter. Die Obergeschosse wurden früh, schon seit dem 13. Jh., bewohnt. Die Raumunterteilung setzte zeitig ein, doch erst mit dem ausgehenden MA wurden die ofenbeheizten Stuben (Dornsen) zahlreich. Beherrschend wurde seit dem 15. Jh. der große Saal. Entweder lag er im 1. Stock und zeichnete sich dort durch eine geschlossene Fensterreihe nach außen ab (Abb. 12 u. 13), oder er führte zu Erweiterungsbauten im Hofe und trat hier gleichfalls durch mehrere große Fenster hervor (Abb. 18). Die seit dem 14. Jh. beim Groß-B. eingeführten Fenster mit wenigstens etwas lichtdurchlässiger Verglasung erhöhten die Wohnlichkeit beträchtlich. Die in Süddeutschland ursprünglich frei an der Außenwand liegenden Treppen wurden seit dem 15. Jh. in Türmen an der Rückwand der Häuser untergebracht. Doch auch in Köln gab es solche. Hier erhielten sie im 15. Jh. eine sehr hohe und schlanke Form und im 16. Jh. Aussichtslaternen. – In der Neuzeit trat das Wohnhaus des Großbürgers künstlerisch im Zeitstil hervor (Abb. 19 die Werksteinfassade; RDK II 125 u. 126) und durch außerordentliche Raumdifferenzierung (Abb. 28). Das Erdgeschoß wurde zum Souterrain mit Küche und Vorratsräumen, dazu mit Ställen, Wagenremisen und Lagerräumen im Hofe; das 1. Obergeschoß zur Beletage mit Prunkräumen für repräsentatives Zeremoniell, Kabinetten, Spielzimmer, Bibliothek, Gastzimmern und Garderobe. Meist wohnte im niedrigen Geschoß unter dem Dache das Personal. Die in Belichtung und Verbindungen abgewogene Raumdisposition, frei von besonderen Gängen, Korridoren, ist französisch (s. François Blondel, Cours d’architecture 1675; Abb. RDK I 989/90). Die Handelsgewölbe wurden umfangreich (Abb. 28). Wenn die Hofbebauung zwei Straßenzüge verband, entstanden die sog. Durchhäuser wie in Wien, Breslau, Straßburg und Leipzig (Abb. 28). Die Groß-B. waren hauptsächlich in den Reichsstädten zu finden. Hier lagen sie um den Markt oder in dessen Nähe. Solide Bauweise verbunden mit erhaltenswerter Architektur haben sie vielfach vor Untergang geschützt. – Eine jüngere Form ist das Landhaus. Es entstand aus den alten Garten- und Weiherhäusern, die in ihrer Lage vor der Stadt einst nur der Erholung dienten, um sich dann im 18./19. Jh., beeinflußt durch die französische Maison de campagne teils zu vollen Wohnsitzen zu entwickeln. Ein gutes Beispiel gibt die Hamburger Elbchaussee.

2. Klein-B.

Das Kleinbürgerhaus ähnelte gleichfalls dem gewöhnlichen B. Als die Wohnung des Handwerkers war es einfach. In Oberdeutschland befand sich hinter dem kleinen Laden oder Werkraum noch eine Stube oder Küche, oder es lag je ein Raum im Erd- und einer oder zwei im Obergeschoß. Oft wurde später aufgestockt oder von vornherein gleich dreigeschossig gebaut. Sonderformen sind die Münchner Herbergen, meist in der Au gelegen, als eng bewohnte Kleinquartiere mit Stockwerkseigentum, die E. 19. Jh. noch zahlreich bestanden (Abb. 31). An der Küste blieb die Diele ein niedriger Raum. Daher wurden schon seit dem 14. Jh. die oberen (Speicher-) Geschosse bewohnt, also früher als beim größeren B. [21]. In diesem Sinne, als Bau mit niedriger Diele, stammen das Greifswalder Haus (Abb. 12) und die Rostocker Bauten (Abb. 13) vom Klein-B. ab. Mit dem 17. Jh. verlor die Diele durch eine eingeschachtelte Stube auch in kleinsten Verhältnissen ihren Einraumcharakter.

