Altar (C. Als Attribut)

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englisch: Altar (as attribute); französisch: Autel (comme attribut); italienisch: Altare (come attributo).


Liselotte Stauch (1934)

RDK I, 440


Der heidnische oder christliche A. dient als Merkmal für verschiedene Heilige, jedoch seltener als reines Attribut, d. h. als Erkennungszeichen einer Einzelfigur; häufiger ist er ein zur Darstellung einer Szene (und des durch diese Szene zu identifizierenden Heiligen) notwendiges Requisit.

Der hl. Viktor, der den Märtyrertod erlitt, weil er sich weigerte, Jupiter anzubeten und dessen A. mit dem Fuße umstieß, wird mit einem gestürzten heidnischen A. dargestellt. Ebenso haben der hl. Viktorinus und der hl. Alexander, Tribun der thebäischen Legion, als Attribut einen umgestürzten A., weil sie den heidnischen Glauben verachteten, und der hl. Martialis, Bischof von Limoges, weil er bei seiner Missionstätigkeit in Gallien heidnische Altäre zerstören ließ.

Eine andere Gruppe von Heiligen wird mit dem christlichen A. dargestellt, weil sie ihrer Geschichte oder Legende nach während des Gebetes oder der Zelebrierung der Messe vor dem A. oder in seiner Nähe ermordet wurden oder starben. – Der hl. Aquilinus (auch Solinus oder Solanus) wurde von seinen arianischen Feinden ermordet, während er in der Kirche betete. – Der hl. Aureus, Bischof von Mainz, wurde von den Hunnen ermordet, als er am A. die Messe zelebrierte. – Der hl. Erich, König von Schweden, wurde von Verschwörern ermordet, als er von der Messe kam. – Der hl. Papst Stefan († 257) wurde durch von Kaiser Valerian gedungene Soldaten vor dem A. angetroffen und nach vollendeter Messe von ihnen getötet. – Der hl. Thomas Becket, Erzbischof von Canterbury, wurde durch vier von Heinrich II. gesandte Ritter vor dem A. ermordet (Tancred Borenius, St. Thomas Becket in Art, London 1931). – Der hl. Andreas Avellino wurde während der Messe vom Schlag getroffen und starb bald darauf. – Die hl. Nothburga starb betend vor dem A. – Ferner ist der A. das Attribut der hl. Gorgonia und der hl. Attala. Regelmäßig begegnet er in der Gregorsmesse, vgl. hl. Gregor.

Einer außerbiblischen Überlieferung nach wurde der Hohepriester Zacharias beim bethlehemitischen Kindermord am A. erwürgt, da er den Aufenthaltsort seines Sohnes Johannes nicht preisgeben wollte. Schließlich sind in diesem Zusammenhang noch Melchisedeks Opfer (vgl. Abraham Abb. 3, Sp. 85/86) und Aarons Stabwunder (vgl. Abb. 6 Spalte 11/12) zu nennen.

Literatur

s. Attribut.