Im Gebiet Niederrhein–Danzig zeigte sich wieder die Querteilung mit dem Vorhaus (Abb. 30). Im 17. Jh. kamen in Hamburg, Lübeck, Danzig und Elbing die Kanzelhäuser auf, zwei- oder mehrgeschossige Reihenhäuser mit äußerem Galeriezugang (Kanzel) für die oberen Wohnungen. – Diese landschaftlichen Unterschiede traten zurück gegen eine einzige gemeindeutsche Lösung, den Zwei- und Dreizellentyp. Er entstand auf 3–6 m breitem, aber wesentlich tieferem Grundstück, das Nachbarmauern beiderseits begrenzten. Entscheidend war die in der Hausmitte aufsteigende Treppe. Sie teilte alle Geschosse in je einen direkt belichteten Vorder- und Hinterraum, lag selber in einem von diesen (Zweizellentyp Abb. 29), oder zwischen diesen im Küchenvorplatz (Dreizellentyp Abb. 4).

3. Miethaus

Bei den Mietshäusern als Sammelbegriff sind die Bewohner nicht Hauseigentümer. Älteste Vorgänger in diesem Sinne waren somit die Stiftungen in Form kleiner Gruppen- oder Reihenbauten: 13. Jh. Köln; 14. Jh. Gent; 15. Jh. die Seelhäuser (Stiftungen zum Heile Verstorbener) in Nördlingen; 16. Jh. die Augsburger Fuggerei; 17. Jh. Mainz. Dazu im 13. bis 19. Jh. die Nürnberger Seelhäuser und die m.a. Gottesbuden in Bremen und die Wohngänge der Seestädte. (Nach J. Kulischer, Allg. Wirtschaftsgesch. Bd. I: Anteil der Kleinbürger mit geringem Verdienst, der Armen und Siechen im MA. z. T. 40–60%, durchschnittl. ⅓ der städtischen Bevölkerung.) Daneben entstanden mietähnliche Verhältnisse in den größeren B., indem man Hinterfassen und verheiratete Familienmitglieder im Hause oder deren Anbauten unterbrachte. Abb. 3 zeigt eine reine Miethausform, die durch nachträglichen Einbau von Treppen und Herdstellen im 15. Jh. entstand. Der 46 m lange Fachwerkbau in Danzig (Abb. 30) hatte für die 24 Wohnungen je eine Ofenstube und eine Küche mit offenem Herdfeuer. Die 24 Wohnungstüren sind zu vieren gruppiert. Allgemein entwickelte sich das Mietwesen seit dem 15. Jh. zu städtebaulicher Bedeutung. Dresdener Großbauten des 17./18. Jh. zeigt Abb. 32, einen Leipziger Grundriß mit drei Wohnungen im 1. Obergeschoß Abb. 28. 4. Das Ackerbürgerhaus. Es ist naturgemäß mit dem Bauernhause der jeweiligen Landschaft verwandt, jedoch weniger für Ackerbau als für Viehhaltung, Trauben- und Obstkelterei eingerichtet. Ein größerer Wohnungsanteil im Hause entsprach städtischen Belangen. Als Kompromiß zwischen Bauernhaus und B. zeigt es meist Merkmale von beiden: im Südwesten das aufgestockte Haus mit der Wirtschaft im Erdgeschoß, im Norden das Dielenhaus (bei Abb. 33 als Vierständerhaus) mit zweigeschossigen Seitenschiffen und bereits teilweise an die Straße vorgezogenem Wohnteil, und zwischen diesen beiden Formen den überwiegend mitteldt. dreiteiligen Grundriß. Das Acker-B. hat in der dt. Stadtentwicklung stellenweise eine beherrschende Rolle gespielt, so in den Ackerstädten des 13. Jh., in Braunschweig und Osnabrück bis ins 16. Jh., in München und Stuttgart bis ins 17. Jh., in Sangerhausen bis A. 20. Jh. In kleineren Städten verschiedener Landesteile, besonders Württembergs und Westfalens, besteht es noch.

V. Allgemeine Merkmale

Allgemeine Merkmale für Material und Bauweise.

Wesentlich für die Entwicklung des Hauses war ein ausgesprochen begrenzter Anteil der reinen Neubauten an ihr. Von E. 14. bis E. 18. Jh. blieb die Stadt durchweg auf den inneren Bereich der enggezogenen Befestigung beschränkt. Daher hielt man mit Grundstücken und ihrer Bebauung haus. So kam es ebensoviel zu Um- und Anbauten, zu Aufstockung und Unterkellerung wie zu vollständigen Neubauten. Hierin lag ein verzögerndes Moment, das erst mit der Entfestigung der Städte entfiel. So konnte man erst mit der Wende zum 19. Jh., mit dem Klassizismus, dem Neuen auf neuem Grunde ganz entsprechen.

Der Baustoff war anfangs, im 12. Jh., reines Pflanzenprodukt: Bauholz, Reisig, Schindeln, Stroh und Schilfrohr. Dazu kam Lehm. Beim Ausgang der B.-Entwicklung, im 19. Jh., bestand er aus Backstein, Werkstein und Schiefer, während Holz nur noch für Decken, Dachstuhl und Ausbau verwendet wurde. Dieser Übergang vom Holz zum Stein in Wänden und Dachdeckung war landschaftlich und zeitlich verschieden. Für das 17./18. Jh. gibt folgender Querschnitt ein ungefähres Bild: Überwiegender Holzbau im Gebiet Elsaß – Niederrhein – Südhannover – Posen – teils Schlesien – Sachsen – Main – Neckar, also in einem geschlossenen Bereich Rhein – Warthe; dabei reichste Entwicklung in Hessen und im Harz und dessen Umgebung. Der Backstein war in Niederdeutschland verbreitet, in Oberschwaben, dem westlichen Bayern und in Schlesien. Haustein verwandte man im östlichen Bayern und teilweise in Franken, der Oberpfalz, Sachsen und im Wesergebiet. Schiefer als Dachstein und auch als Wandbekleidung benutzte man am unteren Mittelrhein, im Bergischen Land und auch in der Oberpfalz und in Thüringen.

Die Straßenlauben, im Holzbau mit waagerechten Balkenabschluß (Abb. 35), im Steinwerk als Bogen- oder Arkadengänge ausgebildet, waren beim B. gemeindeutsch und sehr zahlreich. Nur im Küstengebiet bis zur Weichsel fehlten sie ganz (Erich Kulke, Die Laube als ostgerman. Baumerkmal, München o. T.). Zu diesem dichten Auftreten ist zu bemerken, daß verschiedenartige Laubenvorbauten seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bis in nachrömische Zeit in ganz Mitteleuropa bekannt waren (Mitt. Dr. Zippelius, Bonn). Daten für ihr Vorkommen beim B. sind seit M. 12. Jh. überliefert.

Für den Geschoßbau kann man bis ins 17. Jh. das zweistöckige Haus als die Regel ansehen; ein- und dreistöckige Häuser halten sich etwa die Waage. Höhere Bauten waren rein zahlenmäßig geringer. Die Abbildungen von alten Märkten, aber eben nur von diesen und nur aus den größeren Städten, dürfen über den tatsächlichen Durchschnitt nicht täuschen. Dazu kommt, daß bei den hohen Groß-B. die oberen Geschosse Speicher waren.

Das Dach war (ausgenommen das weniger übliche Pultdach; Beispiel für den Begriff Abb. 13 rechtes Haus unten rechts bei der Auslucht) stets ein Satteldach. Seine Form veränderte sich nicht, nur die Stellung des Firstes zur Straße: mit einer Drehung von 90° um eine senkrechte Achse wurde das Giebelhaus zum Traufenhaus (Abb. 18 Dachaufsicht). Dieses vollzog sich bei der Masse der B. im 18. Jh. Vor dieser Zeit gab es Traufenhäuser vom Alpengebiet über Franken – Thüringen – Sachsen bis Südhannover. Ob sie ursprünglich waren oder ob auch hier eine Firstschwenkung stattfand, ist allgemeinverbindlich noch nicht festgestellt worden. Der älteste Plan von Wien um 1150 (Heinrich Otte, Geschichte der roman. Baukunst, Leipzig 1874, Plan auf S. 250) zeigt nur Giebel oder Walmdächer; Konstanzer B. hatten im 15. Jh. pultförmige Traufendächer; in Braunschweig waren im E. des MA Giebelhäuser [76]. Das Mansardendach wurde im 18. Jh. eingeführt. Seine Form kam der Bewohnbarkeit des Dachraumes entgegen (Abb. 18 u. 32). Die Zwerchhäuser (Abb. 24) waren vom 17.–18. Jh. besonders in Mitteldeutschland verbreitet. Eine Maskierung des Daches durch Höherziehen der Frontmauer, die einen waagerechten Abschluß mit und ohne Zinnen oder einen ganz flachen Giebel erhielt, erfolgte oft an der Küste (Abb. 13) und im Rheingebiet, besonders aber in Tirol – Oberbayern – Südwestböhmen. Hinter dieser Stirnwand verbirgt sich im Süden oft ein Grabendach, eine Art Faltdach, mir Firsten und Rinnen senkrecht zur Straße (Abb. 10, 34). Vorkommen: Inn-, Salzach- und österreichisches Donautal, Oberlauf der Moldau und Elbe in Böhmen.

Die Fassaden der B. waren bis ins 18. Jh. farbig durch Anstrich und Material und belebt durch Schnitzerei, Terrakotten und Stuck. Die figürliche und ornamentale Malerei (auf verputztem Stein) herrichte vom Oberrhein bis Österreich; das Sgraffito in Schlesien; Malerei, Schnitzerei und dazu figurierter Backsteinverband bei der Ausmauerung im Fachwerkgebiet; Glasur- und Formziegel, Terrakotten und das Fugenmuster der Ziegelmauern im Norden. Farbigkeit lag auch im Gegensatz Werkstein – Verputz oder Ziegelrohbau. Stuck beim B. ist im Südosten im 18. Jh. besonders in Oberösterreich und Steiermark zur Geltung gekommen (s. Baukeramik, RDK II 53ff.).

VI. Zusammenfassung

Anfangs bestanden die landschaftlichen Typen des oberdt. Zweifeuer- und Söllerhauses und des ndt. Einfeuer-Dielenhauses. Im 14. Jh. kamen oberdt. Stuben und Stockwerksbau nach Niederdeutschland. Während man bei der Erweiterung im Süden Hofräume bildete, kam es im Norden zu unmittelbaren Anbauten. Künstlerisch traten im Süden die Arkadenhöfe, in Mitteldeutschland der Fachwerkbau und im Norden die Steingiebel hervor. Die verschiedenen Grundformen gingen auf im klassizistischen Hause, das in Raumfolge und Fassade einheitlich war. – Material und Bauweise führten vom Holz- zum Steinbau, von wenigen Wohnräumen zu vielen, vom niedrigen Hause zum mehrstöckigen und von verschiedenen Geschoßhöhen zu unter sich gleichen. Farbe und Schmuck gingen mit dem 18. Jh. zurück. – Die gesellschaftliche Gliederung des MA hatte Sonderformen erzeugt. Von ihnen lebten im 19. Jh. noch das Acker-B., die Vorstadtvilla und besonders das Miethaus. Als steinernes Traufenhaus mit gleichen Etagenhöhen und vielen Räumen, dabei sparsam in Farbe und Schmuck, hatte es die Hauptmerkmale der Entwicklung in sich vereint.

Zu den Abbildungen

1. Erfurt, „Güldene Krone“, 15./16. Jh. Zustand um 1895, abgebrochen 1900. Phot. Stadtbildstelle Erfurt Nr. 1471.

2. Straßburg, Pflanzbad, 16./17. Jh. Phot. R. Drussel, Straßburg.

3. Konstanz, Zollernstr. 35, Haus „Zum Kindle“, 14./15.Jh. Aufmaß und Zeichnung Verf. 1950.

4. Spremberg (Lausitz), Langestr. 10. Umzeichnung nach Curt Jung [118].

5. Görlitz, Untermarkt 5. Umzeichnung nach L. Burgemeister [129].

6. Nürnberg, Bergstr. 7. Umzeichnung nach O. Stiehl [4].

7. Nürnberg, Rathausplatz. Umzeichnung nach Stich von 1614, abgebildet bei F. T. Schulz [97].

8. München, B.N.M. Ausschnitt aus Jakob Sandtners Stadtmodell um 1580. Phot. Mus.

9. Nürnberg, Hof des Pellerhauses, 1609. Phot. Lala Aufsberg, Sonthofen, Nr. 106 52.

10. Wasserburg a. Inn, Amtsgericht, Marienplatz 8–10. Bau 17. Jh., Stuck um 1740. Phot. Wenning, Wasserburg.

11. Steyr, O.Ö., Stadtplatz 32, „Bummerlhaus“, 1497. Phot. Marburg 96935.

12. Greifswald, Markt 11, 15. Jh. Phot. Marburg 9832.

13. Rostock, Umzeichnung nach „Vicke Schorlers wahrhaftige Abcontrafactur der See- und Hansestadt Rostock“, o. O. u. J. (1578–86), Faksimile hrsg. Osc. Gehrig.

14. Flensburg, Holm 41, 16. Jh. Zustand M. 19. Jh. Zeichnung Verf.

15. Friedrichstadt a. d. Eider, Am Markt 16, 1625. Umzeichnung nach W. Rehder [35].

16. Lübeck, Mengstr. 36, „Schabbelhaus“, um 1590. Phot. Landesbildstelle Sachsen Nr. 9120.

17. Flensburg, Kunstgewerbe-Mus. Ausschnitt aus dem 1930 angefertigten Stadtmodell vom E. 16. Jh. Phot. Mus.

18. Flensburg, Holm 19/21. Hofanbauten 16. Jh, Schauseite 18. Jh. Aufmaß und Zeichnung Verf.

19. Danzig, Langer Markt 40–43. Die Werksteinfassade 1609. Phot. Landesbildstelle Sachsen 52576.

20. Goslar, Brusttuch, 1526. Phot. Staatl. Bildstelle.

21. Görlitz, Neißestr. 29, 1570. Brüstungsreliefs mit typologischen Szenen des A.T. und N.T. Phot. Landesbildstelle Sachsen 100829.

22. Potsdam, Grundriß aus dem Holländischen Viertel 1737–1742. Umzeichnung nach O. Zieler [113].

23. Osnabrück, Große Str. 46/47, um 1780. Phot. Stoedtner 98648.

24. Potsdam, Waisenstraße, 1733–37. Umzeichnung nach O. Zieler [113].

25. München, Sendlingerstr. 61, Asamhaus. Bau 15.– 16. Jh., Fassade um 1730. Phot. Marburg 12067.

26. Arnsberg (Ruhr), Königstr. 12, A. 19. Jh. Phot. Westfäl. Denkmalamt Münster.

27. Hagen-Eilpe, Eilper Str. 42, 18. Jh., Phot. Westfäl. Denkmalamt Münster.

28. Leipzig, Kochs Hof zw. Markt- und Reichenstr., 1732. Umzeichnung nach W. Dietrich [119].

29. Breslau, Neumarkt 39. Umzeichnung nach L. Burgemeister [129].

30. Danzig, Eimermacherhof, 1733–39. Umzeichnung nach F. Gentzen [50].

31. München, Steinstraße in der Vorstadt Au, 18./19. Jh. Phot. Marburg 120194.

32. Dresden, Große Meißner Gasse. Phot. Landesbildstelle Sachsen 8047.

33. Steinheim i. Westf., Marktstr. 5, 1729. Umzeichnung nach H. Ebinghaus [61].

34. Gmünd, N.Ö., Haus Nr. 43, 15./16. Jh. Phot. Bundesdenkmalamt Wien.

35. Schömberg, Krs. Landeshut, Schlesien. „Die Zwölf Apostel“. Phot. Landesbildstelle Sachsen 58194.

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Eine zusammenfassende Darstellung fehlt.

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Verweise